Schraube mit falschem Drehmoment angezogen

Hallo Leute,
an meinem Hauptlagern der Kurbelwelle sind M12 und nur eine M10. Nun habe ich beim Anziehen verpennt, das Drehmoment bei der M10 runterzustellen.
Habe die dann wieder rausgedreht. Die Schraube sieht augenscheinlich noch ok aus, also nicht gedehnt.
Kann ich wieder reindrehen oder lieber wechseln?

27 Antworten

Ich behaupte jetzt mal ganz frech,das Lösemoment ist immer höher als das Anzugsmoment. bei einer intakten formschlüssigen Verbindung.
Dies beruht auf den Unterschiedlichen Momenten von Haft und Gleitreibung..
Das sind Grundlagen der Physik und nicht von mir ausgedacht.

AEG

... Millionen Maschienebauer und Mechanikern wurde falsches beigebracht ... oder sie haben geschlafen.

https://www.nord-lock.com/.../

https://www.instandhaltung.de/.../professionelle-sicherung-204.html

.... und mal etwas wissenschaftlicher:
https://www.google.de/url?...

Zitat:

@Astradruide schrieb am 3. März 2022 um 13:18:50 Uhr:


... Millionen Maschienebauer und Mechanikern wurde falsches beigebracht ... oder sie haben geschlafen.

Beruhigent daß das nicht nur mir aufgefallen ist.

Den Eindruck bekom ich täglich auf den Baustellen🙂

... Du machst Dir auch keine Freunde 😉

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Bei so ner Vorlage! wer kann den da wiederstehen?
🙂

meine "seltsame" Erfahrung bei der Verschraubung vom Bedplate ( Hauptlagergasse ) oder Zylinderkopfschrauben / Pleuelschrauben ist, dass nach dem Anziehen der Schraube mit Maschinenöl am Gewinde und unter dem Kopf das Lösemoment ( nach einer gewissen Wartezeit ) größer ist als das Anzugsmoment.

am größten ist der Effekt, wenn die Schraube in einem Zug angezogen wird.

Erklärung: das Öl reduziert die Reibung beim Anzug und wird nach gewisser Zeit aus den Druckzonen verdrängt.

Das hier ist mal wieder der besten Beweis wie Theorie und Praxis auseinander laufen können. Da wird in der Theorie von absolut idealen Bedingungen ausgegangen die in der Praxis so in der Regel nicht vorzufinden sind. Jeder der schon mal die Reifen an seinem Auto gewechselt hat weiß wovon ich spreche. Da wird für ne Schraube/Mutter, die mit 120 NM angezogen wurde tlw. ein mehrfaches Drehmoment aufgewendet um die wieder zu lösen. Bei den ganzen Links hat auch nur einer vom anderen abgeschrieben und tlw. ist das nichts als Selbstbeweihräucherung der eigenen Schraubensicherungen vom Hersteller.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 3. März 2022 um 13:18:50 Uhr:


... Millionen Maschienebauer und Mechanikern wurde falsches beigebracht ... oder sie haben geschlafen.

Oder vielleicht hast du auch nicht verstanden, was du da verlinkt hast. (Maschinen haben übrigens nichts mit Schienen zu tun, sie sind also keine Maschienen).

Eine Schraube kann sich natürlich aus verschiedenen Gründen lösen oder lockern. Dann ist das Lösemoment natürlich geringer geworden. Bei einer völlig gelockerten Schraubverbindung geht das hin bis knapp über 0 Nm Lösemoment (nämlich mit zwei Fingern).

Gegen dieses allmähliche Lockern gibt es verschiedene Maßnahmen. Bei einer frisch angezogenen Schraube ist aber das Lösemoment immer höher als das vorherige Anzugsdrehmoment. Die Erklärung steht auch schon weiter vorne: Beim Anziehen bewegen sich die Reibpartner, zwischen ihnen liegt also Gleitreibung vor. Nach dem Stillstand liegt dann Haftreibung vor und diese ist - bei ansonsten gleichen Bedingungen - immer größer. Aus dem Grund soll man bei der Verwendung eines Drehmomentschlüssels auch immer darauf achten, dass das eingestellte Drehmoment aus der Bewegung heraus erreicht wird.

Zitat:

@Superbernie1966 schrieb am 3. März 2022 um 20:04:19 Uhr:


meine "seltsame" Erfahrung bei der Verschraubung vom Bedplate ( Hauptlagergasse ) oder Zylinderkopfschrauben / Pleuelschrauben ist, dass nach dem Anziehen der Schraube mit Maschinenöl am Gewinde und unter dem Kopf das Lösemoment ( nach einer gewissen Wartezeit ) größer ist als das Anzugsmoment.

am größten ist der Effekt, wenn die Schraube in einem Zug angezogen wird.

Erklärung: das Öl reduziert die Reibung beim Anzug und wird nach gewisser Zeit aus den Druckzonen verdrängt.

Gewinde die geschmiert werden sollen (und das ist nicht nur ÖL oder Fett) sind dann auch entsprechend spezifiiert ... was drauf soll und welches Anzugsmoment. Und vermtl. werden 98% aller Verschraubungen nicht mit Schmierdrehmomentvorgaben versehen ... d.h. dann haben sie auch trocken verschraubt zu werden oder nur mit einem Trennmittel ohne besondere Schmiereigenschaft. Trennmittel werden aber meist auch angeführt.

Zitat:

@Rockville schrieb am 4. März 2022 um 08:11:35 Uhr:



Zitat:

@Astradruide schrieb am 3. März 2022 um 13:18:50 Uhr:


... Millionen Maschienebauer und Mechanikern wurde falsches beigebracht ... oder sie haben geschlafen.

Oder vielleicht hast du auch nicht verstanden, was du da verlinkt hast. (Maschinen haben übrigens nichts mit Schienen zu tun, sie sind also keine Maschienen).

ein solches Kommentar macht die Maschinenbautechnisch aber auch nicht kompetenter.

Zitat:

Eine Schraube kann sich natürlich aus verschiedenen Gründen lösen oder lockern.

Was nicht gegenstand des Sachverhalts war.

Zitat:

Gegen dieses allmähliche Lockern gibt es verschiedene Maßnahmen.

... und gewolte oder ungewollte hatte ich gleich zu Beginn als Ausnahme angeführt .... natürlich nicht erschöpfen.

Zitat:

Bei einer frisch angezogenen Schraube ist aber das Lösemoment immer höher als das vorherige Anzugsdrehmoment.

evtl. falsche Oberflächengüten verwendet ... geht dann soweit das man Schrauben/Muttern mit hand reindreht und nur noch zerstörend entfernt bekommt.

Zitat:

Die Erklärung steht auch schon weiter vorne: Beim Anziehen bewegen sich die Reibpartner, zwischen ihnen liegt also Gleitreibung vor.

Die liegt in beide Richtungen an und die Steigungsrichtung mit dem Drehmoment ist genau die Reduzierende Kraft in richtung lösen ... ist auch so in den Quellen erklärt.

Zitat:

Nach dem Stillstand liegt dann Haftreibung vor

... und an dem Punkt würde ein erneutes weiterdrehen das Anzugsmoment nochmal erhöhen.

Es gibt ja Verschraubungen da soll zum lösen ein DrehMoSchl verwendet werden. Wenn der es nicht schafft hat man die Wahl zwischen brachial reißßen versuchen und Gewinde/bauteil zerstören oder kapitalschadenvermeiden Delaborierungsmaßnahmen.

@Rockville sorry!
Musterbeispiel für Theorie und Praxis sind die Schlagworte/Beispiele:
- bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen,
- aus der Bewegung heraus,

Wenn du es wirklich so genau nehmen möchtest und bis in den Exzesse treibst, dann sind beide (Beispiele/Ansatz) nur auf dem Papier oder in Gedanken reale Vergleiche/Ansätze.

Wenn ich das max. Drehmoment noch nicht erreicht habe, ist eine Bewegung bis hin zum max. Drehmoment unumgänglich?

Gleichbleibende Bedingungen sind selbst in steril gehaltenen Räumen (Reinraum) nicht zu 100% gegeben. Sollte wohl jedem klar sein das Staub, je nach beschaffenheit durchaus unter Druck in einer verbindung den Reibwert negativ, sowie auch positiv verändern kann.
Halt je nach Position, Einflüsse kinetischer Energien..... (Felge am KFZ, Ankerbolzen einer konstruktion gegenüber der Schraubverbindung UK von meinem Schreibtisch).

Ich höre fast jeden Tag am Telefon vom Planer/Fachplaner die Worte
Theoretisch müsste das:
- halten,
- passen,
- gleich sein,
- unterschiedlich sein
.........
Weil! Theoretisch kann man praktisch alles🙂

Zitat:

@bandscheib71 schrieb am 4. März 2022 um 09:29:32 Uhr:


Musterbeispiel für Theorie und Praxis sind die Schlagworte/Beispiele:

Die Unterscheidung zwischen Theorie und Praxis gibt es hier gar nicht: Die theoretischen Überlegungen zeigen sich nämlich auch in der Praxis.

Zitat:

@bandscheib71 schrieb am 4. März 2022 um 09:29:32 Uhr:


Wenn ich das max. Drehmoment noch nicht erreicht habe, ist eine Bewegung bis hin zum max. Drehmoment unumgänglich?

Eben nicht. Es ist falsch, wenn man die Drehbewegung kurz vor dem zu erreichenden Drehmoment stoppt. Dann kann es nämlich sein, dass man den Drehwinkel trotz danach angewendetem Drehmoment nicht erreicht. Einfaches Beispiel: Eine Radschraube soll mit 120 Nm angezogen werden. Versehentlich stelle ich am Drehmomentschlüssel 110 Nm ein und ziehe die Schraube mit diesen 110 Nm an. Dann bemerke ich meinen Fehler, stelle den Schlüssel auf 120 Nm und will jetzt die Schraube nachziehen. Das Ergebnis wird sein, dass sie sich keinen Millimeter bewegt, der Drehwinkel also völlig unverändert bleibt. Richtig wäre es also, die Schraube erst wieder zu lösen, dann aus der Bewegung heraus auf 120 Nm anzuziehen.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 4. März 2022 um 09:17:34 Uhr:



Zitat:

@Rockville schrieb am 4. März 2022 um 08:11:35 Uhr:


Eine Schraube kann sich natürlich aus verschiedenen Gründen lösen oder lockern.

Was nicht gegenstand des Sachverhalts war.

Warum verlinkst du dann einen Artikel zum Schraubensicherungsmittel Loctite?

Zitat:

@Rockville schrieb am 4. März 2022 um 10:54:33 Uhr:



Zitat:

@Astradruide schrieb am 4. März 2022 um 09:17:34 Uhr:


Was nicht gegenstand des Sachverhalts war.

Warum verlinkst du dann einen Artikel zum Schraubensicherungsmittel Loctite?

Man beachte das Kommentar zu den div. Loctites insebsondere Loc222 ... das wird ganz ohne nicht fester.

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