Selbständig machen?
Moin, Moin, an alle. Wollte mal wissen was ihr denkt, ob es sich noch lohnt als selsbfahrender Unternehmer zu fahren, hatte es eigentlich vor irgendwann mal mein eigener Chef zu sein. Würde mich über jede Antwort freuen. Danke an alle die mir Rede und Antwort stehen.
Beste Antwort im Thema
Also die Speditionsbranche steht auf dem Index, d.h Risikogruppe 1 bei Banken etc. Und das hat auch seinen Grund.Denn nirgendwo fallen Aufträge so schnel weg,oder gehen Auftraggeber Pleite, wie eben in der Speditionsbanche. Selbst bei einem sinnvoll untermauertem Konzept, findet man schwer eine Bank die einem den Kredit zur Unternehmensgründung, bzw. zur Vorfinanzierung der ersten Monate gibt. Denn ein Zahlungsziel von 3-4 Monaten ist normal. D.h man fährt 3-4 Moante, bis man den 1. Monate vergütet bekommt. Viele Speditionen bieten ein schnelleres Zahlungsziel an, was wiederrum meist mit einem Skonto verbunden ist, und das heißt du verlierst wieder Geld. Das Thema ist relativ komplex, so das daß einzelnde Für,- und Wieder nicht wirklich ausführlich hier abgehandelt werden kann.
Du schreibst du willst den Diesel,- und Mautpreis verfolgen in den nächsten Monaten, also sinken werden die Preise mit Sicherheit nicht, parallel dazu werden die Frachtpreise aber nicht wirklich steigen.
Also schlußendlich muss man jedes Angebot genau Prüfen, prinzipiell ist aber von einer Selbstständigkeit abzuraten! Viele Speditionen besorgen sich Existenzgründer, schröpfen diese bis sie Pleite sind, und dann steht schon der nächste mit Träumen vor der Tür.
Und eine abgeschlossene Prüfung zum Erwerb der EU-Lizenz qualifiziert dich in keinem Falle für einen Posten als Disponent etc. Um als Disponent zu Arbeiten habe ich eine Ausbildung zum Speditionskaufmann gemacht (Quereinsteiger die lange Zeit gefahren sind etc mal aussen vor). Und nach der Ausbildung stand ich erstmal wie ein "Ochse vorm Berg" und musste Erfahrung sammeln, damit ich dann doch den LKW FS+ADR+Stapler etc nach und nach gemacht habe und jetzt Fahre weil mir das, noch, mehr Spaß macht.
Also meiner Meinung nach, versuch soviel wie Möglich in dem Gewerbe zu können, und dann läuft es auch mit dem Geld, auch wenn du mal Krank bist😉.
19 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von ScaniaChris
Um zu wissen, ob die angebotenen Flocken reicht, gibt es ein Instrument, das nennt sich Kosten-Leistungs-Rechnung. Entweder ist der Unternehmer fit darin oder er wird abgezockt. Eigentlich ist das eine einfach primitive Marktordnung, die jeder verstehen sollte.Wer das Rechnen nicht so drauf hat, kann es lernen.
... und solch eine Tabelle ist auch in den Unterlagen/Büchern zur Vorbereitung auf die Unternehmerprüfung aufgeführt (zumindest war das so Anfang der 90er Jahre).
Ein Wochenende genügt, um sich mit dieser Kostentabelle eingehend zu beschäftigen, damit man einen Überblick über die Kostenverhältnisse erhält.
Also: Zeit- und Kostenaufwand sehr wenig!!
(Diese "Investition" muss drin sein, wenn mn sich eine Selbständigkeit überlegen will).
Grüsse, motorina.
Ok, ich meinte nicht die einfache Milch-Mädchen-Rechnung, die man in der Fachkundevorbereitung lernt, aber das wäre dann doch schon mal ein Anfang. Wenn man tiefer einsteigt, dann erkennt man sehr schnell, dass oft mit den "Problemlösungen" Symptome und nicht ihre Ursachen bekämpft werden. Alles vergeudeter Aufwand!
Nein, nein, @Chris, die Einfach-Version meinte ich auch nicht.
Da gibt es noch eine ausführliche Version, wo du dich erst mal durchbeissen musst mit Begriffsklärungen und verschiedenen Formeln, um überhaupt zu checken, mit welchen Parametern und mit welchen Bezügen (innerhalb der Formeln) zu rechnen ist.
Ist schon so lange her; aber ich bin der Meinung, dass diese Tabelle (da wurden auch Urlaubs-/Krankheitstage usw.usf. mit eingerechnet; waren so um die 40 Einflussfaktoren) zumindest in den alten Büchern enthalten war (als noch mit Entfernungs-Km gerechnet werden musste; Tarifbuch! Muss so 1991 gewesen sein).
... und mit dieser Tabellenkalkulation konntest du ganz gut realistische Werte errechnen (wenn du dich nicht selbst beschi... hast) - egal ob im Klein-Transporter- oder im 40t-Bereich).
Grüsse, motorina.
Moin.
Darf ich unterthänigst darauf hinweisen, dass das Rechnen im Güternahverkehrs- und Reichskraftwagentarif nichts mit Fahrzeugkostenrechnung zu tun hat? Danke. Gerade die Vorschriften für die Frachtberechnung (RKT Teil 2) zeigen, dass das ganze Theater aus dem Eisenbahngütertarif (DEGT) entstanden ist und namentlich die Kraftverkehrsordnung einen Abklatsch der Eisenbahnverkehrsordnung darstellt. RKT und KVO wurden 1935 entwickelt. Wer sich für Details interessiert: Jürgen Basedow: Der Transportvertrag. Studien zur Privatrechtsangleichung auf regulierten Märkten. Habil.-Schr. Hamburg 1986).
gruß f
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hallo @trailerman,
das ist klar.
Zitat:
Original geschrieben von trailerman
Darf ich unterthänigst darauf hinweisen, dass das Rechnen im Güternahverkehrs- und Reichskraftwagentarif nichts mit Fahrzeugkostenrechnung zu tun hat?
... dann hab´ ich mich etwas unglücklich ausgedrückt, sorry.
Für die Unternehmerprüfung damals waren neben RKT noch zwei oder drei andere Bücher Grundlage der Schulungen. Und in einem dieser Werke war eine umfangreiche Tabelle für eine realistische Kosten-Kalkulation aufgeführt, mit der ich sogar noch 2003 (in etwas abgewandelter Form) arbeitete - und das war nicht diese vereinfachte Kostenrechnung, die Mitte der 90er Jahre bei der IHK-Prüfung erfragt wurde.
Leider fehlt mir momentan die Zeit, meine uralten Unterlagen durchzuwühlen - aber irgendwo schlummern sie versteckt zwischen anderen nicht mehr benötigten Aufzeichnungen.
Grüsse, motorina.