spannende Aufgabenstellung
Hallo,
Habe einen 9-5 Aero Kombi EZ 05-2000, der in letzter Zeit einige Probleme macht, trotz (oder wegen?) Werkstatt-Besuch mehrmals die Woche.
Folgende Symptome:
zunächst und recht plötzlich auftretend, ab Teillast deutlich hörbares "fauchendes" Turbogeräusch, Motorlauf, Gasannahme, etc war ok.
Einige Tage später blinkt die check-engine Kontrolleuchte auf der Autobahn, geht aber bei Gaswegnahme wieder aus. Nach dem nächsten starten leuchtet sie dann konstant, Leistung schien etwas zu fehlen, aber eher homöopathisch, sonst aber alles ok.
Werkstatt stellt fest: Einige Unterdruckschläuche hinterm Motor, die den Turbodruck bei Gaswegnahme regeln waren ab... wie auch immer. Schläuche wieder dran gesteckt...
Auf dem Heimweg stelle ich fest: Turboanzeige rennt schon bei 3/4 Teillast satt in den roten Bereich, wird aber sofort wieder runtergeregelt, steigt dann wieder, wird runtergeregelt, usw. Auto fährt sich entsprechend.
Vorher klebte die Turbonadel immer konstant und exakt auf der Grenze zwischen gelb/rot.
Nach ca. 50km, bei einer der Abregelungen: Kein Ladedruck mehr. Nadel bleibt am Ende des grünen Bereichs stehen, entsprechend keine Leistung...
Nach jedem Neustart des Motors nun dasselbe Spiel von vorne: Druck geht in den roten Bereich, regelt runter, plötzlich gar keine Leistung mehr. Man hört aber ein leicht zischendes Geräusch ab Teillast.
Da scheint etwas undicht zu sein, und die Druckregelung lahm zu legen, aber wo? SID meldet keine Fehermeldung dazu. Und was ist für die unsinnige Ladedruckregelung verantwortlich. Motor läuft ansonsten wie immer, bis auf die Leistung/Ladedruck.
Fahrzeug ist original, kein tuning, etc. Vor kurzem wurde allerdings der Motor komplett gecheckt, gereinigt, etc. D.h. es war so ziemlich alle sum den Motor herum ab. wurde aber von Saab durchgeführt.
Fällt euch dazu was ein?
Grüße...
14 Antworten
Wenn die Jungs an den Schläuchen rum gesteckt haben, würde ich als erstes mal diese Schläuche checken, ob die nicht falschrum draufgesteckt wurden, oder auf der anderen Seit abgerissen wurden beim aufstecken.
Gruß Horst
Daran hatte ich auch erst gedacht. Des Gesamtsystem wurde daher zunächst abgedrückt, ist aber dicht.
Defekt war nun das Magnetventil das den Ladedruck reguliert.
Vermutlich lag der Schaden bereits vor und ist durch die falsche Steuerung des Blow-Off-Ventils nicht aufgefallen...
Naja...
Schöne Füsse!
So, es geht nach einer Urlaubsfahrt doch noch weiter.
Vor Abfahrt wurde doch noch ein kleiner Riss in einem Schlauch der Ladeluft festgestellt, war aber nicht vorrätig.
Nach ca. 100km fing das scon beschriebene Spiel von Vorn an: Ladedruck wird ständig nachreguliert, kurz darauf ist der Druck ganz weg (Ende grüner Bereich). Bei Vollast war einmal bei plötzlichen Ladedruckverlust ein Geräusch zu hören.
Da ich kaum annehme das dersselbe Schaden zweimal kurz hintereinander vorkommt, tippe ich nun eher auf ein prinzipielles Problem in der Motor-/Ladersteuerung.
Vielleicht kommt durch den undichten Druckschlauch die Steuerung durcheinander und schaltet dann nach ein paar Versuchen in ein Notlaufprogramm und macht das Wastegate einfach ganz auf.
Eine Kontrollampe geht dabei allerdings nicht an.
Weiss jemand was da sonst die Ursache sein könnte? Falsche Steuerung durch defekte Lambdasonde oder sonstwas um 2 Ecken gedachtes?
Danke schon mal für Tipps. Habe keine Lust Saab weiter suchen zu lassen und dann fröhlich immer Kohle für erfolglose Messungen, etc hinzulegen.
Zitat:
Original geschrieben von cybyc
Daran hatte ich auch erst gedacht. Des Gesamtsystem wurde daher zunächst abgedrückt, ist aber dicht.
Defekt war nun das Magnetventil das den Ladedruck reguliert.
Vermutlich lag der Schaden bereits vor und ist durch die falsche Steuerung des Blow-Off-Ventils nicht aufgefallen...Naja...
Schöne Füsse!
Hallo,
Das ist kein Blow-Off Ventil, das ist ein Bypass Ventil. Es verhindert, dass beim Gaswegnehmen der Ladedruck im Ansaugschnorchel auf die Drosselklappe drückt, und wenn dieses Teil defekt ist, dann geht der Motor aus, wenn man mit getretener Kupplung ausrollt.
Check doch einfach, ob die Schläuche richtig angeschlossen sind: Das Regelventil sitzt an der Spritzwand, der Stecker kommt von der Fahrerseite, nach vorne zeigend ist ein Nippel, da sollte der Schlauch vom Bypass sitzen, auf den Nippel, der zur Beifahrerseite zeigt, sitzt der Schlauch von der Drosselklappe, auf dem dritten Nippel der letzte.
Ansonsten: Einmal alle Schläuche auf festen Sitz prüfen und drücken (auch die zwischen Ventildeckel und Drosselklappe), wenn einer gerissen sein sollte, fühlt man das normalerweise.
Und dann gibt es ja noch das Magnetventil, was direkt für die Ladedruck-Steuerung zuständig ist, an der sog. Downpipe am Lader, mit den drei dickeren Schläuchen, wenn Du den Stecker abziehst, hast Du lediglich Grundladedruck: Mitte gelbes Feld.
nafob
Danke, werde das mal überprüfen:-)
Aus gegangen ist er nicht, bis auf den fehlenden Ladedruck läuft er normal. Das Magnetventil ist, so wie es aussieht allerdings nicht getauscht worden... das Bypassventil schon.
Morgen früh ist erstmal Werkstatttermin, der defekte Schlauch ist da. Mehr lasse ich die, neben Auslesen des Fehlers erstmal nicht machen.
Werde das mit dem Magnet- /Bypassventil mal ansprechen... dann mal weitersehen.
Gruss
So, Alle Undichtigkeiten sind beseitigt, was auch an der Geräuschkulisse nachvollziehbar wird (Das entweichen des Ladedrucks war deutlich hörbar).
Unterdruckschläuche sind alle i.O. und dort wo sie hin gehören.
Allerdings bestenfalls ein Teilerfolg. Der Ladedruck wird nun wieder konstant dort gehalten wo er sein soll, allerdings geht nach wie vor ein Ventil auf wenn der Ladedruck länger als ein paar Sekunden aufrecht gehalten werden soll, d.h. betenfalls Grundladedruck, Anfang gelber Bereich.
Keine Fehlermeldung. Nach Neustart des Wagens beginnt das Spiel, nach wie vor, von Vorn.
Saab meinte als nächstes würden sie bei einer Probefahrt mit laufendem Messgerät überprüfen welche Fehlerursache in Frage kommt / wo der Fehler liegt.
Habe den Wagen erstmal mitgenommen da ich ihn täglich brauche und nicht scharf drauf bin als Testobjekt auch noch alles zu zahlen. Der Spass hat bisher schon über 400,- EUR gekostet, ohne abschliessenden Erfolg.
Habe ein Werkstatthandbuch geschossen und werde mich da mal reinlesen um den Fehler vielleicht schon selber eingrenzen zu können. So viele Möglichkeiten kanns m.M. nicht geben die die Motorsteuerung dazu veranlasst den Ladedruck reproduzierbar abzusenken.
Fällt euch hier noch etwas ein?
Danke...
Das scheint mir eine der Antworten zu sein die immer im Zweifelsfall rausgelassen werden ;-)
Nee, die Zündkasette würde vor 4 Wochen gecheckt, die Karre läuft bis auf die Sache mit dem Ladedruck rund. Weder Zündaussetzer, noch Startprobleme oder Lauf auf 3 Töppen, etc.
Tippe nach wie vor eher auf etwas wie lose Erdungskabel, fehlerhafte Steckverbindungen, etc, weiss aber zu wenig über die ganze Konstruktion um das eingrenzen zu können. Ich weiss im Notfall auch nichtmal wo der eine oder andere Kram im Motorraum sitzt ;-)
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, eröffne ich einen Arbeitkreis.😁
Die Saabwerkstatt hat Diagnosemöglichkeiten aufgezeigt.
Entweder Du nimmst diese Möglichkeiten wahr...oder der Arbeitskreis wird sofort geschlosen.😁
Jaja ;-)
Werkstatttermin ist kommenden Mittwoch. Vorher checke ich nochmal alles was locker oder ab sein könnte.
Die Saabler haben mir aufgrund der bisher nicht erfolgreichen Behandlung schon angeboten den ausführlichen Probelauf für umme zu machen...
Das muss man denen schon lassen das sie flott und sehr bemüht sind, auch wenn die Suche etwas langwieriger ist.
Also, werde berichten :-)
So, nochmal ne kurze Ergänzung zum Thema DI-Kasette.
Bei:
saab-ersatzteile.de/technik/saab_ersatzteile_technik_zuendbox.html
ist ne interessante Ausführung über die DI.
Habe mir das Teil mal angeschaut: Das Ding sieht aussen wie innen aus wie neu, die Gummibuchsen sind ok und weich, die Federn habe ich für grössere Vorspannung etwas gedehnt (2-3mm) und die Kontaktflächen minimalst mit Kontaktspray "gereinigt".
Ansonsten alle Stecler an die ich rankam mit Kontaktspray behandelt, da sah das eine oder andere Teil nicht mehr ganz taufrisch aus. Die dünneren Unterdruckschläuche sind allerdings ziemlich brüchig und ein Fall für die Tonne. Wirklich gebrochen oder zerpröselt war aber noch keiner.
Soweit... todo für die Werkstatt steht fest... schönen Sonntagabend noch :-)
So, kurze Berichterstattung.
Vorab, mit weniger Erkenntnissen als gedacht.
Der Wagen war 2,5 Tage in der Werkstatt, diese hat diverse Tests und Messungen veranstalt und ca. 100 km Probefahrten mit Messung und Teiletausch vorgenommen... Hut ab vor diesem Angagement. Was der Spass am Ende kostet weiss ich (glücklicherweise) noch nicht.
Unterm Strich: Bestes Benzin getankt (100Oktan) weil ein Klinjkeln im Motor bei Vollast festgestellt wurde, Zündkerzen gewechselt und neueste Software aufgespielt. Alles andere war i.O.
Probleme sind behoben, keine der o.g. Symptome mehr vorhanden.
Ladedruck geht derzeit nur noch bis knapp ans Ende des roten Bereichs. Leistung ist ok, auch wenn scheinbar was fehlt zu den Eskarpaden zwischendurch, als der Druck bis Mitte rotes Feld ging. Das war als ob einen ein Pferd tritt.
Werde also die nächsten km beobachten wie sich die Sache verhällt.
Einzigen Vorwurf den ich mir machen muss ist das ich nicht wirklich konsequent Super plus (98 Oktan) getankt habe... eine Qualität weniger als gefordert hat aber bisher jeder Motor verkraftet. Soweit sollte das Motormanagement auch bei Saab schon reichen.
Vermutlich war die Ursache tatsächlich eine Kombination aus allen Einzelheiten...
Soweit... schönes Wochenende, im Saab ;-)