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Stress mit der Autowerkstatt

Themenstarteram 23. März 2022 um 19:43

Gute Abend liebe mt-community,

folgender Sachverhalt:

Ich hatte vor einigen Monaten einen selbstverschuldeten Unfall. Es war kein schwerer Unfall aber ein äußerst unglücklicher. Warum? Da ich zwar bei niedriger Geschwindigkeit aber in einem äußerst ungünstigen Winkel auf meinen Vordermann auf gefahren bin. Das hatte zufolge, dass diverse Sicherheitssysteme auslösten (Airbag, Gurtstraffer) Einen Nutzen hatten diese Systeme bei dem Unfall überhaupt nicht, allerdings verursachten sie enorme Kosten.

Durch auslösen der Sicherheitssysteme waren die Reperaturkosten am Ende leicht höher als die Wiederbeschaffungskosten des Fahrzeugs. Also ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Die Werkstatt meines bisher geringsten Missvertrauens teilte mir allerdings mir, dass sie den Auftrag dennoch annehmen würde und mein Fahrzeug instand setzt. Durch ihre Vernetzung in der Branche und dadurch Kontakte und Rabatte bei den Bezugsquellen würde das passen. Daraufhin lies ich also mein Fahrzeug dort reparieren und abgerechnet würde dann über meine VK Versicherung.

Nach langer Zeit bekam ich dann mein Auto wieder zurück mit diversen "Kleinkram" welcher noch nachgebssert werden musste und ein super Gau: Man hat sich verkalkuliert und nicht berücksichtigt, dass aufgrund des auslösen des Knie Airbags, das gesamte Amaturenbrett ausgetauscht werden müsste.

Das war laut Aussage der Werkstatt nicht mehr im Budget der Versicherung drin und kurzer Hand wurde die Sollbruchstelle des Knieairbags, einfach zugeklebt. Siehe Bilder.....

Seitens der Werkstatt ist man der Meinung seine Pflicht und Schuldigkeit getan zu haben und zu keinerlei Nachbesserung mehr bereit. Ich fühle mich um ehrlich zu sein verarscht, da ich die Freigabe zur Reperatur unter dieser Prämisse niemals erteilt hätte. Zumal kann ich mir nicht vorstellen, dass es Rechtens ist, eine Sollbruchstelle eines Airbags zu kleben und das von einer Deutschen Meisterwerkstatt. Ob ich damit überhaupt TÜV bekomme bezweifle ich stark.

So. Also grundsätzlich sehe ich mich hier im Recht. Auch wenn es stimmt, dass der Werkstatt das Budget ausgegangen ist, kann das nicht mein Problem sein. Wenn der Auftrag angenommen wird, dann muss das Auto auch wieder in einem fahrbereiten und sicherheitskonformen Zustand wieder zurück gegeben werden. Es kann ja nicht sein, dass so ein Fall eine Art Freibrief für die Werkstatt ist. Wie beurteilt ihr den Sachverhalt und wie würdet ihr selber weiter vorgehen?

Armaturenbrett
Armaturenbrett 2
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70 Antworten

Soweit ich weiß, ist es möglich bei Reparatur den Zeitwert um 10% zu übersteigen.

Unter welchen Bedingungen weiß ich zwar nicht, aber vllt. ist es ein Ansatzpunkt für Dich. Eventuell deckt das dann die Kosten.

Gruß jaro

Themenstarteram 23. März 2022 um 22:21

Zitat:

@Rockville schrieb am 23. März 2022 um 22:43:27 Uhr:

Zitat:

@Derbademeister69 schrieb am 23. März 2022 um 22:34:47 Uhr:

Ja davon ist die Werkstatt halt auch ausgegangen, aber es ist in der Tat ein komplettes Teil.

Oh, das ist ja mal ein schöner Sch...

Eine C-Klasse (W204)? Ist die Werkstatt denn eine Mercedes-Werkstatt? Sonst würde ich mal direkt bei Mercedes nachfragen, ob nach dem Auslösen des Knieairbags der Tausch des ganzen Armaturenbretts zwingend vorgeschrieben ist oder ob auch das Kleben der Stelle zulässig ist. Aber man kann ja schon ahnen, was die Antwort ist ...

Ich persönlich würde es wohl trotzdem so lassen.

Es handelt sich dabei um einen c207. Die Werkstatt ist keine direkte Mercedes Werkstatt allerdings auf die Fabrikate von Mercedes spezialisiert.

Das Nachfragen kann ich mir aber schenken. Nie und nimmer ist kleben hier erlaubt. Wie gesagt, es kann nicht mehr gewährleistet sein, dass sich der airbag überhaupt entfaltet. Es so zu lassen ist keine Option. Spätestens beim TÜV wird es Probleme geben.

Themenstarteram 23. März 2022 um 22:23

Zitat:

@jaro66 schrieb am 23. März 2022 um 22:58:00 Uhr:

Soweit ich weiß, ist es möglich bei Reparatur den Zeitwert um 10% zu übersteigen.

Unter welchen Bedingungen weiß ich zwar nicht, aber vllt. ist es ein Ansatzpunkt für Dich. Eventuell deckt das dann die Kosten.

Gruß jaro

Ja das stimmt, es gibt da einige Ausnahmen und Besonderheiten. Der Werkstatt müsste das ja auch bekannt sein. Ich frage mich nur, warum dahingehend nichts unternommen wurde....

Dass die Reparaturkosten bis zu 130 % des Wiederbeschaffungswertes betragen dürfen, gilt nur in der Haftpflichtversicherung. Hier ist es ja aber ein selbstverschuldeter Unfall, also höchstens ein Fall für die Vollkasko. Da gilt das m.W. nicht.

Ich würde jetzt trotzdem mal bei Mercedes nachfragen und vielleicht auch einfach mal bei einer TÜV-Prüfstelle vorbeifahren.

Zitat:

@Derbademeister69 schrieb am 23. März 2022 um 23:21:41 Uhr:

Wie gesagt, es kann nicht mehr gewährleistet sein, dass sich der airbag überhaupt entfaltet.

Ich muss zugeben, dass ich immer noch nicht verstehe, warum du das meinst.

Entfalten wird der sich, aber je nach Art und Kunst der Verklebung nicht so wie ursprünglich geplant.

Mit etwas Pech kommt dem Fahrer dann das gesamte untere Armaturenbrett im Fußbereich entgegen.

Da gibts nur die Lösung, neu machen oder eventuell den Knieairbag deaktivieren lassen, wenn das technisch möglich und legal ist.

am 24. März 2022 um 7:28

Wie viel die Vollkasko zahlt, hängt von der Versicherung ab und wie ernst diese das Integritätsinteresse nimmt. Das kann auch bei einer Vollkasko bis 130 % gehen.

Bei Gebrauchten wird der Zeitwert erstattet, der meist über die Schwacke-Liste ermittelt wird. Die dort ermittelten Preise sind für den Händler-Ankauf interessant und bilden nicht die Realität ab, gerade bei den jetzigen Gebrauchtwagenpreisen sind sie wesentlich zu niedrig.

Themenstarteram 24. März 2022 um 7:40

Zitat:

@Florian48 schrieb am 24. März 2022 um 08:28:18 Uhr:

Wie viel die Vollkasko zahlt, hängt von der Versicherung ab und wie ernst diese das Integritätsinteresse nimmt. Das kann auch bei einer Vollkasko bis 130 % gehen.

Bei Gebrauchten wird der Zeitwert erstattet, der meist über die Schwacke-Liste ermittelt wird. Die dort ermittelten Preise sind für den Händler-Ankauf interessant und bilden nicht die Realität ab, gerade bei den jetzigen Gebrauchtwagenpreisen sind sie wesentlich zu niedrig.

Ja das habe ich mir auch gedacht. Realistisch betrachtet hätte der wiederbeschaffungswert etwas höher liegen müssen.

Hi,

das es ein VK Schaden ist gilt die 130% Regel hier meines Wissens nicht. Die VK zahlt maximal den Wiederbeschaffungswert abzüglich Restwert und fertig.

Die Reparatur geht so natürlich gar nicht. Der Airbag wird zwar auslösen aber keine weiß wie und ob da dann womöglich teile abgerissen werden und zu Verletzungen führen. Die Sollbruchstellen sind exakt definiert und lassen dich keinesfalls kleben.

Das sich der Werkstatt "verkalkuliert" hat kann nicht dein Problem sein. Du hast (hoffentlich) eine Fachgerechte Reparatur in Auftrag gegeben.

Themenstarteram 24. März 2022 um 8:49

Zitat:

@Turbotobi28 schrieb am 24. März 2022 um 08:46:18 Uhr:

Hi,

das es ein VK Schaden ist gilt die 130% Regel hier meines Wissens nicht. Die VK zahlt maximal den Wiederbeschaffungswert abzüglich Restwert und fertig.

Die Reparatur geht so natürlich gar nicht. Der Airbag wird zwar auslösen aber keine weiß wie und ob da dann womöglich teile abgerissen werden und zu Verletzungen führen. Die Sollbruchstellen sind exakt definiert und lassen dich keinesfalls kleben.

Das sich der Werkstatt "verkalkuliert" hat kann nicht dein Problem sein. Du hast (hoffentlich) eine Fachgerechte Reparatur in Auftrag gegeben.

So sehe ich das auch. Ich habe halt nach dem Unfall die reperatur Kosten Übernahme unterschrieben und dadurch den Auftrag erteilt.

Explizit erwähnt, dass eine fachgerechte reperatur durchgeführt werden soll wurde nicht aber das sehe ich als selbstverständlich, dass ein Meisterbetrieb welcher sich in der Innung befindet, auch fachgerecht arbeitet. Es wurde zumindest an keiner Stelle festgehalten, dass das armaturenbrett geklebt wird oder man eine Freigabe für diesen Pfusch hat.

Ich habe in der Zwischenzeit die Innung der Werkstatt herausgefunden und werde mich im 1. Schritt an diese wenden. Sollte das keinen Erfolg bringen werde ich mich an einen Anwalt wenden und zusätzlich meinen Vorfall öffentlich schildern, um weiter Druck aufzubauen.

 

Ganz ehrlich: wer braucht einen Knieairbag? Ich würde mir überlegen, das beim Sattler ordentlich neu beziehen zu lassen, damit es gut aussieht. Keine Sorge, da kommt der Airbag im Zweifel auch durch.

Das soll dann die Werkstatt noch bezahlen. Ansonsten ist das dumm gelaufen. Dein Weg über die Innung ist natürlich auch gangbar, im Zweifel wird man die Werkstatt dazu verdonnern, das Armaturenbrett zu tauschen.

Da kommt der Airbag durch, nur die Frage was sonst noch so mit durch kommt.

Bei Auslösen des Airbags dürfen sich Teile nur im Grammbereich lösen und durch die Gegend fliegen. Da hätte ich mehr als Zweifel ob das noch gewährleistet wäre. Ein Verkauf mit der Angabe wäre damit ausgeschlossen.

Einfach Abklemmen geht auch nicht. Da wäre die Airbag Lampe an und somit kein TÜV mehr möglich.

Zitat:

@Derbademeister69 schrieb am 24. März 2022 um 09:49:08 Uhr:

und zusätzlich meinen Vorfall öffentlich schildern, um weiter Druck aufzubauen.

Mit sowas wäre ich immer äußerst vorsichtig. Sowas erzeugt auch immer überzogene Gegenwehr bis hin zur völligen Eskalation. Letztendlich willst du dein Auto ja in einem ordnungsgemäßen Zustand und sämtliche Schäden beseitigt haben. Es mag unter den Bildlesern welche geben, die sich dann wieder köstlich aufregen können und es ist gute Werbung für die Zeitung, Vorteile erlangst du eher selten.

Ich würde versuchen, alle Beteiligte an "einen Tisch" zu bekommen. Wenn das nicht gerade ein Direktversicherer ist, dann würde ich einen Termin bei der Werkstatt vereinbaren und den Außendienst / Vertriebler der Versicherung hinzu bitten. Dann kann jeder seine Sichtweise der Dinge sachlich darlegen und man kann eine Lösung erarbeiten, mit der Du zufrieden bist und die Werkstatt leben kann.

Themenstarteram 24. März 2022 um 9:59

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 24. März 2022 um 10:17:53 Uhr:

Zitat:

@Derbademeister69 schrieb am 24. März 2022 um 09:49:08 Uhr:

und zusätzlich meinen Vorfall öffentlich schildern, um weiter Druck aufzubauen.

Mit sowas wäre ich immer äußerst vorsichtig. Sowas erzeugt auch immer überzogene Gegenwehr bis hin zur völligen Eskalation. Letztendlich willst du dein Auto ja in einem ordnungsgemäßen Zustand und sämtliche Schäden beseitigt haben. Es mag unter den Bildlesern welche geben, die sich dann wieder köstlich aufregen können und es ist gute Werbung für die Zeitung, Vorteile erlangst du eher selten.

Du musst folgendes verstehen. Ich besuche diese Werkstatt seit Jahren. Kenne die Leute dort persönlich und bin mit dem "Vorarbeiter" dort befreundet und habe auch schon diverse private Dinge mit ihm gemacht.

Im Vorfeld wurden mir noch andere Dinge versprochen wie Lenkrad austauschen (gibt wohl ne Anweisung von MB, dass das komplette Lenkrad getauscht werden soll beim auslösen des Airbag...) und lackieren der Türen um es farblich mit der Front anzugleichen. Das alles wurde nicht umgesetzt und erst am Abholtag habe ich von diesen Dingen erfahren + das zusätzlich das Armaturenbrett so aussieht.

Hinzu kommt die extrem lange Reparaturzeit von ungelogen 10 Wochen, weil angeblich bestimmte Teile nicht lieferbar waren. Ich zerbreche mir darüber seit Montagen fast täglich den Kopf wie ich das ganze noch im guten lösen kann, doch ab einem gewissen Punkt ist auch bei mir eine Grenze überschritten. Wenn mir dann noch quasi offen mitgeteilt wird, ich solle froh sein, dass der Auftrag überhaupt angenommen wurde und ich daher den Ball flach halten soll, spätestens dann ist mir jedes Mittel Recht.

Themenstarteram 24. März 2022 um 10:02

Zitat:

@keksemann schrieb am 24. März 2022 um 10:32:25 Uhr:

Ich würde versuchen, alle Beteiligte an "einen Tisch" zu bekommen. Wenn das nicht gerade ein Direktversicherer ist, dann würde ich einen Termin bei der Werkstatt vereinbaren und den Außendienst / Vertriebler der Versicherung hinzu bitten. Dann kann jeder seine Sichtweise der Dinge sachlich darlegen und man kann eine Lösung erarbeiten, mit der Du zufrieden bist und die Werkstatt leben kann.

Es gab schon diverse Gespräche, zwar nicht mit allen Beteiligten aber auch das wird wenig nutzen.

Wie gesagt die Versicherung wird nicht mehr Geld zahlen und das Armaturenbrett muss halt getauscht werden. Die Werkstatt müsste das also aus eigener Tasche zahlen und das wollen die nicht.

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