Starker Rostbefall an den Türen
Ausgerechnet die Türen sind bei meinem Corsa vom Rostkrebs befallen. Fing vor 2-3 Jahren an mit je einer aufblühenden Stelle an den Türen und der Heckklappe. Mittlerweile sind es an beiden Türen je 3-5 Stellen von 5Mark-Stück Größe. Die sonstigen Bleche und unten ist alles ok.
Hab eben mal eine der Stellen mit dem Schraubendreher freigekratzt und mit der Drahtbürste bearbeitet. Das ist richtig tief korrodiert, das Metall beulig und millimeterdick aufgeworfen. Lohnt das überhaupt, da was groß zu machen? Hab Sorge, daß kaum noch gutes Metall übrig bleibt, wenn ich alles Korrodierte wegschleife.
Wie geht Ihr mit sowas um?
13 Antworten
Ich würde andere gute Türen verbauen..
Wenn es noch nicht durchgerostet ist, würde ich die Stellen mit Rostumwandler steichen.
Austausch-Türen wäre leider ein ziemlicher Akt. Und auch nicht ganz billig.
Rostumwandler hab ich beim ersten mal vor 2 Jahren probiert. Eine Stelle ist noch recht ok, die andere naja .... Aber damals schien der Rost noch nicht so tief im Gesunden zu sitzen wie bei der Stelle, die ich gestern zwischen hatte.
Sind die Corsa B Bleche eigentlich verzinkt?
Nein nicht verzinkt...Anderen Türen ist trotzdem das einfachste, günstigste und schnellste..
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Ein Rostumwandler ist mit tiefem Rost überfordert. Es wird nur eine dünne Schicht an der Oberfläche umgewandelt und darunter rostet es weiter. Wenn dann könnte man hier mit einem Roststopper arbeiten, der die weitere Ausbreitung stark verlangsamt.
Wenn der Rost verschwinden soll, ist eine andere Tür wohl die einfachste Möglichkeit. Diese aber dann am besten von innen mit Hohlraumkonservierung einsprühen, dann bleibt diese auch dauerhaft rostfrei.
Wenn der Wagen keinen Schönheitspreis gewinnen soll, so würde ich den Rost mit Owatrol Öl mehrfach tränken / einpinseln.
Nach dem trocknen kann man es in Wagenfarbe überpinseln.
@c5000i
Mal aus Interesse: Hast du Erfahrungen mit Owatrol? Wie lange hält das, bis der Rost wieder durchkommt?
Ich habe vor 5 Jahren ein Rostigen Vorderachsträger von meinen Corsa C damit behandelt.
Bis jetzt ist nichts weiter gerostet.
https://www.youtube.com/watch?v=Hrz89481c_A (Camper-Opa zeigt seine Erfahrungen mit Owatrol)
Klingt ja genau richtig, werd ich glatt mal probieren. Danke für den Tipp!
Nur Owatrol bringt nicht viel. Vor allem muss man es korrekt anwenden. Wirkprinzip ist, dass es in den porösen Rost eindringt und den somit stabilisiert und gegen weitere Sauerstoffzufuhr abdichtet. Dazu muss man die Stelle mehrfach behandeln. Auf keinen Fall darf Owatrol eine eigene Oberflächenbeschichtung bilden bzw. auf glatter Fläche aufgetragen werden. Die Haftung am Untergrund oder für eine weitere Farbschicht ist langfristig gegen Null.
Man sollte Owatrol also aufbringen, einziehen lassen und den Rest abwischen. Und das so oft von vorn, bis die Poren voll sind.
Danach ist es wichtig, mehrere Lackschichten aufzubauen, abhängig vom Einsatzort.
Owatrol wird nach Aushärtung hart und wenn das Material arbeitet (sich verwindet), wie es im Auto an vielen Stellen vorkommt, bricht es auf und lässt wieder Sauerstoff und Feuchtigkeit rein => Rost. Auf solche Stellen muss flexiibler Lack, damit das dicht wird. Aber das wird nicht ewig halten. Sowas ist nur für mittelfristige Ausbesserung geeignet und muss aller paar Jahre erneuert werden.
Im Spritz/Steinschlagbereich an Unterboden und Fahrwerk ist es für den Fahrbetrieb nicht haltbar. Klar, wenn das Mobil vom Camper Opa nur auf dem Zeltplatz steht, gehts. Aber für Autos, die gefahren werden, ist das keine langfristige Lösung.
Ich habs über die letzten 20 Jahre an mehreren Auutos exzessiv getestet. Beispiel Achse oder Querlenker. Da kommt der Rost schon nach wenigen Monaten wieder, da die Teile stark arbeiten. Wenn dann noch Winter (Salz) und Piste dazu kommen, gehts noch schneller. Was man machen kann, ist das in kurzen Abständen regelmäßig zu überpinseln. Mache ich an einigen Stellen so.
Also, Owatrol, richtig angewendet, KANN man nehmen. Man muss aber genau wissen, wofür. Und auch, dass der anschließende Lackaufbau entscheidend für die Dauer der Ausbesserunug ist.
Zitat:
@Feldheld schrieb am 26. August 2023 um 19:50:05 Uhr:
An den Achsen, Trägern etc nehme ich Fluid-Film.
Das Problem mit Fluid Film ist, dass es über kurz oder lang abgewaschen wird. Wenn man es regelmäßig erneuert, gehts.
Weils so dünn ist und keine gute Haftung hat, nehme ich Fluid Film nur für Innen- und Hohlräume. Dafür kriecht es dort gut.
Wo die Belastung und der Schutzbedarf etwas höher ist, verwende ich Mike Sanders.
Ich habe gerade wieder einen "Test" laufen. Ich habe auf der Motorhaube zwei kleinere Roststellen. Wegen denen lohnt sich die Anschaffung der ganzen 2k Lacke nicht. Dort habe ich eine Fingerspitze voll Mike Sanders drauf. Das hält schon seit tausenden Kilometern und wird trotz hauptsächlicher Autobahnnutzung, Regen und hohen Temperaturen nicht weg gewaschen. Klasse.
Doof bei allen semi-liquiden Materialien ist, wenn man dann dort schrauben muss. Da sieht man immer aus wie Schwein. Und eigentlich noch störender und auch kontraproduktiver: diese weichen Materialien sammeln Schmutz ein, der haften bleibt. Darin wiederum hält sich Feuchtigkeit gut.
Ich versuche immer, den Unterboden ohne Fette oder Wachse in Schuss zu halten. Aber klar, für die schnelle Hilfe geht das auch. Mache ich auch so.