Schließung Niederlassungen
Laut einer Zeitungsmeldung will Renault sich in Deutschland nur noch auf Ballungszentren konzentrieren und schließt als Folge dieser Entscheidung seine Niederlassung Rhein-Neckar mit Standorten in Mannheim, Heidelberg, Worms, Speyer und Heilbronn. (Sind das keine Ballungszentren?!)
Es bleiben wohl kleinere Händler am Rande der Großstädte übrig. (Widerspruch zur Zeitungsmeldung)
Der Zeitungsartikel beruft sich auf einen Martin Zimmermann, Sprecher von Renault-Nissan.
Zuerst dachte ich an einen vorgezogenen Aprilscherz, musste dann aber wohl einsehen, dass es keine Fiktion ist und allein bei der Rhein-Neckar AG um den Abbau von 110 Stellen geht.
Bleibt mir als Kunde nur die Frage: Ist Renault nun von allen guten (Marketing)-Geistern verlassen?
Oder kann mir jemand eine Erklärung für diesen wirtschaftlichen Unfug auf dem Rücken von Tausenden von (bald ehemaligen) Renault-Kunden geben?!
Tinkus
17 Antworten
Da viele Niederlassungen im großen Stil Geld verbrennen, ist die Schließung einiger Betriebe alles andere als wirtschaftlicher Unfug. Leider kommt diese Maßnahme recht spät, denn durch die Ausdünnung des Vertragshändlernetzes, nicht zuletzt durch den aggresiven Intrabrandwettbewerb seitens der Niederlassungen, sind Lücken zu schließen. Die Standorte werden sicher Käufer finden - wobei abzuwarten bleibt, ob dort die Marke Renault weiterverkauft oder anderweitig mit PKW gehandet wird.
Wieviele Arbeitsplätze tatsächlich wegfallen, kann man erst nach Schließung und Verkauf der Niederlassungen sagen.
Gruß, Wolf.
Créateur de Malheur?
Glaubt Renault denn tatsächlich, dass mit der Schließung von großen Renault-Niederlassungen im Rhein-Neckar-Ballungsraum der Abwärtstrend bei den Neuzulassungen in Deutschland (2006 minus 10%) gestoppt werden kann?
Wer wird denn in Mannheim, Heidelberg oder Heilbronn einen Renault kaufen, wenn er dazu weite Anfahrtswege zu Mini-Werkstätten im ländlichen Bereich in Kauf nehmen muss?
Gibt es außer schlechter Qualität noch einen gravierenderen Grund, auf eine andere Marke umzusteigen?
Hier scheint eine miserable Marketingarbeit vorzuliegen, wenn die Presse in diesem Zusammenhang bereits von
"Créateur de Malheur"... spricht.
tinkus
Es gibt für den Verlust an Marktanteilen verschiedene Gründe, die NICHT im Endkundenbereich liegen. Der neue Chef Carlos Ghosn (hat bekanntermaßen Nissan binnen kürzester Zeit saniert) greift bei Renault hart durch. So wurden z.B. Verkäufe an Mietwagenfirmen zurückgefahren, da diese zwar Zulassungszahlen, aber eben auch null Erträge, oft sogar Verluste bringen. Das gilt auch bei anderen Großabnehmergeschäften - nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern in ganz Europa. Dazu kommt natürlich, dass es in 2006 keine nennenswerte Neuerscheinung ínnerhalb der Modellpalette gab, welche i.d.R. die Zulassungszahlen nach oben treiben.
Und derzeit geht es eben auch darum, unrentable Niederlassungen (auch wieder in ganz Europa) abzustoßen. Ich denke nicht, dass die meisten Standorte wegfallen, sondern dass diese verkauft werden.
Sicher kann man auch weiterhin hübsche roten Zahlen schreiben und sich dann mit den teuer erkauften Marktanteilen brüsten - nur würden damit wichtige Reformschritte weiter nach hinten verschoben (kennt man bestens aus der Politik). Und wenn in ein paar Jahren notwendige Maßnahmen ergriffen werden, sind diese noch viel dramatischer und schmerzhafter als die jetzigen.
Mir persönlich ist z.B. der Marktanteil von Renault völlig Wurscht, einzig die Stückzahlen und Erträge in unserem Unternehmen zählen. Da wir als (großer) Familienbetrieb mit den 4 Berliner Niederlassungen (ich denke, dass da auch mittelfristig Schließungen/Verkäufe anstehen) seit Jahren erfolgreich konkurrieren, machen wir irgendetwas richtig.
Die Verluste einer sanierungsbedürftigen Niederlassung würden jeden Mittelständler binnen kürzester Zeit ruinieren und diese Verluste kann und will sich Renault nun mal nicht mehr leisten. Auch wenn es erstmal ein paar Marktanteile kostet.
Gruß, Wolf.
Wenni ch auch mal was dazu sagen darf, finde ich das von Renault gar nicht so dumm, ganz im Gegenteil!!!
Hab zwar nicht so viel Ahnung, was bei Renault derzeit wirklich abläuft wie "AutoMensch", aber
während deutsche Hersteller gleich ganze Produktions-Standorte im In- und Ausland dicht machen und so gleich mehrere 1000 Mitarbeiter auf die Strasse setzten, versucht es Renault halt erst mal auf diese, nicht so rabiate Art!!!
Ist meine Meinung!!! 😉
Gruss André
Die meisten in den Vorstandsetagen denken in Marktanteilen. Ich sehe dies in vielen Situationen in denen uns Wettbewerber Kunden "wegkaufen". Also ganz ähnlich wie in der KFZ Branche. Aufgrund von Presse und Immage kann dies natürlich dazu führen dass die Kunden glauben es müsse schon was dran sein wenn so viele dieses Produkt kaufen. Man wird ja auch an jeder Ecke damit konfrontiert.
So langsam scheint sich aber die Erkenntnis durchzusetzen dass dies eine sehr teure Variante des Marketings ist und vor allem in Zeiten, in denen eigene Schwierigkeiten hinzukommen zum Bummerang wird. Denn das Geld, das hier verblasen wird muss an anderer Stelle eingespart werden. Bei uns ist es mittlerweile so, dass unprofitable Geschäfte nicht mehr gemacht werden. Nach abzug eines Risikoaufschlages muss noch ein bestimmter Deckungsbeitrag bleiben. Wenn nicht - soll der Wettbewerb mit diesem Deal glücklich werden. Es hat sich gezeigt dass in den meisten Fällen die Kunden damit nicht gut fahren und der Wettbewerber ebenfalls nicht. Für beide wird es dann meist recht teuer.
aus der zeitung
Hallo,
ist aus meiner Tageszeitung!
Regionalnachrichten aus Ihrer Zeitung
--------------------------------------------------------------------------------
Renault schließt Niederlassung in Worms
Ende Januar verlieren acht Mitarbeiter ihren Job und 4000 bis 6000 Kunden ihren Ansprechpartner
Vom 09.01.2007
Kurz vor Weihnachten flatterte Filialleiter Guido Gebauer und seinen acht Mitarbeitern die Kündigung auf den Tisch: Die Wormser Renault-Vertretung in der Straße "Im Katterloch" muss Ende Januar schließen.
Von
Roland Keth
Das Renault-Haus hat es nicht alleine erwischt. Zusammen mit der Wormser Niederlassung machen auch Heidelberg und Mannheim dicht, die Kollegen in Heilbronn haben Ende März ihren letzten Arbeitstag. "Nur Speyer soll erhalten bleiben, weil sich dort ein Nachfolger gefunden hat", weiß Gebauer zu berichten. Die genannten fünf Autohäuser gehören alle zur RN Rhein-Neckar GmbH, dem Nachfolger der früheren Friedrich-Gruppe.
Dieser Gruppe gehört der Grund und Boden im Katterloch. Pächter ist hingegen die Reagroup Deutschland GmbH (Brühl), ein direktes Tochter-Unternehmen des französischen Renault-Konzerns. "Das finanzielle Ergebnis von Worms ist mit Sicherheit nicht der Anlass für die Kündigung." Der eigentliche Grund liegt nach Einschätzung Gebauers wohl eher in der neuen strategischen Ausrichtung der Reagroup. "Die sind nur noch an Großstädten interessiert, weil in den kleineren Niederlassungen kein oder zu geringer Gewinn gemacht wird."
Im Wormser Haus sei bei "4000 bis 6000 Kunden" durchaus Geld verdient worden, versichert der Filialleiter. Auf der anderen Seite habe die Reagroup aber in erheblichem Umfang Belastungen auf das Wormser Haus abgewälzt, die das Betriebsergebnis negativ beeinflussten.
Neben der Reagroup verkauft auch die Renault Nissan Deutschland AG Autos. "Die haben auch einen neuen Investor oder Betreiber gesucht, denn von Renault weiß ich, dass man den Standort Worms gerne erhalten würde", berichtet Gebauer. "Leider erfolgte dies alles viel zu spät. Das Zeitfenster ist mittlerweile so klein geworden, dass es momentan schlecht für eine Nachfolge aussieht", schätzt der Fillialleiter die Lage ein.
Im Klartext: Wormser Autofahrer, die eine Renault-Werkstatt brauchen, bleibt wohl nichts anderes übrig, als zähneknirschend in die Nachbarschaft zu fahren und viele Umstände in Kauf zu nehmen. Die nächsten Niederlassungen finden sich in Alzey, Ludwigshafen, Bensheim oder Biblis.
Dass das Verhalten der Reagroup alles andere als Image fördernd für den französischen Autobauer ist, liegt für Gebauer auf der Hand. "Aber das ist der obersten Heeresleitung leider zu spät aufgefallen", merkt der
Filialleiter an.
MfG
Zimbi RFD
Man wird es verkraften können, wenn für die eingesparten Gelder endlich vernünftige Autos zusammengeschustert werden, bzw. endlich gute Motoren kommen (speziell Diesel: "Kundenbeanstandung: "Zieht nicht richtig...etc."😉. 😉
Schön, dass man mit Espace, Avantime, Modus & Co. reihenweise Designpreise abgeräumt hat. Aber mit sowas traut sich doch keiner auf die Straßen... 😁
Zitat:
Original geschrieben von L0RENZ0
Man wird es verkraften können, wenn für die eingesparten Gelder endlich vernünftige Autos zusammengeschustert werden, bzw. endlich gute Motoren kommen (speziell Diesel: "Kundenbeanstandung: "Zieht nicht richtig...etc."😉. 😉
Schön, dass man mit Espace, Avantime, Modus & Co. reihenweise Designpreise abgeräumt hat. Aber mit sowas traut sich doch keiner auf die Straßen... 😁
...was ist das denn für´n Spruch????
Die Diesel ziehen super (habe zwei davon) sind leise, sparsam und auch zuverlässig. Wo ist Dein Problem???
Und das Design - nun mir gefällts. Besser als so ein Anti Design a la VW oder Skoda
Also deswegen muss bestimmt kein AH geschlossen werden.
Zitat:
Original geschrieben von L0RENZ0
Man wird es verkraften können, wenn für die eingesparten Gelder endlich vernünftige Autos zusammengeschustert werden, bzw. endlich gute Motoren kommen (speziell Diesel: "Kundenbeanstandung: "Zieht nicht richtig...etc."😉. 😉
Motorenseitig:
gerade was den CDI betrifft liegt der VAG Konzern noch eine Generation hinter Renault und der 2,0 CDI gehört wohl zu den besten Motoren seiner Klasse.
Zu dem Design Vorwurf:
Reanault ist wohl gerde dabei sich statt von der "Création d'automobiles" (sehr französisch) auf den Verkauf von Fahrzeugen zu besinnen. Siehe Twingo-Nachfolger.
Zum Topic:
Dass bei dem massiven Einbruch der Vekaufszahlen eine Schließung von Filialen nach sich zieht ist eigentlich nur logisch und konsequent.
Wenn Ghosn sich keinen Leistenbruch mit GM zuzieht und Reanult so wie Nissan saniert, wird einem wiederbeleben des Händlernetzes wohl nichts weiter entgegenstehen.
Zitat:
Original geschrieben von L0RENZ0
Schön, dass man mit Espace, Avantime, Modus & Co. reihenweise Designpreise abgeräumt hat. Aber mit sowas traut sich doch keiner auf die Straßen... 😁
so so kennst dich gut aus.....(Kopfschüttel)
Zitat:
Original geschrieben von L0RENZ0
Man wird es verkraften können, wenn für die eingesparten Gelder endlich vernünftige Autos zusammengeschustert werden, bzw. endlich gute Motoren kommen (speziell Diesel: "Kundenbeanstandung: "Zieht nicht richtig...etc."😉. 😉
Schön, dass man mit Espace, Avantime, Modus & Co. reihenweise Designpreise abgeräumt hat. Aber mit sowas traut sich doch keiner auf die Straßen... 😁
Liegt´s am Namen oder woran sonst???
Der eine LORENZO (Deutschland sucht den Suppenstar) war überzeugt, er kann singen,
und der andere LORENZO ist überzeugt, er hat Ahnung von Autos!!! *Doppel-🙂*
Und nun zu den Diesel-Motoren von Renault!!!
Mein Vater hat privat eine Grand Espace mit dem neuen 173PS-2Ltr.-Diesel!!! Ich habe noch nie so einen Motor erlebt!!!
Als Firmen wagen haben wir einen 2004er Passat 2.5TDI mit 180PS!!! Zuerst war ich immer überzeugt, den Schub dieses Motors kann nichts so schnell überbieten, aber:
Dieses Ding ist eine wahre Krücke gegen den Espace!!!
Für mich ist der 2-Ltr.-Diesel von Renault der mit Abstand beste Motor, den es zu Zeit auf dem Markt gibt!!!
Kann ich jedem nur wärmstens Empfehlen!!!
Zum Thema Design!!!
Da finde ich zeigt Renault schon seit Jahren extrem gut, was möglich ist, wenn man den Kopf nicht in den Sand steckt, weshalb ich u.a. auch von Ford auf Renault umgestiegen bin!!!
Gruss André
Die Kundenbetreuung hat man auch aus Brühl größtenteils verlegt; aus Kostengründen. Qualität geht halt über alles bei Reno!
Zitat:
Original geschrieben von BananaJoe
8 Mitarbeiter betreuen 6000 Kunden?
...das sieht man mal wie gut Renault eigentlich ist. 😁
Und das funktioniert so gut das mein im Juni 06 bestellter Trafic Doka erst im Februar 07 geliefert wird.😁