TÜV

Mercedes E-Klasse W210

Gestern war ich mit dem Dicken beim TÜV...

Natürlich ist er mängelfrei durchgekommen, aber ich möchte euch die Story nicht vorenthalten...

Zuerst einmal ärgert mich, daß einem mittlerweile 100 EUR abgeknöpft werden. Für mich ist das eine mafiöse Abzocke.

In den 44 Jahren als Autobesitzer war ich (auch mit anderen Autos aus der Familie) gefühlt mehr als 30 x beim TÜV.

Aber so wie gestern habe ich das noch nie erlebt.

Da wurden Dinge geprüft, die in den letzten 38 Jahren noch niemals einen Prüfer interessiert haben.

Alle 5 Sicherheitsgurte wurden nicht nur optisch geprüft, sondern auch mechanisch, ob sie denn auch richtig blockieren. Ich dachte schon, jetzt will er sie ausreißen...

An den Kopfstützen wurde herumgewackelt, ob sie richtig halten.

Die Tönungsfolien meiner hinteren Scheiben wurden akribisch abgesucht ob sie auch zugelassen sind und eine Typprüfungsnummer haben. "Es ist wesentlich, wie sich die Folie verhält wenn die Scheibe splittert..."

Das Verbandzeug wurde aus der hinteren Armlehne herausgezerrt und akribisch auf Vollständigkeit durchschnüffelt. Leider war der Prüfer dann zu blöd, die Verbandtasche (die übrigens nagelneu war) wieder sauber zu verstauen.

Was auch immer er gesucht hat, aber er leuchtete eine Ewigkeit im Motorraum herum.
Links, rechts, hinten. Hat er die Kolben gesucht ?

An den Scheinwerfern wurde herumgeschraubt, weil sie viel zu hoch eingestellt wären, obwohl ich diese vor 14 Tagen in der Werkstatt noch extra prüfen ließ.

Dann wurde an Fahrwerk und Rädern gerüttelt, gezogen und gewackelt bis dem Prüfer der Schweiß auf der Stirn stand.

Der Unterboden (sofern freiliegend) wurde komplett mit dem Heft eines großen Schraubendrehers abgeklopft.

Irgendwie war der Kerl total frustriert. Vermutlich hat er sich auf eine Rostlaube mit gebrochenen Federn, ausgeschlagenen Traggelenken und Raumlenkerstreben gefreut...

Das größte war dann die Abgasuntersuchung.
Es schien ihm sichtlich Spaß zu machen, den Motor bis zur Abregeldrehzahl hochzujubeln...

Klar, das muß ja sein. Aber einmal freiblasen und dann 3 Messungen haben ihm nicht gereicht.
Er meinte, das könne nicht sein und sei eine Fehlmessung. Bei diesem Motor könne ein durchschnittlicher Trübungswert von 0,18 nicht sein.
So hantierte er hektisch an der Sonde und nottelte an deren Leitung und wiederholte dann die Prozedur und meinte dann immer noch kopfschüttelnd, daß die Messeinrichtung wohl defekt wäre, kurz zuvor aber noch funktioniert hätte...

Zwischendurch erlaubte ich mir zu bemerken, daß er spätestens aufhören muß wenn der Tank leer ist...

Daß ich mit Zweitaktöl fahre habe ich ihm nicht gesagt. Er hätte Sinn und Wirkung ohnehin nicht kapiert.

Ich fuhr dann auch kopfschüttelnd nach Hause und dachte mir "mach dir ein paar schöne Stunden, fahr zum TÜV..."😁

Beste Antwort im Thema

Gestern war ich mit dem Dicken beim TÜV...

Natürlich ist er mängelfrei durchgekommen, aber ich möchte euch die Story nicht vorenthalten...

Zuerst einmal ärgert mich, daß einem mittlerweile 100 EUR abgeknöpft werden. Für mich ist das eine mafiöse Abzocke.

In den 44 Jahren als Autobesitzer war ich (auch mit anderen Autos aus der Familie) gefühlt mehr als 30 x beim TÜV.

Aber so wie gestern habe ich das noch nie erlebt.

Da wurden Dinge geprüft, die in den letzten 38 Jahren noch niemals einen Prüfer interessiert haben.

Alle 5 Sicherheitsgurte wurden nicht nur optisch geprüft, sondern auch mechanisch, ob sie denn auch richtig blockieren. Ich dachte schon, jetzt will er sie ausreißen...

An den Kopfstützen wurde herumgewackelt, ob sie richtig halten.

Die Tönungsfolien meiner hinteren Scheiben wurden akribisch abgesucht ob sie auch zugelassen sind und eine Typprüfungsnummer haben. "Es ist wesentlich, wie sich die Folie verhält wenn die Scheibe splittert..."

Das Verbandzeug wurde aus der hinteren Armlehne herausgezerrt und akribisch auf Vollständigkeit durchschnüffelt. Leider war der Prüfer dann zu blöd, die Verbandtasche (die übrigens nagelneu war) wieder sauber zu verstauen.

Was auch immer er gesucht hat, aber er leuchtete eine Ewigkeit im Motorraum herum.
Links, rechts, hinten. Hat er die Kolben gesucht ?

An den Scheinwerfern wurde herumgeschraubt, weil sie viel zu hoch eingestellt wären, obwohl ich diese vor 14 Tagen in der Werkstatt noch extra prüfen ließ.

Dann wurde an Fahrwerk und Rädern gerüttelt, gezogen und gewackelt bis dem Prüfer der Schweiß auf der Stirn stand.

Der Unterboden (sofern freiliegend) wurde komplett mit dem Heft eines großen Schraubendrehers abgeklopft.

Irgendwie war der Kerl total frustriert. Vermutlich hat er sich auf eine Rostlaube mit gebrochenen Federn, ausgeschlagenen Traggelenken und Raumlenkerstreben gefreut...

Das größte war dann die Abgasuntersuchung.
Es schien ihm sichtlich Spaß zu machen, den Motor bis zur Abregeldrehzahl hochzujubeln...

Klar, das muß ja sein. Aber einmal freiblasen und dann 3 Messungen haben ihm nicht gereicht.
Er meinte, das könne nicht sein und sei eine Fehlmessung. Bei diesem Motor könne ein durchschnittlicher Trübungswert von 0,18 nicht sein.
So hantierte er hektisch an der Sonde und nottelte an deren Leitung und wiederholte dann die Prozedur und meinte dann immer noch kopfschüttelnd, daß die Messeinrichtung wohl defekt wäre, kurz zuvor aber noch funktioniert hätte...

Zwischendurch erlaubte ich mir zu bemerken, daß er spätestens aufhören muß wenn der Tank leer ist...

Daß ich mit Zweitaktöl fahre habe ich ihm nicht gesagt. Er hätte Sinn und Wirkung ohnehin nicht kapiert.

Ich fuhr dann auch kopfschüttelnd nach Hause und dachte mir "mach dir ein paar schöne Stunden, fahr zum TÜV..."😁

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wie der themenstarter schon sagt! kommt es einem beim tüv so vor als ob deren prüfgeräte defekt seien!? und dann die unsachgemäße prüfung wo schon so manch ein prüfer was auf die fresse verdient hätte! das verbiegen und lack abkratzen an bauteilen und karosse. wenn man solch ein tüver -neuling hat sollte man diesen meiden!

Hallo Leute,
Ich wollte doch mal berichten, was beim TÜV los war.

Also Prüfung bestanden, ohne jegliche Mängel . Der TÜV`ler meinte dann noch, sehr gut, ist ja fast rostfrei.
(W210, 270 CDI, Bj. 06/2003, Laufleistung Karosserie 352000 km, Motor ca. 110000 km)

Dann die Eintragung Twintec Rußfilterkat (gebraucht). Abgasuntersuchung vom TÜV war in Ordnung. Also auch die Eintragung.
Ergebnis: Grüne Plakette

Also, es lohnt sich ja doch etwas gegen die Anrostungen zu tun. Hat zwar ein paar Tage gedauert, aber das Ergebnis lässt sich sehen.

Schönen Gruß aus dem verschneiten Norden.

Gruß

Didi

Super

Zitat:

@scottydxb schrieb am 21. November 2017 um 05:26:57 Uhr:


Hier meiner vom letzten September, als ich das Auto (W220) gekauft habe.

Die haben auf dem Bericht sogar einen kleinen Kratzer an der Stossstange vermerkt 🙄, und wie lange der Test gedauert hat, ansonsten keine Beanstandungen 😉

LG Werner

P.S. Sogar das der Unterboden verkleidet ist hat man vermerkt; weshalb auch immer.

Dieses Dokument ist ja der Hammer...da stehen wirklich die geschätzten Spritkosten des letzten Jahres, sowie der "ökologische Fussabdruck"... ?

Hätte man mich als "Ahnungslosen" gefragt, hätte ich das eher der EU zugeordnet 😉.

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Umgerechnet 200 Euro für 536 Liter Sprit 🙂

Heute mit meinem Dicken beim TÜV gewesen! Ohne Mängel bestanden-ich freue mich!-ein guter Tag!!!

Zitat:

@JensW210 schrieb am 1. Oktober 2019 um 16:16:39 Uhr:


Heute mit meinem Dicken beim TÜV gewesen! Ohne Mängel bestanden-ich freue mich!-ein guter Tag!!!

Du meinst "ohne erkannte Mängel"...

Du wirst doch nicht spitzfindig sein wollen...? ??
Den Unterschied kennen leider viele nicht.

Gruß

Jürgen

Zitat:

@Locke1971 schrieb am 2. Oktober 2019 um 11:21:12 Uhr:


Du wirst doch nicht spitzfindig sein wollen...? ??
Den Unterschied kennen leider viele nicht.

Gruß

Jürgen

Das haben die Prüforganisationen doch selbst so abgewandelt, vermutlich sind die mal belangt worden.

Manche schreiben auch "ohne erkennbare Mängel"....das kann man schon wieder anfechten...

Ohne Mängel

Meiner;

E430
EZ 10/1999 - Mopf
KM 282.000
2. Hd.

Gestern TÜV ohne Mängel......

Nachtrag vom TÜV-Prüfer: so einen guten 210 in dem Zustand hatte er schon lange nicht mehr! Hat mir sogar empfohlen ein Gutachten machen zu lassen da das Auto deutlich mehr wert ist als der derzeitige Zeitwert....

muenchen-connect

Img-20180815-163039
Img-20180815-163610

Wenn wir schon beim Thema tüv sind.

Wie die meisten hier mitbekommen haben Bau ich ja meinen 210 er komplett neu auf. Und bin dann mal zu meinem tüv futzi (küs)der auch Gutachter ist gegangen um ihn zu fragen wie des mit dem Wert Gutachten läuft.

Ich habe bis jetzt alles dokumentiert mit aktuell über 500 Bildern und allen Quittungen.

Jetzt kommt der Knaller.

Er ist der Meinung das dies keine Wertsteigerung ist und das es eher eine wert Minderung ist was ich mache da vorher das Auto von Mercedes gebaut worden ist und ich ihn ja jetzt selber wieder zusammen baue. Und entrosten ist beim 210 nicht erwähnenswert da ihm ein Rost Problem an den 210ern nicht bekannt ist.
Des Weiteren ist das ja dann kein Original Lack mehr und deswegen wert mindernd. Das Auto würde bei einem Schadensfall einen Wiederbeschaffungswert von einem im Internet angebotenen e430 mit der Laufleistung laut Tacho und bj haben und das wäre dann so 2-3000€ und fertig. Meine Arbeit sei umsonst und keines Weges wert steigernd.

Hat der Typ alle Latten am zaun ?
Warum wird so ein Mensch Gutachter ????

Verstehe die Welt nicht mehr

Grundsätzlich wird ein guter Originallack, selbst mit leichter Patina, höher gewertet, als ein kompletter Neulack, weil Originalsubstanz verloren geht.
Deine Arbeit ist vielleicht nicht umsonst, aber definitiv nicht so wertsteigernd, als dass es sich lohnt.
Grundsätzlich greift ein Liebhaber eher bei nem Auto, mit einer möglichst guten Originalsubstanz zu, als bei einem komplett überarbeiteten Fahrzeug, wo zwar alles wie neu glänzt, aber unklar ist, was sich unter der vielen frischen Farbe versteckt.
Wenn, dann macht man sowas eh für sich selbst. Da sind Reparatur--und Ersatzteil-Belege wertvoller, als ein Gutachten. Das dies nur den aktuellen Zustand dokumentiert, aber in kurzer Zeit schon wieder wertlos wird. Das es eben nicht mehr aktuell ist. Sprich, nach einem Jahr hat das nur noch Klopapierwert.

Gruß

Jürgen

Ich bin da auch eher bei @Locke1971.
Obwohl mich ein Neuaufbau immer wieder gereizt hat (nicht nur bei meinen aktuellen 210ern, sondern auch älteren Fahrzeugen anderer Hersteller), überzeugen mich Fahrzeuge mit Originalpatina mehr und ich verstehe die Argumentation des Gutachters.
Der Originallack ist eine der Sachen, die ich immer am höchsten bewertete habe. Aktuell habe ich das Problem, dass ich einen super erhaltenen S210 E430er habe, der leider an nur wenigen Stellen üble Roststellen hat. Eine Neulackierung fände ich schade. Keine Ahnung was ich machen soll.
Ich war auch immer gegen H-Kennzeichen (oder Veteranenfahrzeuge, wie der Oldtimerstatus in der Schweiz genannt wird). Ich sehe da von aussen perfekt glänzende Fahrzeuge, aber die Seele fehlt mir da. Als alter Citroën-Fahrer (2CV, DS, CX - in dieser Reihenfolge... SM kommt vielleicht noch...) fand ich es immer cooler in einem sichtbar gebrauchten Fahrzeug (bei Citroën muss der Rost nicht erwähnt werden!) die Epoche und Technik zu zelebrieren als vor Angst um Schäden und Kratzer kaum zu fahren.

Von dem Alter sind unsere ja noch ein gutes Stück entfernt und dienen bei den meisten auch noch als Dailydriver. So werden das wohl nie gesuchte und wertvolle Sammlerstücke. Aus diesem Grund habe ich mich beim QP auch für eine Volllackierung entschieden und wo man schon dabei ist gleich mal ne andere Farbe. Es ging mir darum in einem ansehnlichen Auto zu fahren und nicht ein perfektes, Orginalgetreues. Mit letzterem hätte ich mehr Angst im täglichen Straßenverkehr.

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