Selbstüberschätzung der Jugend?
Moin zusammen!
Da mir in letzter Zeit immer mehr Threads in´s Auge springen, in denen Fahranfänger fragen, ob sie denn mit Supersportler X oder Y anfangen sollen, stelle ich hier mal die Gegenfrage, ob die denn alle an massiver Selbstüberschätzung leiden!?
Um das mal zu verdeutlichen:
Nach der üblichen "Ochsentour" über Mofa und 80er, habe ich Anfang 1986 den offenen 1er gemacht. Mein erstes "richtige" Moped hatte dann 27 PS und ich war stolz wie Oskar. Über die Jahre erfuhr ich mir meine Fahrpraxis und steigerte peu à peu auch die zur Verfügung stehende Motorleistung. Also eine ganz normale Mopedkarriere, die auch hin und wieder mal einen Schreckmoment oder gar Tiefpunkt (auch Abflug genannt) zu bieten hatte.
Gelernt habe ich, dass man immer nur das fahren sollte, was man auch tatsächlich beherrscht. Das fängt beim Fahrzeuggewicht an (man sollte sein Moped schon alleine aufheben können), geht über Sitzposition und Haindling und endet bei der beherrschbaren Motorleistung (in meinem Fall nicht mehr als 100 PS).
Auf modernen Extremsportlern mit 150 PS aufwärts fühle ich mich trotz meiner Fahrpraxis unwohl und von der zur Verfügung stehenden Leistung auch überfordert. Dazu frage ich mich, wo ausser auf der Rennstrecke diese Leistung überhaupt Sinn machen soll? Und wenn man dann noch erlebt, dass man solchen Geschossen sogar mit 27 PS um die Ohren fahren kann, dann stellt sich durchaus die Frage, ob hier Leistung und fahrerisches Können des Eigentümers im richtigen Verhältnis zueinander stehen.
Nun zur "Jugend":
Da machen die Herrschaften frisch ihren Führerschein und wollen, trotz nicht vorhandener Fahrpraxis, möglichst direkt mit einem Supersportler anfangen. Oder sie steigen spätestens nach 2 Jahren Probezeit von 34 PS auf 200 PS um.
Stellt man dies als "alter Sack" in Frage, wird man mehr oder weniger harsch abgebügelt und mit so tollen Kommentaren wie "ich habe alles im Griff" oder "ich bin der König der Landstraße" beglückt.
Ticken die noch richtig? Oder bin ich ein Relikt aus vergangenen Zeiten und habe keine Ahnung vom Moped fahren?
Offensichtlich scheint einigen nicht klar zu sein, was die hier propagieren? Würde man einem 18jährigen Fahranfänger einen 911er, Ferrari oder Lambo vor die Türe stellen, wäre das Geschrei doch auch groß und jeder normal denkende Bürger würde die Tage bis zum ersten Unfall an einer Hand abzählen.
Wieso setzt hier bei Motorrädern der Verstand aus? Selbstüberschätzung, fehlender Grips oder Todessehnsucht?
Gruß
Frank
Beste Antwort im Thema
Moin zusammen!
Da mir in letzter Zeit immer mehr Threads in´s Auge springen, in denen Fahranfänger fragen, ob sie denn mit Supersportler X oder Y anfangen sollen, stelle ich hier mal die Gegenfrage, ob die denn alle an massiver Selbstüberschätzung leiden!?
Um das mal zu verdeutlichen:
Nach der üblichen "Ochsentour" über Mofa und 80er, habe ich Anfang 1986 den offenen 1er gemacht. Mein erstes "richtige" Moped hatte dann 27 PS und ich war stolz wie Oskar. Über die Jahre erfuhr ich mir meine Fahrpraxis und steigerte peu à peu auch die zur Verfügung stehende Motorleistung. Also eine ganz normale Mopedkarriere, die auch hin und wieder mal einen Schreckmoment oder gar Tiefpunkt (auch Abflug genannt) zu bieten hatte.
Gelernt habe ich, dass man immer nur das fahren sollte, was man auch tatsächlich beherrscht. Das fängt beim Fahrzeuggewicht an (man sollte sein Moped schon alleine aufheben können), geht über Sitzposition und Haindling und endet bei der beherrschbaren Motorleistung (in meinem Fall nicht mehr als 100 PS).
Auf modernen Extremsportlern mit 150 PS aufwärts fühle ich mich trotz meiner Fahrpraxis unwohl und von der zur Verfügung stehenden Leistung auch überfordert. Dazu frage ich mich, wo ausser auf der Rennstrecke diese Leistung überhaupt Sinn machen soll? Und wenn man dann noch erlebt, dass man solchen Geschossen sogar mit 27 PS um die Ohren fahren kann, dann stellt sich durchaus die Frage, ob hier Leistung und fahrerisches Können des Eigentümers im richtigen Verhältnis zueinander stehen.
Nun zur "Jugend":
Da machen die Herrschaften frisch ihren Führerschein und wollen, trotz nicht vorhandener Fahrpraxis, möglichst direkt mit einem Supersportler anfangen. Oder sie steigen spätestens nach 2 Jahren Probezeit von 34 PS auf 200 PS um.
Stellt man dies als "alter Sack" in Frage, wird man mehr oder weniger harsch abgebügelt und mit so tollen Kommentaren wie "ich habe alles im Griff" oder "ich bin der König der Landstraße" beglückt.
Ticken die noch richtig? Oder bin ich ein Relikt aus vergangenen Zeiten und habe keine Ahnung vom Moped fahren?
Offensichtlich scheint einigen nicht klar zu sein, was die hier propagieren? Würde man einem 18jährigen Fahranfänger einen 911er, Ferrari oder Lambo vor die Türe stellen, wäre das Geschrei doch auch groß und jeder normal denkende Bürger würde die Tage bis zum ersten Unfall an einer Hand abzählen.
Wieso setzt hier bei Motorrädern der Verstand aus? Selbstüberschätzung, fehlender Grips oder Todessehnsucht?
Gruß
Frank
120 Antworten
@ 1,9lgurke
Einfach mal folgendes durch den Kopf gehen lassen:
In den Mopedforen wird es vom überwiegend jüngeren Publikum als normal angesehen, wenn sich haufenweise Threads wie "Ich bin 18 und Fahranfänger - welchen Supersportler empfehlt ihr mir" ansammeln.
Was meinst Du wohl, wie die Reaktionen auf eine ähnlich gelagerten Thread in den Autoforen ausfallen würden?
"Ich bin 18 und Fahranfänger - soll ich lieber den S6, M5 oder E63 AMG kaufen?"
Du wirst zugeben, dass eine solche Frage sehr harsche Antworten nach sich ziehen würde. Wieso also nicht auch mal hier nachfragen, was das soll und welchen Sinn das macht?
Gruß
Frank
Das mit dem !!!WIE!!! ist gar nicht bei dir angekommen, oder?
Ich bin raus.
Zitat:
Original geschrieben von NOMDMA
Oder bin ich ein Relikt aus vergangenen Zeiten .....
ja, bist Du ... und ich auch.
Es ist das Vorrecht der Jugend, nicht auf die Alten hören zu wollen und Erfahrungen selbst zu sammeln. Das ging mir vor langer Zeit mit meinen Eltern nicht anders und das macht mein Sohn (23) mit seinen Eltern ebenso. Das ist die Normalität im Generationenkonflikt. Und je mehr Du wetterst, was für Hirnis das doch alles sind, desto mehr Spaß macht es, Dich mit Deinen Ansichten zu provozieren.
Deshalb: Let it be.
Gruß k2
Hay,
Ich denke das es ein Spiegelbild der Gesellschaft ist, was im Moment auch sich auf dem Motorradsektor zeigt:
früher war Handy ein Luxus-gut, heut MUSS jedes 12jährige Kids sowas haben..
früher waren Dosen( ala M3/M5/ AMG etc) Unbezahlbar, heut Sponsoren die Eltern ( man MUSS doch zeigen das man Geld hat)um Ihrem
lieben Nachwuchs etwas zu ersparen was Sie selber tun musten...( VERZICHTEN und SPAREN..., Ob dieses Sinnvoll ist..wer weiß)
EDIT: Wer sich Persönlich angesprochen fühlt DARF trotzdem dazu schweigen! Ich vertrete diese Meinung Ende!
Genauso waren früher Motorräder entweder Notwendig um GÜNSTIG von a nach b zu kommen ODER
reine Sportgeräte die von Ihren Besitzern als HIGH-LIGHT behandelt wurden.
Heute sind Sie VORZEIGE-Objekte...
Reine LUXUS-Zeige..( siehe die Aussagen des Neides etc...)
Genau wie Handy, Auto, Mö, Laptop etc etc...
Moto: Haste was biste was, zeigste NIX biste Nix!!
Ob es wirklich Sinn und Nutzen hat, das ein 18-20Jähriger mit ner SuhoyamDuc 1498 xprr durch die Gegend zu stottert.....
Lassen Wir es im Raume stehn !!
Ich gönne JEDEM was er hat und fährt, reduziere aber mein Mo und meine Fahrweise auf das was ICH mir LEISTEN und BEZAHLEN kann ( Ohne Fremdsponsoring!)
Heute hat jeder genug Schulden ( sei es von VadderStaat oder noch eigene dazu...)
@Frank
Die "jugend" wird NIE sich irgendwas annehmen von Älteren...
WAR früher so, IST heute so..( denk zurück..Wir haben alle ein wenig "rebellieren wollen^^)
Sollen Sie ihre Erfahrungen machen..must Ich teilweise halt auch erst am Eigenen Leib, bevor sich etwas geändert hat!
Genau Darum werde Ich hier weder kritisieren Noch etwas Raten !!
Natürlich ist die Gefahr ausgehend vom Strassenverkehr und der Leistung der Maschinen gestiegen...aber egal..das mag KAUM ein Jugendlicher sehn..Tatsache.
Sparen Wir Uns Ratschläge, Hinweise und Kritik etc..Das spart Nerven!!
Die Zeiten wandeln sich, die Gesellschaft ebenso,
geh mit der Zeit und lass die "wilde Jungend" Ihre Erfahrungen machen ebenso wie Wir welche gesammelt haben.
Man kann etwas aus seiner Erfahrung erzählen, was Die damit machen und welche Entscheidung wer trifft ist deren Sache!!
Gruß Sven
ah P.S. mein Junior fängt nu mit 16 seinen Mö-schein an und Ich werde Ihn tatkräftig unterstützen ( Gute Schutzkleidung und Inspektion)
für den rest kann er sein Lehrgeld opfern...und mag seine Erfahrungen machen,so wie Ich vor vielen Jahren auch!!
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Ich lach mich kaputt, wenn der "Moralapostel" (in machem User) mal wieder den Finger hebt und die Welt retten und verbessern will!!
Jeder sollte sich das Bike oder Auto kaufen, dass er möchte und von dem er träumt. Das ganze noch mit etwas Hirn gepaart und der Traum wird zur schönsten Realität.
Meistens scheitert es an der fehlenden Kohle oder am fehlenden Hirn.
Mein Sohn bekam von mir zum 18ten Geburtstag eine Golf VR6 und fuhr nebenbei meinen 911 Carrera4 es gab nie Probleme und als er den 1zer machte, bekam er auch das Bike welches er wollte eine Kawa z1000.
Wo bitte ist das Problem?
Ob die Dose 50 oder 500PS hat, spielt keine Rolle, ebenso ist es beim Bike wenn ohne Verstand gefahren wird endet der Traum im Fiasko.
Auch bei reiferen Fahrern, die ja alles von der Pike auf gelernt haben - wir haben letzten Dienstag einen dieser ach so "Erfahrenen" beerdigt.
Und dann sollte man mal bedenken, bei 3Millionen angemeldeter Bikes was sind da 2000 Tote im Jahr - ich würde sagen minimaler Verschleiß - der zwar nicht sein müßte, aber damit kann man leben.
Warum muß mann alles diskutieren und zerreden - laßt die Jugend doch, die träumen und fragen eben, weil sie halt kein Bike haben und nicht fahren können.
Gruß Peter
PS: als Eltern sollte man seine Sprößlinge überall unterstützen und ihnen die Wege ebnen. Die dies verneinen sind meistens die, die als Egoisten über ihre Verhältnisse leben und für den Nachwuchs bleibt nix übrig.
Zitat:
Um genau zu sein - mich hat es zuletzt vor 16 Jahren im öffentlichen Straßenverkehr auf die Nase gehauen. Ursache war schlicht zu wenig Konzentration in Verbindung mit dafür zu hoher Geschwindigkeit in einer Kurve. Das ganz auch noch direkt vor meiner Haustüre, was den Peinlichkeitsfaktor massiv noch oben trieb. Also nichts, worauf man Stolz sein könnte, sondern ein individueller und vermeidbarer Fehler, der richtig Geld gekostet hat (auch damals waren Lackierungen teuer).
Nun nochmal (evtl. verstehst Du es jetzt) - ich spreche mich nicht gegen eine Motorradklasse aus, sondern verstehe es nicht, das Anfänger (und das ist man auch nach bestandener Probezeit) nach Mopeds verlangen, die ihre Fähigkeiten massiv übersteigen. Welchen Sinn macht das und wie ist das vertretbar?
Jetzt musst du mir mal erklären - vorher war es einfach zu schnell in die Kurve, jetzt plötzlich war es zu wenig Konzentration für die Geschwindigkeit (wärst du konzentriert gefahren, dann hättest du ja locker die Kurve geschafft...ist klar....).
Fakt ist:
Du hast scheiße gebaut und warst zu schnell und hattest (im übrigen genau das Gegenteil, von dem was du immer erzählst) NICHT genug Sicherheitsreserven.
Und jetzt willst du irgendwelchen Jungen Leuten vorwerfen, dass sie Bikes fahren wollen, die sie nicht beherrschen können? Wie wäre es mal mit an die eigene Nase fassen? Selber riesen Mist verzapfen, aber andere Leute belehren wollen.
Zitat:
das Anfänger (und das ist man auch nach bestandener Probezeit) nach Mopeds verlangen, die ihre Fähigkeiten massiv übersteigen.
*lach* jaja, aber du.... dein Moped hat vor 16 Jahren auch deine Fähigkeiten überschritten, sonst hättest du es nicht weggeworfen in der Kurve.
Ich bin gegen SSP für Anfänger, weil sie das Motorradfahren lernen unnötig schwer machen.
Das schaffen nur ganz wenige, auf solchen Hobeln vernünftig fahren zu lernen. Die meisten kapitulieren irgendwann vor ihrem Motorrad und bleiben dann entwicklungsmäßig stehen.
@ E605: Eine Z1000 ist kein Supersportler.
@Lewellyn:
Also ich bin der Meinung, dass du auf einem SSP wirklich einfach fahren lernen kannst - allein, weil sie vom Handling her extrem leicht zu fahren sind sind es im Grunde genommen erstmal solide Mopeds für einsteiger, wie ich finde.
Wieso wird eigentlich immer wieder vom ach so einfachen und anfängertauglichen Handling von Supersportlern geschwafelt? Weil die Moppedzeitungen davon schreiben? Weil man noch nie was anderes gefahren ist?
Massenzentrierung, niedriger Schwerpunkt, kurzer Radstand und die Lenkgeometrie von nem SSPler mögen toll bei HÖHEREN Geschwindigkeiten sein - ein der Stadt und auf kurvigen Landstraßen ist man aber (gerade als unsicherer Anfänger) mit Brot-und-Butter-Allroundern, oder kleineren Enduros wie der F650 von Lewellyn deutlich besser bedient.
Und JA, ich bin auch gegen diesen SSP-Wahn bei Anfängern. Das hat für mich häufiger was mit einem auf dicke Hose machen zu tun, als mit der Lust am Moppedfahren. Das Herzeigen ist wichtiger als der tatsächliche Spaß am Fahren. Was für'n Schwachsinn.
Allerdings find ich Kommentare von Usern, die ihr Alter als tollen Verdienst ansehen und sich über das Verhalten der Jüngeren mokieren, auch bescheiden. Alt werden ist kein Verdienst. Geht von ganz alleine. Und viele sind mit 50 in etwa so reif wie sie vor 30 Jahren waren.
Ich hab früher hirnlose Sachen gemacht, über die ich mich heute den jungen Hüpfern auch aufregen könnte. Es zeugt vermutlich nicht von sonderlicher Intelligenz, Fehler, die andere schon gemacht haben, wieder zu machen. Aber ich hab's ja (ein paar mal) auch gemacht, und - Gott sei dank - einige male mehr Glück als Verstand gehabt.
Wissen und Sein sind nun mal zwei paar Stiefel. Ich kann von einem Fehler wissen. Aber erst wenn ich ihn selber erlebt habe, habe ich EINSICHT. Das soll um Himmels Willen kein Aufruf sein, alle Fehler selbst nochmal zu machen. Ich versuch ja auch sie zu vermeiden wo es geht. Aber um ein paar Lernerfahrungen kommt wohl niemand herum. Nicht die "Jungspunde" von heute, nicht die alten Säcke von damals.
Genauso ziehen Argumente wie "Ich fahr seit 500 Jahren unfallfrei, ich kann viel besser fahren als der Jungspund da", bei mir nicht wirklich. Vorausschauend fahren und "Grenzgänge" vermeiden ist das eine, seine Karre in einer Extremsituation allerdings noch sicher zu beherrschen, das Andere. Einer der 20 Jahre unfallfrei fährt, muss nich zwangsläufig ein guter Fahrer sein. Auch "Routine" zählt nicht - wenn man es nie richtig gelernt hat, kommt es irgendwann auch zur Routine. Allerdings wurde dann eben die falsche Handhabung zur Routine. Mag im 08/15 Alltagsverkehr wurscht sein. In Extremsituationen nicht. Da mag dann der junge Haudegen, der gelegentlich auf der Renne fährt und dem Instruktor lauscht, besser dran sein, als der seit 30 jahren unfallfrei fahrende Routinist.
Worum ging's hier gleich nochmal?
Ok, jetzt werde ich wohl das eine oder andere doch noch relativieren müssen.
Bislang habe ich ganz bewusst meine eigene Fahrweise und die von mir bewegten Mopeds ausgeklammert. Nicht weil ich mich dafür schämen müsste, sondern um halbwegs neutral zu bleiben bzw. nicht zu provozieren.
Wie ich schon geschrieben habe - mein Streckenprofil besteht zu 90% aus Bergen und Kurven. Gerade Strecken finde ich langweillig und Highspeed-Orgien im öffentlichen Straßenverkehr sind absolut nicht mein Ding. Unterwegs bin ich mit diversen Zweitaktern, einer kleinen Enduro oder einem Supersportler.
Fahrweise? Wo Verkehr ist, defensiv und zurückhaltend. Wenn´s in die Berge geht und schön kurvig wird, auch mal etwas flotter als zulässig.
Wieso dieser Thread?
Nun, neben den hier immer wieder auftauchenden Fragen geht´s auch klar um Erfahrungen in der Praxis. Fahre ich auf gut ausgebauten Bundes- oder Landstraßen, dann gehöre ich klar zu den langsamen und angepassten Fahrern, vor denen sich kein Autofahrer fürchten muss. Leider gehöre ich mit dieser Einstellung offensichtlich zu einr Minderheit, da man permanent überholt wird und die überwiegende Mehrzahl der SSP-Fahrer offensichtlich massiv auf Kriegsfuß mit Geschwindigkeitsbegrenzungen steht. Nicht dass ich ein Waisenknabe bin und eisern 100 fahre, aber wenn mit 200 über die Landstraße geknallt wird, dann hört irgendwo auf. Ein solches Verhalten findet man typischerweise fast ausschließlich bei den Fahrern moderner SSP.
Ortswechsel. Berge und Kurven!
Jene Herrschaften, die zuvor auf der Landstraße an mir vorbeigeknallt sind als ob ich stehe, sind dort oft echte Verkehrshindernisse. Selbst mit meiner 250er Enduro (und die ist eigentlich richtig lahm), habe ich schon mehr als genug sog. SSP stehen lassen.
Fazit - hier werden supersportliche Motorräder gekauft, die hinsichtlich Motor, Fahrwerk und Bremsen "State of the Art" sind, aber die Fahrer nutzen deren Leistung schlussendlich nur auf der Geraden bzw. auf auf extrem gut ausgebauten Strecken (oder halt vor der Eisdiele). Wird´s eng und kurvig, dann ist vorbei mit lustig und man kann selbst mit 27 PS Kreise um sie fahren.
Jetzt soll mir doch mal bitte einer erklären, wieso die alle nach SSP schreien! Wofür brauchen die solche Teile? Zum Geradeausfahren? Sorry, aber da komme ich echt nicht mehr mit und bekomme die Grätze, wenn ich dann zum x-ten mal einen solchen Thread lese.
Aus genau diesem Grund hinterfrage ich den ganzen Mist. Wird hier durch die Werbung suggeriert, das nur cool ist und die hübschesten Mädchen bekommt, wer das theoretisch schnellste Eisen fährt? Was läuft da schief, wenn die meisten Leute unfähig sind, eine simples 34 PS-Maschinen an´s Limit zu bringen, aber unbedingt ein 170PS-Geschoß ihr eigenen nennen möchten?
Um was geht´s hier eigentlich noch? Um´s fahren oder um´s posen?
Gruß
Frank
@NOMDMA:
Ja, es geht ums fahren. Und es kann doch jeder fahren wie er möchte und was er möchte. Ist doch vollkommen egal - mir macht es Spaß einen SSP zu fahren. Warum? Sieht toll aus, hat einen tollen Sound, die Sitzposition gefällt mir, das Handling gefällt mir auch.
Es ist nunmal normal, dass du einen SSP auf kurvigen Bergstraßen nicht so bewegen kannst wie eine kleine leichte SuperMoto - dafür lässt dich der SSP fahrer auf einer gut ausgebauten Strecke (die auch kurvig sein kann!) 100% stehen, wenn er sein Gerät beherrscht.
Zitat:
Ein solches Verhalten findet man typischerweise fast ausschließlich bei den Fahrern moderner SSP.
Logisch...fahr mal mit einer KTM SuMo 200 ...
Zitat:
Was läuft da schief, wenn die meisten Leute unfähig sind, eine simples 34 PS-Maschinen an´s Limit zu bringen, aber unbedingt ein 170PS-Geschoß ihr eigenen nennen möchten?
Ich gehe mal davon aus, dass auch du kein 34 PS Maschinchen an das Limit bringst ... sonst würdest du wahrscheinlich auf der Rennstrecke unterwegs sein und "Mike di Meglio" heißen.
@pfuscher:
Zitat:
Das hat für mich häufiger was mit einem auf dicke Hose machen zu tun, als mit der Lust am Moppedfahren.
Ah okay...sollen jetzt also alle Fahrer von Sportbikes ihr geliebtes Gerät verkaufen und dafür irgendwas anderes kaufen? Aus welchem Grund? Wem es Spaß macht mit dem Bike rumzufahren, der macht es. Wenn man mal die "in der eigenen Stadt vor der Eisdiele rumstehe"-Fraktion rauslässt, dann gibt es doch im Grunde genomme viele, die einen SSP fahren, weil es ihnen Spaß macht.
Ich hab z.B. mal eine Runde mit einer KTM gedreht - eine LC 640 oder so war das - hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht ...
Ich hatte auch mal eine GSR 600, als meine GSX-R 600 in der Werkstatt war - was soll ich sagen? Gefiel mir nicht ...
Ich bin auch mal mit einer B-King gefahren - auch die gefiel mir NICHT.
usw. usf.
Ich bleibe bei meiner Meinung - für MICH ist eine SSP optimal - da reicht die 600er mit ihren 120 PS vollkommen aus.
Die Optik ist geil, der Sound ist Hammer (MIVV sei Dank), die Sitzposition und das Handling gefallen mir und die Kraftentwicklung könnte nicht geiler sein (obwohl ich mittlerweile gern die 1000er hätte...aber wer weiss was ich damit anstellen würde - nee, lieber die kleine 600er weiterhin fahren - wenn ich mal mehr Fahrpraxis als 6 Jahre habe, dann vlt. mal die "große"😉.
Lasst die Leute doch einfach fahren was sie wollen. Wie gesagt, für mich ist z.B. eine SSP optimal - im Grunde genommen ist hier sogar die Marke egal, weil die Feinheiten merkt man auf der Landstraße kaum - wobei man die unterschiedliche Sitzpositionen natürlich merkt (auch teilweise Leistungsentfaltung und Fahrwerksunterschiede - sogar Bremsen) - aber den Unterschied in Rundenzeiten umsetzen schafft man auf der LS als "Otto Normal Fahrer" nicht.
Wie schon mehrfach erwähnt - lasst die Leute fahren, was sie wollen. Auch ihr beherrscht eure Bikes nicht zu 100% und ans Limit bringt ihr sie schon gar nicht - und das selbst nach vielen Jahren Fahrerfahrung.
Schnellfahren macht auch mal Spass.
Wenn ich daran zurückdenke, als ich noch mit meiner K12 unterwegs war.
Wieviel Kurven in einer Autobahn stecken, wenn man mit 250 drüberbügelt.
Die A45 ist da ein schönes Beispiel. Sonntag morgens aufs Mopped und nach 90km und 30 Minuten mitten im Sauerland abfahren und dann die "langsamen" Kurven zurück genießen. War schon geil, irgendwie.
Andererseits habe ICH für MICH entschieden, dass ich das nicht mehr machen will. Um das auch technisch unmöglich zu machen (Achtung auf den inneren Schweinehund!), die Einzylinderlösung.
Deswegen mag von mir aus jeder mit 200PS und 300 über die Bahn bügeln, wenn er denn unbedingt will.
Das hilft aber nicht in der Haarnadelkurve am Berg. Das stärkt kein Vertrauen in die Haftfähigkeit der Reifen und gibt kein Gefühl für den Grenzbereich der Bremse und des Fahrwerks.
Das ist auch kein Motorradspezifisches Problem. bei einer Umfrage unter Autofahrern unter 22 und mit mindestens 150PS, ob sie sich für gute Autofahrer halten, kommen wieviele realistische Selbsteinschätzungen? Der Unterschied zum Motorrad ist nur, dass moderne Autos nahezu alles an Fahrfehlern ausbügeln, weil die elektron. Helferlein das Auto gar nicht in den Grenzbereich lassen.
Ich fahre jetzt seit 24 Jahren nahezu unfallfrei Auto, halte mich aber für keinen besonders guten Autofahrer. Weil ich nicht im Grenzbereich fahre. Ich weiß mangels Erfahrung nicht, wie mein Auto sich in seinem Verhält. Bei meinem ersten war das anders. 53PS im Kadett D, Baujahr 82, waren für einen motivierten 18jährigen relativ schnell in den Grenzbereich zu bringen. Der war ja auch entsprechend niedrig. Aber heute?
Viele meinen ja schon, sie wären im Grenzbereich, nur weil sie auf der Geraden mal das Gaspedal durchgetreten haben.
Auf dem Motorrad ist das etwas anders. Geradeausschnellfahren kann noch jeder. Aber in den Kurven zählt dann der Fahrer. Und sonst eigentlich nix. Das eine CBR600RR in der Kurve stabiler ist als eine CBF600, wie man den Motorradzeitschriften entnehmen kann, bezieht sich auf den Grenzbereich der Motorräder. Da wo Rasten kratzen und sich kleine Gummiwürste auf den Reifenkanten bilden.
Wer da sowieso nicht hinkommt, ist mit einer CBF IMMER besser bedient. Vieleicht lernt er ja mit der Zeit, die CBF an die Grenze zu bringen und will dann mehr.
Mein Lieblingscomic, passend zum Thema:
http://img70.imageshack.us/img70/5305/wlhc8.jpg
"Wer da sowieso nicht hinkommt, ist mit einer CBF IMMER besser bedient."
Ist das dein ernst?
Ich versteh einfach nicht, warum man nicht das Moped fahren sollte, was man gern möchte.
Nur weil man jünger ist heißt das nicht, dass man keine CBR YZZ(Z) RR fahren sollte oder dass man keine GSX-R, Ninja, R X o.ä. fahren sollte.
Natürlich ist er damit besser bedient.
Aber trotzdem werden viele aus optischen und Imagegründen die RR fahren.
Auch wenn sie mit einer CBF effektiv schneller und stressfreier unterwegs wären.
Das ist halt so. Auch wenn viele es nicht glauben (wollen).
Solange sie nur für sich oder mit gleich gestrickten Kumpels unterwegs sind, fällt das nicht weiter auf.
Nur damit Du mich auch richtig verstehst: Ich sage nicht: "Fahrt keine Supersportler!" sondern: "Wer mit einem Supersportler anfängt, macht es sich unnötig schwer."
Es soll ja auch Leute geben, die auf die harte Tour stehen.😉
😕
Ich glaube, die"Alten" unterschätzen sehr oft den gesundenMenschenverstand der"Youngsters" (und überschätzen ihren eigenen gleichzeitig auch oft in hoffnungsloserWeise) - kann man natürlich nie nie nie verallgemeinern, das ist hoffentlich selbstverständlich, gibt überall so'ne und solche, natürlich.
Nur die"Alten" wissen manchmal mehr, und sei es nur schlicht wegen der längerenDatenansammlungszeit, können ganz winzige leicht zu merkende"Knackpunkte" sein, oft steckt gar nix dahinter, nur "bewußt" wissen muss man's halt, z.B. dassÖl auf'mReifen sehr peinlich sein kann - primitivesBeispiel, sich "hinterher" - autsch😉- dran erinnern würde z.B. nix nützen, wäre sozusagen zu spät.
Aber ich finde deswegen, man muß keinesfalls alle (schlechten)Erfahrungen selbst machen (hey "night rod special", das klang ein bisserl seltsamDarwinisch...., wir sind doch nicht imDschungel😰, hoffe ich jedenfalls mal ganz naiv.). Es reicht doch völlig, sich dieErgebnisse solcherErfahrungen von denen erzählen zu lassen (aber bitte immer korrekt/wahrheitsgemäß), die diese schon - meist unfreiwillig - machten, egal wie alt die sind, und zumAustausch solcher"harten"Informationen😉🙁 gibt's ja erfreulicherweise z.B. diesesForum hier.
Gruß🙂
PS:Hoffentlich wird dieserThread keine"Endlos-Schleife"😁, liest sichStellen-weise manches bisserl so.