Temporäre Steuersenkung auf Benzin und Diesel in Sicht
Mich wundert, dass das Thema noch nicht gekommen ist.
https://www.swp.de/.../...ungspaket-der-bundesregierung_-63464607.html
"Zur Abfederung der immens gestiegenen Energiekosten und um Pendler zu entlasten, hat die Ampel-Koalition ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Ein Beschluss darin sieht für drei Monate die Absenkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe „auf das europäische Mindestmaß“ vor, heißt es in einer Erklärung des Koalitionsausschusses am Donnerstag (24.3.2022). Der Spritpreis werde damit beim Benzin um 30 Cent pro Liter und beim Diesel um 14 Cent pro Liter reduziert. "
Also "in etwa" gleiche Steuer auf Benzin und Diesel, jedenfalls je Liter. Also nach wie vor "leicht" zum Nachteil des Ottomotors. Immerhin besser als bisher. Und wie schön - nur dass ich wegen Homeoffe quasi gar nicht mehr beruflich fahre bzw. fahren muss. Was eigentlich noch besser ist....
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Zitat:
@mozartschwarz schrieb am 5. April 2022 um 18:39:40 Uhr:
Dafür muß man aber auch die größten Speicher erstmal enteignen. Die gehören Gazprom bzw deren Tochterfirmen.
Das wird wohl kein besonderes Problem darstellen - immerhin handelt es sich hierbei um systemrelevante Infrastruktur.
Zitat:
@harzmazda schrieb am 5. April 2022 um 19:33:04 Uhr:
Zitat:
@mozartschwarz schrieb am 5. April 2022 um 18:39:40 Uhr:
Dafür muß man aber auch die größten Speicher erstmal enteignen. Die gehören Gazprom bzw deren Tochterfirmen.
Ist doch schon....
https://www.bmwi.de/.../...-durch-jsc-palmary-schwebend-unwirksam.html
Schonmal was... Hatte ich nicht mitbekommen. Damit wären auch die Pipelines von NS2 unter der Netzagentur... Fehlt der Terminal.
Zitat:
@GaryK schrieb am 5. April 2022 um 17:19:23 Uhr:
Zitat:
@harzmazda schrieb am 5. April 2022 um 16:59:43 Uhr:
Warum haben wir in der Vergangenheit am Russengas festgehalten?Der "Fehler mit dem Russengas" wurde 1970 gemacht. Thema Ruhrgas, damals SPD in NRW und SPD im Bund in der Regierungsverantwortung nebst entsprechender Ostpolitik. Wenn du "historische Schuld" zuweisen willst - ich fands und finde es grundsätzlich gut, das hat ganz lange Zeit Sinn gemacht. Was aber nicht geht: Dass sich die Gasprom wie aktuell geschehen in deutsche Speicher einkauft und die nicht nachfüllt. Administratives Versagen u.a. des Gesetzgebers samt Aufsicht. Und warum vor allem die SPD (siehe Schröder) so blind war was Risiken bezüglich Russland angeht - da kannste nur spekulieren. Also ob das mit Leuten wie Schröder "persönliche Überzeugung nebst Irrtum" war oder Korruption. Weil Irrtum ist im Gegensatz zu Korruption nicht strafbar.
Was ich halt nicht verstehe - wir haben eigentlich genug LNG Kapazität in Europa was "Ports" angeht. Das Gas muss "nur" zu uns rüber und ich hoffe, dass sich unsere Speicher über den Sommer füllen lassen. Was übrigens sehr hässlich daran ist - Die Preise für Düngemittel (Stickstoff) hängen am Gaspreis. Meinem Kenntnisstand nach werden etwa 10-15% des gesamten europ. Erdgasverbrauchs in Düngemittel gesteckt. Dazu kommt, dass de Ukraine als Kornkammer ausfällt. Aktuelle warnungen namenhafter Organisationen vor einer Hungersnot sind alles außer "Panikmache um an Spenden zu kommen". Wir können in Europa locker auf viele Düngemittel verzichten, alleine weil wir Ackerfläche von z.B. Raps für Biodiesel und Rüben für (Bio)Ethanol in Futter- und Nahrunsmittel umwidmen könnten. Den Luxus hat weltweit nicht jede Region.
Was übrigens problematischer ist - Öl aus anderen Quellen (sprich: vom Weltmarkt) zu Raffinerien in DE, AUT und partiell IT zu bekommen, die an russischen Pipelines hängen. Du kannst diese Mengen Öl nicht mal eben per GLS als "Sperrgut" versenden. Was ich aus meinem beruflichen Umfeld mitbekomme - jeder, der gerade irgendwie Gas sparen kann ist mit 120% dabei das zu tun. Wenn die aktuell absehbaren Gaspreise so bleiben - wir reden über locker zweistellige Millionensummen als Mehrausgabe bei Großverbrauchern. Was bedeutet, dass Maßnahmen, die sich bisher nicht gerechnet haben auf einmal sehr lukrativ werden.
Laut Habeck sind von den 23 LNG-Terminals ganze 3 hierher vernetzt und für unsere Versorgung brauchbar...
Gasleitung aus Nordafrika ALG/MAR (Konflikt Westsahara) liegt bis Spanien...Frankreich hat aber kein Interesse diese bis nach DEU weiterzubauen.
LNG-Terminal in Brunsbüttel kommt lt. Habeck (auch wenn die SH-Grünen was anderes sagen), LT-Wahl SH ist am 08. Mai...aber der Bau würde 3 Jahre dauern, alleine für 60km Gasröhre sind 18 Monate veranschlagt.
Niedersachsen hat (2?) temporäre/provisorische LNG-Terminals in Planung, die wesentlich schneller am Netz und als Übergangslösung verfügbar wären.
Danke, gute Zusammenfassung. Je weiter die industriellen Verbraucher im Osten und Süden der Republik liegen, desto düsterer sieht es für sie aus.
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Darüber streiten sich die Gelehrten mit der Politik:
https://www.t-online.de/.../...uer-bayern-expertin-kontert-soeder.html
Neben der 1. Alternative, dass wir als Abnehmer ein Gasembargo verhängen und der 2. Alternative, dass die Russen den Gashahn zudrehen gibt es ja noch die 3. Alternative, dass die Ukraine als Transitland, selbst die Durchleitung unterbricht...nur das niemand über diese 3. Alternative spricht!
Alles schon mal dagewesen, als uns 1973 die Ölscheichs den Ölhahn zugedreht haben: https://www.gevestor.de/.../...s-den-oelhahn-zudrehten-750468.html?...
Die bisher mit den ideologischen Argumenten Klima- und Naturschutz begründete Energiewende wird, nun um die realen Argumente Versorgungs- und Preisstabilität ergänzt, die gesellschaftliche Akzeptanz weiter steigern und die Transformation noch beschleunigen.
Zitat:
@jw61 schrieb am 6. April 2022 um 13:23:26 Uhr:
... gibt es ja noch die 3. Alternative, dass die Ukraine als Transitland, selbst die Durchleitung unterbricht...nur das niemand über diese 3. Alternative spricht!
... werden die sich wohl verkneifen wie sie im Gegenzug noch auf Defensivwaffenlieferungen u.a. angewisen sind. Ich denke unkonzertiert wird UA das nicht machen.
BTW: Das Problem mit der Erdgas netz ist nicht dessen Ausweitung, es ist die Kapazität ... prinzipielll könnten wir Gas von Sizillien nach Norwegen oder Schottöand pumpen ... die Kapa ist da viel mehr das Problem ... D ist im Europäischen Vergleich ja kein Erdgaszwerg.
Dann bleibt nach meinem Kenntnisstand halt Rotterdam über. Die Auslastung dieses LNG Terminals war halt eher für die Füße. Jedenfalls bisher. Und wenn Frankreich eine Pipeline nicht selbst bauen will - was spricht noch gleich dagegen dass ein deutsches Unternehmen diese vorantreibt? Ist grundsätzlich nicht verboten.
Die deutschen Speicher sind beeindrucken groß - siehe https://erdgasspeicher.de/erdgasspeicher/gasspeicherkapazitaeten/ ... 200 TWh Brennwert formal (wenn die voll wären) ist ne Ansage. Siehe auch https://www.bdew.de/.../...0_final_Aktualisierte_Fassung_10Mai2021.pdf ... Jahresverbrauch war 2020 insgesamt bei rund 900 TWh. Bei unter 70 TWh Strom aus Erdgas (Wirkungsgrad ab 40% als KWK bis 60% als GuD je nach Kraftwerkstyp) ist jedenfalls der Strom zu maximal 1/3 am Gesamtverbrauch beteiligt. Die privaten Haushalte liegen bei etwa 200 TWh, heisst der Rest am Gesamtverbrauch ist die "Industrie".
Wer das Gas brauch ist letztlich Nebensache. Wie man es ersetzt ist die Frage. Bis 2032 100% des Stromverbrauchs aus EE zu decken halte ich für wenig ambitioniert. Hört sich höchstens toll an. CO2 neutral werden wir so jedenfalls nicht zeitnah.
Gerade das drohende abschalten bei der Industrie ist gefährlich.
Was spricht dagegen?
Positive politische Entscheidungen vorausgesetzt, werden sich aufgrund der zu erwartenden Herausforderungen/Probleme solcher Mammutprojekte u.a. die Pipeline-Länge (Bauzeit/-kosten) und unkalkulierbarer Materialverfügbarkeit (Stahlröhren aus RUS, China...wenn sie denn liefern, woran sie kein Interesse haben können) etc. und der fehlenden langfristigen Perspektive fossiler endlicher Energieträger keine Investoren finden...die wollen langfristig gute Geschäfte (wie zb. mit NS2, wo sie ihre Investitionen jetzt abschreiben müssen und den Fehler nicht nochmal machen werden) machen, so wie heute mit dem Öl:
https://www.spiegel.de/.../...e-a-5056f00e-6f8c-4023-851b-04258d715de7
Und mal wieder was gehört zum eigentlichen Thema?
Ich nicht und da kommt auch nix.
Die Klitscher im Bundestag befassen sich lieber mit einer Impfpflicht die eh zum scheitern verurteilt war, zum Glück.
Aber bzgl.Entlastung der Bürger,da wird nie was passieren,für uns haben die nichts übrig,dass hier einige die Deppen in Schutz nehmen,sie sind genau so mit diejenigen die von der Regierung missachtet werden.
Zitat:
@jw61 schrieb am 7. April 2022 um 12:12:45 Uhr:
Was spricht dagegen?
Wogegen?
Zitat:
Positive politische Entscheidungen vorausgesetzt, werden sich aufgrund der zu erwartenden Herausforderungen/Probleme solcher Mammutprojekte u.a. die Pipeline-Länge (Bauzeit/-kosten) und unkalkulierbarer Materialverfügbarkeit (Stahlröhren aus RUS, China...wenn sie denn liefern, woran sie kein Interesse haben können) etc. und der fehlenden langfristigen Perspektive fossiler endlicher Energieträger keine Investoren finden...die wollen langfristig gute Geschäfte (wie zb. mit NS2, wo sie ihre Investitionen jetzt abschreiben müssen und den Fehler nicht nochmal machen werden) machen, so wie heute mit dem Öl:
Pipelines inerhalb der EU halte ich da für wenig risikobehaftet. Die können letztlich auch für Biogas, Wasserstoff, Synthesegase genutzt werden.
Die brauch man letztlich als Speichertecnologie für die EE und um den sonstigen Energiehunger ausserhalb des Stromsektors decken zu können.
Auf Stahl aus China oder Russland sollte allerdings niemand mehr bauen...
Zitat:
https://www.spiegel.de/.../...e-a-5056f00e-6f8c-4023-851b-04258d715de7
Ja sicherlich, und letztlich halten Die das akut auch so hoch wegen der Ankündigungen unserer Regierung...
Zitat:
@mozartschwarz schrieb am 7. April 2022 um 07:13:07 Uhr:
Wer das Gas brauch ist letztlich Nebensache. Wie man es ersetzt ist die Frage. Bis 2032 100% des Stromverbrauchs aus EE zu decken halte ich für wenig ambitioniert. Hört sich höchstens toll an. CO2 neutral werden wir so jedenfalls nicht zeitnah.
Aber selbst nur den Strom bis 2032 komplett aus regenerativen Energiequellen zu gewinnen ist garnicht so einfach und fraglich mit wir es schaffen.
Komplette CO2-Neuträlität wird wahrscheinlich länger dauern, ich denke bis irgendwann zwischen 2070 und 2100 bekomm wir es schon hin. Aber wir brauchen bis dahin eben neue Technologien wie grosse Solarthermiekraftwerke in den Wüsten und Supraleiter-Pipelines oder alternativ Kernfusion.
Denn um Wasserstoff und Synthetikkraftstoffe klimaneutral zu erzeugen braucht man eben sehr viel Energie, soviel Energie das Solarzellen und Windräder da nicht ausreichen!
Genau!!! Und weil das Ganze eben so verlogen ist, halte ich die Versteifung auf EE für völlig falsch. Wir müssen alles Nutzen was CO2 reduziert. Also auch Atomstrom, schnelle Brüter auf Atommüllbasis usw...
Zitat:
@Locorella schrieb am 7. April 2022 um 14:21:04 Uhr:
Die EEG Umlage für den Endkunden entfällt ab 1. Juli...
Das ist aber ein Tropfen auf den heissen Stein, den niemand spürt. Inklusive der Mehrwertsteuer geht es da um 4,43 ct/KWh.
Wenn erst der Strompreis von 29,69 ct/KWh auf 51,88 ct/KWh explodirt, dann bringt es auch nicht viel wenn er druch die Abschaffung der EEG Umlage auf dann 47,45 ct/KWh sinkt.
Das ist immer noch etwa das Dreifache des internationalen Durchschnitts!