Scheckheftgepflegt...
...ist ja ein großes Schagwort beim Gebrauchtkauf und -Verkauf.
Doch was sagt das aus? Im besten Fall, dass das Auto regelmäßig von einer Fachwerkstatt gewartet wurde, nach Herstellervorgabe.
Im schlimmsten Fall wurde wirklich nur das Scheckheft gepflegt.
Wieso schreibe ich das?
ich überlege, weil es mir Spaß macht, ich technisch versiert bin und einiges am Auto selbst machen kann, und einfach als Ausgleich zu meinem Job, die Routinearbeiten im Rahmen der Inspektion oder "einfache" Reperaturen selbst zu machen.
Mein Panda ist ein 2009er mit knapp 30000km. Also noch nicht sooo alt. Der Vorbesitzer brachte das Auto regelmäßig zu Fiat, so, wie es sein soll. Das Auto ist technisch recht einfach gestrickt und reperaturfreundlich gebaut. Der Panda ist nicht so ein Hightech-Produkt und auch nicht wirklich eine Wertanlage. Aber als Kleinwagen ist er durchaus ok.
Arbeiten an der Mechanik, wie Ölwechsel, Filter, Kerzen, Bremsen, Zahnriemen usw, all das kann ich ohne Probleme selbst machen. Und eine Menge Geld würde ich dabei im Laufe der Zeit natürlich auch sparen.
Ja, ich kann das, ich habe die Werkzeuge, Räumlichkeiten und die Erfahrung.
In die Werkatatt würde ich dann zB. zum Klimaservice oder zum Tausch der Bremsflüssigkeit fahren oder eben, wenn meine Möglichkeiten anderweitig an ihre Grenzen stoßen.
Der Haken dabei: Das Scheckheft. Diesen Nachweis könnte ich nicht mehr erbringen.
Ich plane, das Auto ein paar Jahre zu fahren und sicher kommt der Tag, wo es verkauft wird. Dann würden mir die fehlenden Stempel im Scheckheft auf die Füße fallen.
Das Auto wäre wohl sorgsamer gepflegt als in mancher Werkstatt, aber eben nicht laut Scheckheft.
Wie würdet ihr das machen? Wie steht ihr zu technisch privat gepflegten Autos?
Beste Antwort im Thema
… und nicht vergessen: Das Ding heißt "Checkheft", weil darin die Checks vermerkt werden, und nicht "Scheckheft", weil der Check mit Scheck bezahlt wurde.
34 Antworten
Was ist denn "der festgestellte Zustand" und von wem wird er festgestellt? Von einem Käufer, der meist Laie ist? Meinst du, dass der von außen einen jahrelang nicht gewechselten Ölfilter bemerkt?
Ich habe meinen Vectra aus erster Hand gekauft und er war Checkheftgepfelgt - klar... der Vorbesitzer war ja auch ein Mitarbeiter des Opel-Autohauses (Werkstatt).
Ich selbst habe aber nichts mehr dort machen lassen... Ölwechsel, Filter, Reparaturen usw mache ich alle selbst... spart Geld, macht mir Spaß und man hat dann irgendwie ein ganz anderes Gefühl für sein Auto wie ich finde.
Es bereitet Freude wenn man die Inspektion an seinem Fahrzeug fertig hat... oder die neuen Bremsen eingebaut hat und die erste Fahrt damit macht... schwer zu beschreiben... aber ein schönes Gefühl.
Man hat eine ganz andere Beziehung zu seinem Fahrzeug. 🙂
Das dies schlecht für den wiederverkauft ist, ist mir klar.
Allerdings werde ich ihn noch mindestens 6 Jahre fahren und dann ist er so oder so nichts Wert.
Und der "richtige" Käufer wird sehen das ich mich gut um meinen Vectra gekümmert habe.
Mit gibt ein Serviceheft wichtige Information (Km-Stand, Wartung + Umfang) und sollte ein schlüssiges Bild über die Biographie des Wagens geben.
Klar gibt der tatsächliche Gesamtzustand mehr her als die "de facto-Unterlagen". Ein fehlendes Serviceheft gibt mir persönlich immer mehr zu denken, als ein vorhandenes!
😉
Schriftliche Dokumentationen sind immer Beweise, ob inhaltlich wahr oder nicht wahr...aber Beweise!
Wobei die Checkhefte auch oft genug gefälscht werden.
Bei einer ausgiebigen Probefahrt und genauen durchsehen des Wagens kann man vieles herauslesen was nicht auf Papier steht. 🙂
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Wenn ich ein Auto kaufe versuche ich immer so viel wie möglich Papier dazu zu bekommen.
Scheckheft - Werkstattrechnungen, aber auch Tüvberichte Reifenrechnungen und dergleichen.
Warum? ganz klar, ich kann mir ein Bild machen vom Störungsverlauf des Autos.
Vom Wartungsverhalten des Besitzers, und vom Zustand des Wagens/Motors dort wo ich nicht hineinsehen kann.
Wenn jemand als Verkäufer keine Ahnung hat vom Auto aber nachweislich ( siehe Papier oben )
alles erforderliche hat machen lassen ist das schon ein sehr gutes Kaufargument.
Wenn man da jemand stehen hat der offensichtlich fachlich versiert ist und alle Arbeiten mit Teilerechnungen usw. belegen kann ist das auch absolut in Ordnung.
Ich sammel auch alles, und wenn ich ein Auto verkaufe gebe ich gern alles dazu was ich an Papier hab, grad auch weil ich außer an meinem Hauptauto alles selber mache und ich hab eine Menge Patienten zu Hause und in der Familie...
So, ich denke, das Thema ist für mich entschieden. Ich werde so viel wie es geht und nach meinen Möglichkeiten selbst machen und die Arbeiten dokumentieren.
Ich hatte gerade heute ein Erlebnis, dass mich dazu bekräftigt hat.
Wir haben noch einen Meriva A als Familienwagen, einen 1,7er Turbodiesel.
Vor etwa drei Wochen haben wir bei dem Auto in einer Vertragswerkstatt einen Ölwechsel machen lassen, seitdem wurde das Auto sogut wie nicht mehr bewegt, stand aus verschiedenen Gründen (Schwangerschaft meiner Frau usw.) in der Garage.
Heute hab ich den Meriva mal wieder gebraucht.
Nach ein paar Kilometern habe ich mir gedacht :"der klingt irgendwie anders, irgendwie laut", ich konnte das aber nicht so richtig deuten.
Als er dann noch nach verbranntem Öl zu stinken anfing, bin ich rechts ran gefahren und hab bei laufendem Motor die Haube geöffnet, da kam mir die schwarze Suppe auch schon entgegengeschossen.
Der Öleinfülldeckel fehlte! Glücklicherweise hing der noch im Motorraum fest und ich konnte ihn wieder aufschrauben. Ich hab den Ölstand geprüft, es fehlt etwas aber ich konnte weiterfahren.
Der Motorraum aber sieht aus wie Sau. Alles, aber auch alles schwarz versifft.
Haben die es in der Werkstatt doch tatsächlich geschafft, den Deckel nicht richtig aufzuschrauben.
Wenn ich auch schon die kindliche Schrift auf dem Ölzettel sehe, ist mir alles klar.
Und für sowas bezahlt man noch Geld. Das kann nicht wahr sein.
Dann pfeif ich auf den Stempel und machs selbst.
Also da war ich heute richtig sauer.
Das ist ein weiterer Vorteil wenn man alles selbst macht - man weiß es ist ordentlich gemacht.
Man geht auch anders ans Werk wenn es um sein eigenes Fahrzeug geht als wenn es eines von vielen ist.
genau das meinte ich damit😁
Zitat:
Original geschrieben von sukkubus
wenn ich manchmal in RL oder auch in foren sehe, was da in fachwerkstätten alles kaputtrepariert wird....😠
ansonsten mein beileid zu der sauerei.
sieh aber zu, dass du das öl so schnell wie möglich von allen gummiteilen abbekommst.
erfahrungsgemäß mögen kühlwasserschläuche und die diversen riemen gar kein öl.
allerdings würde ich von der opelfachwerkstatt eine gründliche motorwäsche (im beisein) verlangen.
😉
Führe mein Serviceheft seit mehr 150.000 km auch selbst! Rechnungen/Belege dokumentieren sämtliche Arbeiten in Eigenleistung! Wobei der Wert meines "kleinen Fahrzeuges" max. 500 € beträgt. Aber es gibt mir ein gutes Gefühl...😉
Vor allem kann ich alles schlüssig und erklären....😁😎
Zitat:
Original geschrieben von Chris492
Das ist ein weiterer Vorteil wenn man alles selbst macht - man weiß es ist ordentlich gemacht.
Man geht auch anders ans Werk wenn es um sein eigenes Fahrzeug geht als wenn es eines von vielen ist.
genau.
Und wenn man Mist baut, weiß man wenigstens dass man selber das Rindvieh ist.
Ich hab mir im ersten Moment auch gedacht wieder zur Werkstatt zu fahren und die Glanzleistung vorzuführen. Aber nach drei Wochen da ne Reklamation anzuzeigen...ich hör schon die Diskussion. Spar ich mir.
Ich schau mir das morgen nochmal in Ruhe und bei Tageslicht an und mach dann ne Motorwäsche.
und die Erfolgserlebnisse verursachen ein großartiges Gefühl....😎 Und kein Unternehmen geht mit so viel Herzblut an die Arbeit ran. Habe gerade heute 3 "Krümmerschrauben" ersetzt, da der Winter mit Streusalz bevorsteht. 3 Edelstahl-Schrauben 8 x 16 mm und 3 Edelstahl-Karosseriescheiben Innen 8mm außen 40mm, Gewindebohrungen mit Kupferspray eingesprüht....montiert, sauber gewischt...herrlich! 😛
Zitat:
Original geschrieben von Peter Clio
Gewindebohrungen mit Kupferspray eingesprüht....montiert, sauber gewischt...herrlich! 😛
Das Kupferspray hättest du lieber weggelassen...
Warum, bitte? 🙂
Weil das Normpotenzial von Cu bei +0,337V liegt und das von Al bei -1,6V
Macht zusammen fast 2V Unterschied. Sowie das Trennmittel bzw. Schmiermittel einen Kontakt zwischen den CU Bestandteilen des Kupfersprays und deinem Zyl-Kopf zulässt beginnt die Kontaktkorrsion die deinen Al Zylinderkopf angreift.
Materialpaarung
Elektrochem. Korrosion
Ist ne Uralte Diskussion, aber m.E. nach wie vor unterschätzt...
und in dieser uralten diskussion wird immer wieder nicht zur kenntnis genommen, dass das ganze nur in wässriger, leitfähiger lösung stattfindet.
die kupferpartikel schwimmen aber in allen cu-pasten, die ich kenne, in öl bzw. fett.
bisher hat bei mir cu-paste an kerzen und krümmerschrauben mehr genützt als geschadet; sprich keine defekte.
und 1978 habe ich meinen ersten motor (abikäfer) ausgebaut....🙄
und weil ja alle doof sind, werden auspuff u. krümmermuttern meist sogar aus cu hergestellt.(ich bin ein link)
wahrscheinlich damit man sie später nicht abschrauben muß, weil sie von alleine abfallen?!?