Sinnhaftigkeit von Teroson-Behandlung
Hallo alle miteinander,
ich hoffe, Ihr passt nach dem Weihnachtsessen noch unters Auto. 🙂
Auf Anraten des Goslarer MB-Händlers habe ich beim örtlichen Fachbetrieb für Hohlraumkonservierung vorbeigeschaut und mit dem Meister geredet. Dort wird Teroson genutzt für Hohlraumkonservierung. So wie ich das verstehe, ist das eine Art Wachs.
Eine Behandlung würde ca. 300€ kosten. Es wurde mir allerdings gesagt, dass der Erfolg ungewiss sei, weil das Mittel möglicherweise schon vorhandene Roststellen "einkapseln" würde und sie sich so weiterentwickeln könnten, ohne dass ich es merke. Ungefähr so, wie das Problem, das im Bezug auf Bitumen-Behandlung hier im Forum immer wieder erwähnt wurde. Der Meister sagt, man hätte diese Art der Konservierung beim Neufahrzeug durchführen sollen -- und nicht nach 13 Jahren 🙂.
Jetzt meine Frage; bewusst so gestellt, dass eine kurze Antwort gegeben werden kann:
Gilt das gleiche für Mike Sander oder macht eine Mike Sander-Behandlung auch (oder gerade dann) noch Sinn, wenn es bereits einige Roststellen in Hohlräumen gibt?
Meine kurze Recherche ergab, dass die Sache bei Mike Sander-Behandlung anders aussehen würde und auch eine späte Behandlung auf Grund rost-stoppender Wirkung des Mittels sinnvoll sei. Aber Eure Meinung oder Erfahrung dazu würde mich interessieren -- ohne dass ich eine neue grundsätzliche Rost-Diskussion anstoßen möchte, denn dazu gibt es ja bereits viele gute Beiträge.
Vielen Dank und viele Grüße
ES
Beste Antwort im Thema
Hallo ES,
für Roststellen ( falls überhaupt vorhanden ) in Hohlräumen ( z. B.
Schweller ) würde ich FluidFilm AS-R ( Spray ) anwenden. - Mit der 60 cm
langen 360 °-Sonde kommt man überall hin.
Vorteil: AS-R ( = A/in 1 L-Behälter ) ist sehr kriechfähig
Nachteil: es könnte die Werkswachsschicht ( die soll es ja geben 😁😕 ) anlösen
Rost unter Lackschichten lässt sich damit aber nicht verhindern😠!
Gruß von Harzanwohner zu Harzanwohner!
Dacon
33 Antworten
Hallo ES
Ich habe meinen 560 SL vor ein paar Jahren ebenfalls einer ca. 2,5 Stündigen Teroson resp. Terotex Hohlraum-Konservierung (einem Wachs-Fett-Gemisch mit guten "Kriecheigenschaften) unterziehen lassen. Zu bemerken hierbei ist, dass mein 560 SL von 1989 keinerlei Roststellen aufwies.
Dabei wurden folgende Teile konserviert:
- sämtliche Quer- und Länsträger von innen mittels Druckbecherpistole
- Kotflügel innenseiten
- Verdeckkasten
- Unterboden
- Motorraum
- Kofferdeckel
- etc, etc.
Ueber eine Mike Sanders Behandlung habe ich selbstverständlich auch nachgedacht.
Bei Mike Sanders wird ein Vielfaches des Fettes (ca. 8kg) analog einer Teroson-Behandlung ( ca. 2 bis 3 kg) verwendet. Ob ein Blech, dass mit einer 2 mm dünnen Konservierung analog Teroson oder einer 1cm dünnen Schicht analog Mike Sanders, besser gegen Korrosion geschützt ist, ist jedoch fraglich!!
Zudem tropft das Fett von Mike Sanders bei heissem Wetter aus allen Löchern und der Geruch ist ebenfalls nicht jedermanns Sache.
Zudem hat Teroson in folgendem Test die besseren Rostschutz Eigenschaften bewiesen und weist für mich zudem ein tolles Preis/Leistungs-Verhältnis auf:
Da ich meinen SL eh nicht bei salznassen Strassen bewege, ist mein 107er mit Teroson für die nächsten 20 Jahre bestens geschützt!!
http://www.christian-merten.de/.../Rostschutzmitteltest.htm
Ich kann Dir eine Teroson-Behandlung nur bestens empfehlen - eine Hohlraumkonservierung ist immer besser als gar nichts!!!
Gruss Beni
Hallo ES,
wenn man dem Rost Wasser u./o. Sauerstoff entzieht, wird die Korrosion wesentlich entschleunigt. Das geht u.a. mit Fetten, Ölen und auch Wachsen (wichtig sind Kriechfähigkeit und Elastizität).
So gesehen macht eine Hohlraumkonservierung durchaus auch bei bereits befallenen Stellen Sinn. Je kriechfähiger die Substanz ist, desto besser werden die Flächen abgedeckt.
Sanders Fett hat die Eigenschaft sich im Sommer immer wieder zu verflüssigen und neuerlich alles abzudecken. Auch andere Mittel haben mehr oder weniger dieselben Eigenschaften. Ich habe z.B. letzten Winter probeweise eine angerostete und vom TÜV bemängelte Bremsleitung nur gebürstet und gewachst und tatsächlich damit den Rost gestoppt. Im Spritzbereich der Räder bringen Wachse gar nichts, da muss konservativ vorgegangen werden.
Bitumen (übrigens auch im Terroson Sortiment) wird hart und porös und ist daher schlechter, als gar nichts am Blech, denn die Ritzen im Bitumen trocknen niemals aus und beschleunigen damit (lange unsichtbar) die Korrosion.
Streusalz, ganz besonders das Nasssalz neuester Generation ist das Schlimmste, was unseren Wagen angetan werden kann! Deshalb so oft wie möglich im Winter eine Unterwäsche machen (lassen).
Gruss Marko
Hallo ES,
für Roststellen ( falls überhaupt vorhanden ) in Hohlräumen ( z. B.
Schweller ) würde ich FluidFilm AS-R ( Spray ) anwenden. - Mit der 60 cm
langen 360 °-Sonde kommt man überall hin.
Vorteil: AS-R ( = A/in 1 L-Behälter ) ist sehr kriechfähig
Nachteil: es könnte die Werkswachsschicht ( die soll es ja geben 😁😕 ) anlösen
Rost unter Lackschichten lässt sich damit aber nicht verhindern😠!
Gruß von Harzanwohner zu Harzanwohner!
Dacon
Hallo,
wurde der W210 bereits 13 Jahre im Harz und Winterbetrieb bewegt ?
Dort darf man ja nahezu von 4 - 6 Monaten Winter - und Salzbetrieb ausgehen.
Unsere E Klasse war 60.000 und die ersten 60.000 km im Harz.
Da waren nach 8 Jahren die Aufwendungen deutlich höher als 300 Euro und die Beseitigung des Rostes vor der Hohlraum - und Unterbodenversiegelung schon sehr aufwendig und sinnvoll.
Wenn Rost an der Karosse vorhanden ist, sollte er auch möglichst gezielt mit geeigneten Maßnahmen und Mitteln beseitigt und abschließend die Hohlraumkonservierung vorgenommen werden.
Teroson, Fluid Film ASR und MS sind alles gute, brauchbare empfehlenswerte Produkte - jedoch ohne geeignete Vorbehandlung mag ich den Sinn der 300 Euro nicht erkennen.
In dieser Richtung wird auch die Absicherung / Andeutung der Firma / Meister zu werten sein.
300 Euro ( Firmenpreis ) sind für eine anständige und vollständige Konservierung nicht besonders viel; daher könnte man an einer erhofften umfangreichen und intensiven Arbeit ( Vorbehandlung / Unterbodenreinigung / Abdeck - und Aus- / Einbaumaßnahmen ) gewisse Zweifel haben.
Wenn man die Materialpreise berücksichtigt, würden mir bei " 300 Euro " noch mehr Zweifel kommen.
Grüße.
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Guten Abend,
vielen Dank Euch allen für Eure Einschätzungen! Das war schon mal sehr hilfreich.
Teroson scheint also grundsätzlich ein brauchbares Mittel zu sein, es braucht aber wohl die Vorbehandlung. Die genannten 300€ bezogen sich auf das reine "Befüllen" der Hohlräume, ohne vorherige Analyse oder Vorbehandlung (vielleicht ist der Meister kein besonders guter Verkäufer, denn dafür hat er mir gar kein Angebot gemacht - bzw. er hat gesagt, ehe er in die Hohlräume guckt, kann er für das Geld auch gleich etwas reinspritzen). Da ich über Rostnester bei Glubschi nichts weiß, sie aber bei dem Alter als existent annehmen kann, macht ein einfaches Vollspritzen mit Teroson, MS oder ähnlichen Produkten wohl keinen Sinn..
Der Wagen war übrigens nicht ursprünglich im Harz, sondern von ca. 1998-2000 in Freiburg und seitdem in Norwegen. Wie die Norweger im Winter mit dem Salz verfahren, ist mir bisher nicht bekannt -- meine Hoffnung ist, dass sie dadurch, dass sie häufig Winterreifen mit Spikes drauf fahren, eher weniger Salz verwenden.
Welchen Betrag sollte man Eurer Meinung nach denn einplanen, um vor der Konservierung noch eine anständige Rost-Beseitigung zu bekommen? Zwar ist mir bewusst, dass es sicher auf den Einzelfall ankommt... aber wenn man jetzt nicht von einem Extremfall ausgeht (mein Fahrzeug kommt meinen Laien-Augen fast rostfrei vor), womit kann man dann rechnen? Ist ein Tausender ein gutes Mittel?
Vielen Dank nochmals für Eure bisherigen Einschätzungen! 🙂
Beste Grüße
ES
Ich habe meinen E270 mit 4 Jahren und 138 tkm gekauft. Sofort den Boden untersucht und erste Rostansätze unter dem Motor gesehen. Die habe ich noch selbst behandelt, danach bin ich zum Karosseriemeister gefahren und der hat die Behandlung mit schwarzen Wachs durchgeführt. Es war im Hochsommer, das Auto gründlich gewaschen und an der Sonne ausgetrocknet. Am nächsten Tag gab es dann die Demontage, alle Schutzabdeckungen mussten runter. Nun hat man in alle Hohlräume und auf die entrostete Bodenbleche den heissen Wachs gesprüht.
Jetzt hat das Auto bald 12 Jahre und bis auf linken hinteren Kotflügel rostfrei. Ich suche nach jeder Wäsche das Auto gründlich ab, die gefundenen kleinen Rostansätze werden sofort beseitigt und konserviert. Die Farbe habe ich mir im Fachbetrieb mischen lassen, und nach dem Eintrocknen der Grundierung kann abgeschliffen werden und mit feinem Pinsel die Farbe aufgetragen werden.
Ich weiss, wo die Stellen sind, aber wer das nicht weiss, würde lange suchen müssen. Eine Neulackierung wäre nicht mehr wirtschaftlich vertretbar, also vernünftig ist nur eine Aufbereitung.
Lade Dir bitte die beiden Testberichte über Hohlraumversiegelungen runter, dann fällt die Entscheidung vielleicht etwas leichter.Möchte mich hier nicht für ein Produkt festlegen aber ich glaube Teroson wäre nicht gerade mein Favorit. Sieht man von der aufwändigen Verarbeitung mal ab,ist Fett mit Sicherheit die bessere Lösung , Einfach mal ein bischen in den beiden Testberichten schmökern. Davon mal abgesehen eine schlechte Hohlraumversiegelung immer noch besser wie keine. MFG
Zur Diskussion kann ich beitragen, dass mein S210 an jenen Stellen, wo Mike Sander's eklige Schmiere drauf war, kein Rost mehr zu sehen war (das ist nicht weiter schwer) und über 4 Jahre auch kein Fortschreiten irgendwelcher Verfallserscheinungen mehr bemerkbar gewesen war (das ist die wesentliche Aussage).
Das Fahrzeug aus 2000 war bei der ersten Behandlung knapp 8 Jahre und 100.000 km alt, viel auf salznasser Fahrbahn in Ostösterreich unterwegs und zeigte am gesamten Unterboden punktuellen Rostbefall, an allen Schnittkanten und Abdichtungen auch deutlichen "Blätterteig". Nach manueller Entrostung und Verzinkung wurde das Heißfett aufgetragen, ebenso in den Hohlräumen, abegblich bis auf Fensterlinien-Niveau.
Alle Stellen, die ich aus kurzsichtiger Sparsamkeit, jugendlicher Unwissenheit und grundlosem Optimismus unbehandelt ließ, haben sich bitter gerächt: Vom Vorderachsträger bis zum Tank sowie beide "Kofferraumtaschen" links und rechts hinter der Stoßstange sowie an deren Entwässerungsöffnungen hatte ich voriges Jahr massiven Investitionsbedarf (Reparaturbleche einschweißen, Tank ersetzen).
Das Auto roch am Anfang nach der Behandlung immer etwas "fettig-rauchig", aber ein Abtropfen des Fettes konnte ich auch im Sommer nie wirklich feststellen. Ich parke am eigenen Parkplatz, immer an derselben Stelle in praller Sonne, da müsste mir das schon auffallen.
Wichtig ist vor der Behandlung eine Demontage aller Anbauteile (Radhausverkleidungen, Heckstoßstange, Unterbodenverkleidung), gründliche Wäsche mit viel Wasser um das hygroskopische und korrosionsfördernde Salz abzubekommen und dann eine gründliche Trockung, idealerweise über ein sonniges Sommerwochenende.
Das Fett hat nichts in der Motorhaube verloren, durch Stauwärme freigesetzte Fetttropfen am Auspuffkrümmer könnten die Selbstzerstörung des Wagens einleiten!
Reparaturen am Unterboden sind aber bei einem so behandelten Wagen besonders eklig, da alles fettig-schmierig ist und auch (eine geringe Menge) Dreck bindet. Auch hatte ich bei einer §57a-Überprüfung ("TÜV" in D) Probleme mit angeblicher "massiver Undichtigkeit von Getriebe oder Motor, massiver Ölverlust". Wäre ich nicht zufällig zum Prüfer in die Werkstatt reinspaziert und hätte das viele, im Sommer nassglänzende, Fett nicht erklären können, der hätte mir glatt die Prüfplakette verweigert.
Eine "behandlungswürdige" Erosion des Fettes war auch nach 4 Jahren und weiteren 100.000 km noch nicht festzustellen.
Die beiden nun dreijährigen S211 im Haushalt ließ ich hingegen von meiner MB-Werkstatt mit Wachs schützen: Erstens, weil das saubere Blech keinen extremen Schutz fordert, zweitens, weil das Wachs Reparaturarbeiten nicht unnötig erschwert und drittens, weil das Wachs überall anwendbar ist (Motorraum, Türen, Radhäuser im Spritzbereich).
Außerdem kann mir MB für den Fall nötiger Kulanz- oder Garantiearbeiten keinen Strick daraus drehen, wenn eine MB-Werkstatt ein MB-Wachs nach MB-Vorgabe anwendet.
Hallo zusammen und ein frohes & gesundes neues Jahr!
Besten Dank für Eure Erfahrungen. Das sind alles sehr interessante Beiträge, die mich zu dem Entschluss geführt haben, dass ich die Teroson-Behandlung lassen und bei nächster Gelegenheit im Sommer die Mike Sanders-Behandlung durchführen lasse.
Der wesentliche Unterschied zum Fall von rebbe ist wohl, dass sein Fahrzeug bei der Übernahme 4 Jahre alt war, meines aber jetzt schon 13. Zwar steht er äußerlich gut dar, aber ich bin eben kein Experte. Es ist wohl davon auszugehen, dass irgendwo irgendein Befall zunächst beseitigt werden muss. Deswegen würde ich eher die "Vorschlaghammer-Methode" wählen und nach erfolgter Beseitigung das Auto in der MS-Soße baden. Da es in Norwegen selten so richtig warm wird, habe ich auch keine Angst vorm Tropfen. Und A-D hatte ja auch in Österreich keine Probleme.
Gespannt bin ich auf den Umfang von und die Kosten der Rostbehandlung vor der Konservierung. Hoffe, das bricht mir dann nicht das Genick 😉.
Vielen Dank und viele Grüße
ES
Dann wünsch ich dir viel Erfolg!
Wenn es bei dir in Norwegen nie so wichtig warm wird stellt sich halt auch die Frage, ob das Fett die volle Kriechwirkung zeigen wird ... der wagen sollte wohl nach der Behandlung in die Wärmekabine, damit das Fett nicht sofort erstarrt sondern sich noch "vorarbeiten" kann.
Übrigens hat nicht der Rost am Unterboden mich bewogen, den 210 früher als geplant "abzustoßen", sondern der Rost an allen anderen Stellen, wo mit Mike Sander's Pampe nix zu machen ist ...
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Dann wünsch ich dir viel Erfolg!Wenn es bei dir in Norwegen nie so wichtig warm wird stellt sich halt auch die Frage, ob das Fett die volle Kriechwirkung zeigen wird ... der wagen sollte wohl nach der Behandlung in die Wärmekabine, damit das Fett nicht sofort erstarrt sondern sich noch "vorarbeiten" kann.
Übrigens hat nicht der Rost am Unterboden mich bewogen, den 210 früher als geplant "abzustoßen", sondern der Rost an allen anderen Stellen, wo mit Mike Sander's Pampe nix zu machen ist ...
Danke 😉
Naja, arktisch ist es nicht in Stavanger. Man hat Winters wie Sommers dafür ähnliche Temperaturen 😉. Mehr als ~22°C hat es dort idR nicht. Ich hoffe, dass die üblichen 15-20° im Sommer für die Kriechwirkung reichen. Sonst werd ich meine Freundin von einem Sizilien-Urlaub mit Auto überzeugen müssen.. 😉
Das interessiert mich jetzt, welche Stellen genau waren denn die Probleme? An den Türen und den Radhäusern kann man sicher wenig vorsorgen, ebenso am Grill vorne oder am Kofferraum-Schloss. Sind das die Stellen, die bei Dir problematisch waren?
Ui, das aufzuzählen dauert erstens lang und zweitens weckt es schmerzliche Erinnerungen ... 😎
Aber ich probier es mal ... einigermaßen chronologisch:
Gekauft mit 3,5 Jahren Alter und 37.000 km
Türrahmen, oben unter der Gummidichtung leichte Rostflecken
Heckklappe, mittig am unteren Scheibenrand unter der Gummidichtung hervor
Heckklappe, um das Schloss und die Kennzeichenbeleuchtung herum
Batteriekasten, um die Entlüftungsdurchführung
Heckklappe, um die Befestigungslöcher um den Stern herum
Unterboden-Komplettsanierung, danach Mike-Sanders-Behandlung
Rostbefall linke hintere Tür, unter der Scheuerleiste
Heckklappe, um das Schloss und die Kennzeichenbeleuchtung herum
aggressiver Rostbefall von Steinschlägen im Frontbereich, mehrfach lokal entrosten und austupfen stoppte den Rost nicht
linker vorderer Kotflügel durchgerostet, ersetzt
Radlauf links hinten
Komplettlackierung Fahrzeugfront (vordere Kotflügel komplett, Motorhaube)
3 Türen am unteren Rand unter der Wulstdichtung
Radläufe hinten "Lokalbehandlung"
rechte hintere Tür, unter beiden Ausstanzungen unter dem Griff hervor
Sanierung Vorderachsträger (Einschweißblech), danach mit Mike Sanders behandelt
Tank wegen massiven Rost am Falz und Rohrübergang vorbeugend ersetzt, mit Mike Sanders behandelt
Heckklappe, links und rechts am unteren Scheibenrand unter der Gummidichtung hervor
Dach im hinteren Bereich, neben der Aluleiste hinter der Reling hervor
Dach Komplettlackierung, da plötzlich die Steinschläge im Dachbereich massiv zu rosten beginnen
Tür rechts hinten, am unteren Eck zum Radlauf hin
Türrahmen der rechten Vordertür, massiver Rostbefall im Bereich auf Höhe Oberkante des Rückspiegels
Verkauft mit 11,5 Jahren Alter und 202.500 km
Mir hat es dann irgendwann mal so richtig gereicht. Bin nur mehr ums Auto herumgeschlichen und habe argwöhnisch alle Schnittkanten und Steinschläge untersucht, litt dabei immer an "innerer Anspannung".
Ich mochte den Wagen sehr und ich bin eigentlich nach wie vor der Meinung, dass die Käuferin vor knapp 2 Wochen einen gut erhaltenen tollen Wagen bekam.
Trotzdem bin ich nun richtig froh ihn los zu sein -- das war schon eine richtig "psychotische Beziehung" ... ich hätte nur mehr Sorge vor dem nächsten "Rostanfall".
Wenn ich daran denke, dass der Nachbar einen gleichalten VW Bora fährt und der zu den wenigen VW-Rostlauben zählt, dieser Besitzer aber nie auch nur einen Cent in Lack und Behandlung investiert hat und die Rostbeulen heute trotzdem nur 1-2 cm groß sind, dann frage ich mich, ob MB bei der Produktion in das Blech vielleicht schon Salz oder ähnliches hineingemischt hat. 😕 Bei meinem 210er hätte ich bei dieser Strategie schon einfach quer durchs Auto durchgehen können.
Das Arge ist ja, dass der Rost mit einem Höllentempo fortschreitet; sonst könnte man ja sagen: Na gut, soll er halt rosten, ist ja nur Kosmetik ... aber ich weiß definitiv, dass oft zwei Monate nach der letzten "Untersuchung ohne Befund" plötzlich 2-cm-große Rostblasen am Lack zu sehen waren, vorzugsweise im April/Mai/Juni, wenn es warm wurde und offensichtlich die warmfeuchte Luft das üble Werk förderte.
Hallo ES ,
Zitat:
An den Türen und den Radhäusern kann man sicher wenig vorsorgen,
das sehe ich etwas anders . Im bereich der Türgummis knnst du oben und unten an den Türen z. B. technische Vaseline oder auch Seilfett (Tip von AB)
auftragen , das greift die Gummis nicht an . Zur Hohlraumkonservierung der Türen (auch wenn sie innen schon endoskopisch angerostet sind) würde ich
Mike Sanders - Heißfett nehmen .
Die Radausschnitte rosten an den Umschlagfalzen von innen nach außen , weil dort feuchte Drecknester enstehen . Abhilfe : Umschlagfalze säubern , dann ebenfalls Fett auftragen. Ansonsten sehe ich das wie A-D. Im Rahmen einer gründlichen Rostvorsorge würde ich den Kompletten Unterbodenschutz mit Trockeneis entfernen lassen , da es
unterdem intakt erscheinenden
UBS gerne rostet . Anschließend Sandstrahlung der Rostnester , Grundierung
mit Fertan - Rostumwandler , Versiegelung mit transparentem Fertan - Wachs .Tropft nicht , stinkt nicht ,schmiert nicht und lässt neue Rostherde schneller erkennen .
Oh Gott, jetzt ist mir schlecht 😉. Ich schwanke eh schon ständig zwischen Euphorie, dass ich jetzt so ein tolles Auto hab, und der Angst, dass es von allein weniger wird. Meine dringende Bitte an Dich ist, dass Du noch hinzufügst, dass Dein 210er ein außergewöhnlich schnell rostendes Exemplar war und ein Extrem darstellt. Vielen Dank jedenfalls für diese ausführliche Liste. Die wird jetzt gespeichert und mir als Angstmacher Checkliste dienen.
Unter den oberen Türgummies habe ich braune Reste, die eher an vergammelten Klebstoff erinnern denn als Rost. Trotzdem bin ich da schon mit so nem Sonax Konservierungsspray drüber. Unten habe ich von der Seite auch etwas hineingesprüht. Da ich mich aber noch nicht getraut habe, das ganze Gummi abzunehmen, muss ich da nochmal ran. Nach der Heimfahrt gibt es erstmal wieder ne Unterbodenwäsche. Habe mir bei unserer Tankstelle dort gleich ein 5er-Paket gekauft, damit's günstiger wird 😉.
Danke für den Tipp mit den Umschlagfalzen. Ich werd zusehen, dass ich die sauber halte. Die Unterboden-Aktion ist dann nächsten Sommer angesagt.
Es wird sich zeigen, ob die Behandlungen anschlagen und welches Rostverhalten meiner zeigt. Zwar bin ich inzwischen absolut verschossen in das Auto; aber wenn es eben gar nicht geht und ich in einem Jahr feststelle, dass ich gegen die gleichen Windmühlen kämpfe wie A-D, dann fahre ich ihn eben, bis er zerfällt. Momentan wüsste ich aber kaum ein Auto, dass ich lieber fahren würde.
Vielen Dank für Eure Anregungen! Ich verneige mich.