Stärkere Bremsnanlage -Unsinn!?
Hallo an alle!
Habe mir sehr viele Gedanken gemacht, mir eine stärkere Bremsanlage in mein Fahrzeug (Hersteller u. Modell möchte ich gern erstmal außen vorlassen) einzubauen.
Mein Auto ist getunt und hat laut Prüfstand an die 250 PS und wiegt ca. 1500kg. Felgen u. Bereifung ist 225/40 18. Es wurde ein strammeres Fahrwerk (Koni, KAW) verbaut und ca. 50mm tiefergelegt. Vmax. laut Tacho um die 260.....
So, ich kenne mich zwar im technischen Bereich eines Kfz recht gut aus... habe aber dennoch speziell im Internet (da in Tuning-Fachbücher nicht wirklich auf das eingegangen wird worauf ich hinaus will) nach Beispielen und fachlicher Info gesucht. Die Ausbeute war eigentlich recht ergiebig, aber bin dadurch leider keinen Schritt weiter gekommen. Deshalb wende ich mich mal an euch und hoffe auf entsprechende Kompetenz!
Jetzt zum eigentlichen Thema:
Wirkt sich eine größere Bremsanlage (größere Bremsscheiben + 4 bzw. 6 Kolben BremssätteL) wirklich auch auf den Bremsweg aus? Und warum? Erklärung erbeten.
Könnte man nur durch andere Bremsbeläge mit höherem Reibwert den Bremsweg verkürzen? Erklärung wünschenswert.
Wie sieht das im Zusammenhang aus: Bremsen vs. Reifen
Ist es sinnvoller andere Reifen statt andere (bessere) Bremsen zu verwenden - soll heißen: könnten andere Reifen effektiver sein, als eine modifizierte Bremsanlage??
Auf einigen Seiten, wurde dies nämlich behauptet.
Ihr Wagen bremst nicht durch die Bremsen, sondern nur durch die Reifen! Dort wird dann auch, eine größere Bremsanlage sozuagen ad absurdum geführt!
Nachvollziebat ist für mich, das die Bremswirkung auf die Reifen übertragen werden muss und die Reifen durch entsprechender Haftreibung dies umsetzen müssen. Aber, worauf kommt es nun im wesentlichen an?
Gruß an alle
Bullit
38 Antworten
Also ich hab jetzt den Magneten rangehalten an die Leitungen und naja, so'n bissel kommt es mir schon vor als würde der Magnet "anziehen".
Bei einem Bremssattel ist der Anschluß von der Leitung zum Sattel wo man den Schraubenschlüssel ansetzt auch etwas verrostet aber nur diese "Mutter" sag ich mal. Rest ist tiptop in Ordnung.
Dubiose Sache...
Kaum Bremswirkung !!!
Hallo,
mit grossem Interesse habe ich nun diesen Thread gelesen und habe folgendes festgestellt, bzw. ich verstehe manche Sachen so:
- Bremst man von 200 auf 0, so können die Scheiben reissen, verrillen ???
- Größere Bremsanlage braucht man nur für den Motorsport?
Ich bin mit meinem Peugeot 306 Cabrio Serie 2 eine kleine Steige runter. Diese Steige bin ich vor den 90 Grad Kurven schon zügig runter, sodass ich ca. 5 mal von 100 km/h/120 km/h so auf ca. 40/50 km/h bremsen musste. So nach der letzten Kurve wollte ich 400m später an einer roten Ampel anhalten und habe bemerkt, dass ich FAST KEINE BREMSWIRKUNG MEHR HATTE !
1ne oder zwei Kruven hätte ich nicht mehr bremsen können!
Nun die Frage:
WORAN lag dies nun? Die Bremsen waren heiss, ja klar?
Liegt es daran, dass ich nur Scheiben vorne und hinten Trommel habe (Leergewicht 1200kg)
Oder an der Bremsflüssigkeit?? Aber welche GROSSE Rolle spielt die Bremsflüssigkeit und ändert sich die Wirkung wenn man ne andere nimmt?
Ich dachte es kommt immer auf die Bremsschreiben und Beläge an .
Viele Grüsse
306 Cabrio Faher Jacky
Kommt drauf an, was die Ursache des Fading war.
Dein Problem kann einerseits daran liegen, dass die Bremsflüssigkeit gekocht hat oder daran, dass sie Temperaturgrenze der Beläge überschritten wurde. Kochende Flüssigkeit (=Dampf in den Bremsleitungen) macht sich durch ein weiches Pedal bemerkbar, so dass kaum Kraft auf die Scheiben übertragen werden kann. Wenn die Beläge überhitzen, gasen sie aus, so dass sich zwischen Belag und Scheibe ein praktisch ein Gaspolster bildet, so ähnlich wie bei einem Tropfen Wasser auf der Herdplatte. Das Pedal fühlt sich in dem Fall normal an, es passiert nur nicht mehr besonders viel wenn man drauftritt. Nach Ausgasung riecht's dann auch.
Eine einzelne Bremsung von 200 auf 0 reicht bei weitem nicht aus, um eine vernünftig hergestellte Scheibe zum Reissen zu bringen.
Normalerweise ist eine grössere Bremsanlage nur für den Motorsport sinnvoll, da die beschleunigen-bremsen-beschleunigen-bremsen Dauerbelastung über einen längeren Zeitraum in der Regel nur dort auftritt.
also meinst du dass meine Bremsen heiss waren oder das Gas mich drangehindert hat, zu bremsen ;-)
Kann gut sein, "gschmeggd" haben se auch (gestunken bilse)
Hatte sowas auch schonmal als ich nen kleines Bergrennen mit mir selber gefahren bin 😉
In einer Kurve war die Bremse dann weg und ich bin gerade so rumgerutscht um die Kurve. Danach hab ich ihn erstmal rollen lassen und Motorbremse "wirken" lassen.
Das passiert halt wenn du zu langsam bist als das Luft an die Scheibe zum kühlen z.b. kommen kann.
Scheiben sollten nicht reißen aber sie können sich verziehen wenn sie nicht speziell behandelt sind.
Irgendwer hatte doch mal gesprichen bei M3 kannste von 200 auf 60 oder 70km/h abbremsen so oft du willst aber sobald man langsamer ist dann reißt der Luftstrom ab und die Scheiben sind Schrott...
Die Scheiben verziehen sich nicht, sondern das Material selbst ändert sich. Dadurch gibt's dann härtere und weichere Stellen und sie nutzen sich ungleichmässig ab.
Von meinem E kenn ich das auch. Da reichen 1-2 Minuten beherzte Fahrweise auf einer kurvigen Strecke und die Bremsen faden, auch ganz ohne Gefälle. Mit Zubehör-Belägen (keine Sportbeläge) war's noch etwas schlimmer.
Naja hatte schon meinen Spaß bis es angefangen hat zu Faden. Aber solange man sowas merkt kann man es notfalls mit nem guten Fahrwerk und etwas Adrenalin noch weg machen ohne den Berg auf einen Schlag runterzufahren... 😁
Ich kann zum Thema nur die erfahrung eines guten bekannten wiedergeben, der in Imola auf einem Fahrtraining mit strassenautos war. Bei seinem 996 Turbo musste spezielle Bremsflüssigkeit eingefüllt werden, damit diese nicht überkocht und in den Kofferraum gelangt. Ein Ferrari 360 durfte am ersten Tag wegen total verschlissenen Bremsen direkt wieder auf den Hänger und ein SL 55 AMG ist mit totalem Bremsversagen durch Fading ins Kiesbett gerutscht. Der Turbo hatte nach dem Training kleine Risse in den Bremsscheiben, die von den Belüftungslöchern ausgehen. Nach einem dutzend Runden mussten die Teilnehmer die Autos, vor allem wegen den Bremsen, abkühlen lassen. "Überlebt" haben das Training in dem Fall nur BMW und Porsche, gut, andere Sportwagen sind leider auch eher selten, Bremsen wurden nicht von Porsche erfunden und in seriösen Tracktests haben andere Marken auch super Bremsen, die standfest sind. Ich denke, dass ohne allzu viel Hitze jede einigermassen vernünftige Bremse ausreichen müsste, so lange man nicht auf Rennstrecken fährt. Aber: bei einem Mountainbike versucht man ja auch, die Bremskraft so hoch wie möglich zu setzen, da man mit geringen Handkräften besser dosieren kann. Ein Auto mit schwachen und fadingempfindlichen Bremsen (wie z.B. Meins!) kann ich nicht so nahe an der Blockiergrenze bewegen wie eines, das konstant die gleiche Kraft benötigt. Ich habe z.B auch mehr Probleme mit unfreiwilligen Drehern mit Karts, die schwache Bremsen haben, als mit Karts, die einwandfrei bremsen. Bei Schwachen Bremsen weiss ich nie, woran ich bin.