SoH über OBD bei Volvo / Polestar auslesen

Hallo!

Weiß jemand von Euch, ob mit einem iCarsoft VOL V3.0 oder einem ThinkDiag Mini bei Volvo der State of Health der Batterie beim BEV von Volvo oder Polestar ausgelesen werden kann?

Mir ist bewusst, dass das keinen Test der Batterie darstellt.

Danke im Voraus.

7 Antworten

Moin, moin,

es ist unwahrscheinlich, dass der iCarsoft VOL V3.0 oder der ThinkDiag Mini den State of Health (SoH) der Hochvoltbatterie bei Volvo- oder Polestar-BEVs auslesen können, da beide Geräte primär für 12-V-Batterien und Verbrenner ausgelegt sind. Für BEVs ist VIDA Online oder ein spezialisiertes BEV-Diagnosegerät (z. B. ein Launch-Modell oder das Autel MaxiSys Ultra) erforderlich.

Der Launch X431 bspw. (Modelle wie PAD V, PAD VII, PRO3 V+ 5.0, PRO3 APEX, PRO3 ACE, PROS V5.0) kann mit dem EV Diagnostic Upgrade Kit (EV DIAGKIT) den State of Health (SoH) der Hochvoltbatterie bei vielen batterieelektrischen Fahrzeugen auslesen, einschließlich Tesla, BYD und „vielen anderen Elektrofahrzeugen“.

Das EV DIAGKIT wurde speziell für die Analyse von Batteriepacks entwickelt und liefert SoH, State of Charge (SoC), Temperatur, Zellenspannung und andere Parameter.

Die Fahrzeugabdeckung des EV DIAGKIT umfasst Volvo (ab 2018) sowie weitere Marken wie VW, BMW, Mercedes, Audi, GM, Ford, FCA und asiatische Hersteller (z. B. BYD, Chery New Energy).
Polestar wird nicht explizit genannt, aber da Polestar auf Volvos CMA-Plattform (z. B. XC40 Recharge) basiert und VIDA Online für beide Marken verwendet wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Launch X431 mit EV DIAGKIT den SoH bei Volvo-BEVs (z. B. XC40 Recharge, C40 Recharge) und Polestar 2 auslesen kann.

Grüße aus der Eifel
Heinz

es ist vermutlich ohnehin nicht unbedingt üblich, dass der SOH der HV-Batterie direkt ausgelesen werden kann.
Bei den E-Fz des VW-Konzerns geht es meines Wissens z.b. nicht und ich schätze mal, dass es bei anderen Fz-Herstellern kaum anders sein wird.
Deswegen tummeln sich ja mittlerweile diverse Firmen und Institutionen am Markt, die den HV-SOH "irgendwie" bestimmen. (z.b. die Firma Aviloo).
Wenn der offizielle SOH direkt und einfach über OBD aus zu lesen wäre, würde es diese Geschäftsidee vermutlich nicht geben....

Dazu wird i.d.R. immer eine Testfahrt aufgezeichnet bzw. gibt es auch Firmen (z.b. Hersteller von Werkstattladegeräten), die meinen, den SOH mithilfe der Aufzeichnung eines Aufladevorgangs bestimmen zu können....diese Vorgehensweise ist zudem nicht auf Fz des VW-Konzerns beschränkt, sondern betrifft vermutlich viele E-Fz-Fabrikate.

VW/Skoda bietet u.a. einen günstigeren SOH-Schnelltest an (vermutlich lediglich das Auslesen einiger Werte über OBD), vermerkt dort allerdings, dass dieser nicht dazu geeignet ist, den SOH gem. der eigenen Batteriegarantie (160tkm, 8 jahre, SOH<70%) fest zu stellen.

Für den "richtigen" SOH-Test des VW-Konzerns muss meines Wissens auch ein Testzyklus absolviert werden und dieser Test ist natürlich teurer.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Über OBD-Werte kann man sich oftmals "irgendeinen" SOH zusammenreimen.
Das kann jeder machen, wie er will.
Eine Norm gibt es dafür (leider) nicht.
Man kann sich teilweise sogar anhand der Angaben, die der Fz-Bordcomputer bietet, eine Vorstellung des SOH machen.

Den "richtigen" SOH bestimmt i.d.R. niemand, denn der ist quasi nur bei ausgebautem/abgeklemmten Akku anhand der Daten des Zellenherstellers möglich. Das wäre viel zu aufwändig und deshalb wird es in der Praxis lediglich "Hochrechnungen" für den SOH geben.
Auch die Fz-Hersteller machen es nicht anders und rechnen auch nur hoch, aber die bestimmen halt, wie es offiziell gemacht wird, denn die Fz-Hersteller sind diejenigen, die eine (freiwillige) Batteriegarantie geben.

Ja, das ist mir unterm Strich alles bewusst, ich würde eben gerne vor einem Kauf quick 'n dirty einfach auslesen können, was das Auto sozusagen für sich gespeichert hat.

Das ist keine Garantie, könnte aber einen Anhaltspunkt darstellen, von einem Kfz direkt Abstand zu nehmen.

So, wie ich Euch aber verstehe, gibt es diese Möglichkeit leider nicht.

Diese Tests mit div Fahrten / Ladezyklen sind ja für einen Kauf nicht praktikabel und darum ging es mir auch gar nicht.

Schade.

Bei VW kann man anhand einiger OBD-Werte im Vergleich zu anderen, ähnlichen Fz schon Rückschlüsse ziehen.
"Den" SOH-Wert hat man dadurch zwar nicht, aber immerhin weiß man dann, ob es sich beim angestrebten Fz, vermutlich, um eines mit offensichtlichen Batteriefehlern handelt oder nicht.

Interessant ist z.b. auch die Möglichkeit, sich den "OBD"-SOH-Wert der einzelnen Zellenpacks anzeigen zu lassen. Das gleiche gilt für die Spannungen der einzelnen Zellenpacks.
Vor allem bei einer Probefahrt oder bei einer Ladung (also unter Last) ist die Spannungsdifferenz der Zellenpacks durchaus interessant.

Wenn es dabei keine Auffälligkeiten (Ausreißer) gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Batterie in Ordnung ist, groß.
Ob man solche Dinge bei Volvo auslesen kann, weiß ich allerdings nicht.

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Das klingt alles interessant, wäre aber für mich jetzt vermutlich auch nicht so hilfreich, sei es, dass ich bei einem harmlosen Wert "in Panik" verfalle oder bei einem katastrophalem Wert denke, dass das schon passt (wäre halt der erste e-Wagen und habe nicht Ingenieurwesen studiert)... Da ist halt ein prozentualer Wert, den die Händler ja offensichtlich irgendwo herzaubern (also abfragen) können, schon praktischer. 😉

Bei meiner vorherigen Suche im Internet bin ich in anderen Foren bei anderen Herstellern zB schon fündig geworden, wo derartige Abfragen möglich waren (so kann offensichtlich ein Autel MaxiCeck MX808S-TS einem MG4 ins BMS schauen und den intern berechneten SoH-Wert abfragen. Volvo / Polestar waren da aber wohl noch nicht von dem Gerät abfragbar.

Wäre halt zu schön gewesen, wenn man irgendwie an diese Werte, die das Auto ja vorhält, bei einem Kauf ganz einfach herangekommen wäre. Wie gesagt: es geht mir nicht um einen Test oder um ein 110% sicheres Verfahren, ich wollte einfach nur wissen, wie das Auto selbst seinen Accu einschätzt. Daraus könnte man ja auch ein wenig ableiten, wie der Wagen behandelt wurde.

So what, dann eben nicht.

Ich habe den Autel DS808, also die größere Version des MX808 und da sind laut aktueller Abdeckungsliste kein Polestar drin und unter Volvo nur ein C30 Electric, der aber schon einige Jahre älter ist laut anwählbarer Baujahre. Daher wird der MX808 da auch nicht mehr können bei deinen Marken.

Was genau der bei einen MG4 alles einsehen kann, kann ich anhand der Liste nicht sehen...

Eine andere Möglichkeit wäre dir die gewünschten Werte über den zu verkaufenden Händler auslesen zu lassen und zeigen zu lassen. Das ist nicht ungewöhnlich und machen viele bzw mitunter muss dem Kunden das sogar mitgeteilt werden, je nach Verkaufsplattform. Aber das ist nicht mein Gebiet...
Ich bin bei Opel und da kann man den Wert auslesen und ausdrucken, sozusagen für lau oder der Wert wird an Opel übermittelt und man bekommt den aufgehübscht als Zertifikat gegen Gebühr.

Wenn es ein Polestar 2 ist, dann können der SoH als auch die Spannung der einzelnen Zellen mit VDash gelesen werden. Technisch ist das Auto baugleich mit den Volvo XC40/C40.

Bei meinem C40 habe ich mir die Werte jedenfalls mit VDash schon mal angesehen. Das war problemlos.

Gruß Andreas.

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