Solar oder AKW besser für CO2 Verminderung?

Habe grade diese Berechnung gelesen.

Zwar bin ich kein Buchhalter aber der Kostenvorteil des AKW gegenüber Solar erscheint mir gewaltig.
Sieht nicht aus als ob sich Deutschland diese Investitionen in Sonnenkraft leisten kann und die USA ist eh pleite.

Wenn wir schon CO2 verringern wollen haben AKW hier einen klaren Vorteil, zumal sie auch 24 Stunden am Tag liefern, was man ja von der Sonne nicht sagen kann.

Gruss, Pete

Beste Antwort im Thema

Schöne berechnung, nur leider hat sie nix mit der wirklichkeit zu tun.

1. stromverbrauch wird in kwh, MWh, GWh oder TWh und nicht einfach in GW gerechnet, das weiß jeder der ne stromrechnung bezahlen muß.

2. Ich habe gesucht und leider keine exakten zahlen gefunden aber der deutsche stromverbrauch liegt angeblich bei etwa 540 TWh.

3. Bei bewölktem Himmel, Erwärmung des Moduls oder einem höheren Air Mass-Faktor ist die Leistung des Solargenerators entsprechend geringer (Anlage arbeitet unter Teillast).
In unseren Breitengraden können mit einer 1 kWp-Photovoltaik-Anlage (entspricht 8-10 m² Fläche) etwa 700 bis 900 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden.
(nutzbare sonneneinstrahlungskarte: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Solar_land_area.png)

4. wird der deutsche strom heute schon zu 6,3% durch windenergie, zu 4,2% durch wasserkraft, zu 3,6% durch biomasse, und zu 0,6% durch photovoltaik erzeugt, das macht 14,7% der stromerzeugung im jahr 2008.

auch wenn man die wasserkraft mangels neuer flüsse nur begrenzt ausbauen kann, so ist die biomasse und die windenergie stark im kommen, sowie die solarenergie.

http://upload.wikimedia.org/.../677px-Strommix-D-2008.png

Wenn ich das alles berechne, stimmt die rechnung des herren vorne und hinten nicht, und mal ehrlich, wer denkt daran 100% des stroms mit photovoltaik zu erzeugen, das ist doch hirnrissig.

Also wenn die zahl 540TWh stimmt, dann verbraucht jeder deutsche (bei 80 mio. inklusive industrie) im jahr etwa 6750 kWh strom.
6,3% des stroms sind 34,02TWh, werden durch windenergie erzeugt und somit 5.040.000 deutsche versorgt.
4,2% des stroms sind 22,68TWh, werden durch wasserkraft erzeugt und somit 3.360.000 deutsche versorgt.
3,6% des stroms sind 19,44TWh, werden durch Biomasse erzeugt und somit 2.880.000 deutsche versorgt.

somit bleiben von 80.000.000 deutschen 68.720.000 übrig die von solar, gas, kohle und atomkraft versorgt werden.
es bleiben also etwa 463,86TWh übrig, wollte man das alles mit photovoltaik erzeugen würde man nach den oben genannten werten 5.154km² benötigen. (etwa 72km*72km)

Deutschland hat eine fläche von 357.027 km² und 4,7% (stand 1997 http://www.destatis.de/.../EgebnisseBodennutzung,property=file.pdf)
davon sind verkehrsfläche, also starße, was einer fläche von 16.780,268km² entspricht also das dreifache von dem was man an straßen hat, was sollte einen davon abhalten einen teil zB autobahnen und große plätze mit solarzellen zu überdachen, was noch einen schönen neben effekt hätte (eine gewisse beruhigung des wetters, bzw reduzierung der regenmengen und schneemengen auf diesen flächen bei ausreichender entwässerung)

Auch ist die Nutzung der sonnenenergie zur elektrolyse wohl die schlechteste der möglichen varianten.
Da ist bei einem Pumpkraftwerk mehr effizienz möglich.

Daß Kernenergie eine günstige stromerzeugung bedeutet, ist nur ein trugschluß.

Rechnet mal die überwachung von tausender noch strahlender brennstäbe über die nächsten tausende von jahren hinzu.

Atomstrom ist nur deswegen so günstig weil die kraftwerke und betreiber einen mickrigen teil der lagerkosten übernehmen.
wenn nur eine person da sitzt und die geräte überwacht macht das bei einem stunden bruttolohn von gerademal 10€ *24*365=87600€/jahr und das die nächsten 10.000 jahre (und da uran auch begrenzt ist wird irgendwann zwar jemand 10.000 jahre lang aufpassen aber die gleiche zeit nix einnehmen durch den atomstrom (10.000jahr * 87600€/jahr = 876.000.000€)

Hat das mal jemand mit eingerechnet?

Wenn die regierung nicht immer wieder solche fehler machen würde, wären wir heute wohl weniger in einer krise, die gewinne privatisieren und die verlusten verstaatlichen, oder anders gesagt:
Einzelne verdienen und alle anderen blechen.

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Zitat:

Original geschrieben von fgordon


http://www.welt.de/.../...n-spielt-auf-Risiko-und-gewinnt-vorerst.html
Investition
http://www.manmonthly.com.au/.../...urersrecordstronggrowthinseptember
Export
http://www.reuters.com/.../...apan-economy-trade-idUSBRE9AJ00120131120
Arbeitsloszahlen
http://www.globaltimes.cn/content/828597.shtml#.Uq9HOihfaSo

Die Daten die ich zum Wachstum gepostet haben habe ich doch geschrieben stammen von der japanischen Regierung.... wie Du Dir da zusammendichtest, dass die trotzdem aus dem Bloomberg Artikel stammen sollen - der die gar nicht hat - verstehe ich nicht

Dann bitte poste mal die ganzen seriösen Artikel, die die Statistiken so wie Du interpretiert haben, dass Japan ganz weit hinten beim Wachstum rumlümmelt - und damit meine ich keine Interpretationsversuche von Dir von halbseidenen Satistiken sondern Artikel von Dritten, die das so sehen wie Du dass Japan ganz weit hinten im Wachstum seit es keine Kernkraft mehr hat.

Ich rudere doch nicht zurück ich würde auch jemanden das Gleiche schreiben, der meint dir Erde sei flach, weil ihm Gott das im Schlaf gesagt hat.

Du ruderst nicht nur zurück, du blamierst dich weiterhin bis auf die Knochen. Schon der 1.link (welt.de) bestätigt meine Daten und Analysen, wobei hier noch nicht einmal berücksichtigt ist, dass die harmonisiert (also nach vergleichbaren Standarts) ermittelte Arbeitslosigkeit in Japan deutlich höher ist als die dort aufgeführten Werte.

Das schreibt die "Welt" in deinem 1.link:

Zitat:

...Höher verschuldet ist kein anderes Industrieland

Und das ist längst nicht das einzige Risiko. So hat unlängst der Internationale Währungsfonds (IWF) davor gewarnt, "auf finanzpolitische Stimulierung zu setzen ohne einen Mittelfristplan zur Konsolidierung parat zu haben." Denn Japan ist mit einem Schuldenstand von aktuell über 230 Prozent des BIP so hoch verschuldet wie kein anderes Industrieland. Gleichzeitig steht die Volkswirtschaft wie so viele andere Industrienationen vor dem Problem, dass eine schrumpfende und alternde Bevölkerung die enormen Schulden abtragen muss.

Zudem hat auch der schwache Yen eine Kehrseite, denn durch die Abwertung werden Importe in das Land teurer. Das hemmt den Konsum und erhöht längerfristig die Inflationsgefahren. Zu spüren bekommen die Verbraucher das schon jetzt in Form steigender Energiepreise.

Seit dem Unglück von Fukushima im März 2011 sind fast alle Atommeiler des Landes still gelegt. Seitdem ist Japan auf umfangreiche Energieimporte angewiesen – und diese werden umso teurer, je stärker der Yen abwertet. Doch auch dafür hat Premier Abe längst eine Lösung parat: Er will die Meiler so bald wie möglich wieder ans Netz bringen und den geplanten Atomausstieg kurzerhand rückgängig machen. Es wäre - nach Geld- und Finanzpolitik - die nächste radikale Trendwende für Japan.

Beachte die fett hervorgehobenen Texpassage, diese führt deine "Kernkraft-Weg=Wirtschaftswachstum-These" ad absurdum.

Aktuell sieht es so aus:

Aktuelle Wirtschaftssituation in Japan

Zitat:

...Die japanische Regierung hat die ohnehin schon enttäuschenden Konjunkturdaten für das dritte Quartal nach unten korrigieren müssen. Die Wirtschaft des Landes wuchs nach den neuen Berechnungen von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur noch um 1,1 Prozent und nicht wie zuerst geschätzt um 1,9 Prozent. Im vorangegangenen Quartal waren es noch 3,8 Prozent gewesen.

Im Vergleich zum Zeitraum von April bis Juni legte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt damit um 0,3 Prozent zu. Das bedeutet zwar im vierten Quartal in Folge einen Anstieg der japanische Wirtschaftsleistung, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Ökonomen einen wesentlich stärkeren Konjunkturschub erwartet hatten.

Bereits im kommenden April droht die japanische Wirtschaft weiter abgewürgt zu werden. Für diesen Zeitpunkt plant die Regierung des ohnehin hoch verschuldeten Landes die Erhöhung der Verbrauchssteuer, um unter anderem die riesigen Konjunkturpakete gegenzufinanzieren.
...

Fassen wir also zusammen:

1. Japan hat bei vergleichbarer Datenerfassung eine höhere Arbeitslosigkeit als Deutschland.

2. Japan hat die höchste Staatsverschuldungsquote aller Industriestaaten.

3. Japan hat absolut die 2.höchste Staatsverschuldung aller Industriestaaten.

4. Das Wirtschaftswachstum Japans wird 2013 bei ca. 2 % liegen.

5. Das Wirtschaftswachstum Deutschlands liegt 2013 bei ca. 0,4-0,5%.

6. Die japanische Regierung prognostiziert für 2014 aktuell ein Wirtschaftswachstum von ca. 1,4 %.

7. Die OECD prognostiziert für Deutschland für 2014 ein Wirtschaftswachstum von ca. 1,7 % .

8. So what ...? Was sollen "deine Daten" nun beweisen? Dass Japan wirtschaftlich voll im Poppo ist und finanztechnisch krachen geht, wenn die Zinsen mal um 1-2 % steigen? Das die geplante Mehrwertsteueranhebung 2014 dem privaten Konsum einbrechen lassen wird und das Wachstum 2013 auch aufgrund vorgezogener privater Investitionen vergleichsweise hoch war? Das sieht man aus "deinen" Daten, genauso wie man es aus meinen offiziellen Wirtschaftsquellen auch sieht.

Viele Grüße,vectoura

Zitat:

Original geschrieben von titan1981



Dann kannst du die exklusiven Kraftwerke der Bahn auch sicher nennen 😉 Ist ja nicht gerade wenig was die Bahn so verbraucht....

hat ja RKS schon gemacht - danke!

Auffällig ist in der Liste die Masse der Wasserkraftwerke exclusiv für die Bahn.

Man stelle sich das vor - die Bahn ist mithin einer der konstantesten Stromverbraucher (Nachts etwas weniger) aber dennoch "buchen" die für sich die am leichtesten und schnellsten regelbaren Kraftwerke - die Wasserkraft - ein energiewirtschaftlicher Unsinn Hoch 3.

Soll heißen, die laufen stets konstant und die Kohlekraft dient in DE als "Backup" für Wind und Solar.

Blöder kann man nicht sein und blöder geht es auch nicht. Effekt: 16.Juni 2013 (Strom mußte für bis zu -100 € vom Netz weg "verkauft" werden. Aber wenn man es so macht, MUSS man natürlich argumentieren, wir brauchen die Kohle-KW als "Schattenkraftwerke"

Ökonomisch und geschichtlich kann man der Bahn keinen Vorwurf machen, aber mit Energiewende hat das nichts zu tun. So bleibt nur der Ausweg, noch mehr Schattenkraft aufzustellen und die CO2-Reduktion mit allen Mitteln zu torpedieren.

Weiter Nonsens Hoch 5: Gaskraftwerke (z.B Trianel, Hamm) werden nach Betriebsstunden "gerechnet", also ökonomische Kennziffern der maximalen Auslastung - achso is klar - is ja Gas, is teuer, aber wir rechnen immer noch mit mittleren Preisen. Geht zwar völlig am Bedarf vorbei, aber Verluste kann man einfach addieren 😁

BHKW´s (Investitionsentscheidend!!! ) übrigens auch noch - frag mal irgendeinen Stadtwerkboss - egal wen!

Einfacher wäre: Wasserkraft und BHKW fast durchweg als Regelkraft einzusetzen, also das ganze Netz Stromgeführt mit entsorechenden Wärmespeichern. Also Wasserkraft und BHKW zuschalten, wenn Wind/Sonne "schlafen" und abklemmen, wenn es "bläst"

Hieße aber eine einheitliche und zwingend stromgeführte Netzstruktur.

Wäre zu einfach, wenn man es nur wolle

Fast unmöglich in einem "umlagegewöhntem" Energie-oligopol.

Das sind bis auf eine Ausnahme Laufwasserkraftwerke......

....da is nix mit Regelung: wenn der Fluß durch ist, ist er durch.

Was ein Unsinn immer wieder verzapft wird.........🙄

Gruß SRAM

http://www.taz.de/.../?...

jaja erst kosten verursachen und dann nicht zahlen wollen/können.... Wer dabei Eigentum von dritten beschädigt soll so lange arbeiten und zaheln bis die Schulden beglichen sind, gleiches gilt auch für unnötige Polizeieinsätze

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Du kannst Turbinen doch abkoppeln und leer laufen lassen...

Ich habe Dir verlinkt dass auch andere - wie die Wirtschaftsjournalisten der enstprechenden Zeutungen - als ich für Japan in der atomstromlosen Zeit ein Rekordwachstum im Vergleich zu allen anderen Industrienationen attestieren

Kannst Du nun das Gegenteil von auch meinetwegen nur halbwegs seriösen Dritten liefern ohne zu schwafeln ohne Vollzitatorgien und ohne Versuche irgendwas selbst zu interpretieren oder nicht?

Und bitte mal nicht wieder so einen Müll wie ja aber in 2014 wird das alles ganz anders .... was soll denn 2014 daran ändern dass Japan ohne Atomstrom in 2013 dank der sicher etwas gefährlichen aber offensichtlich durchaus effektiven Geldpolitik ein besseres Wachstum hatte, als andere Industrienationen?

Photovoltaikanlagen kann man auch mit einem Häkeldeckchen abdecken, wenn man gerade genug Strom hat 😁 Wasserkraft ist doch tatsächlich neben Geothermie der Kraftwerkstyp schlechthin, der einfach durchlaufen sollte? Umweltfreundlicher und ohne nennenswerten Einsatz von Betriebskosten kann man doch nicht zuverlässiger Strom herstellen als mit Wasserkraft und Geothermie?

Zitat:

Original geschrieben von SRAM


Das sind bis auf eine Ausnahme Laufwasserkraftwerke......
....da is nix mit Regelung: wenn der Fluß durch ist, ist er durch.
Was ein Unsinn immer wieder verzapft wird.........🙄
Gruß SRAM

Ja, mal besser nachlesen, bei denen wo eine STAUMAUER existiert (Fallhöhen über 8m) kann man durchaus also von "REGELBARKEIT" und Anstaumöglichkeit sprechen. Reine Laufwasserdinger haben meist Fallhöhen unter 6m. Manche alten "Treppen" kann man sicher nicht großartig stauen (Main-Donau, einige Nebenflüsse)

Aber nimm bsp. Ingolstadt, reines Laufwasser-KW 3x 6,6MW Turbinen, 5m Fallhöhe

Wer sagt, dass die keinen Schieber haben?

Wer sagt, dass man die Turbinen einzeln nicht abstellen kann? (ohne zwingend alles übers Wehr plätschern lassen zu müssen)

Wer sagt, dass immer gleichmäßig Strom erzeugt werden muß ?

Lösung: Turbinen (6,6MW) dazu, als Spitzenlast einschalten, Wasserstand sinkt in einer Stunde um ca 40-50cm oder wird beim Abschalten eben wieder angestaut.

Ja, ein Laufwasserkraftwerk (bes. Donau) ist kein Lichtschalter, aber sie sind auch regulierbar, von denen mit "richtiger" Staumauer mal ganz zu schweigen.

Aber solange die EEX-Preise derart "netzentkoppelt" gehandelt werden, solange hat keiner wirklich Interesse.

Aber nenns weiter "Unsinn" - das bin ich ja gewohnt

Energiewende - Unsinn, Klimawandel - Unsinn (auf den Philippinen hat bloß einen den Fön angelassen, der Rest ist Einbildung).

erneuerbare Energien - auch Unsinn, es leben Kohle, Öl und Dreck, Atommüll, Krebs und eine fette Abhängigkeit von den Ölbaronen, Oligarchen und Importkohle (Preis +400% in 10 Jahren)

Arbeitsplätze? Kohleimport = 0, Atomstrom= nahe 0, Ölkraftwerk, Gas-KW dito, Braunkohlentagebau auch, Beweis: Senftenberger Revier = mit die höchste Arbeitslosigkeit, dazu ärmster Landkreis DE´s, aber strick mal weiter deine dreckige Welt.

Da wird dir der Naturschutz einen Strich durch die Rechnung machen: du darfst in natürlichen Flußsystemen weder solche Pegelschwankungen auslösen (auf täglicher Basis) noch darfst du Mindestmengen unterschreiten (und aus technischen Gründen auch keine Höchstmengen).

Was da übrig bleibt ist Pipifaz ( wir reden von "Kraftwerken" im 30 MW Bereich !).

Gruß SRAM

Zum Nachdenken:

Siehe Artikel.

Gruß SRAM

Geschenk zum Amtsantritt 🙂

http://www.t-online.de/.../...darf-fuer-bergbau-doerfer-planieren.html

Fuck You Gabriel ! 😁

Gruß SRAM

Der Strombedarf der Deutschen Bahn schwankt (gemessen am Gesamtbedarf) erheblich. (Quelle) Unter anderem deswegen produzieren das PSW Langenprozelten und das Walchenseekraftwerk (Speicherkraftwerk, produziert auch "normalen" Strom) Bahnstrom. Zusätzlich bezieht die Bahn ungefähr 25% ihres Stroms mit Umformern und Umrichtern aus dem "normalen" Netz. Auch damit können Bedarfsschwankungen ausgeglichen werden.
Die sonstigen Bahnstromkraftwerke sind Grundlastkraftwerke und werden auch als solche genutzt. Aus technischer (und wirtschaftlicher) Sicht ist meiner meiner Meinung nach nichts an der derzeitigen Bahnstromversorgung auszusetzen.

Zum Artikel des Herrn Ressing (Danke dafür an SRAM):
Das Herr Ressing nicht viel von der Energiewende hält, ist sein gutes Recht. Er hätte seinen Artikel aber meiner Meinung nach trotzdem ein bisschen weniger manipulativ schreiben können.
Wenn ich irgendwann demnächst einmal Zeit haben sollte, werde ich eine Gegendarstellung schreiben, aber hier schon ein paar Punkte, die mich stören:
- Ressing schreibt von einem Rückgang der gesicherten Kraftwerksleistung. Der ist ohne Zweifel vorhanden, jedoch frage ich mich was die Energiewende dafür kann. (Ja, der zweite Atomausstieg kam recht plötzlich, aber eigentlich war das Thema zu dem Zeitpunkt schon ein Jahrzehnt beschlossen.) Ohne die Energiewende hätten wir genau das gleiche Problem: alte Kraftwerke gehen irgendwann vom Netz und neue müssen gebaut werden. Auf der technischen Seite der Energiewende kenne ich niemanden, der behauptet, man bräuchte in naher Zukunft keine konventionellen Kraftwerke mehr. Die Frage ist lediglich, welche Kraftwerke man am besten baut. Das es in Deutschland schwierig ist, sich bei Kraftwerksneubauten gegen NGOs, Anwohner und manche Parteien durchzusetzen ist richtig, aber auch hier kann die Energiewende eher nichts dafür. Oder hat Greenpeace vor 5 Jahren noch nicht gegen neue Kohlekraftwerke demonstriert?
Zusätzlich sagt er, dass konventionelle Kraftwerke aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt werden und sich Neue nicht rechnen. Auch das ist richtig und liegt am Einbruch der Preise an der Strombörse. Jetzt ist die Frage, woher denn der Einbruch kommt. Wenn die Erneuerbaren dafür verantwortlich sind, sollte man das in der Kostendiskussion wohl auch einfließen lassen. Wenn die konventionellen Kraftwerke der Grund sind, dann ist die Energiewende höchstens teilweise schuld. Natürlich spielen tatsächlich sowohl die erneuerbaren, als auch die konventionellen Kraftwerke eine Rolle. Das Ganze hier wieder alleine der Energiewende zuzuschieben, halte ich für unseriös. Mit ist auch schleierhaft, warum Wind- und Photovoltaikeinspeisung (bei einem beispielhaften zukünftigen Anteil von 30% an der Stromerzeugung in einigen Jahren), ein Gaskraftwerk prinzipiell unwirtschaftlich machen sollen. Zum Einen hört man doch regelmäßig, dass eh oft kein Wind weht und die Sonne scheint und zum Anderen sind die angenommenen 30% nach wie vor nur ein Teil der Stromerzeugung. Da sollte doch theoretisch noch eine Möglichkeit bestehen, auf ein paar Volllaststunden zu kommen... 😉
Zusammengefasst: Das Ressing also einen möglichen zukünftigen Mangel an gesicherter Erzeugungsleistung aufzeigt, halte ich für vollkommen legitim und richtig. Das Problem würde aber ohne die Energiewende genauso bestehen. Das er auf wirtschaftliche Probleme beim Kraftwerksbetrieb beziehungsweise Neubau in Deutschland eingeht, ist auch gerechtfertigt. Auch in diesem Fall ist es aber falsch, das Problem alleine der Energiewende zuzuschieben.

- Erst lobt Ressing die Grundlastkraftwerke und bemängelt die mangelnde Grundlastfähigkeit von Sonne und Wind um dann von Höchstlast zu schreiben. Was genau hat wohl seiner Meinung nach das Eine mit dem Anderen zu tun? Natürlich decken Grundlastkraftwerke auch zu Höchstlastzeiten einen Teil des Strombedarfs. Den entscheidenden Teil bilden hier aber seit jeher Spitzen- und Mittellastkraftwerke. Windkraft- und Photovoltaikanlagen lassen (s.o.) aber eigentlich genug Platz für genau diese Kraftwerke, die natürlich auch in Zukunft noch gebraucht werden.

- Sein Gerede von der n-1-Regel hinterlässt bei mir ebenso wie seine Ausführungen zur Netzstabilität den Eindruck, dass er vom Betrieb elektrischer Energienetze recht wenig versteht. (Kann natürlich auch sein, dass er da Experte ist und ich ihn nur falsch verstehe 😉 ). Bezüglich dem Netzausfall wegen zu hoher Einspeisung würde ich ihm unter Anderem zur Konsultation der Mittelspannungsrichtlinie raten. Ein Netzausfall ist natürlich immer möglich, wenn er aber aufgrund von zu hoher Einspeisung passiert, hat der Netzbetrieber schlicht falsch gerechnet oder es liegt ein technischer Defekt vor. Zu starker Wind ist da aber sicherlich nicht die Ursache, solange kein Baum auf eine Freileitung fällt.

- Seine Ausführungen zur Strompreis-/Umlageentwicklung sind der krönende Abschluss. Natürlich verursacht die Energiewende in den nächsten 2 (vielleicht 3) Jahrzehnten Mehrkosten. Wie er eine EEG-Umlage von 15 Cent/kWh erreichen will, frage ich mich aber schon.
Ein kurzes Beispiel:
- Annahme Börsenstrompreis: 0 Cent/kWh (natürlich zu niedrig, dafür gehe ich davon aus, dass alle Verbraucher die EEG-Umlage zahlen)
- Annahme Einspeisevergütung neue PV: 12 Cent/kWh (ab Januar 13,68 Cent/kWh für Anlagen bis 10kW, gestaffelt nach Anlagengröße bis 9,47 Cent/kWh ab 10MW, die Vergütung sinkt natürlich mit der Zeit)
- Annahme Einspeisevergütung neue WKA: 8,93 Cent/kWh (Anfangsvergütung, gibts nur am Anfang. Dafür habe ich den Systemdienstleistungsbonus weggelassen.)
Wenn man damit den Anteil von Wind und Sonne am Strommix jeweils um 15 Prozentpunkte steigern würde (was ungefähr einer Verdreifachung entspräche), würde die Umlage um weniger als 3,5 Cent/kWh ansteigen. Damit wären über 50% Erneuerbare im Strommix. Dies erst zu einem Zeitpunkt geplant, zu dem die ältesten (und teuersten) Anlagen schon wieder aus der EEG-Vergütung ausscheiden.
Das Beispiel ist natürlich stark vereinfacht, da man bei einem EE-Anteil von 50% mit dem jetzigen Vergütungssystem nicht mehr weiter kommen kann, aber es zeigt hoffentlich, dass die Zeit der Kostenexplosion vorbei sein dürfte. Das Problem bezüglich EEG-Umlage sind nicht neue Anlagen, sondern vielmehr alte PV-Anlagen (für die wirklich Unsummen gezahlt werden müssen).
Ein anderes Beispiel bezüglich der Grafik auf Seite 2 (für die Schätzung ab 2015 hat er wohl auch keine unseriösere Quelle finden können ...):
Nehmen wir an, eine Kilowattstunde würde komplett ohne erneuerbare Energien und ohne Atomausstieg im Jahr 2030 20Cent/kWh kosten (der jetzige Preis ohne Umlage bliebe dann also unverändert). In diesem Preis sind die komplette Netzinfrastruktur, alle konventionellen Kraftwerke sowie alle Brennstoff- und Betriebskosten enthalten. Nun also zum prognostizierten Szenario (50 Cent/kWh in 2020): In diesem Fall gehe ich einfach davon aus, dass nach wie vor die komplette konventionelle Erzeugung, Infrastruktur usw. mit allen Kosten unverändert benötigt würde. Wir hätten also 30 Cent/kWh "übrig", um erneuerbare Energien auszubauen. Damit könnte man (Kosten für Erneuerbare wie oben) also zusätzlich zur konventionellen Stromerzeugung ungefähr den dreifachen Strombedarf Deutschlands erneuerbar erzeugen und vollständig direkt neben den Anlagen in Widerständen verheizen. Das das geschieht, erst Recht bis 2020, halte ich für eher unwahrscheinlich.

Abschließend möchte ich festhalten, dass ich hier kein Loblied auf die Durchführung der Energiewende singen will. Hier wurden in der Vergangenheit massive und extrem teure Fehler gemacht und wie es aussieht, werden da auch noch ein Paar hinzukommen. Nichtsdestotrotz halte ich als fachlich nicht ganz Fremder die grundsätzliche Idee der Energiewende für richtig. Über die Umsetzung kann und muss man diskutieren, um eine vernünftige Lösung zu finden und es ist absolut gerechtfertigt, an der derzeitigen Umsetzung Kritik zu üben. Dabei sollte man aber meines Erachtens sachlich bei der Wahrheit bleiben und alternative Handlungsmöglichkeiten zeigen. Beides findet im vorliegenden Artikel nicht statt.

EDIT: Ich habe bei der Kostendiskussion die Steuern ausgeblendet. Diese müsste man natürlich eigentlich berücksichtigen. An den prinzipiellen Zusammenhängen würde sich aber nichts ändern. Netto wären die deutschen Strompreise übrigens auch näher an den Strompreisen der anderen Länder, was Herr Ressing aber nicht erwähnt.

Größtes Gezeitenkraftwerk der Welt

http://www.heise.de/.../...-Gezeitenkraftwerk-wird-gebaut-2065164.html

Zum Sachverhalt, dass die Milliardengroße Befreiung von der EEG-Abgabe bei sehr vielen Firmen unzulässig ist, folgende Überlegungen:

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/eeg136.html

Wem gehört das zurückgeztahlte Geld dann ?? (Suggestivfrage)

Wenn diese Firmen, sagen wir 6 Cent/kWH, zurückzahlen, müsste der Gesammttopf der EEG-Abgabe neu aufgeteilt werden, und die Abgabehöhe dann rückwirkend neu berechnet werden. Dass heisst ALLE, die in der Topf dann eingezahlt haben würden dann einen Teil zurückbekommen ( sagen wir Alle 3 Cent/kWH; also würden dann diese Firmen im Endeffekt nur 3 Cent/kWH zurückzahlen).

Auch die von uns zuviel bezahlten Steuern auf die zuviel bezahlte EEG-Abgabe würden wir dann zurückbekommen...

Ja,ja, ich glaub, ich fang an zu phantasieren..🙄

MfG RKM

Zitat:

Wem gehört das zurückgeztahlte Geld dann ??

Der Arbeitslosenversicherung ?

Denn die wird es dann benötigen, wenn du diesen Firmen eine solche Einmal-Ausgabe aufbürdest..............

Gruß SRAM

Zitat:

Original geschrieben von SRAM


Da wird dir der Naturschutz einen Strich durch die Rechnung machen: du darfst in natürlichen Flußsystemen weder solche Pegelschwankungen auslösen (auf täglicher Basis) noch darfst du Mindestmengen unterschreiten (und aus technischen Gründen auch keine Höchstmengen).
Was da übrig bleibt ist Pipifaz ( wir reden von "Kraftwerken" im 30 MW Bereich !).
Gruß SRAM

Das ist mir schon klar, dass an Flüssen wie der Donautreppe mit den geringem Gefälle im Laufwasserbereich keine Kastanien zu holen sind. Wenn die Dinger vernünftig laufen, dann laufen sie.

Aber bei den Bahnstromwerken gibt es auch eben Objekte mit 23m Fallhöhe, oder auch Objekte mit einer richtigen Staumauer. Und dass die Flüsse generell keine Pegelschwankungen ausgerechnet aus Umweltschutzgründen vertragen können, das muss dir doch selber blöd vorkommen.

Der einizige Fluß wäre die Spree, weil sonst einige alte Fundamente in der Innenstadt Berlins bei freigelegten Holzpfählen regelrecht weggammeln würde.

Aber mir geht es vielmehr um Problemlösungen. Da sieht die Sache seit dem Beitritt Österreichs zum Stromverbund mittlerweile schon ganz anders aus.

Die Stromerzeugerzahlen auf trasparency.eex.com zeigen dort deutlich, dass Ö bereits die Tagesleistung über 100% ausbauen kann und tut, also von daher gibt es jetzt schon deutliche Entspannungen auf dem "Regelstrommarkt". Der große Wurf wird allerdings mit Ausbau der On/Offshore Windkraft erforderlich und den seh ich dabei einzig im Regelverbund mit Norwegen.

Alles andere wie EON-Gaserzeugung aus Strom (E-lyse) und Beimischung ins Gasnetz halte ich für homöopatisch und am Ende wenig zielführend. Sinniger wären effektivere Verfahren.

Die Power-to-Gas Geschichte halte ich eher einsetzbar für die normale H2 + O2-Produktion sinnig, natürlich als reine Regelung. Geht natürlich nur, wenn keine Ökonomen die den "Betrieb" unter Produktionstechnischen Aspekten führen und ihn wegen "besserer Auslastung" wieder 24h anknipsen, eben das, was wir bei BHKW haben.

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