Strominfrastruktur: Für wie viele E-Autoladegeräte ist die Strominfrastruktur geeignet?
zurzeit redet alles über die E-Mobilität und die komplette Automobilindustrie stellt ihre Antriebstechnik auf Batteriegestützte Fahrzeuge um. Ich habe die Befürchtung das damit die nächste
Enttäuschungswelle bei den Autokunden eingeleitet wird.
Die erste war, die Empfehlung mit Dieselmotoren zu fahren, weil diese weniger CO2 Ausstoß haben, ohne aber eine reale NOx Messung zu berücksichtigen. Die Folge war, der Dieselskandal und das Dieselfahrzeuge kaum noch zu verkaufen sind.
Jetzt wird den Autokunden empfohlen E-Autos zu kaufen, weil die ja bessere Umweltdaten haben. Das ist in Prinzip richtig, nur werden die E-Autobesitzer bald merken das die dafür notwendige Ladeinfrastruktur nicht nur jetzt nicht vorhanden ist, sondern das deren Bereitstellung sehr lange dauern wird und höchstwahrscheinlich eine Bereitstellung in Ballungsgebieten unmöglich ist.
Also hat er wieder in ein teures Auto investiert und kann es nicht nutzen oder nur eingeschränkt nutzen.
Ich habe Kontakt aufgenommen mit der Westfalen Weser NETZ, die für die Planung und Zurverfügungstellung des Stromnetzes zuständig ist. Ich hatte das Gefühl das den Mitarbeiter das Thema sehr wichtig ist und dass er froh war darüber zu sprechen. Er hat mir freundlicherweise die Zeichnung und Daten über den Aufbau des Stromnetzes meiner Straße zur Verfügung gestellt (siehe Anhang).
Er hat mir erzählt das die Stromnetze auf dem Land ca. 20% Reserve haben und die in den Städten ca. 10%. Dann müssen entweder die Umspanntransformatoren getauscht werden (Kosten ca. 15.000€), oder/und die Leitungsquerschnitte angepasst werden. Kosten etwa 200€ pro laufenden Meter.
Eine Faustregel lautet für E-Fahrzeuge: Jedes E-Fahrzeug mit 15.000 Jahreslaufleistung verbraucht min. soviel Strom wie ein 2 Personenhaushalt, ca. 2.800 KWh im Jahr.
Ich habe mir die Mühe gemacht meine Wohngegend einmal Datenmäßig zu erfassen und bin zu dem Ergebnis gekommen das schon, wenn ca. 10 Autofahrer (es gibt 189 Autos in dem Gebiet) sich entschließen würden sich ein E-Auto anzuschaffen, es Probleme mit der Stromversorgung geben könnte. Das Problem liegt darin, das Ladevorgänge über mehrere Stunden laufen und deshalb nicht nur kurzfristige Leistungsspitzen erzeugen. Die kritische Zeit wird im Winter am Wochenende sein, wenn in allen Haushalten der Sonntagsbraten im E-Herd ist, keine Sonne scheint, die Wärmepumpen alle Arbeiten müssen, weil es kalt ist und die E-Autos für den kommenden Wochentag zu Hause geladen werden.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Horst_Martin schrieb am 14. Oktober 2019 um 11:46:29 Uhr:
Auszug aus einer Seminararbeit eines Weser Netz Mitarbeiters6. Zusammenfassung und Ausblick
In der vorliegenden Seminararbeit wurden die Auswirkungen von Elektromobilität auf das Stromverteilnetz untersucht. Durch Verteilnetzanalysen im Niederspannungsbereich, wo mit dem meisten Zubau von Ladesäulen zu rechnen ist, wurden die beiden Kriterien Betriebsmittelbelastung und Spannungshaltung genau analysiert. Die Konsequenzen für die vorgelagerten Mittel – und Hochspannungsnetze wurden durch entsprechende Grenzwertbetrachtung kritisch beleuchtet.
Durch den Zubau von Elektromobilitätsinfrastruktur im privaten sowie öffentlichen Bereich werden die Netzbetriebsmittel wie Transformatoren, Erdkabel und Freileitungen auf allen Spannungsebenen der Stromverteilnetzbetreiber ab einem gewissen Durchdringungsgrad überlastet. Daraus resultieren flächendeckende Stromausfälle. Im städtischen Bereich wird dieser Effekt viel eher als im halbstädtischen bzw. ländlichen Bereich auftreten, da dort dichtere Bebauungsstrukturen existieren.
Die aktuelle Netzkapazität der Stromverteilnetze wird die Elektromobilität ab einem bestimmten Durchdringungsgrad ausbremsen. Nur durch Kombination von aufwendigen kostenintensiven Maßnahmen wie Netzausbau, Netzverstärkung und Netzoptimierung könnte die flächendeckende Netzintegration der Elektromobilität umgesetzt werden.
Aufgrund der hohen Investitionskosten, dem fehlenden Personal bei Stromverteilnetzbetreibern, fehlenden Dienstleistern wie Tiefbauunternehmen, der unakzeptablen hohen Anzahl von Baustellen und den langen Genehmigungsfristen für Kabel- und Freileitungsstrecken sowie Liegenschaften würde der Umbau der Netze mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
Durch netzdienliches Lastmanagement kann zwar der konventionelle Netzausbau vermindert bzw. zeitlich verschoben werden aber letztendlich nicht verhindert werden. Die Netzinvestitionskosten in Milliardenhöhe für das Land Deutschland spiegeln sich in einer Erhöhung der Stromkosten der Endkunden wieder. Dieser wichtige Punkt wird derzeit sehr wenig nach außen getragen, spiegelt aber schlussendlich die Realität wieder. Während des politischen Entscheids für die Elektromobilität mit Batteriespeichern wurde die derzeitige Situation bei Stromverteilnetzbetreibern nicht mit berücksichtigt. In den dafür zuständigen Gremien geht es schon lange nicht um die beste Technologie, sondern letztendlich um reine Macht- und Interessenvertretung.
Bis dato nix Neues und völlig unspektakulär.
Einzig der Ausblick, dass sie zu wenige Mitarbeiter und zu viele Baustellen haben, scheint ein Thema zu sein. Aber das können sie doch lokal lösen. Das ist doch genau deren Aufgabe.
Ach die Machtspielchen können sie lösen, wenn sie wollen. Da braucht es doch niemanden von außen zu.
Zitat:
@Horst_Martin schrieb am 14. Oktober 2019 um 11:46:29 Uhr:
Fehlende flächendeckende Standards bezogen auf Ladestecker und Abrechnung sowie die Unsicherheiten bzgl. der Langlebigkeit der Batterie und die damit verbundene Reichweite, lassen zusätzlich aktuell die Nutzerakzeptanz bzgl. Elektromobilität mit Batteriespeichern schlecht aussehen. Besonders die Batterie, das Herzstück des Elektrofahrzeugs, wird durch das zukünftige Schnellladen und den damit verbunden hohen Ladeleistungen in seinen physikalischen Grenzen betrieben. Die Langlebigkeit der Batterie wird erst dann Ihr wahres Ich zeigen.
Das ist falsch. Es gibt flächendeckende Standards für Ladestecker in ganz Europa: Typ 2 für AC und CCS für DC.
Die Langlebigkeit der Batterien ist bewiesen. Mercedes gibt 8 Jahre Garantie. VW gibt 10 Jahre. Zudem ist das doch hoffentlich nicht das Thema eines Netzbetreibers. Was soll das?
Klingt nach Panikmache und Desinformation.
Zitat:
@Horst_Martin schrieb am 14. Oktober 2019 um 11:46:29 Uhr:
Aktuell wird die Elektromobilität mit Batterietechnologie besonders von der Politik und Wirtschaft schön geredet, besitzt aber aufgrund der fehlenden Stromnetzinfrastruktur keine Zukunft. Aufgrund all dieser Tatsachen ist zu prüfen, ob die Elektromobilität auf Basis der Wasserstofftechnologie mit Brennstoffzelle und Metallhydridspeicher der richtige Weg ist. Dazu müssten in Politik und Wirtschaft die entsprechenden Weichen zeitnah gestellt werden, um das Gelingen dieser Technologie anzustreben.
Sorry, spätestens hier disqualifiziert sich diese Arbeit. Wer Sätze wie "schön geredet" benutzt ohne dies mit Fakten oder gar Beweisen zu belegen, der macht sich angreifbar für Polemik und Panikmache.
Wer Wasserstoff ins Spiel bringt, ohne zu erläutern wo dieses her kommen soll und ganz speziell als Energieversorger/Netzbetreiber erklärt, woher die höhere Energie ggü. BEVs her kommen soll, den kann man doch nicht ernst nehmen.
Es bleibt dabei: Noch immer gibt es keinen nachweisbaren oder nachvollziehbaren Grund weshalb deine Horrorszenarien eintreffen könnten.
Nochmals: 945 Watt pro Haushalt stellen kein Problem dar in Deutschland.
252 Antworten
Zitat:
@Zimpalazumpala schrieb am 16. September 2019 um 11:12:23 Uhr:
Guten Morgen,der Thread ist schon nach 24h komplett aus der Spur gelaufen.
Es steht eine klare Frage im Topic, bei der es nicht darum geht, wer wieviel in welche Kleiwagen investiert hat, ob man seinen 2. Lebensabschnitt in Trumpland verbringt, sich mit fetten 8 Zylindern umgibt, Steuerfreibeträge und geldwerter Vorteil ... nur ein paar Beispiele, ohne Anspruch auf Vollzähligkeit.Sollte das in diesem Stil weiter gehen, empfehle ich (mal wieder) einen Blog zu einer Diskussion über Gott und die Welt, da die Moderation mittlerweile gelernt hat, dass freundliche Hinweise sich dem Topic zu nähern bisher immer wider grandios gescheitert sind.
Deshalb hier die klare, nachvollziehbare Ansage: es gibt ein Topic und eine Eingangsfrage. Weitere Abweichungen im bisherigen Stil beenden den Thread.
Gruß
Zimpalazumpala
Vielen Dank für diese Bemerkung.
Meine Frage ist und war
reicht die bestehemde Strominfrastruktur um den Umstieg auf E-Fahrzeuge zu realisieren?
Ergebnis bisher aus der Diskussion:
1. Zur Zeit geht das noch auf.
2. In Zukunft sind klare Probleme erkennbar:
2.1 Das Laden zu Hause wird, wenn noch mehr E-Autos in der eigenen Umgebung gekauft werden schwierig bis unmöglioch. Wie bereits vorgeschlagen erkundigt euch bei euren Stromversorger wie viele
E-Wagenladegeräte noch in eurer Straße betrieben werden können
2.2 Laden beim Arbeitgeber: ob das kostenfrei oder Geld kostet ist nicht das entscheidene, sondern ob es überhaupt möglich ist. Für mich persönlich dabei ist entscheidetend, schaffen es die großen Autokonzerne die notwendige Ladeinfrastruktur ihren eigenen Mitarbeitern bereit zustellen.
2.3. Laden an Autobahnen und Verkehrsschwerpunkten.
Zitat:
@NeoNeo28 schrieb am 16. September 2019 um 10:41:21 Uhr:
Ist mir durchaus bekannt, das gilt jetzt, aber Du glaubst doch wohl selber nicht, dass der Staat diese Vergünstigung auf Dauer aufrecht erhalten wird. Oder? 😉
(Ich hoffe, dass das genug On Topic ist, da es um den Aufbau einer Infrastruktur in Deutschland geht.)
Der Staat gibt uns hier eine Zusage für die nächsten elf Jahre. Für mich ist das genug Planungssicherheit, denn es es sind in meinen Zyklen ca. 2-3 Autos.
Aber es scheint immer einige zu geben, die noch ein Haar in der Suppe finden.
Zitat:
@CivicTourer schrieb am 16. September 2019 um 10:46:26 Uhr:
Alles easy? Glaube ich nicht. Wenn dann der erste Benziner-Fahrer beim Betriebsrat die ungleiche Behandlung moniert weil keine Kanister mit Benzin ausgegeben werde ...
Es gibt keine Ungleichbehandlung der MA, da alle MA gleich behandelt werden. Alle können den Strom bekommen. Ich empfehle einen Blick in die BR Handbücher was Gleichbehandlung bedeutet und was nicht.
Nur weil es kostenloses Wasser und Kaffee gibt, muss es nicht auch kostenlose Limonade und Cola geben.
Zitat:
@CivicTourer schrieb am 16. September 2019 um 10:46:26 Uhr:
Ich als AG würde dafür keine Investitionen tätigen, dass andere kostenlos "tanken" können. Da gab es in der Vergangenheit keinen Grund dazu, und gibt es auch jetzt nicht.
Ich habe einen Kunden, der macht das so für seine Mitarbeiter. Führ ihn sind das Peanuts und er gewinnt dadurch junge Fachkräfte. Aber gut, der bietet auch kostenlose Yoga Kurse in der Mittagspause an.
Ein anderer Kunde von mir gibt seinen Strom zum Selbstkostenpreis ab.
Wenn heute alle um 18-20:00 Uhr ihre Herde und Backöfen anwerfen können, dann können in der Zeit davor und danach mit gleicher Leistung auch E-Autos geladen werden.
Wo sollte es da ein Problem geben? Hier und da lokal, vielleicht, aber in Summer wohl eher nicht.
Zitat:
@Horst_Martin schrieb am 16. September 2019 um 12:12:39 Uhr:
Meine Frage ist und war
reicht die bestehemde Strominfrastruktur um den Umstieg auf E-Fahrzeuge zu realisieren?
Ergebnis bisher aus der Diskussion:
1. Zur Zeit geht das noch auf.
2. In Zukunft sind klare Probleme erkennbar:
2.1 Das Laden zu Hause wird, wenn noch mehr E-Autos in der eigenen Umgebung gekauft werden schwierig bis unmöglioch. Wie bereits vorgeschlagen erkundigt euch bei euren Stromversorger wie viele
E-Wagenladegeräte noch in eurer Straße betrieben werden können
2.2 Laden beim Arbeitgeber: ob das kostenfrei oder Geld kostet ist nicht das entscheidene, sondern ob es überhaupt möglich ist. Für mich persönlich dabei ist entscheidetend, schaffen es die großen Autokonzerne die notwendige Ladeinfrastruktur ihren eigenen Mitarbeitern bereit zustellen.
2.3. Laden an Autobahnen und Verkehrsschwerpunkten.
1. Zur Zeit geht es auf.
2. Für die nächsten 13 Millionen E-Autos geht es auch heute schon auf. (Wir sind derzeit bei 1% davon).
3. Wir geben aktuell 50TWh Strom ins Ausland ab, weil wir nicht wissen wohin damit. Den könnten wir dann erstmal behalten.
4. Netzausbau ist über die Zeit kein Problem, sagen die, die ihn tun müssen.
5. Arbeitgeber können als Ladepartner ihrer Mitarbeiter fungieren.
6. Mit der Energiewende wird der Strom immer grüner und es müssen eh neue Trassen gebaut werden. Netzusausbau läuft.
7. Mit eigener PV und Smart Home Speichern wird das Netz entlastet. Stichwort V2X.
8. Der Gesetzgeber hat mit Förderungen und Gesetzen für die nächsten elf Jahre Planungssicherheit gegeben.
Fazit: Es stehen alle Zeichen auf grün. Es gibt keine faktischen Gründe dagegen, außer Mutmaßungen, Legenden und Fake News.
Ähnliche Themen
Zitat:
@hudemcv schrieb am 16. September 2019 um 12:49:10 Uhr:
Wenn heute alle um 18-20:00 Uhr ihre Herde und Backöfen anwerfen können, dann können in der Zeit davor und danach mit gleicher Leistung auch E-Autos geladen werden.
Wo sollte es da ein Problem geben? Hier und da lokal, vielleicht, aber in Summer wohl eher nicht.
So ist es. Wenn ich daheim Koche, gehen schnell mal 7.2kW in den Herd. Auch hier werd' ich um die Mittagszeit nicht der einzigste sein. Für's Langsamladen mit 3.7kW, was für die meisten reichen dürfte, sollte ein normaler Anschluss ausreichen.
Als ich noch gependelt bin, fuhr ich jeden Tag 160km (da hatte ich eine Jahresleistung von 50.000km). Mit einem BEV wären das etwa 30kWh/Tag. Ich war damals um spätestens 20:00 Uhr daheim und ich starte um 7:00, das sind 11h, ergo krieg' ich 40kWh ins Fahrzeug, die sich mit Ladeverlusten auf etwa 36kWh im Akku aufsummieren. Also mehr als ich als täglicher Langstreckenpendler verfahren könnte.
Da brauche ich keine 11 oder gar 22kW-Anschlüsse. Im Falle eines Teslas mit 100kWh-Akku muß ich den nicht in einer Nacht wieder voll kriegen.
Grüße,
Zeph
Moin
Der Kia Niro mit 64 kWh Akku hat nichtmal die Möglichkeit mit mehr als 7,2 kW AC zu laden. Wie Horst auf die Idee kommt das jeder und immer mit 11 kW laden wird bleibt mir ein Rätsel. Wie beschrieben, alle die ich kenne laden mit 230 Volt ihre E-Autos. Reicht dicke. Aber wurde ja schon alles beschrieben und missachtet.
Das einzige echte Problem ist ein Ansturm auf der Autobahn. Alles andere ist schon heute gelöst und stellt keine Probleme dar, es sei denn man möchte es gerne als Problem sehen.
Moin
Björn
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 16. September 2019 um 13:05:28 Uhr:
Da brauche ich keine 11 oder gar 22kW-Anschlüsse. Im Falle eines Teslas mit 100kWh-Akku muß ich den nicht in einer Nacht wieder voll kriegen.
11/22kW Anschlüsse wären auch von Nutzen zB für Besuch der mit dem E-Auto kommt oder wenn der Zeitbereich, in dem es überschüssigen Ökozufallsstrom gibt, nur kurz ist. Leistungsfähige Infrastruktur ist einfach zu zweckhaft.
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 16. September 2019 um 13:05:28 Uhr:
Zitat:
@hudemcv schrieb am 16. September 2019 um 12:49:10 Uhr:
Wenn heute alle um 18-20:00 Uhr ihre Herde und Backöfen anwerfen können, dann können in der Zeit davor und danach mit gleicher Leistung auch E-Autos geladen werden.
Wo sollte es da ein Problem geben? Hier und da lokal, vielleicht, aber in Summer wohl eher nicht.So ist es. Wenn ich daheim Koche, gehen schnell mal 7.2kW in den Herd. Auch hier werd' ich um die Mittagszeit nicht der einzigste sein. Für's Langsamladen mit 3.7kW, was für die meisten reichen dürfte, sollte ein normaler Anschluss ausreichen.
Als ich noch gependelt bin, fuhr ich jeden Tag 160km (da hatte ich eine Jahresleistung von 50.000km). Mit einem BEV wären das etwa 30kWh/Tag. Ich war damals um spätestens 20:00 Uhr daheim und ich starte um 7:00, das sind 11h, ergo krieg' ich 40kWh ins Fahrzeug, die sich mit Ladeverlusten auf etwa 36kWh im Akku aufsummieren. Also mehr als ich als täglicher Langstreckenpendler verfahren könnte.
Da brauche ich keine 11 oder gar 22kW-Anschlüsse. Im Falle eines Teslas mit 100kWh-Akku muß ich den nicht in einer Nacht wieder voll kriegen.
Grüße,
Zeph
Nochmal erklärt wo ich die Probleme sehe:
Es muss zu jedem Zeitpunkt genug Stromlastung zur Verfügung stehen, beim Überschreiten des festgelegten Höchstwertes wird er automatisch, zum Schutz des Netztes abgeschaltet.
Ich habe das konkret bei mir für unser Netz erfragt. Netztrafoleistung bei uns im Netz 250 kVA. Dieser Trafo versorgt 165 Haushalte mit Strom. An diesem Netztrafo sind 5 Straßen angeschlossen.
In dem Gebiet sind 190 Autos vorhanden.
Laut Netzanbieter lag die Stromspitze im letzten Jahr bei 150 kVA. Also 100 kVA Reserve
Das sind Tatsachen.
2. Die neuen E-Autos sind jetzt in der Regel mit Akkus ausgerüstet die über 30 kVA Leistung haben.
Sie lassen sich fast alle mit Drehstrom laden, also mit 11kVA. 400V x 16V x 1,73 = 11.000 W
3. Diese Ladegeräte sind günstig. Warum sollte ein Autobesitzer sich für ein kleineres Ladegerät entscheiden..
4. Wird der E-Autobesitzer jedes sich jedesmal überlegen mit wie viel Leistung er laden darf? Ich glaube das nicht.
5. Der Ladevorgang kann von 1 min. (Kurz mal reinstecken) bis zu 7 Std. (62 kVAh AKKU Fa. KIA) dauern.
Die Ladegeräte verbrauchen, gerade am Anfang immer 11 kVA.
Bei uns in der Gegend gibt es eine Pflegestation mit über 12 Fahrzeugen, die sich jetzt überlegen ihre E-Fahrzeuge auf SKODA CITY umzurüsten, die werden über 3,7 Std. mit 7,2 kVA geladen und müssen jeden Tag alle geladen werden.
Also ist die Gefahr eines unkrontrollierten Netzausfalls nicht unwahrscheinlich.
Also von den 190 Autos könnrn, worst case mäßig, noch 10 E-Autos in E-Autos umgetauscht werden. Das sind knapp über 5%.
Und da diese betriebswirtschiftlich immer sinnvoller werden, ist die Gefahr sehr hoch, dass sich viele Leute beim Neuwagenkauf für ein E-Fahrzeug entscheiden.
Also es besteht dringender Handlungsbedarf.
Es muss auf jedenfall eine Information der Netzanbieter erfolgen wie groß die Leistungsreserve in jeder Straße ist.
Die haben auch jetzt schon Pläne wo der zur zeit berechnete max. Spannungsabfall der einzelnen Strßen eingetragen sind (die Spannung beim letzten Verbraucher darf min. 230V -10% betragen). In den Straßen werden in der Regel ALU Leitung mit 150 mm² verlegt max. Strombelastung 280A also theoretisch 190 kVA
aber bei einer Straßenlänge von 500 m sinkt dieser max. Strom auf ca. 100A
Moin
Garam
Richtig, dafür aber würde die Wallbox mit dem Netzbetreiber kommunizieren können müßen. Dann könnte sie auf das maximal zulässige vom Auto hoch fahren wenn die möglich oder nötig ist. Dies ist aber eben nicht generell und jedes Mal wenn man den Wagen anschließt der Fall.
Hier wäre dann auch viel über den Preis regelbar, wer unbedingt schnell laden will zahlt dann halt deutlich mehr, alle anderen entsprechend weniger.
Kernaussage aber ist, wenn alle zeitgleich kochen, duschen, Fernsehen, am Computer surfen, und Konsole spielen können, dann können ein-zwei Stunden später auch alle ihre Autos laden, wenn nicht mehr alle Duschen oder kochen. Alles regelbar mit schon heute vorhandener Technik. Rundsteuerbare Steckdosen sind ja lange Zeit üblich gewesen in Häusern, hatten wir Jahrelang für die Waschmaschine.
Moin
Björn
Moin
Zu 2 und 3
Sie Können zum Teil mit dieser Leistung geladen werden, ja. Die mir bekannten Fahrzeuge stehen auf Betrieben die alle 400 Volt Anschlüsse haben, dennoch laden sie mit 230 Volt.
Nur einer hat von berufswegen eine Wallbox zu Hause.
Es ist leicht möglich mit 230 Volt aus zu kommen. Wenn mehr geht ist das doch gut, wenn nicht, nochmals, es kommen ausreichend Menschen mit großem Akku heute mit 230 Volt und 3 kW aus. Warum sollte sich das in Zukunft ändern, das wird sich eher noch mehr in den Köpfen durchsetzen. Schont zudem den Akku.
Diese Betrachtung sind worst case Betrachtungen, die aber schon beim Durchlauferhitzer, also seit zig Jahren bestehen, aber nur selten zum Problem wurden.
Moin
Björn
Zitat:
@Horst_Martin schrieb am 16. September 2019 um 15:20:49 Uhr:
Ich habe das konkret bei mir für unser Netz erfragt. Netztrafoleistung bei uns im Netz 250 kVA. Dieser Trafo versorgt 165 Haushalte mit Strom. An diesem Netztrafo sind 5 Straßen angeschlossen.
In dem Gebiet sind 190 Autos vorhanden.
Laut Netzanbieter lag die Stromspitze im letzten Jahr bei 150 kVA. Also 100 kVA Reserve
Das sind Tatsachen.
250kVA für 165 Haushalte, hm. Macht gerade mal 1.5kVA pro Haushalt. Ich bin mir ziemlich sicher das jeder Haushalt mit mindestens 16A (=11kW) bis max. 40A (=28kW) abgesichert ist, im Mittel mit 25A (=17kW).
Jetzt steht aber in einer Großzahl der Haushalte mal schnell eine Mikrowelle (1100W), ein E-Herd (8000W), ein Backofen (3700W), vielleicht noch ein Trockner (1500-3700W) und eine Waschmaschine (3700W). Macht also runde 20kW, sprich man übertrifft mit der Summe der Geräte mal locker die Anschlussleistung des gesamten Haushalts. Nicht zu vergessen, der Haarfön, ein Staubsauger und der Wasserkocher.
Und trotzdem war die Spitzenleistung am Trafo nur 150kVA und es sind noch 100kVA Reserve vorhanden?
Nach deiner Theorie dürfte das nie funktionieren. Und dennoch ist der Trafo nur zu 60% (in der Spitze!) ausgelastet?
Ich sehe mir gerade unsere Daten auf dem Smartmeter an (Zugang über unseren Stromanbieter) und unsere Spitzenlast ging in einem Jahr genau 1x auf 6kW (von den 17kW, die uns erlaubt sind) hoch. BTW, in der Nacht, da wo die BEV's laden sollen, haben wir einen Verbrauch von gerade mal 170W.
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 16. September 2019 um 15:50:20 Uhr:
Zitat:
@Horst_Martin schrieb am 16. September 2019 um 15:20:49 Uhr:
Ich habe das konkret bei mir für unser Netz erfragt. Netztrafoleistung bei uns im Netz 250 kVA. Dieser Trafo versorgt 165 Haushalte mit Strom. An diesem Netztrafo sind 5 Straßen angeschlossen.
In dem Gebiet sind 190 Autos vorhanden.
Laut Netzanbieter lag die Stromspitze im letzten Jahr bei 150 kVA. Also 100 kVA Reserve
Das sind Tatsachen.250kVA für 165 Haushalte, hm. Macht gerade mal 1.5kVA pro Haushalt. Ich bin mir ziemlich sicher das jeder Haushalt mit mindestens 16A (=11kW) bis max. 40A (=28kW) abgesichert ist, im Mittel mit 25A (=17kW).
Jetzt steht aber in einer Großzahl der Haushalte mal schnell eine Mikrowelle (1100W), ein E-Herd (8000W), ein Backofen (3700W), vielleicht noch ein Trockner (1500-3700W) und eine Waschmaschine (3700W). Macht also runde 20kW, sprich man übertrifft mit der Summe der Geräte mal locker die Anschlussleistung des gesamten Haushalts. Nicht zu vergessen, der Haarfön, ein Staubsauger und der Wasserkocher.
Und trotzdem war die Spitzenleistung am Trafo nur 150kVA und es sind noch 100kVA Reserve vorhanden?
Nach deiner Theorie dürfte das nie funktionieren. Und dennoch ist der Trafo nur zu 60% (in der Spitze!) ausgelastet?
Ich sehe mir gerade unsere Daten auf dem Smartmeter an (Zugang über unseren Stromanbieter) und unsere Spitzenlast ging in einem Jahr genau 1x auf 6kW (von den 17kW, die uns erlaubt sind) hoch. BTW, in der Nacht, da wo die BEV's laden sollen, haben wir einen Verbrauch von gerade mal 170W.
Grüße,
Zeph
Das sind offizielle Daten der Weser Netz.
Der große Unterschied zwischen den normalüblichen Verbrauchern und einem E-Autoladegerät liegen darin das die bisher üblichen Verbraucher wesntlich kürzer betrieben werden als die Ladegeräte.
Aber wie gesagt, erkundige dich bei deinen Netzbetreiber.
Darum würde euch alle bitten, befragt eure Netzbetreiber, wie euer Versorgungsnetz aufgebaut ist.
Ich war überrascht wie auskunftfreudig mein Anbieter war. Ich hatte das Gefühl das der richtig froh war das sich da mal einer für interssiert.
PS Warum werden immer mehr Leute E-Autos kaufen? Weil die 1% Dienstwagenregelung jetzt geändert wird. Ich bin jahrelang mit einem Dienstwagen unterwegs gewesen, jährlich bis zu 60.000 km ich mußte
1% von Neuwagenpreis versteuern
Wenn ich heute noch berufstätig wäre wäre eine reduzierter Satz con 0,5% ein fast zwingendes Argument mir ein E-Auto an zu schaffen. Den teureren Anschaffungspreis trägt der Arbeitgeber, der zusätzlichen geringeren Unterhaltskosten tragen müßte.
Moin,
die Diskussion zur Versteuerung von Dienstfahrzeugen findet bitte HIER KLICK statt.
Danke.
Gruß
Zimpalazumpala
Zitat:
@Horst_Martin schrieb am 16. September 2019 um 17:48:22 Uhr:
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 16. September 2019 um 15:50:20 Uhr:
250kVA für 165 Haushalte, hm. Macht gerade mal 1.5kVA pro Haushalt. Ich bin mir ziemlich sicher das jeder Haushalt mit mindestens 16A (=11kW) bis max. 40A (=28kW) abgesichert ist, im Mittel mit 25A (=17kW).
Jetzt steht aber in einer Großzahl der Haushalte mal schnell eine Mikrowelle (1100W), ein E-Herd (8000W), ein Backofen (3700W), vielleicht noch ein Trockner (1500-3700W) und eine Waschmaschine (3700W). Macht also runde 20kW, sprich man übertrifft mit der Summe der Geräte mal locker die Anschlussleistung des gesamten Haushalts. Nicht zu vergessen, der Haarfön, ein Staubsauger und der Wasserkocher.
Und trotzdem war die Spitzenleistung am Trafo nur 150kVA und es sind noch 100kVA Reserve vorhanden?
Nach deiner Theorie dürfte das nie funktionieren. Und dennoch ist der Trafo nur zu 60% (in der Spitze!) ausgelastet?
Ich sehe mir gerade unsere Daten auf dem Smartmeter an (Zugang über unseren Stromanbieter) und unsere Spitzenlast ging in einem Jahr genau 1x auf 6kW (von den 17kW, die uns erlaubt sind) hoch. BTW, in der Nacht, da wo die BEV's laden sollen, haben wir einen Verbrauch von gerade mal 170W.
Grüße,
Zeph
Das sind offizielle Daten der Weser Netz.Der große Unterschied zwischen den normalüblichen Verbrauchern und einem E-Autoladegerät liegen darin das die bisher üblichen Verbraucher wesntlich kürzer betrieben werden als die Ladegeräte.
Aber wie gesagt, erkundige dich bei deinen Netzbetreiber.
Darum würde euch alle bitten, befragt eure Netzbetreiber, wie euer Versorgungsnetz aufgebaut ist.Ich war überrascht wie auskunftfreudig mein Anbieter war. Ich hatte das Gefühl das der richtig froh war das sich da mal einer für interssiert.
PS Warum werden immer mehr Leute E-Autos kaufen? Weil die 1% Dienstwagenregelung jetzt geändert wird. Ich bin jahrelang mit einem Dienstwagen unterwegs gewesen, jährlich bis zu 60.000 km ich mußte
1% von Neuwagenpreis versteuern
Wenn ich heute noch berufstätig wäre wäre eine reduzierter Satz con 0,5% ein fast zwingendes Argument mir ein E-Auto an zu schaffen. Den teureren Anschaffungspreis trägt der Arbeitgeber, der zusätzlichen geringeren Unterhaltskosten tragen müßte.
Du findest in den Anhang (schon zweimal angehängt) die entsprechende Karte meiner Wohngegend mit
Der Trafo ist eingezeichnet. Die Tabelle habe ich durch eigene Zählung erstellt.
Habe mir meinen Text vion eben noch einmal durch gelesen, man gut das das nicht mein Deutschlehrer sieht.
Ich schreibe das hier oft ein bißchen überhastet.
Zitat:
@Horst_Martin schrieb am 16. September 2019 um 18:00:38 Uhr:
Du findest in den Anhang [...]
Ok, laut deinem Anhang steckt das Netz im von dir beschriebenen Wohngebiet 250 kW weg, die gemessene Spitzenlast der 165 Haushalte liegt bei ca. 150 kW. (Empfinde ich spontan als recht niedrig, da zur Spitzenzeit unter 1 kW von jedem Haushalt gezogen wird, aber evtl. verstehe ich deine .pdf falsch. In meiner Wohngegend gibt's recht viele Durchlauferhitzer mit ~18 kW Leistung. Anscheinend wird hier zu keiner Tageszeit gleichzeitig geduscht und gekocht.)
Bei 190 Fahrzeugen ist davon auszugehen, dass der Mittelwert der täglichen Fahrtstrecke nicht signifikant von den ~40 km abweicht, die ein KFZ laut KBA am Tag zurücklegt.
Aber wir geben mal 25 % on top, um die Sache etwas zu verschärfen und nehmen 50 km an. Das macht dann - im Durchschnitt - 12,5 kWh pro Fahrzeug und Tag, wenn man einen - recht hohen - Verbrauch von 25 kWh/100 km inkl. Ladeverluste ansetzt.
Wir müssten also jede Nacht 190*12,5 kWh = 2375 kWh zur Verfügung stellen und alle wären versorgt. Wenn wir davon ausgehen, dass uns dafür 8 Stunden pro Tag und abseits der Spitzenzeiten zur Verfügung stehen, überlasten wir das Netz mit ~ 300 kW, die die BEV benötigen. Geben wir uns 10 h abseits der Spitzenlast, so sind's 237,5 kW.
Mit anderen Worten: Das wird unter 2 Bedingungen knapp:
1) 100 % BEV-Quote wird morgen erreicht und nicht in 20 - 40 Jahren, ein Netzausbau und die Möglichkeit, die Last effektiv zu verteilen kann also nicht angenommen werden.
2) Die Fahrzeuge werden ausschließlich in der Nacht geladen und zu keiner Zeit z.B. beim Einkaufen oder beim Arbeitgeber.
Gerade beim ersten Punkt melde ich Zweifel an. Im obigen Beispiel sind's bei 8 h Ladezeit pro Nacht und 10 % BEV-Quote 30 kW, die in einem Wohngebiet mit 165 Einheiten in der Nacht vorgehalten werden müssten. Mit anderen Worten: Man müsste in der Nacht so 180 W/Wohneinheit vorhalten. Zum Vergleich erwähne ich gerne nochmal, dass meine Wohnung alleine ~20 kW zieht, wenn sich hier jemand reinigt. Eine Wohnung. Aber ich gebe dir natürlich Recht: Wenn wir im Ingenieursland Deutschland nicht in der Lage sein sollten ein Fahrzeug in 8 h zu laden - was das Netz verkraften würde -, sondern aus purer technischer Hilflosigkeit in einem Bruchteil der Zeit voll "tanken" - was das Netz nicht verkraftet -, dann gehen wir baden. In dem Fall bin ich mir - wir haben evtl. einige Jahrzehnte Zeit - aber nicht sicher, ob die Technologie "schuld" war.
Den zweiten Punkt - und damit die effektiv zur Ladung zur Verfügung stehende Zeit - kann man deutlich entschärfen, wenn man den Preis pro kWh an die Netzauslastung koppelt. Kann mir keiner erzählen, dass nicht wenigstens 10 - 20 % der Fahrzeuge auch tagsüber zu Zeiten mit geringer Netzauslastung einfach nur rumstehen und damit sinnvollerweise aus der Betrachtung oben rausfallen. (Stichworte: Urlaub, Rentner, Schichtdienst)