Schlingertopf / Beruhigungstopf - 25%-Problem und Tankuhr

Mercedes E-Klasse W124

liebe gemeinde,

ich habe mal wieder das 25%-problem, aber diesmal konnte ich es nicht lösen🙁🙁🙁

es geht um ein 250er diesel 1994 t-modell

vor ca. 1,5 jahren hatte ich das problem, daß bei ca 1/4 tankfüllung wenig/kein sprit mehr gefördert wurde (den alten thread könnte man raussuchen).

ergebnis damals war:

- es gibt im tank den sog. schlingertopf, damit man bei fast leerem tank auch in einer langgezogenen kurve oder am berg sprit bekommt
- dieser schlingertopf wird befüllt, indem der rücklauf vom motor zum tank in den schlingertopf mündet aber durch eine düse geführt wird, die zusätzlichen sprit aus dem tank in den topf fördert.
- damals wurde der tank von oben her gereinigt (tankgeber ausgebaut, schmutzpartikel abgesaugt), dann wurde das tanksieb gereinigt und der rücklauf mit druckluft durchgepustet, was verschmutzungen in der düse lösen sollte.

daraufhin war ruhe, alles bestens.

vor einigen monaten habe ich nun beobachtet, daß die warmleuchte der tankuhr bei fast leerem tank nicht anging und habe daher den tank komplett leergefahren (gottseidank in der nähe von zuhause!)

und nun seit letzte woche wieder das problem bei 1/4 vollen tank!

also wieder das gleiche prozedere wie damals, reinigen von oben und unten, diesmal aber zusätzlich den ausgebauten tankgeber geöffnet und im inneren gereinigt, es waren einige kleine, schwarze schmutzpartikel darinnen, ebenso einige im tank, diese soweit man drankommt, abgesaugt. und den rücklauf mit druckluft durchgeblasen.

nur diesmal hats leider nichts gebracht!

habe das 25-%-problem immer noch!

wer hat noch eine idee? ich dachte mal daran "grotamar" oder ähnliches zuzugeben, aber eigentlich meinte ich immer, die "dieselpest" wäre eine schleimige angelegenheit und nicht kleine schwarze plättchen?

sonst weitere ideen?

bitte keine antworten bezgl. "gardena-geraffel", die dichtungen sind ziemlich neu und ich habe außer dem beschriebenen phänomen keine probleme mit luft im system

grüße vom nogel!

Beste Antwort im Thema

hallo zusammen,

folgender zwischenstand, vielleicht auch endstand:

ich habe inzwischen 30 l diesel verfahren, dem ich das bakterien-mittel grotamar zugesetzt hatte.
dann nochmal den rücklauf kräftig durchgepustet, vorne von motorraum her, dabei tankdeckel offen und ordentlich mit der luftpistole durchgeblasen, nicht nur für ein paar sekunden.

seitdem funktioniert alles wieder, ich konnte problemlos den tank leerfahren, bis unter die 25 %-marke und schließlich auch bis die kontrollleuchte anging, die also auch wieder funktioniert.

ich hoffe es bleibt so. wenn nicht, werde ich nochmal den tankgeber ausbauen und von oben versuchen, speziell diesen bereich zu säubern, wo die rücklaufleitung in den schlingertopf mündet (saugstrahldüse)

grüße vom nogel!

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Zitat:

@nogel schrieb am 6. März 2014 um 18:55:37 Uhr:


liebe gemeinde,

ich habe mal wieder das 25%-problem, aber diesmal konnte ich es nicht lösen🙁🙁🙁

es geht um ein 250er diesel 1994 t-modell

vor ca. 1,5 jahren hatte ich das problem, daß bei ca 1/4 tankfüllung wenig/kein sprit mehr gefördert wurde (den alten thread könnte man raussuchen).

ergebnis damals war:

- es gibt im tank den sog. schlingertopf, damit man bei fast leerem tank auch in einer langgezogenen kurve oder am berg sprit bekommt
- dieser schlingertopf wird befüllt, indem der rücklauf vom motor zum tank in den schlingertopf mündet aber durch eine düse geführt wird, die zusätzlichen sprit aus dem tank in den topf fördert.
- damals wurde der tank von oben her gereinigt (tankgeber ausgebaut, schmutzpartikel abgesaugt), dann wurde das tanksieb gereinigt und der rücklauf mit druckluft durchgepustet, was verschmutzungen in der düse lösen sollte.

daraufhin war ruhe, alles bestens.

vor einigen monaten habe ich nun beobachtet, daß die warmleuchte der tankuhr bei fast leerem tank nicht anging und habe daher den tank komplett leergefahren (gottseidank in der nähe von zuhause!)

und nun seit letzte woche wieder das problem bei 1/4 vollen tank!

also wieder das gleiche prozedere wie damals, reinigen von oben und unten, diesmal aber zusätzlich den ausgebauten tankgeber geöffnet und im inneren gereinigt, es waren einige kleine, schwarze schmutzpartikel darinnen, ebenso einige im tank, diese soweit man drankommt, abgesaugt. und den rücklauf mit druckluft durchgeblasen.

nur diesmal hats leider nichts gebracht!

habe das 25-%-problem immer noch!

wer hat noch eine idee? ich dachte mal daran "grotamar" oder ähnliches zuzugeben, aber eigentlich meinte ich immer, die "dieselpest" wäre eine schleimige angelegenheit und nicht kleine schwarze plättchen?

sonst weitere ideen?

bitte keine antworten bezgl. "gardena-geraffel", die dichtungen sind ziemlich neu und ich habe außer dem beschriebenen phänomen keine probleme mit luft im system

grüße vom nogel!

Lieber Nogel,
Hier ist des Rätsels Lösung: das Problem liegt am Tankgeber. Tankgeber (oberhalb des Tanks, Schlüsselweite 46 mm) ausbauen. Du findest 50mm vor dem Ende des Alurohres eine eine ca. 1 mm² große Bohrung. Durch diese fließt der Diesel und sorgt für das Ansteigen des Schwimmers beim Tanken und gibt den Füllstand an. Ebenso den geringer werdenden Füllstand in dem Bereich 100% bis 25%.
Wenn der Füllstand den Bereich unter 25% anzeigen soll, muss der Schwimmer absinken können. D.h. der Diesel muss unter dem Schwimmer aus dem Alurohr entweichen können. Das geschieht über die ca. 1 mm² große Öffnung in der 'Dichtung' zwischen dem Alurohr und der Stahlplatte. Was passiert zwischen der ca. 1 mm² große Bohrung und der ca. 1 mm² großen Öffnung in der 'Dichtung'? Hierzu die mit einer Mutter gesicherte Stahlplatte lösen. Um diese aufdrehen zu können, musst du einen Schraubendreher, dessen maximale Breite in die Öffnung der Kunststoffhülse passt, in der Mitte entsprechend dem Gewindedurchmesser einsägen. Mit den verbliebenen beiden Zacken lässt sich die Schraube lösen und die Stahlplatte entfernen. Nun zeigt sich die Struktur dieser 'Dichtung'. Zunächst sind es die zwei Bohrungen (die beiden Bleistiftspitzen zeigen diese), durch die der Diesel aus dem Alurohr über dass Labyrinth zurückfließt. Und dieses Labyrinth ist ein recht langer Durchflussweg und war bei mir stark verschmutzt, verhinderte somit den Rückfluss des Diesel, damit das Absinken des Schwimmers. Wahrscheinlich war das die Ursache für den permanent angezeigten vermeintlichen noch ausreichenden Füllstand von noch 25%.
Also: das Layrinth säubern. Auch das untere Ende des Alurohres, denn dort waren ebenfalls schwarze Ablagerungen vorhanden. Beim Zusammenbau darauf achten, dass die Aussparung des Alurohres in die Kerbe der Mutter (SW 46) kommt. Sicherheitshalber würde ich an das Gewinde der kleinen Mutter etwas Loctit geben, zur Sicherheit, damit sich diese garantiert nicht löst.
Offenbar rührt der Schmutz von der 'Dieselpest' her, denn nach Ablassen des Diesel aus dem Tank konnte ich durch die Öffnung auf dem Tankboden feine schwarze Ablagerungen erkennen. Der auch sichtbare Filter im Schlingertopf war nicht stark verschmutzt.
Mein zusätzliches Problem war, dass sich im Tank ein dünnes fast undurchsichtiges Kunststoffflies befand (schwerer als Diesel), das zufällig der beim Abpumpen hierüber befindliche Abpumpschlauch ansaugte und in den offenen Auffangbehälter beförderte. Und nur weil dieser offen war, konnte ich diese Flies erkennen. Dieses Flies lag nun in den zurückliegenden Jahren auf dem Tankboden vor dem/r Venturirohr/-pumpe, wo eigentlich über den Dieselrücklauf der Diesel im Tank angesaugt werden sollte. Folge: der Schlingertopf wurde nicht befüllt. Netterweise hat hat mich der Vorbesitzer darauf aufmerksam gemacht, unbedingt bei ca. 25% Füllstand zu tanken, um nicht liegen zu bleiben.
Übrigens: wegen der erkannten Ablagerungen werde ich den Tank komplett reinigen.
Eine Rückmeldung wäre nett.
Gruß Rainer Hackmann

Ganz andere Frage:

Wenn meine Reservelampe nicht angeht trotz daß die Tankuhr immer leerer anzeigt, was könnte da die Ursache sein? Das Lämpchen ist in Ordnung.

Zitat:

@Rainer-Eva schrieb am 24. November 2016 um 21:23:03 Uhr:


Lieber Nogel,

(...)

(...)

Eine Rückmeldung wäre nett.
Gruß Rainer Hackmann

Hallo Rainer und danke für deine Mühe und deine Fotos. Aber wie du in meinem letzten Beitrag (am Ende der Seite 1) siehst, ist das Problemseit 2014 gelöst 😉 😉

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Siehe auch hier:

http://www.peachparts.com/Wikka/W124FuelSender

(mit weiteren Fotos)

...Ergänzung zu meinem Beitrag vom 24.11.2016:
Ich habe nach Demontage des Tankgebers vorsichtshalber die feinen Drähte mit ganz feinem Schmirgelpapier (=die zusammenfaltete Reibe einer Streicholzschachtel leicht an einen Draht gedrückt und ein paar mal hin und herbewegt) gesäubert.

Nach abgepumptem Diesel und ausgebautem Tankfilter war der Tankboden noch mit Diesel bedeckt. Während des Abpumpens des Diesel aus dem Tank in den offenem Behälter wurde, weil offen auch gut erkennbar, schon eine Menge an Tank-Ablagerungen hineingefördert, die sich dort ablagerten. Wichtig war daher auszuschließen, dass beim Zurückgießen des Diesels aus dem Behälter diese Ablagerungen nicht in den Tank zurückgelangen.
Um die verbliebenen Ablagerungen des Tanks trocken wegsaugen zu können, musste der Rest Diesel aus dem Tank raus. Diesen Vorgang verband ich mit dem Test herauszufinden, welcher Tankanschluss für den Zulauf und welcher für den Rücklauf ist:
Unteres Rohr des Tanks ( Durchmesser 8mm) mit Druckluft beaufschlagt führte sichtbar zum Austritt des im Rohr befindlichen Dieselrestes unmittelbar oberhalb des Gewindes des Tanks für den Tankfilter. Diese Leitung ist der Tankausgang und Zulauf für die Kraftstoffförderpumpe.
Danach das darüber befindliches Rohr (Durchmesser 10mm) mit Druckluft beaufschlagt. Die Druckluft strömt durch das Veturirohr und saugte über die Öffnung dieses Rohres, die dicht über dem Tankboden vor dem Beruhigungstopf liegt, den restlichen Diesel weg und beförderte diesen mit kräftigem Schwall in den Beruhigungstopf. Da der Tankfilter ausgebaut war, floss dieser Schwall Diesel durch die Tankfilteröffnung in den darunter gestellten Auffangbehälter. Der über die Druckluft angesaugte und damit vermischte Diesel erzeugte zudem im Tank einen Dieselnebel, der zum Teil aus der Tankgeberöffnung entwich. Dieses 10mm-Rohr ist der Tankeingang für den Dieselrücklauf.
Als der Tank nun leer war, habe ich ein dünnes Aluminiumrohr ca. 50 cm lang an einen (Industrie-) Staubsauger angeschlossen und damit die auf dem Tankboden liegenden feinen schwarzen Ablagerungen weggesaugt. Es sind die gleichen, die sich auch in dem Labyrinth des Tankgebers befanden. Vergleich der Tanktiefe mit der Länge des Tankgebers ergab, dass diese 1mm Öffnung in der Dichtung des Tankgebers (Siehe Bild in meinem ersten Beitrag) sich nur ca. 5mm über dem Tankboden befindet. Beim Betanken meines mehr als zwanzig Lebensjahre alten S124 300TD, genauer: beim damit verbundenen Hochsteigen des Schwimmers im Alu-Rohr des Tankgebers, strömte Diesel mit den feinen Ablagerungen des Tankbodens über die ca. 1mm große Öffnung in das Labyrinth, lagerte sich dort in den mehr als zwanzig Jahren nach und nach ab und verstopfte letztendlich den Durchfluss.
Mit dem Rohr habe ich nun den Tankboden, soweit ich diesen sehen und erreichen konnte, freigesaugt. Besonders habe ich darauf geachtet, dass der Tankboden unmittelbar unter dem Tankgeber und an der Veturirohröffnung sauber wurde. Mit einer kleinen Taschenlampe konnte ich in den Tank hineinleuchten und die Saugarbeit überprüfen.
Den Diesel aus dem offenen Behälter habe ich über einen Trichter, in den ich einen Kaffeefilter gelegt habe, in eine Flasche gefüllt und erst dann wieder in den Tank zurückgegeben. Entgegen meiner Annahme im Beitrag von 24.11.2016 handelt es sich bei diesen feinen festen Ablagerungen nicht um 'Dieselpest'.
Die O-Ringe von Tankgeber und -filter habe ich nicht gewechselt.

Test: nach Einbau des Tanksiebs und des Tankgebers zunächst nur ca. 3 Liter Diesel in den leeren gereinigten Tank eingefüllt. Reservekontrollleuchte funktionierte/leuchtete. Auch die Tankanzeige funktionierte und zeigte einen leeren Tank an, die vor der Säuberung des Tankgebers einen ca. 25% Füllstand anzeigte, der nicht existent war.

Da mir keine Werkstatt einen 46-er Ringschlüssel ausleihen und ich mir keinen kaufen wollte, habe ich mir einen aus Flachstahl selber angefertigt. Kein Problem. Flachstahl im Schraubstock soweit umgebogen, bis der Winkel einer normalen Schraube erreicht war. Die Länge einer Sechskantseite der 46-er Schlüsselweite beträgt ca. 25,5 - 26 mm. Um dieses Maß die weiteren Abwinkelungen angebogen und zur Kontrolle einen Sechskant einer größeren Schraube angehalten. Dann seitlich zwei Bolzen angeschweißt. Einen Bolzen in die entsprechende Bohrung eines weiteren Flachstahls (das ist der Hebelarm für den Flachstahl-Sechskant-Schlüssel) gesteckt, der andere Bolzen drückt sich an dem Flachstahl ab und so kann der Tankgeber problemlos gelöst und festgeschraubt werden.
Gruß Rainer

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