Totes Wildschwein auf B5/ Sichtfahrgebot?

Hi Leute,

vorhin habe ich recht viel Glück gehabt. Auf der B5 in Richtung Berlin, (2-spurig in beide Fahrtrichtungen, autobahnähnlich mit Standstreifen, Tempolimit 100 km/h) ist vor mir mir jemand in eine Wildschweinrotte gefahren, hat 4 Tiere auf einen Schlag mitgenommen. Die Viecher lagen ungünstig über alle Fahrspuren verteilt. Sowohl ich also auch der gesamte nachfolgende Verkehr ist über die toten Schweine rübergebrettert, einige mit beträchtlichen Schäden an den Fahrzeugen. Derjenige, der die Rotte totgefahren hat, hat einen geschätzten Totalschaden- ein Glück ist niemand verletzt!

Mein Wagen hat zwei kleine Kratzer und eine Menge Blut und Borsten am Kühlergrill, scheint aber halb so wild. Wenn sich da nicht noch was am Unterboden versteckt oder so, wer weiß... :/

Zum Punkt: Schlussendlich standen 7 Fahrzeuge auf der Standspur und warteten auf die Polizei um ihre Schäden aufnehmen zu lassen. Einige hatten echt Heftige. Als die Polizei dann kam hat sie allen Beteiligten eine mündliche Verwarnung ausgesprochen. Begründung laut Unfallmitteilung: "Verstoß gegen §3 Abs. I Stvo". Nur der Herr, der die Tiere totgefahren hat bekam keine.

Wie seht ihr das? Abends um 20.30 Uhr, es ist dunkel, liegt totes Schwarzwild auf schwarzem Asphalt. Auf einer super ausgebauten Bundesstraße. Hätte ich mich an das "Sichtfahrgebot" unter Beachtung eventueller toter Wildschweine auf der Fahrbahn gehalten, wäre ich nicht schneller als 50 km/h bei erlaubten 100 gewesen (und somit eine ernstzunehmende Verkehrsgefährdung).

Diese mündliche Verwarnung wundert mich...

Gruß, Boris

Beste Antwort im Thema

Also erstmal vorne weg: Ich wäre warscheinlich auch zu schnell gewesen, um den Wagen rechtzeitig zum stehen zu bringen (obwohl? Wer weiß? Vielleicht auch nicht 😉)

Aber du beschreibst hier gerade wunderbar das Problem, was auch einige Leute hier bei MT zu haben scheinen.

100km/h Höchstgeschschwindigkeit bedeutet nicht, dass ich 100km/h fahren muss. Vielen haben wohl vergessen, dass sie in der Fahrschule beigebracht bekommen haben, dass sie ihr Fahrzeug innerhalb des überschaubaren Bereiches zum stehen bringen müssen.

Und die durchschnittliche Ausleuchtung eines Abblendlichtes beträgt nunmal zwischen 70m und 100m. Auf dieser Strecke habe ich zuzusehen, dass ich mein Fahrzeug zum stehen bringen kann.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mal 10 Minuten später bei der Freundin oder sonstwo bin.

Und wir haben das Glück, dass die Erde sich ziemlich gleichmäßig um sich selbst dreht. Daher haben wir nicht das Problem, dass uns die Dunkelheit sonderlich überrascht. Sie kommt jeden Abend, bleibt dann die Nacht über und verschwindet Morgens wieder. Das kann man wunderbar in seine Fahrplanung mit einbeziehen.

Viele andere meinen aber "Da steht jetzt 100km/h, also fahr ich auch 100km/h". Egal ob Regen, Nebel, Dunkelheit. Deren Eigenverantwortlichkeit und ihr Drang zur Selbstbestimmung zwingt sie dann sogar noch 20km/h aufzuschlagen (Die Tachotoleranz und den "Ich-habe-alles-im-Griff-nur-die-Anderen-sind-zu-blöd-zum-fahren"-Aufschlag).

Ich persönlich finde das Handeln der Polizei sehr gut und wäre grundsätzlich auch dafür, ein Zusatzschild "Bei Dunkelheit" einzuführen. (So wie es das "Bei Nässe" oder "Von x-y Uhr" Zusatzschild gibt.)

MfG Zille

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Zitat:

Original geschrieben von shathh


Das ist so dermaßen aus dem Zusammenhang gerissen und hirnrissig, da sag ich jetzt garnichts zu.

Ich bitte dich.

Den Unterschiedlichen Anhalteweg zwischen 80km/h und 100km/h haben wir dir aber schon erklärt oder?

Es ist eigentlich gaaanz einfach:

man muss laut STVO so fahren, das niemand behindert oder gefährdet wird – und man muss sein Fahrzeug JEDERZEIT in dem vom Fahrer überschaubaren Bereich zu Stillstand bringen können. Das bedeutet bei Dunkelheit innerhalb des von seinen Scheinwerfern ausgeleuchteten Bereichs.

Es ist bei dieser Auslegung völlig unerheblich, ob da ein unbeleuchtes Pannenfahrzeug steht, ein Laternenumzug stattfindet oder ein UFO gelandet ist. Punkt.

Zitat:

Original geschrieben von roberting


Es ist eigentlich gaaanz einfach:

man muss laut STVO so fahren, das niemand behindert oder gefährdet wird – und man muss sein Fahrzeug JEDERZEIT in dem vom Fahrer überschaubaren Bereich zu Stillstand bringen können. Das bedeutet bei Dunkelheit innerhalb des von seinen Scheinwerfern ausgeleuchteten Bereichs.

Es ist bei dieser Auslegung völlig unerheblich, ob da ein unbeleuchtes Pannenfahrzeug steht, ein Laternenumzug stattfindet oder ein UFO gelandet ist. Punkt.

UFO (Unbeliebtes Funkwagen Objekt) Das sind doch diese grün/weißen bzw. blau/silbernernen Fahrzeuge mit dem blauen Bubbel oben drauf - oder??? 😁😁😁

Zitat:

Original geschrieben von winni2601


UFO (Unbeliebtes Funkwagen Objekt) Das sind doch diese grün/weißen bzw. blau/silbernernen Fahrzeuge mit dem blauen Bubbel oben drauf - oder??? 😁😁😁

Die sind doch harmlos. Die UFOs aus denen weiße oder rote Lichter kommen sind gefährlicher....😁

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Zitat:

Original geschrieben von R 129 Fan



Zitat:

Original geschrieben von winni2601


UFO (Unbeliebtes Funkwagen Objekt) Das sind doch diese grün/weißen bzw. blau/silbernernen Fahrzeuge mit dem blauen Bubbel oben drauf - oder??? 😁😁😁

Die sind doch harmlos.

So harmlos sind die gar nicht mehr. Die mit diesen LED-Lampen auf dem Dach machen blind ... 🙁

Zitat:

Original geschrieben von xy_freising



Zitat:

Original geschrieben von R 129 Fan


Die sind doch harmlos.

So harmlos sind die gar nicht mehr. Die mit diesen LED-Lampen auf dem Dach machen blind ... 🙁

Stimmt diese blauen LEDs grenzen schon an Körperverletzung😉 besonders bei Dunkelheit und nässe blenden die wie sau

Zitat:

Original geschrieben von shathh


Es ist absolut richtig im Zweifelsfall mit geringer Geschwindigkeit eine Kollision in Kauf zu nehmen.

Das hat auch, wie Zille es schrieb, überhaupt nichts mit Überheblichkeit zu tun.
Was soll denn dieser Einwand mit den "leblosen Objekten"? Was soll da sonst nachts auf der Autobahn stehen? Eine Kindergartengruppe?

Da steht halt maximal Wild und da hält man im Zweifelsfall drauf.

Also, die größte und wahrscheinlichste Gefahr ist ja wohl, dass Pannen- oder Unfallautos beleuchtet oder unbeleuchtet auf der Autobahn stehen und leider

regelmäßig

von Auto- und LKW-fahrern gerammt werden!

Die Meinung, dass da nichts steht und man ja gezeigt bekommen hat, draufzuhalten, passt in die Gesellschaft wie die Faust im Auge:

Für nichts mehr Verantwortung übernehmen, sich nur noch das Beste herauspicken und eigentlich sind ja sowieso die anderen selbst dran schuld...      Man hat es ja so gezeigt bekommen!

Gemeingefährlich...

Ein beleuchtetes Fahrzeug siehst du bei angemessenem Tempo (und das muss mit Sicherheit nicht <80 km/h sein) von weitem und ein unbeleuchtetes Fahrzeug ist selbst Schuld, wenn es gerammt wird.

Was soll man da um den heißen Brei reden? Wer nachts sein Pannenfahrzeug unbeleuchtet auf der Fahrbahn stehen lässt, der ist schlichtweg dämlich und offensichtlich lebensmüde.

Ich weiß gar nicht, warum du mich jetzt anblaffst von wegen "immer sind die anderen Schuld".
Ich bin nicht derjenige, der nachts unbeleuchtet auf der Fahrbahn steht.

Du verdrehst hier schon wieder die Schuldfrage.
Wer sich unbeleuchtet nachts auf die Fahrbahn stellt, der muss sich nicht wundern, wenn er einen Unfall provoziert.
Die Schuld liegt hier NICHT beim Auffahrenden, sondern schlichtweg bei dem Idioten, der nicht richtig absichern kann und gerne sein Leben aufs Spiel setzt.
Ich weiß nicht, in welcher Generation diese Vollkaskomentalität Einzug gehalten hat...
Woher kommt dieser irrwitzige Glaube, dass alle anderen gefälligst Rücksicht zu nehmen haben?
Natürlich haben sie das, aber das ist kein Freifahrtsschein für Idiotie!

Erst vorhin wieder gehört, dass jemand auf der linken(!!) Autobahnspur gestanden hat und Benzin nachkippte.
Mit welcher Selbstverständlichkeit nehmen sich diese Leute das Recht raus, dass andere für sie das Denken übernehmen?

Es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, wie man so leichtfertig das eigene Leben in die Hände fremder Menschen geben kann.
Ich gehe eigentlich davon aus, dass ihr alle mehr oder minder an eurem Leben hängt. Ja, dann sollte man gefälligst auch selbst drauf acht geben und nicht blind wie ein Maulwurf durch die Welt marschieren.

Wenn ich im Winter mit aalglatten Sohlen über den Bürgersteig sprinte und mich auf die Schnautze packe, dann lauf ich auch nicht zum Nachbarn und sag:"Da hättest aber besser streuen können".
Im Straßenverkehr scheint diese Macke aber offensichtlich mehr und mehr Einzug zu halten.

Zitat:

Original geschrieben von shathh


Wer nachts sein Pannenfahrzeug unbeleuchtet auf der Fahrbahn stehen lässt, der ist schlichtweg dämlich und offensichtlich lebensmüde.

Was machst du, wenn du nachts durch einen Unfall auf der BAB Front- und Heckbeleuchtung verloren hast (Leitplankeneinschlag)?

Zündest du die Karre dann an, damit sie beleuchtet ist...? 😰

Warndreieck aufstellen? Meines ist beleuchtet.

(Wie oft verliert man die Beleuchtung an allen 4 Ecken + ggf. Blinker an den Spiegeln?)

Zitat:

Original geschrieben von shathh



Was soll man da um den heißen Brei reden? Wer nachts sein Pannenfahrzeug unbeleuchtet auf der Fahrbahn stehen lässt, der ist schlichtweg dämlich und offensichtlich lebensmüde.
Wer sich unbeleuchtet nachts auf die Fahrbahn stellt, der muss sich nicht wundern, wenn er einen Unfall provoziert.

Geh einfach mal davon aus das es auch Unfälle/Pannen gibt wo die Beleuchtungsanlage des Fahrzeuges ausfällt. Nichts anderes ist damit gemeint. Unterstelle den betreffenden VT bitte nicht soviel Dämlichkeit das die sich freiwillig ohne Beleuchtung auf die Fahrbahn stellen.

Es ist schon erschrecken, wieviele Zeitgenossen versuchen, die gesamte Verantwortung auf die Pannenopfer abzuwälzen, nur um sich aus der eigenen Verantwortung (Stichwort: Sichtfahrgebot) zu stehlen. 😰

Hier scheint es sich schon fast um ein gesellschaftliches Problem zu handeln.

Jetzt sind wir wieder beim Konstruieren von irgendwelchen Gefahrensituationen:

- Geistig Behinderte, die plötzlich auf die Fahrbahn springen
- Ominöse Leitplankeneinschläge, die mit einem Schlag die komplette Beleuchtung außer Betrieb setzen und gleichzeitig den Fahrer einklemmen und / oder das Warndreieck und sämtliche andere Warnmöglichkeiten zerstören

Wenn ihr ständig mit der Angst, dass "irgendetwas passieren könnte" leben wollt - bitte.
Irgendwann erwischt es jeden, unabhängig davon, ob man ach so vorsichtig gefahren ist oder nicht.

Sorry, aber ich kriech mit Sicherheit nicht mit <80 nachts auf der freien Autobahn rum. Respekt an die, die das durchhalten. Ich kann's nicht und geb's auch gerne zu. So einen Schwachsinn tu ich mir nicht an.

Zitat:

Original geschrieben von shathh


Warndreieck aufstellen? Meines ist beleuchtet.

Der Lauf vom Fahrzeug zum Aufstellort wird der gefährlichste Lauf deines Lebens....

Ja, dann lieber sitzenbleiben und hoffen, dass man schon irgendwie gesehen wird. So ist's recht.

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