Tempolimit für Kleintransporter ?

Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass (heute morgen hat mich ein 160Km/h-Sprinter-416CDI beinahe in die ewigen Autogründe befördert) möchte ich mal Eure Meinung zu dem Thema hören. Welche Lösung würdet Ihr bevorzugen? Habt Ihr andere Ideen?

ciao

112 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von C20NE-Cruiser


Über die Bremsen braucht man sich keine Sorgen machen. Die übertreffen schon die Anlage aus einem 996er Porsche, zumindest das schnelle Modell was ich oben mit schwer und schnell meinte.

Welches Modell hast Du gemeint?

Die Bremsen von Sprinter & Co tragen ihren Namen jedenfalls nur bedingt zu Recht...

ciao

Zitat:

Original geschrieben von ytna


Bin dagegen. Warum?
Ich denke nicht, dass es viel bringt. Die Hauptprobleme sind meines Erachtens falsche Beladung und zu geringer Sicherheitsabstand. Ersteres hat auch bei geringeren Geschwindigkeiten gravierende Folgen, wenn z.B. bei Tempo 80 ein plötzliches Ausweichmanöver nötig wird und dann die Ladung rutscht. Letzteres wird durch Tempolimits nicht gelöst, warum sollte man bei Tempo 80 mehr Abstand halten, wenn Höchstgeschwindigkeit 120 ist?
Natürlich werden die Probleme verstärkt durch hohe Geschwindigkeit. Ich denke aber, dass es mehr Sinn macht, die eigentlichen Ursachen an zu gehen.

Sehe ich genauso.

Und noch ein weiterer Aspekt: Ein Tempolimit (evtl. mit Begrenzer) sorgt für noch mehr "Elefantenrennen" --- wie man bei den Lkws sehen kann.

@ Caravan

Ein 416 ist doch heute schon auf 80 km/h limitiert, oder?

Zitat:

Original geschrieben von quattro-pit


... wobei wir dann auch bei einer allgemeinen Beschränkung 130 / 120 (heikles Thema) für alle wären.

Nein.

Bei den Kleintransportern ist ein Tempolimit aus technischen Gründen (Bremsen, Fahrverhalten) in der Diskussion, weil es Zweifel an der Eignung dieser Fahrzeuge für höhere Geschwindigkeiten gibt.

Bei Pkws gibt es diesbezügliche Zweifel nicht.

Zitat:

Denn die Höhe des Tempounterschieds der verschieden Fahrzeuge auf der Bahn macht die Höhe des Gefahrenpotentials aus.

Abgesehen davon, dass dieses Argument so pauschal nicht zutrifft: Nach dieser Logik dürfte es auch keine Limits für Lkws und Busse geben.

Auf Strecken mit sehr hohem Lkw-Anteil (zB A 61) ist ja meist ohnehin auch ein Pkw-Limit, und auf Abschnitten, wo Lkws nur sehr langsam fahren können oder dürfen (stärkere Steigungen und Gefälle) ebenfalls.

Zitat:

Ich möcht schon mal ganz gerne schneller, aber der Aspekt der Sicherheit scheint bei all unseren Nachbarländern (um nicht gleich den Rest der Welt zu nennen) ein generelles Limit eingebracht zu haben...

Das Sicherheitsargument spielte lediglich in Großbritannien die entscheidende Rolle, allerdings in sehr fragwürdiger Weise. (Zahlreiche Glätteunfälle in einem für englische Verhältnisse strengen Winter mussten als Begründung herhalten, ein allgemeines Tempolimit einzuführen...)

In den anderen europäischen Staaten sowie den USA wurden die Limits auf Grund der Ölkrise 1973/74 eingeführt, also aus Energiespargründen. (Was sich insbesondere in den USA überhaupt nicht bewährt hat.)

Dass beide Argumente (Sicherheit und Energiesparen) mE NICHT für ein generelles Limit sprechen, möchte ich hier lediglich erwähnen --- eine erneute Diskussion darüber halte ich für entbehrlich. (Das hatten wir hier schon öfter.)

Zitat:

wann ist das mehr oder weniger aufgezwungen auch bei uns in D fällig?

In absehbarer Zeit nicht. (Wer sollte uns denn dazu zwingen?)

Ach, in Deutschland kommt das Tempolimit in Raten 🙂
Wenn die Kleintrasporter 80 fahren dann sind als nächstes die Kleinwagen dran oder was? 😁
Nee mal im ernst... Bei wirklich schweren Fahrzeugen (ab 3,5T) finde ichs infolge der Straßenbelastung in Ordnung, aber ansonsten finde ich es wirklich gut, dass man in Deutschland keine Geschwindigkeitsbegrenzungen hat. Auch nicht für Kleintransporter.

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habe für 100 Km/h gestimmt, weil sich diese Geschwindigkeitsbegrenzung für Reisebusse bewährt hat.

Bei zweispurigen Autobahnen plädiere ich für ein generelles LKW Überholverbot und Kleinlaster sind schon von Namen her LKW, also auch hier schön einreihen.

Für Zuwiderhandlungen gibts 12 Punkte und da überlegt sich jeder, der damit meistens seine Brötchen verdient, ob er auf seinen Broterwerb so einfach verzichtet.

Alles ganz einfach, nicht lange diskutieren, sondern machen.

Zitat:

Original geschrieben von emca


Bei zweispurigen Autobahnen plädiere ich für ein generelles LKW Überholverbot und Kleinlaster sind schon von Namen her LKW, also auch hier schön einreihen.

Meines Erachtens eine absolut typische Aussage für jemanden, der noch nie in einem LKW gesessen hat und dem es egal ist, wie die Brötchen in die Bäckerei gekommen sind und die Zeitung zum Kiosk.

Es gibt schöne lange zweispurige Autobahnen, wo ab und zu eine Steigung kommt - und da hängt dann der eine oder andere LKW schon mal mit Tempo 40 fest. Was würde da bei generellem Überholverbot passieren? Bestenfalls würde sich keiner dran halten. Ansonsten gäbe es einen Riesenstau und niemand wäre zufrieden.

Leben und leben lassen. LKWs sind Teil des Straßenverkehrs - und als solcher zu akzeptieren.
Mit einander macht Sinn. Kein kompromissloses "alle Rechte für die einen" und "keine Rechte für die anderen".

Vielleicht kann man die Geschwindigkeitsbeschränkung ja auch mal allgemein am theoretischen Bremsweg festmachen - nur sone Idee. 😁

Zitat:

Original geschrieben von Patronn-Citron


100km/h für lkw und kleintransporter fände ich besser...
dann würde sich aber wieder die frage stellen wie groß die neuen risiken für den verkehr sind, wenn die großen brummer auf einmal 20km/h schneller fahren dürften als bisher...

Ein LKW hat bei 80 km/h einen Bremsweg von 55-60m, bei Tempo 100 sind es schon 85-95m...

es geht hier in der Tat auch um die Bremswege. Unser alter Rettungswagen war ein Mercedes Sprinter 312D mit einem Kofferaufbau. Es war absolut kein Vergnügen, den von Tempo 140 runterbremsen zu müssen. Am Ende stand man mit dem vollen Körpergewicht auf der Bremse und das Teil ist nicht mal in den Regelbereich des ABS gekommen. Der neuere Facelift-Sprinter 313CDI ist auch nicht besser.

Ich will mir gar keinen Sprinter vorstellen, der nochmal 3 Tonnen mehr wiegt....

Echte Verbesserung brachte der Iveco Daily mit 166PS mit dem 5-Tonnen Fahrgestell. Der bremst auch aus Fullspeed (160Km/h) sauber runter.

ciao

Öhm...
Das wird jetzt etwas konfus für meine Begriffe.
Wenn wir uns über Kleintransporter unterhalten, verstehe ich darunter Fahrzeuge unter 3,5to. Darüber gilt doch eh das Tempolimit.
Wieso vergleichst du das jetzt mit einem solchen Sprinter, der aber nochmal 3to mehr wiegen soll - mit dem fährt doch keiner mehr 140km/h!?
Im übrigen sind meines Erachtens RTWs, die als 3,5to verkauft werden, grundsätzlich überladen. Ich glaube kaum, dass sich das so halten liesse, wenn man mal nachwiegen würde. Dann kommt dazu, dass diese Fahrzeug grundsätzlich mit zu schlechtem Fahrgestell, zu kleiner Bereifung (Einzelbereifung gegen Doppelbereifung hinten) und zu schlechter Bremse (weil für das Gewicht nicht vorgesehen) ausgestattet werden.
Bei uns gibt es zum Glück keine 3,5to RTWs mehr und alle neuen Fahrzeuge, die auch bei deutlich höheren Gewichten deutlich mehr Geschwindigkeit schaffen würden, sind bei 120 elektronisch abgeriegelt.

Ich halte ein Tempolimit von 80 km/h für Kleintransporter für angemessen. Wenn man sieht, mit welchem Tempo mancher 40-Tonner unterwegs ist, kann man sich ausrechnen wie hoch die Geschwindigkeits-Streu-Spannweite bei Kleintransportern nach oben reicht...

@ytna: Du glaubst doch jetzt wohl nicht im Ernst, dass in der freien Markwirtschaft die Lieferwagen nicht überladen werden?

Ich bin regelmäßig mit einem Transit (mit Hochdach) von Bonn nach Köln bzw. Düsseldorf gefahren, um beim WDR Drucker/Bildschirme/PCs aufzubauen.

Was meinst du wohl, wieviele wir in den Wagen gesteckt haben? Genau, soviele bis er voll war. Das waren anschließend unter Garantie mehr als 2,8T zulässiges Gesamtgewicht.

Hinten hatte der Wagen übrigens Trommelbremsen. War eine echte Freude mit dem zu bremsen.

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Fahrtenschreiberzwang für alle gewerblich genutzten Fahrzeuge wäre auch kein Fehler.

Da bin ich anderer Meinung.

Bei Transportunternehmungen stimm ich dir zu, also überall da, wo das Fahrzeug der Arbeitsplatz ist.

Bei anderen 'gewerblich genutzten Fahrzeugen' sehe ich das anders, da der Finanzielle Aufwand nicht zu unterschätzen ist, was z.B. die Konsequenz haben könnte, das man sein Privatauto öfter nutzen müsste...

Sprich:
Wenns Fahrzeug benutzt wird, um 'durch die Gegend zu fahren', z.B. bei unseren Handwerkern, wärs nicht sonderlich sinnig zumal die Handwerkermühlen meist eh die lahmsten auf der Straße sind...

€dit:
Gegen eine Mindestgröße/Leistung der Bremsanlage hätt ich nichts...
Ich merks ja schon, wenn ich mal im Toyota fahr und dann mal im RX7 (oder umgekehrt); beim RX7 hab ich das Gefühl, das die Bremsanlage wesentlich besser greift.

Was ist das Problem?

Es gibt relativ viele Fälle in denen unerfahrene Fahrer unter Zeitdruck auf der Autobahn mit ihrem Transporter < 3,5 Tonnen mit nicht angepasster Geschwindigkeit und fehlender Fahrdisziplin unterwegs sind.
Man hat eine relativ schwer abgrenzbare Fahrzeuggruppe bei der es vermehrt zu Gefährdungen auf der Autobahn kommt.

Ich habe so meine Zweifel ob man Chancen hat mit einer gesetzlichen Regelung dem entgegenzuwirken. Die Ausweichmöglichkeiten sind einfach zu groß.
Darf man nicht mehr mit dem klassischen Transporter schnell fahren dann nimmt man eben die Transporterausführung eines Fahrzeuges das auch als Van für den Privatkunden angeboten wird.

Eine gesetzliche Definition eines "Kleintransporters" gibt es nicht.

Die Diskussion ist typisch für unser Land.

Es wird gesucht was nicht geht und nicht was möglich ist.

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