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Solide Limousine mit Vollausstattung für +/- 6000

Themenstarteram 21. März 2013 um 17:33

Guten Abend,

Ich fahre momentan einen Ford Fiesta von 2003 mit ~25.000km.

Da ich bald einiges mehr fahren muss als vorher, möchte ich den Ford verkaufen, ich hoffe ich bekomme noch zwichen 3000-3500€ für ihn, ist in einem guten Zustand und hat wenig Laufleistung.

Mein Budget liegt ca bei 6000€ maximal 7000€.

Es muss Solide sein, ich kann kein Auto gebrauchen was dauernt in der Werkstatt ist oder wo Ersatzteile kaum und nur sehr teuer zu bekommen sind.

Ich will die Folgekosten gering halten d.h. sollten auch Versicherungskosten nicht zuhoch sein, meine SF ist nicht die niedrigste.

Benzin verbrauch kombiniert bis ~12L.

Baujahr 2002+.

Kilometer max 100.000.

Zum Auto:

Es soll was schickes sein, gerne auch mit prestige.

Lege viel Wert auf ein luxuriöses Innenleben und ein Schickes design von aussen.

Um euch eine Vorstellung zu geben, habe ich ein paar Automodelle rausgesucht die meinen Anforderungen ans Innen-aussenleben entsprechen.

Rover 75

Cadillac CTS

Chrysler Sebring

Jaguar X-Typ

Jaguar S-Typ

 

Hoffe ihr könnt mir weiter helfen.

Lg Kai

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Wie siehts mit dem Cadi aus? Amis haben ja den Ruf viel zu verbrauchen und Ersatzteilmangel zu haben, stimmt das?

Ich denke, es geht hier um die Cadillac-Mittelklasse. Das ist im Grunde ja ein für Europa entwickeltes und mit GM-Komponenten, die wir auch in Saab oder Opel wieder finden, gebautes Auto - den kann man sich schon kaufen. Das ist, wenn man etwas Besonderes will, bestimmt nicht die schlechteste Wahl und technisch recht zuverlässig. Besonders viel schluckt er auch nicht, die Technik gibt's ja so auch im Opel.

Zitat:

Ich habe nichts gegen deutsche Autos, klar habe ich mir auch en Audi A8/S8 oder einen BMW 7er angesehen, doch muss man dort mindestens 200.000 km und Baujahr 2000 inkauf nehmen wenn man irgend wie 7000€ realisieren will, und da steht ja schon förmliche reperatur drauf.

Das stimmt schon, aber 200.000 Kilometer sind nicht gleich 200.000 Kilometer. Ein 2000er Opel Corsa oder Ford Focus, der so viel hinter sich hat, ist in der Regel in irgendeiner Weise verbraucht und wird Mängel haben, auch weil es so gut wie unwahrscheinlich ist, dass jemand ein kaufmännisch gesehen wertloses Auto komplett reparieren lässt. So was wird gefahren, bis es aufgibt - und 200.000 Kilometer sind da meist schon die Obergrenze, die gar nicht jedes Auto dieser Klasse erreicht, was aber eher an fehlender Pflege denn an mangelhafter Qualität liegt. Aber ein BMW 7er E38 oder ein Audi A8 von 2000 mit dieser Laufleistung haben für ihre fast fünfzehn Jahre, wenn 200.000 erreicht wurden, noch sogar relativ wenig hinter sich - und wurden auch meist besser gepflegt, weil das ja mal ein teures Auto war. Wenn du so etwas aus erster, gewissenhafter Hand mit Scheckheft-Vergangenheit kriegst, kannst du zugreifen.

Zitat:

Es muss Solide sein, ich kann kein Auto gebrauchen was dauernt in der Werkstatt ist oder wo Ersatzteile kaum und nur sehr teuer zu bekommen sind. Ich will die Folgekosten gering halten d.h. sollten auch Versicherungskosten nicht zuhoch sein, meine SF ist nicht die niedrigste. Benzin verbrauch kombiniert bis ~12L. Baujahr 2002+. Kilometer max 100.000.

Da könnte man im Grunde deine ganzen Exoten bis auf den auf BMW-Technik basierenden Rover, für den die Teileversorgung aktuell auch noch stimmt, und den Cadillac, der im Grunde auf Opel aufbaut, ziemlich vergessen.

Die Jaguare sind elend schlecht verarbeitet und wie alle exklusiven Autos aus dem Ausland nach anfänglicher Euphorie oft in schlechte Hände geraten, die das Geld für die Finanzierung gerade noch hatten, aber dann aufgrund einem leeren Konto keinen Service mehr zahlen konnten. Exemplare mit deutlichem Wartungsstau sind keine Seltenheit - gepaart mit hohen Unterhaltskosten und üppigen Werkstattpreisen kann man nur sagen: Finger weg, auch wenn viel Ford drinsteckt!

Der Sebring ist nicht schlecht, besser als der alte Stratus, den er abgelöst hat, aber ein klassischer Ami vom alten Schlag - hoher Verbrauch, mäßige Verarbeitung: Wenn du das aber akzeptieren kannst, erhältst du viel Auto fürs Geld - warum nicht?

Einzig der Cadillac und der Rover, vielleicht auch der Sebring mit gewissen Abstrichen in der Qualität, sind hiervon wirklich ernstzunehmende Alternativen für deinen Zweck. Beim Rover ist die Wahrscheinlichkeit, anständig erhaltene und gewissenhaft gepflegte Exemplare zu bekommen, am größten, da dieses Auto aufgrund der Kombination "unbeliebte/wenig angeberische Marke, die sowieso keiner kennt - klassisch/konservatives Optisches" eigentlich kaum in schlechte Hände kam. Wer ein Auto zum Angeben braucht, der kauft sich vielleicht einen kleinen Jaguar und macht damit auf dicken Max, aber nicht den unbekannten Rover, den viele gar nicht mal kennen. Da den Rover 75 kaum jemand auf der Rechnung hat, der einen Gebrauchtwagen sucht, kann man auch hier viel Auto für relativ wenig Geld bekommen und erhält in der Regel gepflegte Fahrzeuge. Auch vom Verbrauch und den Unterhaltungskosten ist der "seventy-five" Klassendurchschnitt, also nicht übertrieben. Der Cadillac CTS wird interessant, weil er viel Opel-/Fiat-/Saab-GM-Technik nutzt. Der Sebring ist an sich ein gutes Auto und technisch recht standfest, leistet sich Schwächen in der Verarbeitung, aber sonst ist das ein passabler Wagen mit eigenem Stil.

Zitat:

Wenn man einen Exot will, etwas, das nicht jeder fährt, dann muss man in meinen Augen bereit sein, mehr zu zahlen, was Versicherung und vor allem Ersatzteilkosten betrifft.

Nicht zwangsläufig - ich fahre mit einem Renault Safrane Phase II von 1997 selbst so einen Exoten und habe keine besonders hohen laufenden Kosten.

Anschneiden möchte ich vielleicht noch den französischen Sektor. Renault Safrane und VelSatis, Citroen C5 oder Peugeot 607 - die kommen eigentlich nur aus seriöser Hand, weil das Autos sind, die von markentreuen Liebhaberkunden mit dickem Geldbeutel gekauft werden, die solche Fahrzeuge wählen, weil sie Frankreich lieben, Land und Leute kennen und das Geld für einen deutschen Premiumwagen locker hätten, aber nie so einen kaufen würden. Technisch und qualitativ sind die deutlich besser als ihr Ruf.

Das sind zwar keine Autos, mit denen man vor der Disco punkten kann (dafür eher vor der Kunstgalerie oder dem Jazz-Konzert), aber dafür ist so etwas eigentlich nur in seriösem Zustand aus gutem Vorbesitz zu bekommen, weil Protzer eher einen kleinen Jaguar kaufen anstatt einen großen Franzosen, den "sowieso kein Mensch kennt".

Zitat:

2. Opel Omega. In der Regel bestens ausgestattet. Mit etwas Glück durchaus noch aus Rentnerhand zu haben

Auch das ist eine unbedingte Empfehlung, die ich gern ausspreche. Besagter Opel Omega B ist besonders stark unbedingt zu empfehlen - der große Hecktriebler wird aufgrund seiner typischen Historie, die den "sorglosen Gebrauchtwagen schlechthin" verspricht, interessant. Meist wurde der als Limousine von älteren Herrschaften gekauft, die ihren Opel wenig fuhren, in der Garage abstellten, aber viel Geld in Service und Reparatur beim Opel-Händler "um die Ecke, wo wir schon den Omega A, den Rekord und in den 60ern den Kadett gekauft haben" investierten und, wenn es sein musste, auch bei 10-15 Jahre alten Omegas noch Rechnungen des Autohauses im vierstelligen Bereich anstandslos überwiesen, "weil die schon wissen, was sie machen und sich gut auskennen". Ich weiß, das ist ein böses Klischee, aber schaut euch die typischen Omega-Neuwagenkunden der 90er-Jahre an, dann wisst ihr: Das ist näher an der Realität, als man zunächst denkt! Platz hat der Omega satt, er ist sehr komfortabel, und wirklich gut zusammengebaut worden. Rost ist ab 1999 ein Fremdwort gewesen; vorher war der Omega B auch schon recht erträglich (auch ein 1994er kann ein guter Kauf sein, wurde er nachweislich gut gepflegt!). Im Grunde ist das die bessere Mercedes E-Klasse seiner Zeit gewesen, da auch unempfindlicher gegen Rost. Die Ersatzteile und sämtliche Opel-Servicedienste sind recht preiswert und günstiger als bei vergleichbaren BMW, Audi oder Mercedes sowie irgendwelchen Exoten, und wer einen sehr gepflegten Omega aus Rentnerhand ergattert - so etwas gibt es - der hat Freude am Wagen. Er bietet einen enormen Gegenwert - und wenn man es sich leisten kann, 6.000 Euro auszugeben, was für einen Omega B schon die obere Grenze ist, dann sollte man ein Baujahr 2002/2003 mit diesen Eckdaten dafür finden und kaufen.

Zitat:

Wie wäre es denn mit einem Skoda Octavia, oder einem Seat Altea?

Wie kann man denn solche Familienfahrzeuge erwähnen, wenn anfangs die Rede von Cadillac und Rover war? Tut mir leid, das kann ich nicht nachvollziehen. Wer einen Cadillac oder Rover oder Jaguar will, würde sich doch keinen Skoda kaufen, genausowenig wie der typische Octavia-Kunde sein Gefährt gegen einen Cadillac CTS oder einen Chrysler Sebring eintauschen würde.

Der Volvo S60/S80 ist hingegen zu empfehlen! Sind gute und haltbare Autos mit ordentlichem Platzangebot und eigener Note.

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am 22. März 2013 um 5:40

Bei einer normalen Inspektion dürften sich alle genannten Fahrzeuge nicht soo viel nehmen. Ein Ölwechsel ist ein Ölwechsel... Aber wenn mal was bei der Kiste defekt ist, bekommst du für ein massenkompatibles Auto deutlich günstigere Teile, und jeder Hinterhofmechaniker kann es reparieren.

Ein Kurzer Vergleich bei Ebay zeigt: 2 Stoßdämpfer für den Jaguar S-Type bewegen sich im Bereich von 200-350€. Für den Vectra kosten 2 Stoßis grob überschlagen zwischen 50 und 100€.

Macht in dem Fall 100-250€ Ersparnis. Und jetzt lass beim Jaguar mal was kaputt gehen, das nicht a) von dutzenden Herstellern nachgebaut wird und b) schwer einzubauen ist. Da wirst du dich grün und blau ärgern.

am 22. März 2013 um 6:46

Hallo,

Du suchst ein solides Auto mit günstigen Wartungskosten, schlägst aber Fahrzeuge vor, die sehr teuer im Unterhalt und nicht unbedingt als zuverlässig gelten? Das beißt sich irgendwie. Der Reihe nach:

1. Rover - sieht sehr schön gediegen und british aus, ja. Hat aber auch nicht den allerbesten Ruf, was Zuverlässigkeit und vor allem Teileversorgung angeht. Schon um 2000 herum, als ich mir genau dasselbe Model angeschaut habe, war bei vielen Ersatzteilen mit Lieferzeit von bis zu drei Monaten zu rechnen. Wenn Du es Dir erlauben kannst/möchtest, so lange auf Bahn auszuweichen, bitte schön

2. Cadillac: über 3 Liter Hubraum, 218 PS. Weißt Du, was der de facto verbrauchen wird?

3. Chrysler dasselbe. Den fährt übrigens mein Nachbar, als Sommerfahrzeug. Ist eigentlich sehr zufrieden, nach meinem Kenntnisstand nicht mehr Werkstattaufenthalte, wie bei anderen Autos.

4. Jaguar X: kombinierter Verbrauch liegt bei knapp 10 Liter laut Hersteller, dürfte de facto bei 12 bis 15 Liter liegen. Versicherung dürfte auch nicht ohne sein. Ersatzteile sehr teuer, sofern nicht von Ford beziehbar. Ein sehr schönes Auto, kann aber zum Grab ohne Boden werden.

5. Jaguar S: dasselbe wie X, wobei ich hier auch einiges negatives von Zuverlässigkeit gehört habe (aber nur reine Gerüchte).

Mein Eindruck ist, daß hier der typische Post vorliegt aus der Reihe Wenig-Geld-Aber-Auf-Dicke-Hosen-Machen-Wollen. Sorry, das geht nicht. Ausgefallene und seltene Autos sind so gut wie immer sehr, sehr teuer im Unterhalt. Die scheinbar günstigen Kaufpreise verlockten schon so manches in diese Falle, böses Erwachen kommt dann erst, wenn die ersten Defekte auftreten.

Mein Vorschlag wäre: such Dir einen schönen Mitteklasselimo, der zumindest früher sehr häufig anzutreffen war. Die Kaufpreise sollten recht günstig sein, Ersatzteileversorgung sehr gut, auch Wartungspreise ok. Gut, Versicherungseinstufung könnte recht hoch sein, da Du nicht der einzige bist, der für wenig Geld ein dickes Auto fahren möchte, gerade unter den jüngeren Führerscheininhabern sind diese Kisten sehr beliebt. Vielleicht kann man mit ihnen weniger "stillvoll" auftreten, aber wenigstens zahlt man sich nicht arm.

Mein Vorschlag wäre:

1. Opel Vectra GTS, sehr schönes und sportliches Auto mit sehr guter Ausstattung fürs Geld

2. Opel Omega. In der Regel bestens ausgestattet. Mit etwas Glück durchaus noch aus Rentnerhand zu haben

3. Audi 80 / 100. Zuverlässig, günstig, kein Rostthema

4. Ford Mondeo, wobei mir ehrlicherweise die älteren Modelle nicht gefallen (die neuen aber schon).

5. BMW E46: zuverlässig, gut ausgestattet, ausgezeichnete Motoren, mittlerweile recht preiswert zu haben. Nachteile: Türkenwagenklischee, Versicherung

Daneben wären noch die üblichen Japaner in dieser Klasse empfehlenswert. Preiswert, zuverlässig.

Man könnte es auch riskieren und sich einen Renault Laguna zulegen. Diese haben in der Regel sehr gute Ausstattung, sind sparsam und preiswert. Allerdings wäre es für den Kaufpreis ein Wagen aus den Unzuverlässigkeitsjahren um 2003 herum. Da kann man Glück haben und problemlose Kiste erwischen, oder aber auch zu einem Dauergast in Werkstatt werden.

Ganz ernst? Kauf Dir lieber einen schönen, neueren und vernünftig ausgestatteten Golfklassewagen: Astra, Focus etc. Für 6000 EUR kriegst Du da was sehr gutes und hast die nächsten Jahre Ruhe.

Ich würde den CTS nehmen, da dessen Antriebsstrang auf dem Vectra C basiert. Motor ist der gleiche wie im Vectra. Teile kriegst du innerhalb von zwei bis fünf Tagen zu guten Preisen aus den Staaten. Wenn es denn sein muss...

Es gibt da einschlägige Händler die weltweit verschicken.

Wie wäre es denn mit einem Skoda Octavia, oder einem Seat Altea?

Würde auch eventuell eher zu einem Mittelklassewagen raten, ansonsten o.g. Modell/e.

am 22. März 2013 um 10:17

Solide, zuverlässig und nicht so häufig zu sehen wären auch folgende Fahrzeuge:

Volvo S60 / S80

Grüße, Philipp

am 22. März 2013 um 10:45

Der A4 und der 3er verbrauchen zu viel, deswegen besser einen 200 PS Cadillac :confused:

Das ist zum scheitern verurteilt.

Zitat:

Wie siehts mit dem Cadi aus? Amis haben ja den Ruf viel zu verbrauchen und Ersatzteilmangel zu haben, stimmt das?

Ich denke, es geht hier um die Cadillac-Mittelklasse. Das ist im Grunde ja ein für Europa entwickeltes und mit GM-Komponenten, die wir auch in Saab oder Opel wieder finden, gebautes Auto - den kann man sich schon kaufen. Das ist, wenn man etwas Besonderes will, bestimmt nicht die schlechteste Wahl und technisch recht zuverlässig. Besonders viel schluckt er auch nicht, die Technik gibt's ja so auch im Opel.

Zitat:

Ich habe nichts gegen deutsche Autos, klar habe ich mir auch en Audi A8/S8 oder einen BMW 7er angesehen, doch muss man dort mindestens 200.000 km und Baujahr 2000 inkauf nehmen wenn man irgend wie 7000€ realisieren will, und da steht ja schon förmliche reperatur drauf.

Das stimmt schon, aber 200.000 Kilometer sind nicht gleich 200.000 Kilometer. Ein 2000er Opel Corsa oder Ford Focus, der so viel hinter sich hat, ist in der Regel in irgendeiner Weise verbraucht und wird Mängel haben, auch weil es so gut wie unwahrscheinlich ist, dass jemand ein kaufmännisch gesehen wertloses Auto komplett reparieren lässt. So was wird gefahren, bis es aufgibt - und 200.000 Kilometer sind da meist schon die Obergrenze, die gar nicht jedes Auto dieser Klasse erreicht, was aber eher an fehlender Pflege denn an mangelhafter Qualität liegt. Aber ein BMW 7er E38 oder ein Audi A8 von 2000 mit dieser Laufleistung haben für ihre fast fünfzehn Jahre, wenn 200.000 erreicht wurden, noch sogar relativ wenig hinter sich - und wurden auch meist besser gepflegt, weil das ja mal ein teures Auto war. Wenn du so etwas aus erster, gewissenhafter Hand mit Scheckheft-Vergangenheit kriegst, kannst du zugreifen.

Zitat:

Es muss Solide sein, ich kann kein Auto gebrauchen was dauernt in der Werkstatt ist oder wo Ersatzteile kaum und nur sehr teuer zu bekommen sind. Ich will die Folgekosten gering halten d.h. sollten auch Versicherungskosten nicht zuhoch sein, meine SF ist nicht die niedrigste. Benzin verbrauch kombiniert bis ~12L. Baujahr 2002+. Kilometer max 100.000.

Da könnte man im Grunde deine ganzen Exoten bis auf den auf BMW-Technik basierenden Rover, für den die Teileversorgung aktuell auch noch stimmt, und den Cadillac, der im Grunde auf Opel aufbaut, ziemlich vergessen.

Die Jaguare sind elend schlecht verarbeitet und wie alle exklusiven Autos aus dem Ausland nach anfänglicher Euphorie oft in schlechte Hände geraten, die das Geld für die Finanzierung gerade noch hatten, aber dann aufgrund einem leeren Konto keinen Service mehr zahlen konnten. Exemplare mit deutlichem Wartungsstau sind keine Seltenheit - gepaart mit hohen Unterhaltskosten und üppigen Werkstattpreisen kann man nur sagen: Finger weg, auch wenn viel Ford drinsteckt!

Der Sebring ist nicht schlecht, besser als der alte Stratus, den er abgelöst hat, aber ein klassischer Ami vom alten Schlag - hoher Verbrauch, mäßige Verarbeitung: Wenn du das aber akzeptieren kannst, erhältst du viel Auto fürs Geld - warum nicht?

Einzig der Cadillac und der Rover, vielleicht auch der Sebring mit gewissen Abstrichen in der Qualität, sind hiervon wirklich ernstzunehmende Alternativen für deinen Zweck. Beim Rover ist die Wahrscheinlichkeit, anständig erhaltene und gewissenhaft gepflegte Exemplare zu bekommen, am größten, da dieses Auto aufgrund der Kombination "unbeliebte/wenig angeberische Marke, die sowieso keiner kennt - klassisch/konservatives Optisches" eigentlich kaum in schlechte Hände kam. Wer ein Auto zum Angeben braucht, der kauft sich vielleicht einen kleinen Jaguar und macht damit auf dicken Max, aber nicht den unbekannten Rover, den viele gar nicht mal kennen. Da den Rover 75 kaum jemand auf der Rechnung hat, der einen Gebrauchtwagen sucht, kann man auch hier viel Auto für relativ wenig Geld bekommen und erhält in der Regel gepflegte Fahrzeuge. Auch vom Verbrauch und den Unterhaltungskosten ist der "seventy-five" Klassendurchschnitt, also nicht übertrieben. Der Cadillac CTS wird interessant, weil er viel Opel-/Fiat-/Saab-GM-Technik nutzt. Der Sebring ist an sich ein gutes Auto und technisch recht standfest, leistet sich Schwächen in der Verarbeitung, aber sonst ist das ein passabler Wagen mit eigenem Stil.

Zitat:

Wenn man einen Exot will, etwas, das nicht jeder fährt, dann muss man in meinen Augen bereit sein, mehr zu zahlen, was Versicherung und vor allem Ersatzteilkosten betrifft.

Nicht zwangsläufig - ich fahre mit einem Renault Safrane Phase II von 1997 selbst so einen Exoten und habe keine besonders hohen laufenden Kosten.

Anschneiden möchte ich vielleicht noch den französischen Sektor. Renault Safrane und VelSatis, Citroen C5 oder Peugeot 607 - die kommen eigentlich nur aus seriöser Hand, weil das Autos sind, die von markentreuen Liebhaberkunden mit dickem Geldbeutel gekauft werden, die solche Fahrzeuge wählen, weil sie Frankreich lieben, Land und Leute kennen und das Geld für einen deutschen Premiumwagen locker hätten, aber nie so einen kaufen würden. Technisch und qualitativ sind die deutlich besser als ihr Ruf.

Das sind zwar keine Autos, mit denen man vor der Disco punkten kann (dafür eher vor der Kunstgalerie oder dem Jazz-Konzert), aber dafür ist so etwas eigentlich nur in seriösem Zustand aus gutem Vorbesitz zu bekommen, weil Protzer eher einen kleinen Jaguar kaufen anstatt einen großen Franzosen, den "sowieso kein Mensch kennt".

Zitat:

2. Opel Omega. In der Regel bestens ausgestattet. Mit etwas Glück durchaus noch aus Rentnerhand zu haben

Auch das ist eine unbedingte Empfehlung, die ich gern ausspreche. Besagter Opel Omega B ist besonders stark unbedingt zu empfehlen - der große Hecktriebler wird aufgrund seiner typischen Historie, die den "sorglosen Gebrauchtwagen schlechthin" verspricht, interessant. Meist wurde der als Limousine von älteren Herrschaften gekauft, die ihren Opel wenig fuhren, in der Garage abstellten, aber viel Geld in Service und Reparatur beim Opel-Händler "um die Ecke, wo wir schon den Omega A, den Rekord und in den 60ern den Kadett gekauft haben" investierten und, wenn es sein musste, auch bei 10-15 Jahre alten Omegas noch Rechnungen des Autohauses im vierstelligen Bereich anstandslos überwiesen, "weil die schon wissen, was sie machen und sich gut auskennen". Ich weiß, das ist ein böses Klischee, aber schaut euch die typischen Omega-Neuwagenkunden der 90er-Jahre an, dann wisst ihr: Das ist näher an der Realität, als man zunächst denkt! Platz hat der Omega satt, er ist sehr komfortabel, und wirklich gut zusammengebaut worden. Rost ist ab 1999 ein Fremdwort gewesen; vorher war der Omega B auch schon recht erträglich (auch ein 1994er kann ein guter Kauf sein, wurde er nachweislich gut gepflegt!). Im Grunde ist das die bessere Mercedes E-Klasse seiner Zeit gewesen, da auch unempfindlicher gegen Rost. Die Ersatzteile und sämtliche Opel-Servicedienste sind recht preiswert und günstiger als bei vergleichbaren BMW, Audi oder Mercedes sowie irgendwelchen Exoten, und wer einen sehr gepflegten Omega aus Rentnerhand ergattert - so etwas gibt es - der hat Freude am Wagen. Er bietet einen enormen Gegenwert - und wenn man es sich leisten kann, 6.000 Euro auszugeben, was für einen Omega B schon die obere Grenze ist, dann sollte man ein Baujahr 2002/2003 mit diesen Eckdaten dafür finden und kaufen.

Zitat:

Wie wäre es denn mit einem Skoda Octavia, oder einem Seat Altea?

Wie kann man denn solche Familienfahrzeuge erwähnen, wenn anfangs die Rede von Cadillac und Rover war? Tut mir leid, das kann ich nicht nachvollziehen. Wer einen Cadillac oder Rover oder Jaguar will, würde sich doch keinen Skoda kaufen, genausowenig wie der typische Octavia-Kunde sein Gefährt gegen einen Cadillac CTS oder einen Chrysler Sebring eintauschen würde.

Der Volvo S60/S80 ist hingegen zu empfehlen! Sind gute und haltbare Autos mit ordentlichem Platzangebot und eigener Note.

am 22. März 2013 um 13:38

@ italeri:

Sachlich, ausführlich und kompetent wie immer - Daumen hoch!

Grüße, Philipp

Zitat:

 

Die Jaguare sind elend schlecht verarbeitet

Das mag bis Ende der 80er Jahre gestimmt haben, aber nachdem Ford die Regie übernahm, wurde auch in dieser Hinsicht viel getan. Also bitte nicht immer mit uralten Stammtischweisheiten daherkommen.

Ich empfehle noch den Peugeot 406, den gibt es als Limousine, Kombi und Coupé.

Bei aller Begeisterung für den Rover, die ich von optischer Seite durchaus nachvollziehen kann, sollte der Motor nicht vernachlässigt werden. Die K-Serie ist alles andere als zuverlässig oder klassenüblich, sie frisst Kopfdichtungen schneller als Fiats alte Fire-Motoren, unterstützt durch verschiedene, teilweise erfolglose Revisionen der Kopfdichtung, defektanfällige Thermostate und absackende Laufbuchsen.

Bei Fiat war das ein (auch finanziell) kleines Ärgernis, die Werkstätten konnten die Dichtungen fast schneller wechseln als einen Radsatz. Bei Rover müsste man sich auf die Suche nach einer der diversen MLS (multi-layer steel)-Dichtungen machen und eine Werkstatt finden, die diese (teilweise) zusammen mit Shim und verlängerten Schrauben ordentlich montieren kann. Je nach persönlichem Pech muss die Lösung dennoch nicht von Dauer sein - wenn der Motor bereits einmal zu heiß geworden ist, kann es auch sein dass eine oder mehrere Laufbuchsen abgesackt sind, dann hilft der Kopfdichtungswechsel nicht.

Wenn man den Motor dann eh einmal auseinander hat, kann man bei der Gelegenheit auch den Zahnriemen wechseln. Intervall müssten 150000 km oder 6 Jahre sein, viele der günstigen Angebote sind u.A. deshalb günstig, weil mindestens eine dieser Grenzen überschritten ist. Hier fänden sich ein paar Hausnummern zu den Preisen.

Gruß

Derk

Der Omega... der kam mir auch in den Sinn... den bekommt man aber ja weit unter 6000€

Aber dann hat man so gesehen ne Menge Geld gespart das man für die Wartung beiseite legen kann.

Ich hatte selbst einen Omega B Caravan aus BJ 2000 und würde ihn ohne Zweifel immer weiterempfehlen... an dem Wagen gab es 0 Rost... er war sehr sehr komfortabel und wenn ich ehrlich bin fehlt er mir heute noch ab und an... das Omega-Feeling kommt im Vectra einfach nicht auf... ist vieleicht schon zu "neu"...

Also ich Fahre auch ein Omega B Bj 2000 FL mit 2,5 V6 motor vor 1,5 jahr von ein pilot gekauft mit allem extras was man Denken kann für schlape 2000€ bis jets nicht bereut !!!!!

Von hier allen genannten würde ich mir persönlich nur einen raussuchen.

Benz, Bmw oder Audi sind wohl zuviel gelaufen lt TE, aber hier würde ich dennoch nochmals weiterschauen.

Wenn das nichts wird, würde ich einen zuverlässigen Honda Accord empfehlen.

Sind Dauerläufer und anspruchslos.

Manche andere genannte Fahrzeuge entsprechen mMn nicht der Anforderung des TE .

Zitat:

Wenn das nichts wird, würde ich einen zuverlässigen Honda Accord empfehlen. Sind Dauerläufer und anspruchslos.

Auf die Serie von 1998 bis 2003 trifft das zu, das sind absolut empfehlenswerte Gebrauchtwagen, die auch im Budget des Fragenden anzutreffen sind. Wer es besonders sportlich und auffällig mag, kann ja den sportlich angehauchten und dennoch nicht unkomfortablen Accord Type-R wählen, der 212 PS mobilisiert - ist aber ein seltenes Auto. Gut ausgestattet sind sie alle.

Der Accord ab 2003 ist qualitativ nur noch besseres Mittelmaß, aber von den Preisen her "Premium" gewesen. Bei Licht besehen kein schlechtes Auto wohl, aber auch keine Optimallösung. Da können andere für weniger Geld deutlich mehr oder sind für weniger Geld zumindest nicht schlechter als dieser Accord.

Zitat:

Benz, Bmw oder Audi sind wohl zuviel gelaufen lt TE, aber hier würde ich dennoch nochmals weiterschauen.

Kann ich unterstreichen - und überdies: Auch bei hohen Laufleistungen muss man nicht pauschal glauben, Schrott zu erhalten. Wenn ein Auto gut gepflegt und gewartet wurde, sind hohe Kilometerstände kein Thema. Ich habe erst eine 1995er Mercedes C-Klasse gesehen, die von einem einzigen Fahrer auf 320.000 Kilometer gebracht und immer scheckheftgepflegt wurde. Das Auto hat recht wenig Rost für einen W202 und ist technisch nach eingehender Beobachtung absolut einwandfrei und gut in Schuss. Da wurde auch kräftig in Neuteile investiert. So einen Wagen kann man schon ruhigen Gewissens kaufen; niedrige Kilometerleistungen und ein für Zuverlässigkeit bekanntes Modell sind auch kein Garant: Ein Mann vor Ort fuhr einen Audi 100 C4 aus Rentnerhand, der bei 130.000 Kilometern schlapp gemacht hat...

Themenstarteram 23. März 2013 um 18:47

Nochmal vielen Dank für alle Antworten bis jetzt, haben mir schon sehr weitergeholfen.

Ich habe mich aufgrund eurer Empfehlungen auch mal BMW/Benz/audi angesehen, dabei ist mir ein 5er aufgefallen der nur wenige Minuten von mir weg steht.

5er von 2000

Wenn die Rechnung stimmt die in der Beschreibung zum LPG steht verbraucht er innerorts auf 100km knapp 11 Liter.

11Liter bei 300 Ps ist natürlich ein Traum, zu dem sieht der Wagen auch noch Hammer aus von innen sowie aussen.

Was haltet ihr davon?

Kann mir denken das ich dort auch ein wenig Versicherung + ersatzteile draufzahlen muss.

LG

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