Situation CNG-Tankstellen

Schönen guten Tag!

Irgendwie sterben mir in Berlin die CNG-Tankstellen weg. Als ich vor zwei Jahren den A4 g-tron gekauft habe, hatte ich noch vier CNG-Tankstellen auf meinen regelmäßigen Wegen. Auf meinen Fahrten quer durch Deutschland musste ich von bisher 60.000 km nur 50 km unfreiwillig mit Benzin fahren. Aber jetzt, wo sich coronabedingt mein Aktionsradius ziemlich verkleinert hat, fällt es natürlich auf, wenn von vier CNG-Tankstellen eine dauerhaft weg ist, zwei weitere mehr kaputt sind als in Betrieb, und die vierte Anlage für mich logistisch in der verkehrten Richtung liegt (ist nur stadteinwärts nutzbar, und auf Hinwegen zu Terminen unterbreche ich meine Fahrt nie).

Das bedeutet: Auch wenn das eigentlich für mich das perfekte Fahrzeug ist, muss ich wohl oder übel den richtigen Zeitpunkt zum Absprung schaffen, bevor ich den Wagen nicht mehr loswerde. Wie sieht die Tendenz denn deutschlandweit aus? Vor zwei Jahren hieß es noch vollmundig, dass die Zahl der CNG-Tankstellen von 1.000 auf 2.000 verdoppelt werden soll. Die Realität sieht offenbar anders aus, zudem hat der VW-Konzern das Interesse an CNG verloren...

Am blödesten ist für mich jedoch die Frage: Was nehme ich stattdessen? Ein gewöhnlicher Verbrenner kommt nicht mehr in Frage, bei den PHEV wäre nur der Prius umweltbilanziell akzeptabel, für mich aber wohl zu klein und eher nicht so autobahntauglich, und bei den BEV gibt es eigentlich auch noch nichts für mich Passendes. Nun könnte ich zwar auf nächstes Jahr warten, und ein Modell Y aus Grünheide kaufen, aber irgendwie sind mir die Teslas zu teuer und ich sehe mich dann irgendwann irgendwo in Deutschland in einer Schlange von Leuten stehen, die alle laden wollen. Denn meistens steht der Wagen unterwegs irgendwo im Nirgendwo, weitab jeglicher Lademöglichkeit, und nach dem Termin geht es dann noch mehrere 100 Kilometer weiter ins nächste Hotel (wenn wir mal davon ausgehen, dass es ein Leben nach Corona gibt), so dass ich wohl Dauerkunde an Schnellladern an der Autobahn sein würde.

Nützliche Gedanken sind herzlich willkommen!

Matthias

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Als Erdgasfahrer möchte man für jeden mit Benzin gefahrenen Kilometer vor Scham im Boden versinken...

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Zitat:

@tomate67 schrieb am 1. Juni 2020 um 11:16:10 Uhr:


....
Der A4 gtron darf 1500kg ziehen und ein A5 gtron 1800kg. Welches Elektro Auto oder welcher Hybrid kann da schon mithalten?

Schaust du hier 🙂
Beschleunigung, Luft- und Rollwiderstand von herkömmlichen Anhängern benötigen nun mal viel Energie, wodurch die Reichweite aktuelle BEV drastisch reduziert wird.

Dem TE empfehle ich auch noch einen Blick auf den RAV4 Hybrid. Der kommt demnächst auch als PHEV und ist dann sowohl in der Stadt als auch auf Langstrecken sehr sparsam.
Ich persönlich finde den Toyota HSD absolut genial und zeitgemäß, weil er unter Vermeidung überzüchteter und wartungsanfälliger Technik viele Nachteile von Ottomotoren als KFZ Antrieb vermeidet, aber ihre Vorteile für lange Strecken behält.
Noch besser fände ich Toyota HSD mit LPG Umrüstung.
Hybrid- und PHEV Technik der deutschen Hersteller zielt, anders als die Toyota Technik nur auf Verbrauchsminimierung im vorgegebenen Fahrzyklus für die Zulassung und Abgaseinstufung. Dafür reicht dann auch ein zusätzlicher E-Motor, der mit minimalem Aufwand ans Getriebe angebaut wird. Dabei findet die sich auch vor allem bei großen, schweren und übermotorisierten Fahrzeugen.

Zitat:

@unpaved schrieb am 1. Juni 2020 um 11:45:42 Uhr:


Dem TE empfehle ich auch noch einen Blick auf den RAV4 Hybrid. Der kommt demnächst auch als PHEV und ist dann sowohl in der Stadt als auch auf Langstrecken sehr sparsam.

Den hatte ich ja schon damals auf dem Schirm, zumal ich ja themenbedingt gelegentlich mal auf Baustraßen und im Wald unterwegs bin. Aber ganz ehrlich: Mit einem SUV ist man inzwischen wirklich dem Hass der Mitmenschen ausgesetzt. Die meisten wissen ja nicht, dass der RAV4 besser ist als alle anderen. Aber auf den ersten Blick ist man genau die gleiche Umweltsau wie alle anderen SUV-Fahrer. Ich möchte ja ausdrücklich als innovativ und verantwortungsbewusst wahrgenommen werden. Wenn, dann müsste ich diesem Fahrzeug irgendwie eine forstwirtschaftliche Optik geben, damit allgemein der Bedarf anerkannt wird. Sonst handele ich mir zu häufig schräge Bemerkungen ein, das mag ich überhaupt nicht. Dafür habe ich mit zu vielen Leuten aus der Gendersternchenfraktion zu tun.

Es gibt ja jetzt schon genug Leute, die sich darüber chauffieren, dass Tesla in Grünheide nun ausgerechnet ein SUV bauen will.

Matthias

Wenn Du mal in meine Gegend kommst (Solingen/NRW) findest Du im Umkreis von 5-20 km 10 funktionierende Erdgastankstellen mit Preisen von 85,9 ct/kg (Wermelskirchen L-Gas) bis 109,9 ct/kg (Wuppertal H-Gas).
Als Taxiunternehmer habe ich ungefähr auch diesen Aktionsradius, so dass es sich oft trifft nach dem Absetzen des Kunden quasi en-passant eine Tankfüllung mitzunehmen.

Wenn ich mal verreise, hilft mir die Erdgas-Deutschlandkarte. Europaweit auch die Listung auf gibgas.de. Ich rufe aber vorher an, damit ich defekte Säulen erst gar nicht anfahren muss. Grundsätzlich bin ich deshalb nicht unzufrieden und eine private Tankstelle hat sich für mich nie angeboten.

Aber selbst wenn die Erdgasnutzung von Kfz erheblich zurückgehen sollte, ist die Technik für mich persönlich o.K..
Autos und Tanks können bis zu 20 Jahre halten, eine private Tankanlage sicherlich auch. Das wäre dann vielleicht auch eine Lösung für mich. Aktuell werden TGi Neufahrzeuge Leon und Golf schon für 18.000 € bzw. 22.000 € angeboten. Und ein TGi mit 130 PS ist der Motor, der mich nach meinen vielfältigen Zafira und Zafira Turbo Erfahrungen mal richtig reizt ihn auszuprobieren.
Als Taxi käme wohl eher ein Caddy infrage. Bei einer Nutzungsdauer von 300.000 km könnte die Kraftstoffersparnis in etwa dem Kaufpreis des Fahrzeugs entsprechen.

Zitat:

@Pianist28 schrieb am 1. Juni 2020 um 11:59:05 Uhr:



Mit einem SUV ist man inzwischen wirklich dem Hass der Mitmenschen ausgesetzt. Die meisten wissen ja nicht, dass der RAV4 besser ist als alle anderen. Aber auf den ersten Blick ist man genau die gleiche Umweltsau wie alle anderen SUV-Fahrer. Ich möchte ja ausdrücklich als innovativ und verantwortungsbewusst wahrgenommen werden. Wenn, dann müsste ich diesem Fahrzeug irgendwie eine forstwirtschaftliche Optik geben, damit allgemein der Bedarf anerkannt wird. Sonst handele ich mir zu häufig schräge Bemerkungen ein, das mag ich überhaupt nicht. Dafür habe ich mit zu vielen Leuten aus der Gendersternchenfraktion zu tun.

Matthias

Hallo Matthias,

da Du ja obige Aussagen ständig wiederholst, erweckst Du den Anschein, dass Du Dich bei der Fahrzeugwahl ziemlich fremdbestimmen lässt.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mir vor Deinen Beiträgen nicht mal klar war, dass es sich beim g-tron um ein Erdgasfahrzeug handelt, obwohl ich mich generell viel für Autos interessiere.
Gerade jüngere Menschen nehmeich im Bereich Autos als zunehmend ahnungslos wahr.
Den angeblichen Hass auf SUV-Fahrzeuge nehme ich nur aus einseitiger Berichterstattung wahr.
Mich selbst stört an einem SUV lediglich die Bauhöhe, weil dadurch meine vorausschauende Fahrweise behindert wird, da ich oft nicht erkennen kann, wie das Verkehrsgeschehen davor aussieht.

Ich habe inzwischen über 20 Jahre in verschiedenen S-Klassen hinter mir.
Die S-Klasse polarisiert sicher recht stark, wobei Reaktionen und Gespräche in diesem Zusammenhang fast ausschließlich positiv waren.
Meine Gründe Sicherheit (schweren unverschuldeten Unfall 1988 in meiner zweiten S-Klasse unverletzt überstanden) und Komfort klangen offensichtlich plausibel.
Jedenfalls haben mich andere Meinungen bei meinen Käufen nie beeinflusst.

Mich würde einfach mal etwas genauer interessieren, warum das bei Dir so völlig anders ist.
Einfach aus Interesse, ohne daraus eine Diskussion anzetteln zu wollen.

Ich denke, es ist auch nicht völlig off Topic, denn Deine derzeitigen Sorgen haben damit ja letztendlich zu tun.

lg Rüdiger 🙂

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Zitat:

Ich möchte ja ausdrücklich als innovativ und verantwortungsbewusst wahrgenommen werden.

Oh je, und das mit einem E R D G A S F A H R Z E U G ???

Damit liegst Du eindeutig unter dem Radar der allgemeinen Bevölkerung. 99% wissen die Technik nicht einzuordnen, kennen die wenigen Modelle und Motoren nicht, geschweige denn die Vor- und Nachteile.

Als trendy, innovativ und verantwortungsbewusst gilt allgemein Elektro, in gewissen Kreisen auch Hybrid oder zukunftsorientiert Wasserstoff. Wenn ich bei meinen Taxikunden punkten möchte, kann ich das mit dem flexiblen 7-Sitze Großraumkonzept des Zafiras.
Erwähne ich den umweltfreundlichen Erdgasantrieb, kommen oft Fragen: "Ist Erdgas gleich Autogas? Kann man das auch umrüsten? Wieviel kostet da der Liter? Wo gibt es eine Tankstelle?" Alle Antworten wirken wenig motivierend und auch zu kompliziert um Anreize zu setzen. Und genau deshalb hat Erdgas kein Image in irgendeiner Weise. Es sei denn, man trifft ausnahmsweise mal einen Kenner.

Zitat:

@RuedigerV8 schrieb am 1. Juni 2020 um 12:24:24 Uhr:


da Du ja obige Aussagen ständig wiederholst, erweckst Du den Anschein, dass Du Dich bei der Fahrzeugwahl ziemlich fremdbestimmen lässt.

Zumindest muss ich die Außenwirkung immer im Blick haben, weil ich mich einfach damit abfinden muss, dass darüber geredet wird. Und im Extremfall auch von Leuten, die darüber zu befinden haben, ob ich Aufträge kriege oder nicht. Das Berliner Regierungsviertel ist ein Hexenkessel... :-)

Mit einem A4 g-tron fällt man zumindest nicht negativ auf und hat die Gewissheit, innerhalb dieser Fahrzeugklasse das kleinste Übel gewählt zu haben. Und ich denke mal, dass dieser Erkenntnisstand bei allen Leuten, die irgendwo im verkehrs- und umweltpolitischen Bereich aktiv sind, durchaus vorhanden ist. Es gibt ja auch genug Leute, die die einseitige Konzentration auf BEV kritisch sehen, sie aber offiziell trotzdem verteidigen müssen.

Zitat:

@erdgaszaffitaxi schrieb am 1. Juni 2020 um 12:22:01 Uhr:


Wenn Du mal in meine Gegend kommst (Solingen/NRW) findest Du im Umkreis von 5-20 km 10 funktionierende Erdgastankstellen mit Preisen von 85,9 ct/kg (Wermelskirchen L-Gas) bis 109,9 ct/kg (Wuppertal H-Gas).
Als Taxiunternehmer habe ich ungefähr auch diesen Aktionsradius, so dass es sich oft trifft nach dem Absetzen des Kunden quasi en-passant eine Tankfüllung mitzunehmen.

Klar, bei meinen deutschlandweiten Touren hatte ich da auch (bis auf ein einziges Mal) nie Probleme, ich bin ja von den bisherigen 62.000 km nur 50 km unfreiwillig mit Benzin gefahren. Ob ich auf einer Langstrecke nun 50 km früher oder später tanke, spielt ja keine Rolle. Wenn sich nun aber coronabedingt mein Aktionsradius auf den absoluten Nahbereich verengt hat, oder mich allenfalls mal ins Havelland führt, dann liegt plötzlich keine einzige CNG-Tankstelle mehr auf meinen direkten Wegen. Aber es kann ja schon morgen ein Auftrag kommen, der mich in die Innenstadt führt, und dann komme ich an mehreren CNG-Tankstellen vorbei. Und mit etwas Glück funktioniert eine von denen.

Zitat:

@erdgaszaffitaxi schrieb am 1. Juni 2020 um 13:30:06 Uhr:


Damit liegst Du eindeutig unter dem Radar der allgemeinen Bevölkerung.

Die "allgemeine Bevölkerung" ist ja auch nicht meine Zielgruppe.

Matthias

Ich verstehe den Vergleich nicht. Der RAV 4 Hybrid verbraucht laut Spritmonitor 6,7 Liter Benzin. Wenn man sparsamer fährt, dann mögen es auch 6 Liter sein, also ca 140g CO2.

Der Gtron liegt sparsam gefahren bei 4 kg. Bei einem Anteil von 50% Biogas liegt man dann bei 76g CO2, also ungefähr der Hälfte.

Ich habe mir den Realvergleich erlaubt 😉

Ja, so würde ich das auch rechnen. Wenn man aber zu dem kleinen Personenkreis gehört, der grundsätzlich Bedarf an einem solchen Fahrzeug hat, weil man vielleicht größere Anhänger zu ziehen hat, auf Baustraßen, Tunnelbaustellen oder im Wald unterwegs ist, dann wäre der RAV4 natürlich in dieser Fahrzeugklasse wieder das kleinste Übel.

Matthias

Zitat:

@Pianist28 schrieb am 1. Juni 2020 um 13:56:24 Uhr:


Ja, so würde ich das auch rechnen. Wenn man aber zu dem kleinen Personenkreis gehört, der grundsätzlich Bedarf an einem solchen Fahrzeug hat, weil man vielleicht größere Anhänger zu ziehen hat, auf Baustraßen, Tunnelbaustellen oder im Wald unterwegs ist, dann wäre der RAV4 natürlich in dieser Fahrzeugklasse wieder das kleinste Übel.

Matthias

Ziehen darf der aber nicht viel, normal 800kg und als AWD 1650kg. Du merkst, der A4 oder A5 gtron liegen immer noch vorne. Der E200 NGT mit 2100kg wird ja leider nicht mehr gebaut.

Im Gelände hast Du natürlich Recht...... wobei ich mich immer wundere, wie viele in Deutschland einen geländegängigen Wagen brauchen 😁

Zitat:

@tomate67 schrieb am 1. Juni 2020 um 14:06:08 Uhr:

Im Gelände hast Du natürlich Recht...... wobei ich mich immer wundere, wie viele in Deutschland einen geländegängigen Wagen brauchen 😁

Ja, die Zulassungszahlen belegen ja, dass das SUV seit Jahren die beliebteste Fahrzeugart ist. Viele argumentieren mit dem bequemeren Einstieg, und da spielt die demografische Entwicklung dem SUV natürlich in die Hände.

Hier in Berlin ist die Anti-SUV-Stimmung jedenfalls sehr ausgeprägt. Eigentlich darf man hier nur noch mit dem Lastenfahrrad fahren...

Matthias

@ Matthias

Unser beider Glück ist, dass man mit Erdgas nicht negativ auffällt. Und dass zumeist ein Dunst von Ahnung, dass Erdgas umweltfreundlich sein könnte, vorhanden ist.

Das fremdeln mit Erdgas zieht sich meines Erachtens durch alle Kreise der Bevölkerung. Und da ist kein Image fast schon besser als ein aufgedrückt positives. Denn wie oft wird öffentlich für Lastenräder und Elektroautos applaudiert, während der Applaudierende sich dann für ganz andere Fahrzeuge entscheidet.

Ich habe in einer Ausschreibung mit dem Erdgasauto den Zuschlag bei einem öffentlichen Nachfrager erhalten, weil dieser Dieselfahrverbote fürchtete. Den jetzigen Nutzern ist das aber egal. Denen ist das Thema generell zu sperrig.
Und die haben alle als Privatfahrzeug einen Benziner oder Diesel, deren Vorzüge mir in den schönsten Farben geschildert werden.

Zitat:

@erdgaszaffitaxi schrieb am 1. Juni 2020 um 15:00:46 Uhr:


[usermention id=4000010]Ich habe in einer Ausschreibung mit dem Erdgasauto den Zuschlag bei einem öffentlichen Nachfrager erhalten, weil dieser Dieselfahrverbote fürchtete.

Na siehste. Also hast Du aus unternehmerischer Sicht alles richtig gemacht! :-)

In Berlin kaufen derzeit viele Dienstleister (wie Fensterputzer) den E-NV 200, weil der Senat bei Ausschreibungen Ökovorgaben macht. Ich habe mich damit nicht näher beschäftigt und weiß nicht, ob explizit Elektro gefordert wird, aber ich erwähne bei jeder passenden Gelegenheit, dass es auch einen Erdgas-Caddy gibt, und dass der Caddy Maxi die höchste Reichweite aller Erdgasfahrzeuge hat.

Matthias

Was die öffentliche Wahrnehmung angeht:
Wir leben nun mal in Zeiten, wo es nur noch ausnahmsweise um Fakten und rationale Argumente, dafür aber umso mehr um lautstark vorgetragene und in den asozialen Medien von Bild über Facebook bis Twitter, Whatsapp und Telegram verbreitete Empfindungen, persönliche Wahrnehmungen, nachgeplapperte Behauptungen, Beeinflussungen, Lügen und Hass gegen Dritte geht.

Das führt dann leider dazu, dass vor allem SUV und SUV ähnlich aussehende Fahrzeuge, besonders in einigen Vierteln von Berlin, aber auch in anderen Metropolregionen, teils aggressive oder gewalttätige Ausbrüche hervorrufen.
Ganz übel, aber leider nicht mehr zu ignorieren, vor allem, wenn man dort unterwegs ist.
Aber ein neuerer Audi würde dort genauso zerkratzt oder sogar abgefackelt, wie eine gepflegte alte S-Klasse oder ein Toyota HSD, wenn der Mob vorbeizieht. Egal ob LPG, CNG, BEV, Otto oder Diesel.
Manche ignorante, aber besserwissende Großstadtbewohner sehen nun mal in jedem KFZ ein persönliches Feindbild, dass es abzuwracken gilt und dessen Besitzer schnellstmöglich umerzogen werden müssen. Dass es soziale, persönliche und vor allem auch wirtschaftliche Gründe gibt, ein KFZ mit passender Größe und Ausstattung zu fahren, ist für manche unvorstellbar. Genauso, wie manche auf der anderen Seite das Prinzip der damaligen Werbung für den Smart "Reduce to the max" so uminterpretieren, dass für sie nur das größte, schnellste, für sie teuerste, umweltbelastendste, gerade noch bezahlbare Fahrzeug ihre persönliche Mobilität sicherstellt.

Seit wir nicht mehr im Ruhrgebiet, sondern im nordhessischen Bergland wohnen, ist zumindest in dieser Beziehung alles total entspannt.

Leider sind Deine Beschreibungen vollumfänglich zutreffend.

Matthias

Matthias, überleg dir sehr gut, deinen Audi g-tron jetzt abzustoßen. Corona wird nicht ewig andauern und du hast momentan KEINE bessere Alternative. Klar, tanken solltest du natürlich schon können, ohne dafür extra 20 km zu fahren. Auch wenn das dann immer noch umwelt- und klimafreundlicher als mit einem Benziner oder Diesel wäre 😉
Hier meine Erfahrungen mit der CNG-Tankstellensituation in Deutschland und Europa:
Ich fahre seit ca. 2,5 Jahren einen Skoda Octavia G-Tec. Ich habe eine Tankstelle vor Ort und eine auf dem Weg. Bei den insgesamt gut 50.000 km hatte ich bei der vorhandenen Tankstellendichte nie Probleme mit dem Nachtanken (eine vernünftige app gehört natürlich dazu). Bin bis auf ca. 150 km in Nordschweden und den obligatorischen ca. 2 km nach jedem Tanken immer mit (Bio)CNG gefahren.
Seit Anfang letzten Jahres kann ich an allen Tankstellen rundherum quasi klimaneutrales Biomethan aus Abfall- und Reststoffen tanken.
Alle unsere Tankstellen schreiben schwarze Zahlen. Bei meiner "Heimtankstelle" reicht dafür bereits ein (!) Groß-LKW, der werktäglich einmal volltankt. Insbesondere die Zunahme der CNG-Nutzfahrzeuge ist da natürlich weiter förderlich. Die für weitere drei Jahre quasi beschlossene Verlängerung der Mautbefreiung wird die Entwicklung zusätzlich pushen.
In Deutschland bieten bereits mehr als die Hälfte der CNG-Tankstellen 100% Biomethan an (Tendenz steigend). In Europa sieht die Entwicklung ähnlich aus. Ich denke, dass sich mit der Zunahme des biogenen Anteils und im im Zuge des europäischen green deals die Situation für CNG-Fahrzeuge weiter verbessert wird. Selbst unsere Stadt kommt langsam auf den Trichter, dass CNG-Fahrzeuge sparsam und sauber und alltagstauglich sind. Und, dass man damit sogar Werbung machen kann 😉 Demnächst ziert der Slogan "Mit Ökogas aus Abfall sauber und klimaneutral unterwegs" alle stadteigene CNG-Fahrzeuge.
Bei meinen Auslandsfahrten nach Schweden, Finnland, Dänemark, Tschechien, Niederlande, Schweiz, Österreich und Italien habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich die gute Tankstelleninfrastruktur weiter verbessert hat.
Also Matthias, am besten Auto behalten und verstärkt Werbung für (Bio)CNG machen. Diesen sauberen und sparsamen Antrieb kennen immer noch zu wenig Leute und Unternehmen. Das Klima und die Umwelt wird es uns danken 😉

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