Stehbolzen ab :-(

Harley-Davidson

Moin zusammen,

Moped ist Sportster 883 Hugger, Baujahr 2000
Bedauerlicherweise ist der Stehbolzen, der als Halterung vom vorderen Auspufftopf fungiert, innen abgebrochen - konnte den Bolzen nach lösen des Bremspedals nach vorne rausziehen.
Weiter hab ich noch nicht auf gemacht, da ich eh noch keinen Ersatzbolzen habe. Wenn ich mir die Bruchstelle aber so ansehe (nur noch max. 2 Gewindegänge zu sehen) befürchte ich, dass zum Gehäuse hin kein "Material" mehr vorhanden ist um den Rest greifen zu können und rauszudrehen.

Die sauberste Lösung wäre dann sicherlich, anbohren - Linksgewinde schneiden, Sechskantschraube rein und so rausdrehen. A.) hab ich keinen Gewindeschneidsatz und B.) bin ich mir nicht sicher ob die Stehbolzen so fest gesichert (eingeklebt) sind, dass dieser Stummel dann so gelöst werden kann.

Fällt jemand was besseres ein? 😕
z.B. Stummel drin lassen, von innen durch dir Ritzelabdeckung ne kurze Schraube durch und fertig - nur wie auf der Innenseite dann fixieren? Schweissen?

Besten Dank schon mal für Eure Anregungen

Frage 2:
Wenn ich die Ritzelabdeckung runter machen will, Bremspedal vom Bremszylinder trennen - Bremszylinder von der Abdeckung abschrauben - die 3 Befestigungsschrauben des Deckels lösen und dann (komplett mit Bremspedal und Rastenanbau?) runternehmen. Oder muss ich den Bremszylinder von der Bremsleitung trennen? 🙁

@ KW: vorab danke für Deinen Hinweis auf ein ordentliches Werkstatthandbuch. Ich weiss es ist sehr nützlich, kenne ich von meiner Honda - aber: noch habe ich keines 😉, vielleicht reichen in diesem Fall auch Tipps.

Gruß
Lone

Beste Antwort im Thema

Hallo in die Runde.

Das mit dem Werkstatthandbuch ist so vollkommen richtig dargelegt.

Nun zum Gewinderest... Die klassische Methode (anbohren und Ausdreher) wurde ausführlich erklärt. Es gibt noch eine Abwandlung dieses Verfahrens. Hier wird kein "Linksdrallgewindebohrer", sondern eine Art Keilwellenprofil in die Bohrung geschlagen. Dies hat den Vorteil, dass man vor und zurück drehen kann um das Gewinde zu lösen. Facom (und ich glaube auch Snap-on) liefert ein solches Werkzeug.

Eine von mir praktizierte Form des Schraubenausdrehens (und ich glaube, in Deinem Fall anwendbar) ist einfach und effektiv:

1. Eine passende Mutter auf den Gewinderest schrauben.
2. Mit einem Schutzgasschweißgerät einen ordentlichen Schweißpunkt in die Mutter setzen. Da es sich um eine Art Lochschweißung handelt, hier ruhig mit hoher Stromstärke arbeiten und das "Mutterinnere" mit Schweißgut auffüllen. Vielleicht ist es sinnvoll, bei mangelnder Erfahrung einen kleinen Versuch am Schraubstock durchzuführen.
3. Nach dem Schweißen sofort versuchen den Bolzen zu lösen. Dazu am besten einen Ringschlüssel oder eine Nuss mit Knebel verwenden (vor- und zurückdrehen möglich) Die Temperatureinwirkung der Schweißstelle auf das Gewinde wirkt Wunder. Gerade an Aluköpfen bin ich zu einem hohen Prozentsatz mit dieser Methode erfolgreich.

4. Sollte man keinen Erfolg haben, kann man immer noch bohren.

Wichtig: Um die Dioden im Gleichrichter und die Elektronik zu schützen, sollte man vor dem Schweißen die Batterie abklemmen.

BG

rubber

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Das Servicemanual für die Sporty (und auch für andere Maschinen, andere Bj.e) gibt's HIER für kleines Geld im pdf-Format als Download.

Grüße
Uli

Vielen Dank für den Hinweis Uli G.

Gruß

Kein Problem 😉, ich wollte KW einfach mal vorgreifen 🙂 (wiewohl er m.E. recht hat mit seiner Forderung nach Erwerb des spezifischen Manuals).
Aber 7$/5€ für's komplette Manual sind wohl kaum der Rede wert 🙂. Nur "Neuhochdeutsch" sollte man können, das sind die amerikanischen Originale.

Grüße
Uli

...... und wirklich super für die wenigen Euronen. Hab mirs für die 2009ner Tourings geholt. Toll und easy zu bekommen. Download und gut is.
Harleybear

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Nun - mein "Neuhochdeutsch" langt verständlicherweise für eine Unterhaltung auf seichtem Nivea (u) 🙄, bei solch technischen Documentationen hilft mir halt leo etwas und mein technisches (Un-) Verständnis 😁😁😁 Naja, wird schon werden.
Ist auf jeden Fall schon gekauft und wirklich ein absolutes Schnäppchen. Mich ärgern schon die Euronen für den komischen Bo.....li oder so ähnlich.

Zitat:

Original geschrieben von lone-rider


Moin zusammen,
...

Die sauberste Lösung wäre dann sicherlich, anbohren - Linksgewinde schneiden, Sechskantschraube rein und so rausdrehen. A.) hab ich keinen Gewindeschneidsatz und B.) bin ich mir nicht sicher ob die Stehbolzen so fest gesichert (eingeklebt) sind, dass dieser Stummel dann so gelöst werden kann.

...

Hallo,

Es gibt ja recht günstige Schraubenausdrehersätze, da bohrst du den Rest vorher etwas an und drehst dann so ein Werkzeug (mit konischem Linksgewinde) ein. Das beisst sich dann fest und damit solltest du den Rest des Bolzens normalerweise heraus drehen können.

Wenn der Bolzen gebrochen ist, weil er hinten so extrem fest ist, wird es möglicherweise schwierig werden - aber was hast du noch zu verlieren?

Thomas

Zitat:

Original geschrieben von Macintosh



Hallo,

Es gibt ja recht günstige Schraubenausdrehersätze, da bohrst du den Rest vorher etwas an und drehst dann so ein Werkzeug (mit konischem Linksgewinde) ein. Das beisst sich dann fest und damit solltest du den Rest des Bolzens normalerweise heraus drehen können.

Thomas

Das würde ich auch empfehlen, aber bei den Ausdrehern aufpassen es gibt da unterschiedliche Qualität und wenn dir dann so ein gehärtetes Teil im Bolzen abbricht wird es wirklich schwierig...

Die Stelle um den Bolzen mit einem Heisluftfön richtig warm machen könnte etwas helfen, die Bohrung im Bolzen möglichst mittig und senkrecht setzen und für den größtmöglichen Ausdreher auswählen.

Gruss Robert

Servus,

das genau is' der Sinn wenn Hobbyschrauber das gleiche Manual hat wie Tipgeber..........

Auch wenn Hobbyschrauber wenig Englisch kann, geht so vieles, wenn ned alles, leichter zu erklären.

Alledings gehören abgerissene Schrauben und Bolzen zu den Basics, da helfen die zahlreichen Tips der Forumskollegen mit Werkstatterfahrung.....

viel Erfolg,

Gruss KW

Hallo in die Runde.

Das mit dem Werkstatthandbuch ist so vollkommen richtig dargelegt.

Nun zum Gewinderest... Die klassische Methode (anbohren und Ausdreher) wurde ausführlich erklärt. Es gibt noch eine Abwandlung dieses Verfahrens. Hier wird kein "Linksdrallgewindebohrer", sondern eine Art Keilwellenprofil in die Bohrung geschlagen. Dies hat den Vorteil, dass man vor und zurück drehen kann um das Gewinde zu lösen. Facom (und ich glaube auch Snap-on) liefert ein solches Werkzeug.

Eine von mir praktizierte Form des Schraubenausdrehens (und ich glaube, in Deinem Fall anwendbar) ist einfach und effektiv:

1. Eine passende Mutter auf den Gewinderest schrauben.
2. Mit einem Schutzgasschweißgerät einen ordentlichen Schweißpunkt in die Mutter setzen. Da es sich um eine Art Lochschweißung handelt, hier ruhig mit hoher Stromstärke arbeiten und das "Mutterinnere" mit Schweißgut auffüllen. Vielleicht ist es sinnvoll, bei mangelnder Erfahrung einen kleinen Versuch am Schraubstock durchzuführen.
3. Nach dem Schweißen sofort versuchen den Bolzen zu lösen. Dazu am besten einen Ringschlüssel oder eine Nuss mit Knebel verwenden (vor- und zurückdrehen möglich) Die Temperatureinwirkung der Schweißstelle auf das Gewinde wirkt Wunder. Gerade an Aluköpfen bin ich zu einem hohen Prozentsatz mit dieser Methode erfolgreich.

4. Sollte man keinen Erfolg haben, kann man immer noch bohren.

Wichtig: Um die Dioden im Gleichrichter und die Elektronik zu schützen, sollte man vor dem Schweißen die Batterie abklemmen.

BG

rubber

Servus,

manchmal hilft ein Linksdrallbohrer, der nimmt im besten Falle die auszubohrende Schraube gleich mit 'raus.

Wenn man grad kein Schweissgerät zur Hand hat.....🙄😉

@Uli, danke für den Link, sehr gut!!

Gruss KW

Für Dynatreiber (-selberschrauber) hätte ich da noch das Electric Diagnostic Manual.
Das sogar kostenlos, nur etwas Geduld ist angebracht (1 min warten bis der Download von 35MB beginnt ist wohl nicht zuviel. Und anschließend den PC mit Adaware o.ä. säubern kann nicht schaden. So ganz umsonst gibt's nichts im Netz 😉).
Für abgerissene Stehbolzen taugt das aber nicht 😉.

Grüße
Uli

Hey,

wenn alles nicht hilft kannst Du versuchen den Kerndurchmesser der Schraube, also z.B. bei 1/4" 6,25mm zu bohren.

Mit der Feile die Bruchstelle glätten, zentrisch körnern, bohren und dann das Gewinde nachschneiden.

Die Reste der Schraube ziehen sich dann am Gewindebohre nach außen.

Viel Glück und viele Grüße

Harry Tetsch

Moin zusammen,

besten Dank für all die hilfreichen Hinweise!
Nu les ich dazu noch das Handbuch, besorg mir das richtige Werkzeug und Ersatzteil und dann sollte es gehen - alles wied gut 😎😁

Gruß Lone

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