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Schwenklager Vorderachse

Mercedes W110
Themenstarteram 8. April 2024 um 11:45

Grüsst Euch.

Mein W110 Bj. 1965, Scheibenbremsen vorne hat spürbares Spiel in den Schwenklagern.

Hatte die Gelegenheit, günstig eine komplette Vorderachse mit spielfreien und stets gut abgeschmierten Schwenklagern zu bekommen.

Die Achse liegt jetzt vor mir, und ich möchte die kompletten Schwenklager demontieren.

Dazu finde ich im Internet aber nur widersprüchliche Anhaben.

Hat das schon mal Jemand gemacht, und kann mir den Vorgang kurz beschreiben?

Gruss

Micha

20240401
15 Antworten

Hallo Micha, Du meinst vermutlich die Achsschenkel mit „Schwenklager“? Schrauben obrer Querlenker lösen, dann Mutter unten am Achsschenkel (senkrecht) auf, dann „Auge“ unten raus und gut is! Ich würde die ganze Achse wechseln-wenn nicht dann prüfe die inneren Lager am Fahrschemel auf Verschleiss. Wenn die mal „neu“ kamen dann baue die Achse um, da hast Du mehr Freude dran.

Themenstarteram 8. April 2024 um 15:32

Ich bin ein bisschen begriffstutzig, was die Begriffe angeht.

Ich möchte den sekrecht stehenden Teil wechseln, womit sich das Rad "lenken" lässt, also den drehbaren Teil, an dem die Radachse sitzt

Er ist oben und unten jeweils an den Querlenkern angeschraubt.

Aber das scheinen nicht bloss einfache Schrauben zu sein, oben ist ein drehbarer Exzenter, der vermutlich den Radsturz einstellt.

Wie löse ich das Ganze?

Moin Moin !

Gar nicht!!!!

Wie mein Vorschreiber schon völlig richtig schrieb, sind nicht deine Schwenklager defekt, sondern die Achsschenkelbuchsen haben Luft.

Bau die komplette Achse um ! Über diese Vorderachse habe ich schon viele Beiträge verfasst, weil praktisch sämtliche Werkstätten mit dieser völlig überfordert sind und diese schon beim Zusammenbau zerstören! Spätestens beim Einstellen wird sie dann zerstört, weil in den meisten Reparaturanleitungen hier ein Fehler drin steht, der die Achse zerstört! ( was natürlich auf die komplett umgeaute Achse genauso zutrifft)

Als Neuling machst du die Achse mit Sicherheit kaputt!

Im übrigen, wenn bei dir nur die Achsschenkelbuchsen Spiel in radialer Richtung haben und kein Höhenspiel, auch alle anderen Gewindelager spielfrei sind und sich abschmieren lassen (was im übrigen an den 15 Nippeln der VA alle 2500 km oder 1x / Monat , es gilt immer das zuerst eintetende !!! erfolgen muss) , dann ist es viel einfacher und auch Ressourcenschonedender, nur die Buchsen zu erneuern. Dazu braucht es aber Spezialwerkzeug, dass dir jeder Dreher in einer halben Stunde anfertigt.

MfG Volker

Ohne jetzt zu wissen ob die Achsen vom W108 und W110 an dieser Stelle gleich sind, gibt es von Schairer Klassiker ein Video dazu...

https://www.youtube.com/watch?v=2k3OgNAFE6c

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 9. April 2024 um 10:16:29 Uhr:

Moin Moin !

Gar nicht!!!!

Wie mein Vorschreiber schon völlig richtig schrieb, sind nicht deine Schwenklager defekt, sondern die Achsschenkelbuchsen haben Luft.

Bau die komplette Achse um ! Über diese Vorderachse habe ich schon viele Beiträge verfasst, weil praktisch sämtliche Werkstätten mit dieser völlig überfordert sind und diese schon beim Zusammenbau zerstören! Spätestens beim Einstellen wird sie dann zerstört, weil in den meisten Reparaturanleitungen hier ein Fehler drin steht, der die Achse zerstört! ( was natürlich auf die komplett umgeaute Achse genauso zutrifft)

Als Neuling machst du die Achse mit Sicherheit kaputt!

Im übrigen, wenn bei dir nur die Achsschenkelbuchsen Spiel in radialer Richtung haben und kein Höhenspiel, auch alle anderen Gewindelager spielfrei sind und sich abschmieren lassen (was im übrigen an den 15 Nippeln der VA alle 2500 km oder 1x / Monat , es gilt immer das zuerst eintetende !!! erfolgen muss) , dann ist es viel einfacher und auch Ressourcenschonedender, nur die Buchsen zu erneuern. Dazu braucht es aber Spezialwerkzeug, dass dir jeder Dreher in einer halben Stunde anfertigt.

MfG Volker

…die Buchsen (Messing) dann aber unbedingt original kaufen. Der Achsschenkelbolzen geht auch von Febi, aber deren Büchsen sind Müll. Vor Einbau sorgfältig auf Mass mit der Reibahle bearbeiten.

Moin Moin !

Zitat:

Frankyboy379

Frankyboy379

Ohne jetzt zu wissen ob die Achsen vom W108 und W110 an dieser Stelle gleich sind

Das sind praktisch identische Achsen

Zitat:

die Buchsen (Messing) dann aber unbedingt original kaufen

Zitat:

Der Achsschenkelbolzen geht auch von Febi, aber deren Büchsen sind Müll

Keine Ahnung , wie das heute aussieht, vor gut 40 Jahren gabs nur febi und zwar original bei Mercedes!

Zitat:

Vor Einbau sorgfältig auf Mass mit der Reibahle bearbeiten.

Unsinn . Natürlich müssen die nach dem Einbau auf Mass gerieben werden.

PS :das Video habe ich versucht ,mir anzusehen , aber gleich abgebrochen, weil das vom Ton völlig unzumutbar ist. Das müsste synchronisiert werden oder mit Untertiteln versehen.

MfG Volker

Vor dem Einbau des Achsschenkelbolzens!

Die gesamte Vorderachse 108,109,110,11,122,113 wurde damals (1959 bis1972) inklusive Ersatzteilbedarf im Komponentenwerk Kassel produziert. Febi hatte zumindest noch 2020 nicht mal eine Lieferantennummer.

Themenstarteram 10. April 2024 um 18:45

Also... mein Fehler.

??

Ich meinte natürlich die Achsschenkel.

Und richtig... es werden wohl die Buchsen sein, die ausgeschlagen sind.

An der zugekauften Achse sind die Achsschenkel vollkommen spielfrei - deshalb wollte ich die komplett tauschen.

Ausbauen müsste ich sie ja an meiner Achse sowieso - ob ich nun nur die Buchsen tausche oder gleich den ganzen Achsschenkel.

Oder habe ich da wieder etwas übersehen?

Moin Moin !

Nein , in dem Fall nicht , sofern , wie ich schon schrieb, der Rest deiner Achse i.O. ist.

Du brauchst aber dafür einen richtig guten Federspanner! (Oder ein sehr gutes Reaktions- und Vorstellungvermögen :D )

damit dir die Konstruktion klar wird , nimm dir erstmal die andere VA zur Brust. Bau alles ab , was am Achschenkel hängt, also Bremse, Nabe mit Scheibe , die kurze Bremsleitung zwischen Sattel und Schlauch (entrosten , konservieren und gut einlagern, die ist teuer), das Abdeckblech (die Verschraubungen sind meist nur mit SG schweissen zu lösen) . Dann siehst du den nackten Achsschenkel. Unten ist das Traggelenk, der Achsschenkelbolzen sitzt in diesem in einem Konussitz. Jetzt nimmst du ein stabiles Stahlrohr von ca. 1/2 m Länge, und steckst dieses durch das Loch im unteren Querlenker möglichst weit in die Feder. Dann schraubst du die Mutter , die mit einem Sicherungsblech gesichert ist, unten am Bolzen ab. Normalerweise passiert dabei nichts, weil der Bolzen im Konus fest klemmt. Sicherungsblech entfernen, Kinder, Hunde und wasweissichnochalles weit entfernt in Sicherheit bringen. Dann stellst du dich so hin, dass die wegfliegende Feder freie Flugbahn hat und du nicht getroffen werden kannst, weil es jetzt gefährlich wird. Du musst jetzt mit einem Hammer (kein Spielzeug, sondern einen richtigen Mottek) von aussen auf das Traggelenk schlagen , und dort treffen, wo der Bolzen darin klemmt. Nach einigen oder etlichen heftigen ( !! ) Schlägen tuts einen Knall und die Verbindung löst sich, wenn du Glück hast , wird die Feder vom Rohr halbwegs gehalten und richte keinen allzugrossen Schaden an.

Wenn du einen Federspanner hast, nimmst du den anstelle des Rohres, dann wird das trennen nicht so gefährlich.

Am Fzg ist die Sache viel einfacher. Da sicherst du die Feder auch mit einem Rohr, schraubst die Mutter ab, entfernst das Sicherungsblech, dann drehst du die Mutter wieder einige Umdrehungen drauf, so dass noch ca. 2 Gewindegänge frei bleiben. Dann stellst du das Fzg so, dass der untere Querlenker etwa unter dem Stossdämpfer aufliegt, am besten mit einem kleinen hydraulischen Stempel. Zur Probe diesen etwas hochpumpen, der Querlenker muss sicher etwas hochgehen und dabei die Feder zusammendrücken , ohne dass das fzg sich bewegt. Wieder runterlassen und den Stempel etwas reindrücken, dass zwischen Stempel und Querlenker ein paar mm Luft sind, dann Ventil zudrehen. Dann in alter Manier mit Prellschlägen den bolzen im Konus frei schlagen. Irgendwann knallts, aber es kann nichts passieren, weil die mutter noch alles zusammenhält. Den Stempel etwas hochpumpen, bis er unter dem Querlenker anliegt. Jetzt kannst du die Mutter abschrauben, dann den oberen Querlenker hochschwenken und dabei den Bolzen aus dem Traggelenk nehmen. Dann kannst du den Achsschenkel nach unten vom Bolzen ziehen.

Oben auf dem Achschenkel kleben vom Fett einige Scheiben , teils auch oben im Achsschenkel , da ist das Schwenklager ( ein einfaches Gleitlager) und ein paar Distanzscheiben.

Wenn du den Achsschenkel gewechselt hast, muss dessen Höhenspiel mittels dieser Distanzscheiben wieder ausgeglichen werden. Dafür den Bolzen mit montiertem Achsschenkel in den Konus stecken, aber die Mutter nicht montieren, sondern nur leicht mit der Hand reindrücken. dann das Höhenspiel prüfen, es muss deutlich zu spüren sein, aber nicht deutlich sichtbar. Wenn du der Meinung bist, es wäre so gut, dann die Mutter mit Sicherungsblech anknallen, und nochmal prüfen. Wenn du richtig geschätzt hast, ist das Höhenspiel fast Null , maximal 1 mm. Wenn es mehr ist, musst du die Chose leider wieder trennen, Gleiches gilt, wenn es zu wenig ist und sich der Achsschenkel nur noch schwer oder gar nicht drehen lässt. Das ist alles eine Gefühlssache!

Ich hoffe, ich habe das einigermassen verständlich beschrieben. Irgendwelche Vermessungen/Einstellarbeiten sind bei dieser Methode nicht erforderlich!

mfG Volker

Nachtrag: Sollte der Bolzen Abnutzungsspuren aufweisen, wirds kompliziert!

Themenstarteram 11. April 2024 um 10:47

Danke Dir sehr herzlich.

Das war eine tolle Beschreibung !!

Themenstarteram 3. Mai 2024 um 14:31

Schreyhalz:

Dank Deiner sehr verständlichen Beschreibung habe ich heute die Achsschenkel demontiert.

Hat alles gut geklappt.

Federspanner hatte ich nicht, Flugbahnberechnung ist ausserhalb meiner Kompetenzen, aber dreifach genommenes Rolladenband hat es auch getan.

Die Bolzen sehen sehr gut aus, und auch im entspannten Zustand hatten die Achsschenkel darauf kein erkennbares Spiel.

Danke nochmal für Deine Hilfestellung !

20240503
20240503

Moin Moin !

ja, aber das sind ja die Bolzen aus der "Schlachtachse"

Die Frage ist ja , wie die an deiner eingebauten Achse aussehen und ob das obere Lager dort Spiel hat. Wenn du diese austauschen muss, wird das kompliziert --- nicht wirklich für technisch versierte, aber genau hier ist die Rep.anleitung falsch (jedenfalls alle , die ich kenne) und man zerstört die Achse, wenn man danach vorgeht. Der Fehler wiederholt sich bei der VA- Vermessung/Einstellung!

MfG Volker

Was meinst du genau mit der Anleitung? Bitte um Aufklärung.

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