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Spenderauto bei Überbrückung lahmgelegt

Hi,

ich wollte heute meinem Zweitwagen Starthilfe geben, weil er etwas schwächelt.
Also Plus an Plus und Minus an Masse angeschlossen.
Ich wollte nun das Spenderauto anlassen und nichts passierte. Der Anlasser machte nicht mal den Versuch.
Nur ein Klacken, wie bei einer defekten Batterie.

Alles wieder abgeklemmt und es lief immer noch nicht.
Erst nach paar Minuten sprang das Spenderauto wieder an.
Jetzt zeigt es nur noch das Symbol für die Wegfahrsperre und springt gar nicht mehr an. Somit beide Autos tot.

Habt Ihr einen Tipp, was das andere Auto haben könnte?
Beim normalen Wetter springt es noch an, auch wenn die Spannung beim Starten auf 10,5V fällt (Von 12,1V).

Beste Antwort im Thema

Ich arbeite in einem größerem Unternehmen in der E-Abteilung. Jedes Jahr legen sich Kollegen den Spender lahm, weil sie einem Kollegen den Wagen im Winter starten wollen. Starten den kalten Motor, fahren zum Empfänger, machen den Motor aus und klemmen die Kabel an. Danach kommen sie kleinlaut und mit rotem Kopf zu uns und fragen ob wir den beiden Fahrzeugen mal Starthilfe geben können! 😁

Wenn der Motor nicht warm ist und man nicht zuvor min. 10km gefahren ist, sollte man den Motor vom Spender nicht ausschalten. Die Batterie in dem Wagen ist sonst bereits durch den vorherigen Kaltstart belastet und kann einen anderen Wagen mit leerer Batterie nicht starten. (Und den Spender danach wahrscheinlich auch nicht mehr!) Daher: Motor laufen lassen, Kabel ran, Spender mit der Drehzahl auf ~2000 UpM bringen (LiMa hat im Leerlauf oftmals nicht die volle Leistung!) und dann den Empfängerwagen starten. Drehzahl wieder auf Leerlauf absenken, Licht bzw. Heckscheibenheizung am Spender und Empfänger einschalten und dann die Kabel abnehmen. Beide Fahrzeuge sollten dann fahren. (Der Empfängerwagen min. 10 km!! Spender bei kalten Wetter zumin. 3km!)

Nach dem Trennen der Kabel kann man die Heckscheibenheizung wieder abschalten. Diese dient nur dazu, die LiMa zu belasten und einer Stromspitze einen Weg zu geben. So sollte beim Trennen der Kabel nichts beschädigt werden.

MfG

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Zitat:

@Kung Fu schrieb am 9. November 2016 um 12:12:56 Uhr:


Sagen wir mal, die leere Batterie hat 0% Ladestand und damit ca. 10,5V und die Spenderbatterie hat 12,5V bei 100%. Dann ergibt sich daraus ein Kabel+Innenwiderstand von insgesamt 2V/600A = 3,3mOhm.

Der Innenwiederstand der Batterie berechnet sich über die Leerlaufspannung und den Kurzschlussstrom:

Ri=Ul/Ik

Die 10.5V Leerlaufspannung sind im Beispiel vorgegeben, der Kurzschlussstrom eines leeren Akkus wird sicher keine 600A betragen.

Tja wieviel darfs dann sein? Nehmen wir 300A, dann können wir die Batterie in 2 Minuten nur um 10Ah entladen. Das reicht nicht.

Man kann auch mit dem Endladestrom schweißen, wenn man will

Ja die Dyskalkulie schon wieder........

Der Kaltstartprüfstrom liegt oft schon über 600A......

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Ja für 100ms, bis der Anlasser in Wallung gekommen ist.

Zitat:

@Gedoensheimer schrieb am 9. November 2016 um 22:05:30 Uhr:


Ja die Dyskalkulie schon wieder........

Der Kaltstartprüfstrom liegt oft schon über 600A......

Das gilt für den vollen Akku.
Gesucht ist hier der Kurzschlussstrom eines leeren Akkus (10.5V Leerlaufspannung).

Nein, der wird ja nicht kurzgeschlossen sondern geladen und da sind etliche hundert Ampere kein Thema.

Zitat:

@Kung Fu schrieb am 9. November 2016 um 22:18:01 Uhr:


Nein, der wird ja nicht kurzgeschlossen sondern geladen und da sind etliche hundert Ampere kein Thema.

Zur Ermittlung des Ri braucht man den aber!

(Tut mir leid, ist nun mal so;-)

z.B.:
Ri(voller Akku)=12.7V/600A
Ri(leerer Akku)=10.5V/xA

Durch die Summe der beiden Ri bestimmt sich der Ladestrom: I=2.2V/(Ri1 + Ri2)

Mag sein aber den will auch keiner ermitteln

Zitat:

@Kung Fu schrieb am 9. November 2016 um 22:24:32 Uhr:


Mag sein aber den will auch keiner ermitteln

Wozu ermitteln ?

Die Theorie spielt keine Rolle, die Praxis ist wichtig, damit der Motor anspringt.

Und es werden einige Punkte in der Rechnung vergessen:

  • Der Spender wurde zuvor gestartet und nur einige Meter zum Hilfesuchenden gefahren.
  • Es ist scheiße kalt. (unter -10°C)
  • Eine Batterie ist eine chemische Zelle und keine ideale Energiequelle!!!
  • Der Empfänger ist ggf. sehr stark entladen: weit unter 8V... faktisch tot!

Die Batterie kann kaum 60% ihrer Kapazität bei der Kälte abgeben. Die Batterie ist eh nicht mehr taufrisch. Starke Ströme führen zur Verarmung an der Grenzschicht. Dies führt zu einer Verringerung der Säuredichte. Die Säure kann an den Platten einfrieren. Die Batterie verliert noch mehr Kapazität und die Starterleistung geht rapide runter. Einen 2. Kaltstart schaffen die wenigsten Batterien unter diesen Umständen. (Erneutes Anlassen nach 2 Min. Motorlauf kann man nicht als echten Kaltstart bezeichnen! Er braucht deutlich weniger Leistung!)

Wenn man jetzt den Wagen in eine warme Halle schiebt, wird sich die Batterie ggf. nach auftauen der Grenzschicht wieder soweit erholen um den Wagen zu starten. Nützt einem aber auf dem Parkplatz nichts, wenn man den Wagen nicht in eine Halle schieben kann.

Man kann die komplexen Vorgänge nicht einfach mit einer Formel abbilden. Eine reale 2-3j. alte Batterie unterscheidet sich stark von der idealen Stromquelle.

Nur mal so am Rande: Macht was ihr wollt. Ich fahre nach Hause! Mein Auto springt noch an... 😛

MfG

Zitat:

Man kann die komplexen Vorgänge nicht einfach mit einer Formel abbilden.

Muß man dir also alles mal so glauben, ok.

Zitat:

@Kung Fu schrieb am 9. November 2016 um 23:25:24 Uhr:



Zitat:

Man kann die komplexen Vorgänge nicht einfach mit einer Formel abbilden.

Muß man dir also alles mal so glauben, ok.

Was sollen all die Formeln bringen wenn ich auf dem Parkplatz stehe? Etwas praktisches Denken waere hier vielleicht (aber nur vielleicht 😉 ) angebracht...

Man ueberbrueckt bei laufenden Spender, laesst ein paar Minuten laden bevor man einen Startversuch macht und gut ists. 😁
Welche Formeln sollen den Liegenbleiber denn schneller vom Platz kriegen??? 😕

Pete

Hallo Pete

Da trifft wieder ein Sprichwort zu.

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.

Zitat:

@Kung Fu schrieb am 9. November 2016 um 23:25:24 Uhr:



Zitat:

Man kann die komplexen Vorgänge nicht einfach mit einer Formel abbilden.

Muß man dir also alles mal so glauben, ok.

Wieso glauben? Man kann es sich auch mal anlesen und meine Aussagen überprüfen. Nur, kann man nicht mit nem URI-Dreieck einfach mal ausrechnen, wie hoch der entnommene Strom ist. Denn die Batterie ist eben keine ideale Quelle. Sagen wir, du kannst bei einer neuen 100Ah Batterie 100 Stunden lang 1A entnehmen... Aber 50 Stunden 2A geht schon nicht mehr. Sind unter 50 Stunden. Und 100A schaffst du nur wenige Minuten und keine Stunde. Je höher der Strom, je weniger nutzbare Kapazität. Je abweichender die Temperatur von der idealen bzw. Prüftemperatur, je stärker weicht es ab. Und da eine chemische Zelle einer Alterung untersteht, die wegen den Umwelteinflüssen kaum real vorhersehbar ist, kannst du wohl kaum eine allgemein gütige Formel dafür parat haben, wie sich meine 4 Jahre alte Batterie bei Frost verhält, wenn wir diese jetzt an einen definierten Verbraucher klemmen würden.

MfG

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