Schweißen auch ohne Schutzgas
Hallo , wollte nur mal aus Interesse wissen ob man Karosserieteile auch ohne Schutzgas schweißen kann
42 Antworten
Nein, du kannst damit nicht den Schweller schweißen. Das ist eine Fertigkeit, die man mal nicht eben "nebenbei" erlernt! Da bringt es auch nicht, das beste Schweißzubehör zuhause stehen zu haben.
Lass es einfach oder investiere richtig Zeit, ansonsten machst du mehr Schaden als Nutzen. Und selbst Profis sind schon Autos abgefackelt, einem Amateur passiert das noch leichter. Zumal der HU-Prüfer mit großer Wahrscheinlichkeit von Laien zurechtgepfuschte Schweißnähte nicht abnehmen wird. 1 mm Blech ist nichts für Anfänger.
Von der Optik im Sichtbereich reden wir erst garnicht!
Schweißen ist in der Anwendung fast so schwer wie Lackieren zu lernen. Dazu braucht man viel Erfahrung und Übung. Wenn man das noch nie gemacht hat fährt man besser zum Karosseriebauer, der kann das.
Na das ist doch mal richtig motivierend. Haben wir nicht alle mal irgendwo angefangen und sind im Laufe der Zeit besser geworden? Ok, der TE scheint sich das im Moment noch zu einfach vorzustellen - genau wie die ganzen User, die für Karoarbeiten unbedingt ein WIG-Gerät haben wollen und nicht den geringsten Plan davon haben.
Dann wird das halt nochmal gemacht, haben wir doch auch, oder? 😉
Ich meinte damit ja nicht das er es nicht probieren soll. Negativerfahrungen gehören zum Lernen genau so dazu wie Gute. Wenn man mit dem Handwerk aber generell gar nix am Hut hat bzw. gar keine Berührungspunkte hat, ist es dann doch nicht so einfach wie man sich das oft vorstellt.
So ein Schweißgerät kostet ja auch nicht gerade ein paar Peanuts. Es sollte ja dann ja am besten häufiger zum Einsatz kommen. Für einmal etwas Schweißen lohnt die Anschaffung nicht.
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Ja, das kann man durchaus erlernen. Die Denkweise des TE "ich habe es da, falls ich es mal brauche" ist da aber falsch. Denn übersetzt auf deutsch heißt es: Wenn ich Stelle XY schweißen muss, habe ich ein Schweißgerät.
Das scheint er noch nicht angenommen zu haben. Ohne Übung wird das Ergebnis qualitativ grauenhaft sein und/oder das Auto abfackeln und/oder neu gemacht werden müssen. Ein Profi wird auch mit "billigem" Gerät und falscher Methode brauchbare Ergebnisse erzielen, ein Geübter mit gutem Gerät und richtiger Methode auch brauchbare Ergebnisse. Auch wenn es bei letzterem wohl auch nur ein einfaches Gerät getan hätte. Einer ohne Plan, kann auch einen Silikon nehmen und Blech drankleben, ist ähnlich gut wie seine Schweißnähte. Den Schritt von planlos zu geübt erreicht man halt nicht, das man mal auf der Werkbank zwei Blechstücke aus dünnem Blech fehlerfrei zusammenheftet. Das fängt schon mit den Zwangslagen am Auto an, geht über nicht perfekt passendes Ersatzblech weiter und hört irgendwo mit den versteckten Schwierigkeiten wie Brandschutz oder unterschiedliche Blechqualität auf.
Mein Brandschutz besteht aus einer dünnen Lackiererfolie, cusi3 machts möglich. 😁
Fülldraht kommt ja unteranderem aus dem Schiffbau. Es kommt besser mit nicht ganz sauberen Materialien und Wind zurecht. Aber auch beim fülldraht gibt es Unterschiede. Es gibt welchen denn kann man ohne Gas verarbeiten wie Elektrode. Es gibt auch welcher der mit Gas verarbeiten wird. Das nutzt man auch im Metallbau gerne, da wo dicke Teile verbunden werden. Und gerade im Außeneinsatz hat man nicht gleich Fehlstellen wenn das Gas Mal weggeblasen wird.
Im Hobbybereich nutzt an den fülldraht der sich selber schützt.
Man sollte auf die Polung achten. Jedes Schutzgasschweißgerät kannst du mit fülldraht benutzen, man spart sich dann die Flasche. man muss nur die Polung anpassen dann spritzt es etwas weniger.
Es bleibt aber ein dreckiges Verfahren weil es Schlacke bildet. Die meisten billigen Fülldrahtschweißgeräte sind nur AC was mehr spritzt als DC.
Besser mit dem Gartentor anfangen und nicht mit crashrelevanten Bauteilen.
Zitat:
@Provaider schrieb am 12. März 2021 um 23:18:22 Uhr:
Besser mit dem Gartentor anfangen und nicht mit crashrelevanten Bauteilen.
Der To wollte vielleicht mal einen Radlauf einschweissen und keine neue B-Säule 😁
Ohne Schweißerfahrung vergiss es. Ich habe Schutzgas und Elektrodenschweißen gelernt, mit Fülldrahtschweißen kommst du nicht weit. Habe gerade eines gekauft, ich gebe es zurück weil nur ärgerlich!
Zitat:
@stand21 schrieb am 12. März 2021 um 14:50:52 Uhr:
Also das Märchen mit dem Autogenschweißen kannst du gleich knicken.Wenn ein Blech erst ausgeglüht ist wirds hart und ist schlechter zu bearbeiten.Erste Wahl ist Punktschweißen ,hat aber fast keiner,dann kommt gleich Schutzgas (MIG)
Fülldraht hab ich noch nie geschweißt ist wohl mehr was für Hobby oder draußen wo es windig ist und Dünnblech mit Elektrode schweißen hat eigentlich noch nie ein Blechklemptner gemacht.
Wenn es nur um äußeren Blechersatz geht wird mittlerweile auch viel geklebt ,da die Bleche doch sehr dünn und empfindlich(Verzug) oder ganz aus Alu gefertig sind.
Beim 5er BMW ist ab Werk sogar der gesamte Vorderbau incl der Federdome geklebt.Als alter Metaller glaubt man es erst nicht aber es hält !
Sorry, das ist alles falsch, was du da schreibst....
Autogen geschweißte Nähte weisen einen sehr geringen Verzug auf, sofern man es kann und einen sehr kleinen Brenner nutzt. Sie lassen sich hervorragend richten, da man autogen nur beide Bleche ineinander verlaufen lässt, ohne Schweißdraht zuzufügen. Dieser würde eine Naht hart machen. Sollte einmal ein "Unglück" passieren und man brennt ein Loch hinein, wird Material in Form eines Streifen des verwendeten Blechs zugeführt.
Punktschweißen ist ideal, um ganze Bleche einzusetzen,, jedoch nicht für den Teilersatz. Da sind wir wieder beim stumpf autogen schweißen. Wer's nicht kann oder hat, nimmt Schutzgas und schweißt Pilgernähte.
Fülldrahtschweißen geht in windigen Bereichen ebenso wenig wie mit Schutzgas. Der Fülldraht erzeugt eine eigene Schutzgaswolke durch den inneren Teil des Drahtes.
Karosserieblech mit Elektrode hat nicht nur noch niemand gemacht, es geht schlichtweg nicht.
Kleben ist in Bereichen, die ab Werk geschweißt waren, nicht zulässig und führt zum Erlöschen der Betriebserlaubnis des Fahrzeugs.
An den Fragesteller.......Kauf für das Lidl Fülldrahtgerät und ein paar Rollen und probier's an Restblechen aus. Übung macht den Meister!??
Hier gibt's viele gute Tricks
http://www.oldtimer-tv.com/oldtimer/DE/tipps-tricks/index.php
Viel Spaß,, lass dich nicht unnütz verwirren und verunsichern!
Andreas
Zitat:
@DXO schrieb am 12. März 2021 um 18:58:18 Uhr:
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 12. März 2021 um 18:36:41 Uhr:
Hat bei Restaurationen aber immer noch seine Berechtigung, da du meinstens ohne Materialzugabe schweißen kannst und die Naht anschließend noch bearbeitbar ist.Bei uns werden gelegentlich teure Oldtimer restauriert, wir würden nie auf den Gedanken kommen da irgend etwas mit Autogen zu schweissen.
PS: Anfang der 80er war das noch Bestandteil der Ausbildung/Schweißlehrgang, seit dem nie wieder gebraucht.
Cusi 3 ist heute angesagt, das hat einfach Vorteile, das kann man aber nur wissen wenn man damit mal gearbeitet hat.😉
CuSi3 ist auch eine gute Methode. Liegt sicher auch daran, dass kaum jemand noch autogen schweißen kann. Das ist nämlich das erste Mittel der Wahl, weil keinerlei Fremdmaterial zugegeben wird und sich die Nähte hervorragend richten lassen
Zitat:
@Sportler-69 schrieb am 12. März 2021 um 21:24:57 Uhr:
Natürlich, Schutzgas ist in der Anwendung aber einfacher.
Man braucht aber zusätzlich eine Flasche die man auch mit den gebräuchlichen Gasen zum Schutzgasschweißen Argon oder Helium befüllen lassen muss.
Die Flasche muss man auch meistens extra kaufen.
Helium aber niemals im Bereich von Stahlblech Karosserien. Das wird nur beim Schweißen von Aluminium, Magnesium und Titan verwendet.
Bei Stahlblechen CO2 oder Argon/CO2 Gemisch.
Zitat:
Karosserieblech mit Elektrode hat nicht nur noch niemand gemacht, es geht schlichtweg nicht.
Das habe ich 1983 nicht gewusst und meinen Taunus tatsächlich mit Elektrode geschweißt, der TÜV hat es abgenickt.
Bleche überlappt und kurze Randnähte geschweißt, das geht, dauert aber natürlich lange.
Anno 83 war ein Schutzgasgerät noch schwer erschwinglich.