Schwarz, schwarz, schwarz...

Ich habe überlegt, ob ich das posten soll oder nicht, weil es sicher wieder Streit gibt, aber ich möchte besonders die Anfänger warnen:

Gestern hatte ich einen Beinaheunfall. Es war extrem knapp. Dabei saß ich im Auto - und hätte wohl den größeren Teil der Schuld am Unfall getragen. Was ist passiert? Ich fuhr in einen Kreisel ein, nachdem ich mich durch einen langen Blick nach links versichert hatte, dass alles frei war. Während ich in den Kreisel einbog, tauchte für mich aus dem Nichts ein schneller Motorradfahrer auf. Ich lenkte stärker nach rechts, um im Kreisel ganz außen zu fahren und der Motorradfahrer zog nach innen. Das pastte gerade so, da hätte nicht viel gefehlt und es hätte geknallt!

Aber wie kam es zu diesem Beinaheunfall? Zunächst: Ich hatte mich vergewissert, dass es frei war, aber das war durch die starke Sonne recht schwer. Da ich im offenen Cabrio unterwegs war, war es wohl noch ein wenig schwieriger, denn man bekommt mehr Licht ab und das verengt die Pupillen, wodurch man die weniger hellen Dinge noch schlechter wahrnimmt. Völlig normal. Der Motorradfahrer fuhr ein komplett schwarzes Moped, das zum Teil schwarzmatt lackiert oder foliert war. Statt mit Licht zu fahren, hatte der Scheinwerfer ein cooles LED-Tagfahrlicht - das ich in dem Winkel zunächst nicht sehen konnte. Der Motorradfahrer war komplett in schwarz gekleidet. Ich möchte wetten, der hatte noch schwarze Socken und Unterwäsche an! Alles war schwarz, inkl. des Visiers, das war ein extrem dunkles.

Komplett schwarz und ein LED-Tagfahrlicht, das quasi nur geradeaus Licht abgibt - für mich war dieser Mopedfahrer erst im allerletzten Moment erkennbar, als es eigentlich schon zu spät war, denn ich war im Glauben es sei frei bereits in den Kreisel eingebogen.

Der Kerl konnte fahren und hat sein Moped beherrscht und auch ich habe gut reagiert, so dass wir gemeinsam den Unfall gerade eben noch verhindern konnten. Hätte es geknallt, hätte ich wohl die Hauptschuld an der Backe gehabt. Klar, ich hatte ich Vorfahrt missachtet. Nicht mit Absicht, auch nicht aus Schlampigkeit, sondern weil es mir der Motorradfahrer extrem schwer gemacht hat: Er hat sich so unsichtbar wie möglich gemacht und war auch noch relativ flott unterwegs, was es mir zusätzlich schwerer machte, ihn rechtzeitig zu erkennen.

Mein Rat an alle Schwarzfahrer: Lasst den Schei...! Kauft mindestens Klamotten mit Streifen oder anderen deutlich helleren Flächen, dazu helle/bunte Helme und macht das verdammte Licht an Euren Mopeds an! Die Tagfahrlichter mögen viel cooler sein, sie sind aber fast nur von vorne gut zu sehen, das normale Abblendlicht deckt einen viel größeren Bereich ab. Dazu kommt die Farbe des Mopeds: Ja, schwarz findet jeder gut, aber auch andere Farben sind nicht hässlich, komplett schwarz ist kompletter Schei... und letztlich nichts weiter als eine Tarnlackierung. In Verbindung mit einem komplett schwarzen Outfit die Garantie für Beinahunfälle und am Ende evtl. mal einen Volltreffer.

Ich weiß, für (zu) viele Leute bedeutet Motorrad schwarz und laut, alles andere kommt nicht in Frage. Ich sage: Es geht auch anders. Denkt mal darüber nach.

Gruß Michael

Beste Antwort im Thema

Ich habe überlegt, ob ich das posten soll oder nicht, weil es sicher wieder Streit gibt, aber ich möchte besonders die Anfänger warnen:

Gestern hatte ich einen Beinaheunfall. Es war extrem knapp. Dabei saß ich im Auto - und hätte wohl den größeren Teil der Schuld am Unfall getragen. Was ist passiert? Ich fuhr in einen Kreisel ein, nachdem ich mich durch einen langen Blick nach links versichert hatte, dass alles frei war. Während ich in den Kreisel einbog, tauchte für mich aus dem Nichts ein schneller Motorradfahrer auf. Ich lenkte stärker nach rechts, um im Kreisel ganz außen zu fahren und der Motorradfahrer zog nach innen. Das pastte gerade so, da hätte nicht viel gefehlt und es hätte geknallt!

Aber wie kam es zu diesem Beinaheunfall? Zunächst: Ich hatte mich vergewissert, dass es frei war, aber das war durch die starke Sonne recht schwer. Da ich im offenen Cabrio unterwegs war, war es wohl noch ein wenig schwieriger, denn man bekommt mehr Licht ab und das verengt die Pupillen, wodurch man die weniger hellen Dinge noch schlechter wahrnimmt. Völlig normal. Der Motorradfahrer fuhr ein komplett schwarzes Moped, das zum Teil schwarzmatt lackiert oder foliert war. Statt mit Licht zu fahren, hatte der Scheinwerfer ein cooles LED-Tagfahrlicht - das ich in dem Winkel zunächst nicht sehen konnte. Der Motorradfahrer war komplett in schwarz gekleidet. Ich möchte wetten, der hatte noch schwarze Socken und Unterwäsche an! Alles war schwarz, inkl. des Visiers, das war ein extrem dunkles.

Komplett schwarz und ein LED-Tagfahrlicht, das quasi nur geradeaus Licht abgibt - für mich war dieser Mopedfahrer erst im allerletzten Moment erkennbar, als es eigentlich schon zu spät war, denn ich war im Glauben es sei frei bereits in den Kreisel eingebogen.

Der Kerl konnte fahren und hat sein Moped beherrscht und auch ich habe gut reagiert, so dass wir gemeinsam den Unfall gerade eben noch verhindern konnten. Hätte es geknallt, hätte ich wohl die Hauptschuld an der Backe gehabt. Klar, ich hatte ich Vorfahrt missachtet. Nicht mit Absicht, auch nicht aus Schlampigkeit, sondern weil es mir der Motorradfahrer extrem schwer gemacht hat: Er hat sich so unsichtbar wie möglich gemacht und war auch noch relativ flott unterwegs, was es mir zusätzlich schwerer machte, ihn rechtzeitig zu erkennen.

Mein Rat an alle Schwarzfahrer: Lasst den Schei...! Kauft mindestens Klamotten mit Streifen oder anderen deutlich helleren Flächen, dazu helle/bunte Helme und macht das verdammte Licht an Euren Mopeds an! Die Tagfahrlichter mögen viel cooler sein, sie sind aber fast nur von vorne gut zu sehen, das normale Abblendlicht deckt einen viel größeren Bereich ab. Dazu kommt die Farbe des Mopeds: Ja, schwarz findet jeder gut, aber auch andere Farben sind nicht hässlich, komplett schwarz ist kompletter Schei... und letztlich nichts weiter als eine Tarnlackierung. In Verbindung mit einem komplett schwarzen Outfit die Garantie für Beinahunfälle und am Ende evtl. mal einen Volltreffer.

Ich weiß, für (zu) viele Leute bedeutet Motorrad schwarz und laut, alles andere kommt nicht in Frage. Ich sage: Es geht auch anders. Denkt mal darüber nach.

Gruß Michael

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Zitat:

@cng-lpg schrieb am 9. August 2020 um 22:10:26 Uhr:



Zitat:

@darkestmind schrieb am 9. August 2020 um 21:58:58 Uhr:


Kennt ihr diese Typen, die einem ins Gesicht sehen und trotzdem anfahren/losfahren?
Da nützt auch die beste Sichtbarkeit nix...

Das ist ein typischer Irrglaube. Oft ist es eher so: Du glaubst, der Typ blickt in Dein Gesicht, dabei sieht er zwar in Deine Richtung, erkennt Dich aber nicht. Was viele Gründe haben kann. Ein möglicher und zudem häufiger Grund ist ein dunkles oder schwarzes Moped und dunkle oder schwarze Kleidung nebst schwarzen Helm vom Fahrer des Mopeds. Es muss nicht so sein, aber es kann und es ist eben auch (zu) oft so.

Gruß Michael

Stimme zum Teil zu.
Nur kenne ich das auch wenn ich im Auto Fahre.
Bei denen, die Losfahren, während sie die Augen und vielleicht noch den Mund aufreißen, bin ich mir recht sicher das zumindest irgendwas erkannt haben.
Soweit es deren Synapsen verarbeiten konnten.

Besonders aufmerksam bin ich als Motorradfahrer, wenn im Auto gackernde junge Hühner sitzen.
Aber wenn denen dann etwas passiert, weil sie zu abgelenkt waren, heulen sie wenigstens.

Hier wird wieder hauptsächlich schwarz-weiss diskutiert.
Schwarz = unsichtbar
weiss = man wird nicht übersehen.

Am besten zu sehen ist übrigens leucht-orange. Deswegen tragen Strassenarbeiter und Müllwerker diese Kleidung. Das ist eine Erkenntnis, die durch viele Studien der Berufsgenossenschaften belegt ist.

Trotzdem werden diese Leute gelegentlich übersehen und überfahren und Schornsteinfeger werden auch nicht zwangsläufig plattgefahren, wenn sie aus dem Auto steigen.

Man kann andererseits selber entscheiden, ob man wie ein Schornsteinfeger oder ein Müllwerker auf dem Mopped sitzen will.
Oder irgendwas anderes.

Hmm,

TE hat nicht richtig geguckt und einen Biker übersehen. Zum Glück nix passiert.
Wiegelt es auf zu helle Lichtverhältnisse ab, anstatt sich eine anständige Sonnenbrille zu kaufen. Ich als Ex Cabriofahrer kann nur dazu raten sich eine anzuschaffen. Und ich meine nicht die billigen für n 10er, sonder eine richtig vom Optiker. Das bringt schon sehr viel.

Naja bekräftigt mich wieder darin , tagsüber einfach pauschal mit Fernlicht zu fahren.

Gruss

Ähnliche Themen

Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 10. August 2020 um 09:51:50 Uhr:


Hier wird wieder hauptsächlich schwarz-weiss diskutiert.
Schwarz = unsichtbar
weiss = man wird nicht übersehen.

Am besten zu sehen ist übrigens leucht-orange. Deswegen tragen Strassenarbeiter und Müllwerker diese Kleidung. Das ist eine Erkenntnis, die durch viele Studien der Berufsgenossenschaften belegt ist.

Trotzdem werden diese Leute gelegentlich übersehen und überfahren und Schornsteinfeger werden auch nicht zwangsläufig plattgefahren, wenn sie aus dem Auto steigen.

Man kann andererseits selber entscheiden, ob man wie ein Schornsteinfeger oder ein Müllwerker auf dem Mopped sitzen will.
Oder irgendwas anderes.

Da fällt mir der Arztkittel ein.
Eine Robe oder ein Talar wäre eher hinderlich. Gibt es Untersuchungen über übersehen Pfarrer im Verkehr?
Aber Schornsteinfeger sollen ja Glück bringen. Auch, wenn man sie überfährt? Fragen über Fragen.

Naja, passiert halt. Ist jedem schonmal passiert. Das Michael dafür wirbt, Mal die eigene Sichtbarkeit zu überdenken schadet nicht.

Mein Vater wurde auch am helllichten Tag übersehen. Blaues motorrad, helle Jacke, schwarz roter Helm. Die Dame hat auch gesagt sie hat ihn übersehen.

Wenn ich das Gefühl hab, es sind zweifelhafte Lichtverhältnissen, stülpe ich mir die Warnweste über. Und zwar zu meiner Sicherheit damit auch "der letzte blindmops" mich sieht.

Fehler passieren im Straßenverkehr. Aber hier wird immer aus einer Haltung der Überheblichkeit geschrieben, das geht mir nicht ein.

Zitat:

@Ben_F schrieb am 10. August 2020 um 10:33:49 Uhr:



Fehler passieren im Straßenverkehr. Aber hier wird immer aus einer Haltung der Überheblichkeit geschrieben, das geht mir nicht ein.

Nun tu ein Vorfahrtverstoß mal nicht als Bagatelle ab. Hätte auch einer sterben können. Meist nicht der Autofahrer.

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 10. August 2020 um 09:18:39 Uhr:


Besonders aufmerksam bin ich als Motorradfahrer, wenn im Auto gackernde junge Hühner sitzen.
Aber wenn denen dann etwas passiert, weil sie zu abgelenkt waren, heulen sie wenigstens.

Der Kandidat, ein Mann der durch Ressentiments, Pauschalisierungen und Schubladendenken auffällt. Ich gebe zu, ich bin auch nicht besser, aber mir ist es wenigstens unangenehm! ;-)

Zitat:

@H4udegen schrieb am 10. August 2020 um 11:17:17 Uhr:



Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 10. August 2020 um 09:18:39 Uhr:


Besonders aufmerksam bin ich als Motorradfahrer, wenn im Auto gackernde junge Hühner sitzen.
Aber wenn denen dann etwas passiert, weil sie zu abgelenkt waren, heulen sie wenigstens.

Der Kandidat, ein Mann der durch Ressentiments, Pauschalisierungen und Schubladendenken auffällt. Ich gebe zu, ich bin auch nicht besser, aber mir ist es wenigstens unangenehm! ;-)

Erfahrungswissen gebe ich gerne weiter. Sonst muss die Jugend ja wieder bei Null anfangen.

Meine KTM ist ja orange wie es sich gehört und daher geht das Thema eh an mir vorbei und ich hab nicht alles gelesen.

Zum Thema Licht wäre es mir aber neu das ich bei mir überhaupt die Wahl hätte ob ich mit TFL oder Abblendlicht fahre. Ich habe einen Schalter für Fernlicht und das wars. Zwischen TFL und Abblendlicht wird automatisch gewechselt und ein manuelles einschalten des Abblendlichts ist nicht vorgesehen.

Das kann allerdings auch zu der kuriosen Sitation führen das man persönlich als "Tagfahrer" ein defektes Abblendlicht nicht mitbekommt und im Ausland auf einmal ohne Licht im unbeleuchteten Tunnel einfährt.

Hier greift wieder die Wahrscheinlichkeitsrechnung, die viele nicht verstehen.
Mit Leuchtfarben steigt die Sichtbarkeit und damit die Wahrscheinlichkeit nicht übersehen zu werden, was aber nicht ausschliesst, doch übersehen zu werden.

Andererseits sollte man seine eigene Sehkraft hinterfragen, wenn man immer öfter dunkle Gestallten im Strassenverkehr übersieht. Das muss nicht gehäuftes Pech oder eine blöde Modeerscheinung der Moppedfahrer sein,
sondern ein Hinweis auf schwindende Sehkraft.

Nur weil man bisher immer Augen wie ein Adler hatte, muss das leider nicht für immer gelten.

Meine Moppedklamotten sind übrigens hauptsächlich schwarz und ich brauche mittlerweile eine Lesebrille.

Das merke ich immer wieder, wenn ich hier Beiträge von mir lese, die seltsame Schreibfehler haben. Dann hatte ich meine Brille nicht dabei.

Zitat:

@Marodeur schrieb am 10. August 2020 um 11:33:39 Uhr:


Zum Thema Licht wäre es mir aber neu das ich bei mir überhaupt die Wahl hätte ob ich mit TFL oder Abblendlicht fahre. Ich habe einen Schalter für Fernlicht und das wars. Zwischen TFL und Abblendlicht wird automatisch gewechselt und ein manuelles einschalten des Abblendlichts ist nicht vorgesehen.

Danke für das Ausräumen meiner Restzweifel, hätt ja sein können dass ich den manuellen Schalter seit 3 Jahren übersehe 😁

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 10. August 2020 um 11:10:51 Uhr:



Zitat:

@Ben_F schrieb am 10. August 2020 um 10:33:49 Uhr:



Fehler passieren im Straßenverkehr. Aber hier wird immer aus einer Haltung der Überheblichkeit geschrieben, das geht mir nicht ein.

Nun tu ein Vorfahrtverstoß mal nicht als Bagatelle ab. Hätte auch einer sterben können. Meist nicht der Autofahrer.

Jo du pickst dir wieder den einen Satz raus.
Das ist keine bagatellisierung sondern eine Feststellung. Es ist aber richtig eigene Sichtbarkeit zu erhöhen.

Man kann und sollte selber immer das Maximum dazu tun, dass nix Schlimmes passiert.

Sei es die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen oder das altbekannte "mit den Fehlern der anderen zu rechnen".

Zitat:

@Ben_F schrieb am 10. August 2020 um 12:40:57 Uhr:



Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 10. August 2020 um 11:10:51 Uhr:


Nun tu ein Vorfahrtverstoß mal nicht als Bagatelle ab. Hätte auch einer sterben können. Meist nicht der Autofahrer.

Jo du pickst dir wieder den einen Satz raus.
Das ist keine bagatellisierung sondern eine Feststellung. Es ist aber richtig eigene Sichtbarkeit zu erhöhen.

Man kann und sollte selber immer das Maximum dazu tun, dass nix Schlimmes passiert.

Sei es die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen oder das altbekannte "mit den Fehlern der anderen zu rechnen".

Das Maximum an Sicherheit hat man wahrscheinlich zu Hause im Bett. Es sei denn, das Bett befindet sich in Beirut. Aber ich will nicht abschweifen.
Auch wenn nix passiert ist, liegt ein Verkehrsverstoß vor, den der Micha begangen hat. Er hat den Vorrang eines anderen Verkehrsteilnehmers missachtet. Da kann man die Farben drehen und wenden wie man will, am Tatbestand ändert das nichts.

Hab ich das jemals behauptet, dass er keinen Verstoß begangen hat?

Ich hab gar keine Lust mit dir zu diskutieren, du drehst dir eh alles hin wie du willst. Und wenn das nix hilft, reagierst du mit völligem nonsense wie dem "völlige Sicherheit daheim Bett".

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