Trafic/Vivaro mit Startproblemen bei hoher Umgebungstemperatur

Opel Vivaro X83

Hallo,

ich war bisher immer nur dankbarer Mitleser in diesem Froum, mit meinem derzeitigen Problem bin ich aber mittels Suchfunktion nicht wirklich weiter gekommen.

Ich besitze einen Opel Vivaro (BJ 2006, 1. Facelift, 72.000 km, CDTI 2.0, 114PS) hinter dem sich bekanntermaßen ein Renault Trafic verbirgt. Seit einiger Zeit habe ich ziemliche Startschwierigkeiten, die allerdings erst bei Außentemperaturen ab ca. 15-20 Grad aufwärts auftreten. Der Anlasser dreht vollkommen normal, der Motor zündet allerdings erst nach mehrmaligen Startversuchen, das kann manchmal sogar mehrere Minuten dauern. Anschließend läuft der Motor anstandslos, nur beim Anfahren ruckelt bzw. stottert er manchmal für einen Moment.
Wenn ich den Motor nun aus und im nächsten Moment wieder anschalte springt er an, als sei nie etwas gewesen. Erst nach ca. einer halben Stunde Standzeit tritt das Problem erneut auf.
Ich habe mich in mehreren Werkstätten mit meiner Kiste vorgestellt (darunter auch Opel), alle waren mehr oder weniger überfordert. Als Diagnose wurde mir Hochdruckpumpe, Injektoren oder Kraftstoffregler vorgeschlagen, aber alles im spekulativen Bereich.
Das Motorsteuergerät ist ebenfalls der Meinung, dass der Kraftstoffdruckregler eine Fehlfunktion aufweist, was im Hinblick auf die Symptome durchaus plausibel erscheint. Was ich in diesem Zusammenhang jedoch nicht verstehe ist, dass das Problem erst bei höheren Umgebungstemperaturen auftritt. Wir waren mit dem Auto 3 Wochen in Norwegen unterwegs, die Temperaturunterschiede dort waren so groß, dass wir dieses Phänomen dort ausgiebig testen konnten. Bei niedrigen Temperaturen unter 15 Grad konnten wir uns darauf verlassen, dass der Motor sofort anspringt. Waren die Temperaturen höher dauerten die Startvorgänge länger, je nach Standzeit und Temperatur.
Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte? Könnte dieses Verhalten tatsächlich auf einen defekten Kraftstoffdruckregler hinweisen? In den besagten Werkstätten konnte mir dazu niemand etwas Konkretes sagen.

Für Antworten im voraus schonmal vielen Dank.

Simon

7 Antworten

Empfehle einen neuen Kühlmittel-Temperatur-Sensor....dieser liefert scheinbar einen falschen Wert ans MSG.

Vielen Dank für Deine Antwort PKGeorge.
Das würde natürlich die Abhängigkeit zur Außentemperatur erklären. Allerdings hab ich nach kurzer Recherche nach dem Teil herausgefunden, dass der Sensor auch die Vorglühzeit beeinflusst, d.h. im Falle eines Fehlers die Vorglühzeit immer extrem lang oder kurz ist, was bei mir aber nicht der Fall ist.

Ich werde aber wahrscheinlich übers Wochenende von einem Bekannten einen OP-COM Diagnose-Stecker ausleihen können, dann werde ich mal nachsehen, ob ich die entsprechenden Werte auslesen kann.

Kleiner Nachtrag für diejenigen, die es interessiert oder sich mit einer ähnlichen Problematik herumschlagen müssen:
Motor startet wieder wie eine Eins, auch das Ruckeln ist weg. Ursache war nicht die Hochdruckpumpe, nicht die Injektoren, nicht der Kraftstoffregler... nein, es war ein kleiner Mini-Riss im Kraftstoffschlauch, der zum Entlüftungsventil führt, wodurch Luft in das Krafstoffsystem gelang. Die Temperaturabhängigkeit kann ich mir eigentlich nur so erklären, dass sich die durch die höheren Umgebungstemperaturen erwärmte Luft im Krafstoffsystem ausgedehnt hat, was das Problem letztlich nochmals verstärkt hat.
Reparaturaufwand: Mit Schere Schlauchende abschneiden, Schlauch neu aufstecken. Bumms, das wars! Und das nach gefühlt 34 Werkstattbesuchen, und einem 2 Monate andauernden mulmigen Gefühl bezüglich der Frage, wies um die Laune unseres Vivaros wohl heute bestellt ist.. ganz zu schweigen von den mitleidigen Gesichtern um ein herum, wenn seine Laune dann mal im Keller war. Dieser kleiner Riss hat der Karre wirklich Charakter eingehaucht, und zwar einen sehr sperrigen.

Ok, Auto ist zwar repariert, dafür ist jetzt aber mein Vertrauen in Autowerkstätten mehr als reperaturbedürftig, um nicht zu sagen schrottreif. Die Ursache Luft im Kraftstoffkreislauf habe ich, als absoluter Autonichtswisser (zugegebenermaßen mit einem Hang zur Bastelei), im Rahmen einer Dieselfilter-Wechsel-Aktion selbst entdeckt und repariert, und nicht etwa die höchst offizielle Opel-Fachwerkstatt mit nach eigenen Angaben Spezialisierung auf Nutzfahrzeuge. Diese wollten mir eine neue Hochdruckpumpe andrehen, am liebsten inkl. neuer Injektoren, neuem Krafstoffregler... nicht auszudenken, was ich am Ende an Geld da gelassen hätte - und das Problem wäre noch immer nicht gelöst gewesen!!! Nachtigal ick hör dir trapsen.... Aber auch die anderen drei (!) freien Werkstätten haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, in dem sie im großen und ganzen in den Chor der "Hochdrucksystemamarsch-Fürsprecher" mit eingestimmt haben, wenn auch nicht ganz so selbstbewusst.

Das man sich mal irren kann...völlig ok. Was mich aber wirklich schockiert ist die Tatsache, dass nicht eine einzige dieser Werkstätten mal auf die Idee gekommen wäre, die Motorhaube aufzumachen und einen ernst gemeinten Blick auf den Motor zu werfen... ich dachte immer das gehört sich so, wenn man beauftragt wird ein Auto zu reparieren.
Jeder der, im Gegensatz zu mir, einigermaßen Ahnung von Autos hat, hätte anhand der Luftblasen in den Krafstoffschläuchen (die im übrigen extra zu Kontrollzwecken in transparenter Form verbaut werden) mit einem Blick gesehen, dass da was nicht stimmt. Stattdessen wedeln sie mit ihren Computern, noch bevor sie dem Auto überhaupt nur einen Blick widmen. Und solange der nicht die Meldung "Riss im Schlauch" ausspuckt, (und das wird der natürlich niemals tun), werden Teiletauschorgien veranstaltet - also zumindest ist das mein Eindruck.

Sorry, aber die Stänkerei musste sein. Diese 2 Monate haben echt Nerven gekostet.

Simon

Zitat:

Original geschrieben von holterdipolter



... nein, es war ein kleiner Mini-Riss im Kraftstoffschlauch, der zum Entlüftungsventil führt, wodurch Luft in das Krafstoffsystem gelang.

im Rahmen einer Dieselfilter-Wechsel-Aktion selbst entdeckt und repariert,

Mal ein eine sehr gelungene Rückmeldung @Simon...und mit Stänkern hat dein Post nichts zu tun...😉

Ein Foto vom besagten Schlauch wäre nicht schlecht...🙂

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Zitat:

@holterdipolter schrieb am 15. August 2013 um 19:15:30 Uhr:


Hallo,

ich war bisher immer nur dankbarer Mitleser in diesem Froum, mit meinem derzeitigen Problem bin ich aber mittels Suchfunktion nicht wirklich weiter gekommen.

Ich besitze einen Opel Vivaro (BJ 2006, 1. Facelift, 72.000 km, CDTI 2.0, 114PS) hinter dem sich bekanntermaßen ein Renault Trafic verbirgt. Seit einiger Zeit habe ich ziemliche Startschwierigkeiten, die allerdings erst bei Außentemperaturen ab ca. 15-20 Grad aufwärts auftreten. Der Anlasser dreht vollkommen normal, der Motor zündet allerdings erst nach mehrmaligen Startversuchen, das kann manchmal sogar mehrere Minuten dauern. Anschließend läuft der Motor anstandslos, nur beim Anfahren ruckelt bzw. stottert er manchmal für einen Moment.
Wenn ich den Motor nun aus und im nächsten Moment wieder anschalte springt er an, als sei nie etwas gewesen. Erst nach ca. einer halben Stunde Standzeit tritt das Problem erneut auf.
Ich habe mich in mehreren Werkstätten mit meiner Kiste vorgestellt (darunter auch Opel), alle waren mehr oder weniger überfordert. Als Diagnose wurde mir Hochdruckpumpe, Injektoren oder Kraftstoffregler vorgeschlagen, aber alles im spekulativen Bereich.
Das Motorsteuergerät ist ebenfalls der Meinung, dass der Kraftstoffdruckregler eine Fehlfunktion aufweist, was im Hinblick auf die Symptome durchaus plausibel erscheint. Was ich in diesem Zusammenhang jedoch nicht verstehe ist, dass das Problem erst bei höheren Umgebungstemperaturen auftritt. Wir waren mit dem Auto 3 Wochen in Norwegen unterwegs, die Temperaturunterschiede dort waren so groß, dass wir dieses Phänomen dort ausgiebig testen konnten. Bei niedrigen Temperaturen unter 15 Grad konnten wir uns darauf verlassen, dass der Motor sofort anspringt. Waren die Temperaturen höher dauerten die Startvorgänge länger, je nach Standzeit und Temperatur.
Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte? Könnte dieses Verhalten tatsächlich auf einen defekten Kraftstoffdruckregler hinweisen? In den besagten Werkstätten konnte mir dazu niemand etwas Konkretes sagen.

Für Antworten im voraus schonmal vielen Dank.

Simon

Hallo

ich belebe den Thread noch mal, habe das selbe Problem mit dem gleichen

Motor, gleiches Baujahr, aber 90 PS.

Wo sitzt dieses Entöüftunsventil?

Gibt es noch andere Ideen?

Gruss vom Stallburschen

Zitat:

@Stallbursche schrieb am 19. September 2015 um 06:00:19 Uhr:


Hallo
ich belebe den Thread noch mal, habe das selbe Problem mit dem gleichen
Motor, gleiches Baujahr, aber 90 PS.
Wo sitzt dieses Entöüftunsventil?
Gibt es noch andere Ideen?

Gruss vom Stallburschen

Vllt. hast du ja Glück und die Helfer von hier sind noch aktiv. Also warte mal ab. Normalerweise dient es aber auch der Übersicht bzw. bei dir könnte es ja ein etwas anderes sein, weswegen man bei sowas eher einen neuen Thread aufmachen sollte.

notting

Hallo Stallbursche,

das Entlüftungsventil sitzt zumindest bei bei meinem Motor (114PS CDTI) rechts neben dem Luftfilterkasten. Ein Renaultfachmann hat mir verraten, dass dieses Ventil nur dazu da ist, beim aller ersten Betanken die Luft aus dem Krafstoffkreislauf entweichen zu lassen. Das Ventil selber spielte bei meinen Startschwierigkeiten aber eigentlich gar keine Rolle, sondern der Schlauch der über das Ventil gestülpt wird und der bei mir an der übergestülpten Stelle einen kleinen Riss hatte, wodurch Luft in den Krafstoffkreislauf gelangen konnte. Je länger das Auto stand, desto mehr Luft, desto schwieriger war es den Motor zu starten. Was die Temperatur genau damit zu tun hat kann ich dir nicht genau sagen, vielleicht hat sich der Schlauch bei höheren Temperaturen ausgedehnt, keine Ahnung... entscheidend ist die Luft im Krafstoffkreislauf, die da nicht hin gehört. Der Riss kann bei dir natürlich auch ganz woanders sein.

Das Problem mit der Luft lässt sich aber sofort identifizieren, in dem du einen Blick auf deine Krafstoffleitungen wirfst, die in der Regel in transparenter Form verbaut werden. Halte mal nach Luftblasen ausschau, oder vielleicht stellst du sogar fest, dass gar kein Diesel mehr in den Leitungen zusehen ist, dann weißt du sofort, dass es irgendwo ein Leck geben muss und deine Startprobleme sehr wahrscheinlich daher rühren.

Viele Glück bei der Suche!

Grüße,
Simon

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