Startproblem bei Truma "Trumatic S 3002 P"
Hallo zusammen,
im Urlaub wollte ich an einem kühlen Abend unsere Truma "Trumatic S 3002 P" anwerfen ... die wollte aber nicht angehen. Wir haben uns dann an dem einen Abend mit der zum Glück vorhandenen Ultraheat E-Zusatzheizung beholfen, was auch vollauf ausreichte. Jetzt ... wieder zuhause ... bin ich mal auf Fehlersuche gegangen.
Was ich bislang feststellen konnte:
- Gas liegt an
- ich sehe beim Drücken des Piezo-Zünders i.d.R. KEINEN Zündfunken (nur ab und zu mal)
- kommt der Zündfunke dann mal, gibt es wegen des zuviel eingeströmten Gases eine kleine Verpuffung.
- Piezo-Druckknopf erzeugt spürbar einen elektrischen Impuls (Fingertest)
Um sicher zu gehen, dass es sich nicht um ein Masseproblem des Zünders handelt, habe ich die Frontverkleidung mit einem Massekabel direkt mit der Masse der Heizung verbunden. Daran kann es also schon mal nicht liegen.
Ich gehe deswegen im Moment davon aus, dass es u.U. die Zündkerze "gehimmelt" hat. Bislang konnte ich jedoch nirgends Angaben oder eine Anleitung zum Tausch (nur) der Zündkerze finden.
Die Zündkerzen gibt es einzeln für unter 20,-€ inkl. Porto zu käufen (Beispiel).
Als Alternative böte es sich an, ggf. den kompletten Brennersatz zu ersetzen. Kostet dann rund 60,-€ (Beispiel). Sofern es wirklich die Zündkerze sein sollte, tendiere ich bei der 10 Jahre alten Heizung trotzdem zu dieser "erweiterten" Lösung.
So ... das erst mal zum momentanen Stand. Nun zu meinen Fragen, bevor ich alles "aufreisse":
- Sehe ich es richtig, dass ich an die Kerze erst nach dem Abbau der Gasleitung und Ausbau des Brenners rankomme??
- Habt Ihr noch andere Ursachen in Verdacht (nicht, dass ich mich da in was verrenne)
- Wie würdet Ihr vorgehen??
Im Laufe der Reparatur werde ich dann wohl auch gleich noch der Ultraheat eine Zeitschaltuhr spendieren, welche Lüfter und E-Heizung gemeinsam ein-/ausschalten soll. Aber das ist ein anderes Thema 😉
Danke!
Gruß
NoGolf
PS: nach der Rep. ist für mich die Gasprüfung obligatorisch
Beste Antwort im Thema
Update:
Der neue Brenner komplett mit Zündkerze, Thermofühler und Brennerdüsen ist bereits letzte Woche Freitag eingetroffen. Der zeitgleich bei einer anderen Bezugsquelle georderte Dichtring für den Abgasanschluss kam erst am Montag per Post.
Als ich mich an die Arbeit machen wollte und der Heizungskorpus bei guter Beleuchtung so vor mir lag kam dann der Moment, auf den ich liebend gerne hätte verzichten können. Jetzt war etwas deutlich zu sehen, was mir bei der Demontage im Halbdunkel unter dem Wohnwagen gar nicht aufgefallen war. Die Überwurfmutter mit Schneidring unten am Gasanschlussrohr des Zündsicherungsventil ist weit eingerissen. Fast ein Wunder, dass der Anschluss dennoch dicht war. Und das war er definitiv, hatte erst Gasprüfung. Ich habe mir die Rißkanten inzwischen mit Vergrößerungsglas angesehen. Der Riß ist definitiv schon länger vorhanden!
Nach Rücksprache mit Truma Service samt Übermittlung entsprechender Fotos per PN muss in einem solchen Fall das Zündsicherungsventil samt Überwurfmutter ersetzt werden. Ist eigentlich auch klar, da der Schneidring sich in das kleine Anschlussröhrchen einschneidet/einpresst und dieses somit auch mit einem neuen Schneidring nicht mehr sicher dicht würde. Der "worst case" ist also eingetreten. Bei Gas gehe ich das Risiko definitiv nicht ein, auch wenn der Anschluß bislang ja dicht war.
Fazit: heute habe ich mir auch noch ein neues Zündsicherungsventil samt neuer Überwurfmutter mit Schneidring bestellt.
Danach sind mit Ausnahme des Piezo-Druckschalters alle Funktionsteile der S 3002 P Heizung neu.
Ganz lieben Dank an dieser Stelle an Truma Service für die supernette und kompetente Hilfe!!
Gruß
NoGolf
Hinweis:
Wer keine entsprechenden mechanischen Kenntnisse hat sollte auch generell die Finger davon lassen, an solchen Systemen "herumzubasteln". Ich mache das nur selbst, weil ich eine entsprechende Berufsausbildung habe, die u.a. auch Arbeiten an druckführenden Anlagen beinhaltet. Und selbst ich lasse meine Arbeit nach Fertigstellung von meinem Gasprüfer gegenprüfen.
91 Antworten
nöö, ist ein Bild aus dem Netz ... ich komme leider erst morgen dazu, weiter zu machen.
Momentan denke ich, dass ich morgen tatsächlich die Heizung ausbauen und erst mal Brenner, Gitter und die Zündkerze begutachten werde. Danach wird entschieden, ob und welche Teile ich tausche.
Dann gibt´s hier ein Update.
Gruß
NoGolf
Dieses Zündprinzip findet man auch bei sehr vielen Gasheizung im Haus.
Dort wird i. d. R. einmal im Jahr der Brenner samt Zündvorrichtung ausgebaut und gereinigt.
In den allermeisten Fällen genügt eine Reinigung und ein Austausch von Teilen ist nicht erforderlich.
In den 15 Jahren die meine aktuelle Gasheizung im Haus alt ist, wurde nur einmal der Zündbrenner erneuert und die Heizung läuft ca. 9 Monate im Jahr.
Update:
Heute habe ich die S 3002 P vom Gas genommen und ausgebaut. Auch im ausgebauten Zustand war im Schauglas noch kein Zündfunke erkennbar. Ich habe dann die untere Abdeckung abgenommen um an den Brenner bzw. die Zündkerze ranzukommen.
Im ausgebauten Zustand habe ich zuerst den gesamten Draht vom Piezo-Druckschalter zur Zündkerze überprüft. Die Isolierung ist OK. in diesem Zustand habe ich dann nochmals den Piezo gedrückt ... siehe da ... Klick - ein Funke ... Klick - und noch einer.
Also habe ich alles wieder zusammengebaut und die Zündung nochmals im wieder eingebauten Zustand getestet ... Klick - Funke ... jetzt auch gut im Schauglas erkennbar! Was zum Teufel geht da vor??
Wegen schlechtem Wetter und Dämmerung habe ich jetzt an dieser Stelle erst mal unterbrochen. Morgen wird die Heizung testweise angeschlossen, Dichtigkeit geprüft und dann nochmals versucht zu starten.
Die Heizung muss im Anschluss, unabhängig vom Ergebnis, in jedem Fall nochmals raus, da ich auch noch an die dahinterliegende "Truma Ultraheat" ran muß. Was ich dann in jedem Fall noch vor der echten Inbetriebnahme tauschen muss ist die Dichtung zum Abgasrohr. Aber erst mal abwarten, was mich morgen erwartet. Die Kerze werde ich wohl zur Sicherheit ersetzen, auch wenn morgen alles wieder funzen sollte ... der traue ich nicht mehr.
Anbei 2 Bilder der Kerze meiner Truma am Brenner.
Gruß
NoGolf
Vielleicht war der Abstand zum Thermoelement nun um 1 mm kleiner als vorher? Oder du hast den Zunder entfernt.
Der Zündfunke entsteht nur, wenn der Abstand zwischen Thermoelement und Zündkerze nicht zu groß ist und wenn das Thermoelement "geerdet" ist, also an Masse liegt. Und wenn am Thermoelement und an der Zündkerze sich zu viel Zunder angesammelt hat, gibt es auch keinen Zündfunken mehr.
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Zitat:
@aspergius schrieb am 13. Oktober 2014 um 19:22:27 Uhr:
Vielleicht war der Abstand zum Thermoelement nun um 1 mm kleiner als vorher? Oder du hast den ZunderDer Zündfunke entsteht nur, wenn der Abstand zwischen Thermoelement nicht zu groß ist und wenn das Thermoelement "geerdet" ist, also an Masse liegt. Und wenn am Thermoelement und an der Zündkerze sich zu viel Zunder angesammet hat, gibt es auch keinen Zündfunken mehr.
Klar, das mit dem Elektrodenabstand kann ich natürlich nicht zu 100% ausschliessen.
Eine interessante Entdeckung habe ich trotzdem gemacht. Selbst bei vom "Heizkörper" völlig getrennter Front ... nur der Pluspol des Druckzünders mit der Kerze verbunden, kam dennoch ein Zündfunke. Der war allerdings sichtbar schwächer, als mit zusätzlich verbundener Masseleitung.
Gruß
NoGolf
Vermutlich sind die Kontaktstellen oxidiert.
Du solltest alle elektrischen Verbindungsstellen säubern und behandeln.
Zitat:
@Nogolf schrieb am 13. Oktober 2014 um 19:31:02 Uhr:
... Eine interessante Entdeckung habe ich trotzdem gemacht. Selbst bei vom "Heizkörper" völlig getrennter Front ... nur der Pluspol des Druckzünders mit der Kerze verbunden, kam dennoch ein Zündfunke. ...
Genau das meinte ich mit "Die Masseverbindung ist gar nich sooo wichtig". 😉
Die Geschichte mit Verkokungen usw. ist in diesem Hochspannungsbereich auch unerheblich.
Genau wie auch die vergammelten Kontakte.
Eine echte Rolle spielen die nur auf der Niederspannungsseite beim Zündautomat z.B..
Da müsste schon enorm viel Gammel zusammenkommen um den Funken ernsthaft zu beeinträchtigen.. 😉
Bei Dir, Nogolf, hätte ich zwei Verdachte (Heißt das so? 😕 )
Die Elektrode zu weit weg (lieber etwas weniger) oder ein Bruch in der Isolierung des Zuleitungsdrahtes.
Da geht dann der Funke irgendwo undefiniert ins Nirvana.
Also irgendwo, wo der Draht am Gehäuse liegt.
Ein Mikro-Loch reicht da schon.
Zur Sicherheit könntest Du ein bissel Schrumpfschlauch über die Stellen schrumpeln, wo der Draht durch den Rahmen geht.
Zum Brenner: bloß nicht wechsen, der sieht noch top aus!
Bissel ausblasen, verkokte Reste abbürsten und der ist wieder fit für die nächsten 10 Jahre. 🙂
Gruß Ulf
"Verdachte" ist korrekt (lt. Duden) ... "Verdächte" auch (ebenfalls lt. Duden) ... schon wieder was gelernt. 🙄
Vom Brenner war ich auch positiv überrascht. Nachdem, was da so an Bildern im Netz zu finden ist, hatte ich Schlimmeres erwartet.
Das mit dem Schrumpfschlauch ... wäre eine Möglichkeit. Aber erst mal abwarten, ob die Kiste morgen beim Test funktioniert. Anschliessend Schrumpfschlauch drauf kann zumindest nichts schaden.
Die Elektrode hatte ich bereits vor dem Wiedereinbau etwas näher positioniert.
Gruss
NoGolf
Der Schrumpfschlauch muss dann aber schon eine Wandstärke von 1 mm haben.
Bei einer intakten Piezozündung fallen ca. 20 kV an.
Ich vermute eher, dass es eine Ansammlung von Ursachen ist, die die Zündung verhindern.
Wenn die Elektrode ca. 3 - 4 mm vom Metall entfernt ist, was üblich und vorgeschrieben sein könnte, dann gehen schon ca. 10 kV flöten.
Wenn dann noch Oxidationen an den Kontaktstellen dazu kommen und das Piezoelement vielleicht auch nachgelassen hat, dann reicht die Spannung nicht mehr aus.
Naja, und ein zu großer Abstand der Sollfunkenstrecke begünstigt
ggf. auch noch den undefinierten Überschlag an anderer Stelle.
Ansonsten könnte man auch ein 230 V Zündgerät installieren. 😉 😁 😁
Bei dem Zündbrenner meiner Haus-Gasheizung liegt der Sollabstand bei 3 mm mit einer Toleranz von -0 mm / +1 mm, also nicht einfach näher ran biegen. Den Truma-Wert kenne ich nicht.
Bei 230 V würde sich nix tun, da müsste die Elektrode schon auf weniger als ein zehntel Millimeter an den Brenner heranreichen und bei thermischen Verformungen gäbe es einen Kurzschluss oder gar keine Funkenbildung.
😕
8,5 kV! 😉 😛
OK, ich hatte nicht gesehen, dass da was verlinkt war.
Zitat:
@blue daddy schrieb am 13. Oktober 2014 um 22:21:26 Uhr:
.... Ansonsten könnte man auch ein 230 V Zündgerät installieren. 😉 😁 😁
Are you kidding me? ... vorsicht mein Freund, ... sonst läuft Dein Gebläse demnächst
DAMIT(insider) 😉😉😉
Gruß
NoGolf
Hatte das Problem bisher bei allen meinen neuen Wohnwagen, dass es Truma offenbar nicht schaftt, die Zündung so weiter zu entwickeln, dass diese - von HAus aus - verlässlich zündet. Bei unserem alten Dethleffs wurde im ersten Jahr die Kontalke justiert und die Verkabelung von Truma bei einem "vor Ort" Termin optimiert. Dann ging das bis zum Verkauf Problemlos.
An unserem Fendt war im ersten Urlaub auch das Problem der unzuverlässigen Zündung. Mal gings - mal nicht. Habe dann aber die Faxen dicke gehabt und gleich auf Automat umgerüstet und seither alles prima.