SUV für Islandreise mit Offradqualitäten gesucht

Toyota RAV4 2 (XA2)

Hallo zusammen,
wir wollen im Sommer nach Island und dort auch ins Hochland, wofür 4WD die Voraussetzung ist. Da ein 4WD zu mieten für 2 Wochen dort ca. 5000.- kostet und wir ohnehin ein neueres Auto brauchen, haben wir beschlossen, lieber mit der Fähre hochzufahren und das Geld in einen bleibenden Wert zu stecken. Aus 5000.- wurden dann schnell 10.000 als Obergrenze, denn in der Liga 5000.- finden sich vorwiegend 12plus-Jahre alte Modelle mit hohen Kilometerleistungen.
Leider ist nur wenig zu finden über die Geländeeigenschaften der Fahrzeuge, die für uns infrage kommen - also kein Geländewagen der Liga Defender/Range Rover/Landcruiser, sondern eben ein Auto, das später auch im Alltag brauchbar und nicht zu groß ist.
Toyota RAV4 ist wegen der hervorragenden Gebrauchtwagen-Berichte und auch wegen der dezenten Optik derzeit unser Favorit, aber zu den Geländeeigenschaften findet man im Internet nur wenig. Kann man, wenn man die 4x4-Variante kauft, bedenkenlos zugreifen, oder gibt es von Modell zu Modell große Unterschiede bezüglich Sperren / Traktionshilfe etc?
Schöne Grüße Flewdur

22 Antworten

ESP abschalten geht immer - Sicherung ziehen (keine Empfehlung für öffentlichen Straßenverkehr 😉). Beim RAV ist dann allerdings das ABS immer noch aktiv (im Gelände auch nicht wirklich hilfreich) - da müsste man dann noch 'ne Sicherung für ziehen. Wenn Du schon dabei bist: Vor Furten würde ich auch gleich den Elektrolüfter stilllegen, schaufelt sonst nur sinnlos Wasser in den Motorraum.

Der New Grand Vitara (ab 2005) hatte im ersten Baujahr, bzw. bei bestimmten Reimporten kein ESP (Schalter rechts vor dem Schalthebel beachten). Allerdings haben Reimporte aus den skandinavischen Ländern den Vorteil der besseren Rostvorsorge.

Outlander: Der Alte basiert technisch auf dem Allrad-Lancer - ebenfalls ein geringer Unterschied zum RAV, welcher zumindest in der erste Version noch auf die Technik des Tercel zurück griff. Gibt aber eine breitere Motorenauswahl, und für Langstrecken sitzt halt beim 2.4er oder 2.0er Turbo nochmal mehr Dampf dahinter - nur von den Verbrauchswerten eines RAV muss man sich dann leider auch verabschieden.

Frontera und Terracan sind beide eine andere Fahrzeug- und Unterhaltsklasse (Verbrauch, Versicherung, Steuern, Wartungsintervalle). Beide sind bei höheren Geschwindigkeiten entsprechend trinkfreudig - sowie lauter und unkomfortabler. Dem Frontera würde ich eigentlich immer einen Terrano II vorziehen - der Nissan ist tendentiell solider, und hat die haltbareren Motoren (Technik dem King Cab entliehen, während der Fronti sich aus der PKW-Motorenpalette bedient) - ist aber meistens auch entsprechend teurer in der Anschaffung als ein recht billig gehandelter Frontera. Den Allradantrieb (zuschaltbar) von Frontera, Terrano und Terracan kannst Du ausschließlich im Gelände benutzen, der Fahrsicherheit auf der Straße hilft er nicht.

Gruß
Derk

@Flewdur,
praktisches Fahren in einem Steinbruch im Altmühltal. Theorie und technische Kurs zu Umbaufragen, Benutzung von Bergegerät, etc. wie auch Fahrsicherheitstraining finden hauptsächlich auf einem Gelände der BOSCH AG im äußersten Nordosten von Baden-Württemberg statt. Melde dich einfach mal per PN...

Opel Frontera: Ist recht geländetauglich, jedoch ein echter Exot, was Werkstattkompetenz und Ersatzteilbeschaffung betrifft.
Terracan: Ebenfalls geländetauglich. Hat ein paar kleinere Macken, die bei der Wahl eines gepflegten Fahrzeugs, sehr überschaubar bleiben.
Terrano2/Maverick: Halte ich persönlich für einen grundsoliden und fähigen Offroader. Werkstätten kennen sich gut damit aus (hatte das Auto in Israel) und sollte auch für Heimwerker beherrschbar sein. Empfehlenswert sind der 2,4l Otto und der 2,7l Diesel, der allerdings schon recht teuer besteuert wird.
Outlander: Selbe Soße wie RAV4, CVR, X-Trail, Tiguan und Co. Gute Traktion, ansonsten eben ein schlechtwegetaugliches Fun-Auto.

ESP trickst dich hauptsächlich dann aus, wenn du zügig auf losem Untergrund fahren möchtest. Drifts und solche Spielereien sind damit nicht drin. Im alltäglichen Gebrauch ist das aber zu verschmerzen.

Ich würde bei den kleinen SUVs bei der Laufleistung nicht über 100tkm. gehen. Gerade wenn mit diese Autos durch die Pampa gebolzt wurde, ist der Verschleiß bei diesen Laufleistungen schon sehr hoch. Schau dir den Unterboden genau an. Beulen, Dellen, beschädigte und fehlende Abdeckungen und eben auch flächiger Rost, deuten auf eine unvorsichtige Offroadnutzung hin.

@Burbaner: Der Lada wurde nie dazu gebaut "zu gefallen" und vielleicht schätze ich die SUV-Gemeinde tatsächlich falsch ein. Ich fand es vor einigen Jahren nur lachhaft, dass Porsche zu einem von ihnen gebauten Offroad-Fahrzeug als Sonderausstattung eine Dose "Dreck" angeboten hat.
Wenn ich mir meine Wägelchen anschaue, da kommt der Dreck irgendwie immer von selbst hin.
Bezüglich meines Wohnortes hast Du auch recht, ich habe es ca. 50m Luftlinie bis zum Wald, das Haus ist nur über eine Schotterpiste zu erreichen, die zweimal im Jahr von der Stadt hergerichtet wird, weil sonst Schlaglöcher in der Größe einer Kinderbadewanne vorhanden sind.
Ich kenne die Strassen auf Island nicht, weil ich dort noch nie war. Aufgrund der Fragestellung ging ich jedoch davon aus, dass Flewdur auch mal neben der Straße fahren können will, daher meine Empfehlung.
Wenn ich wirklich hardcore ins Gelände gehen würde, könnte ich mir auch einen Unimog oder einen Trekol vorstellen - der erste ist nicht finanzierbar und der zweite in Westeuropa nicht zugelassen. ;-)
@Flewdur: Es freut mich, dass Du meine Einschätzung teilst und ich kann es vollkommen verstehen, dass Du nicht noch ein Auto brauchst, das jenseits der 100km/h keinen Spaß mehr macht. Vor einigen Jahren hatte ich regelmäßig das Vergnügen Ford Transit, Baujahr 1980, als 4-Tragen-KTW zu bewegen. Da hat sich auch sofort alles gemeldet, was in und an dem Auto bewegt werden kann.
Bezüglich der beiden Autos die Du jetzt im Auge hast: Klingt grundsätzlich gut, aber schau Dir auch die Leute hinter den Fahrzeugen genauer an, wenn Dir da irgendwas komisch vorkommt, lass es sein.
Ich wünsche es keinem, dass er so eingeht, wie meine Frau und ich mit unserem Scenic.
Viel Erfolg bei der weiteren Suche.
Grüße vom Waldesrand
Jörg

@flewdur Sollte es sich beim Grand Vitara um einen Diesel handeln, wärst Du sicherlich gut beraten, Dich in einschlägigen Foren (es gibt ein sehr gutes nur für den Vitara) über typische Probleme (Undichtigkeiten) einzulesen.
Der Duster scheint ja für Dich wohl nicht in Frage zu kommen; vielleicht wegen zu vieler Vorurteile?

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@Waldanwohner,
Gefallen an einem Auto muss nicht zwangsweise mit den Augen stattfinden. Der Niva hat viele Stärken, aber auch genauso Schwächen, mit denen man klarkommen muss. Mich brauchst du allerdings nicht davon überzeugen, denn ich mag ihn...

Die Hauptverbindungsstraßen auf Island sind fast ausschließlich Schotterpisten, allerdings in gutem Zustand. Lediglich die häufigen Furten sind für den Mitteleuropäer etwas gewöhnungsbedürftig.
Auf den Nebenstrecken sieht's dann schon anders aus. Die sind schon eher so, wie du deine Hauszufahrt beschreibst. Richtiges Offroadfahren ist auch auf Island nicht erlaubt. Nur wo kein Kläger, dort auch kein Richter...

Zum Thema Scénic brennt es mir zwar auf der Zunge, doch sage ich nur so viel: Es war mein dritter Renault. Der Erste, Letzte und Einzigste...

@Flewdur,
Finger weg vom GV mit Dieselmotor. Da ist zu viel Renault drin... 🙁

Ein netter Bericht für Island-Interessierte: http://fiatislandtour2014.tumblr.com/

Vielleicht läßt sich dann auch der geschätzte Herr Moderator ein Stück weit davon überzeugen, daß der Panda 4x4 (zumindest in "aufgemotztem" Zustand) doch etwas von einem "Geländewagen" hat....;-)

Der Rav alte Baureihe hat durchaus "Schlechtwege Qualitäten" sollte aber sehr umsichtig bewegt werden da die hinteren Querlenker und der tief liegende Auspuff nur wenig "Feindberührung" abkönnen ,dafür wurden Hilux und Land Cruiser gebaut. Die neue RAV Generation krankt schon im Anhängerbetrieb an einer unterdimensionierten Kupplung das heißt bloß nicht länger schleifen lassen dann ist sie direkt hinn! Die Automatik verhällt sich ähnlich empfindlich da das ATF Öl schnell überhitzt im ständigen Wandlerbetrieb bei niedrigsten Drehzahlen.Der RAV sieht offroad aus hat aber nur PKW niveau bei der mechanischen Belastung ,da war der AL 25 noch geeigneter.Da würde ich eher noch Subaru Forester mit low range einen Freelander oder X Trail emfehlen (zwar ohne Untersetzung aber im Getriebe etwas kürzer übersetzt und auf erhöhte Belastung ausgelegt) auch der 4x4 Duster ist bedeutend geeigneter wenn es auf schlechten Wegen steil oder Felsig wird.Klar gehts auch mit dem normalen PKW aber man sollte bedenken wie schnell sich Wetter und somit Pistenzustand im Hochland ändern können,da möchte ich mich auf ein möglichst geeignetes Fahrzeug verlassen können.Würde noch einen Airjack ,Schaufel ,langer Bergegurt und zwei Waffelboards einpacken.

Zitat:

@Flewdur schrieb am 12. Februar 2015 um 12:56:04 Uhr:


Wow, hier entflammt ja eine heiße Diskussion :-)
@Waldanwohner: Ich teiel deine Einschätzungen in jeder Hinsicht, nur: neben unserem Bulli-Oldtimer hat ein zweites Auto, das bei km/h 100 beginnt zu ächzen keinen Platz. Die Höchstgeschwindigkeit ist tatsächlich das entscheidende Kriterium dagegen, nicht der Komfort.
@burbaner: wo in Dtl gibst du denn deine Geländefahrkurse, klingt sehr interessant? Ich habe irgendwie das Gefühl, wenn ich das mal absolvieren würde, wüsste ich danach viel besser, was ich brauche.
Bei meiner weiteren Suche bin ich noch über ein paar günstige Außenseiter gestolpert - den #Opel Frontera (hat Untersetzung), #Mitsubishi Outlander und #Hyundai Terracan. Vielleicht weiß ja jemand was dazu.
Ansonsten stehen jetzt in der engsten Wahl:
- Suzuki Grand Vitara 12/2005 vom Händler (mit Werkstatt) für knapp 7000.- VB / 122.000 km Biographie unbekannt, 2 Vorbesitzer
- Toyota RAV4 Benziner 150 PS 4x4 Sol von privat, Familienauto, Garage, (klingt beides glaubwürdig), 1. Hd., Scheckheft-gepflegt, 6/2005, 118.000 km, 6600.- VB
@der_Derk: ESP hat der o.g. RAV4, aber kann man das auch abschalten? (Soll ja im Gelände sinnvoll sein, habe ich gelesen)
Schöne Grüße Flewdur

Hallo

Wenn ich aus deiner engsten Wahl einen nehmen müsste , würde ich den Grand Vitara nehmen.

Der hat Permanenten Allradantrieb ( kein auf schlupf reagierendes zuschalten der Hinterachse )
ein manuell sperrbares Mitteldifferenzial ,
und eine Geländeuntersetzung.

Johannes ,
der mit dem Forester

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