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Sammelthread Erfahrungen mit Premiumkraftstoffen im Audi A4 8E

Audi A4 B7/8E
Themenstarteram 24. April 2011 um 21:59

Die hohen Kraftstoffpreise zwingen uns alle dazu unseren Verbrauch zu senken.

Auch ich muss bald wieder tanken und möchte auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen mit Shell V-Power Racing nun einen neuen Versuch wagen.

Ich werde über die nächsten 4 Tankfüllungen ausschließlich Aral Ultimate 102 oder Shell V-Power Racing tanken. Bei einer positiven Veränderung wird der Versuch fortgesetzt.

Hier findet ihr mein Fahrzeug.

http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/369709.html?cdetail=1

Seit der letzten Tankfüllung mit Super Plus 98 von einer freien Tankstelle habe ich 710 km gefahren. Im Tank befinden sich noch ca. 20L. In kürze werde ich den Tank mit einem der genannten Premiumkraftstoffe füllen.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Welcher der genannten Kraftstoffe interessiert euch mehr? Was denkt ihr welcher einen größeren Verbrauchsvorteil bringt?

Beste Antwort im Thema

Ein Kraftstoff neigt entweder zum Klopfen oder eben nicht. Klopft er nicht passt das, besser geht nicht. Dazu kommt, dass ein Motor auf eine bestimmte Oktanzahl ausgelegt ist. Mein V6 z.b. auf 98 Oktan. Fahre ich schlechten Kraftstoff, so sollte ich hohe Zylinderfüllungen (gleich ziemlich durchgetretenes Gaspedal) und daraus resultierende hohe Zylinderdrücke meiden.

@3dition:

"Leistungseinbuße dürfte Super also im Alltag nicht bringen. "

Falsch. Wer das Pedal wegen 95 Oktan Sprit im 98 Oktan Motor nicht durchtreten sollte, der kann die volle Leistung des Motors nicht abrufen. So lange man diese Hochlast-Bedingungen meidet passiert eigentlich nichts. Der Klopfsensor verstellt zudem die Zündung, aber erst NACHDEM es messbar klopft. Suboptimal, aber besser als nichts. Wer einen auf 95 Oktan ausgelegten Motor hat, der hat von 98 Oktan nichts. Dieser Motor wird während der Verbrennung nie Kolbendrücke erreichen, die 98 Oktan erfordern, da sind andere "Features" des Kraftstoffs wichtiger.

Der Verbrauch kommt am Ende auch aus dem Energieinhalt des Kraftstoffs und der Flammgeschwindigkeit. Viele wasserstoffarme Aromate (max 45% erlaubt) mit hohem Brennwert und hoher Dichte gleich eher weniger Verbrauch, viele Alkohole oder Ether wie MTBE gleich etwas weniger Brennwert gleich eigentlich höherer Verbrauch, aber auch höhere Oktanzahl und Flammgeschwindigkeit, zudem geringere Stickoxidemissionen.

@Cweinert: Das ist theorie und Tatsache, zumindest die Literatur ist sich einig.

Die Verbrennung von Superbenzin mit 15% Alkoholzugabe läuft um etwa 10% schneller ab. Quelle u.a.: Proceedings of the Institution of Mechanical Engineers; 2000; 214, 3; ProQuest Science Journals pg. 341 Tabelle 4. Verbrennungsdauer "Gasoline: 53-66° Kurbelwinkel als Dauer der Verbrennung, verkürzt sich auf 45-54° bei Zugabe von 15% Alkohol zum Benzin. Schnellerer Abbrand gleich höherer Kolbenmitteldruck. Viel Alkohol kann in Teillast durchaus positiv sein und erst bei Volllast negative Auswirkungen auf die Leistungsentfaltung haben.

Das gleiche besagt prinzipiell Energy & Fuels, Vol. 19, No. 3, 2005. Auch hier brennt Alkohol am schnellsten durch, was den Motor eigentlich freut. Erst bei sehr starker Überfettung wird Alkohol deutlich langsamer, siehe dort Abbildung 3 bei Phi=1.6 (fett). Dazu kommt, dass Alkohol ab Phi 1.3 (Lambda 0.76) nennenswert Zündverzug aufbaut (siehe Abbildung 4), was die Verbrennung nochmal langsamer macht. In einem gechippten Cayenne Turbo mit nennenswerter Überfettung auf der Nordschleife kann dir ein hoher Alkoholanteil deutlich zum Problem geraten. In einem simplen 08/15 Saugrohr-einspritzenden Familienkombi und weitgehend Teillast bewegt wird Alkohol durchaus Vorteile zeigen. Letzter wird mit E10 gut fahren, erster sollte die Racing-Plörre nehmen oder sein Zündkennfeld auf den langsameren Abbrand im sehr fetten Bereich anpassen lassen.

Erschwerend für eine generelle Betrachtung ist, dass alle Kraftstoffsorten raffinerieabhängige Mixturen sind, zudem hast du Unterschiede zwischen Sommer- und Wintersprit. Also ist ein Effekt von der Jahreszeit- und der Region abhängig. Wintersprit ist z.B. flüchtiger, was die Gemischbildung und damit Zündfähigkeit vereinfacht.

Bordcomputer-Verbräuche kannst du übrigens bei Feinheiten abheften, da du je nach Ether/Alkoholanteil einen veränderten Luftbedarf hast. Damit "fettet" dein Steuergerät automatisch um wenige Prozent an, zeigt entsprechenden Mehrverbrauch von wenigen Prozent an, aber weiss nicht ob der dort für den Verbrauch hinterlegte Kalibrierfaktor auf eben diese paar Prozent überhaupt stimmt. Da ist keine echte Massenmessung drin, eher eine Abschätzung aus Saugrohrdruck, Benzindruck und vor allem Einspritzdauer. Das vergessen eigentlich alle und glauben selbst Zahlen auf der vierten Nachkommastelle, wenns nur aus einem Computer kommt.

Aber messt mal ruhig, freut Shell und andere Racing-Zeugs Verkäufer. Wenn jemand dann glücklich ist soll er es machen. Ich habs versucht, im Rahmen meiner Möglichkeiten gemessen und exakt gar nichts gefunden. Also zahl ich denen den billigsten Stoff (E10) bzw. LPG und gut ist. Wer Geld für nen Cayenne hat, der soll gerne Racing Zeugs tanken. Die meisten setzen diese Spielzeuge nebst Unterhalt eh als Betriebsausgabe von der Steuer ab.

 

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35 Antworten
Themenstarteram 24. April 2011 um 22:05

es geht mir hier Wirklich um Erfahrungen. Nicht um Spekulationen oder Ähnliches. Wer meint hier ADAC Tests zu posten liegt falsch.

Hier geht es um die Erfahrungen echter Fahrer unter echten Fahrbedingungen. Ich bitte dies zu respektieren.

 

am 25. April 2011 um 7:31

Ich tanke Aral Ultimate. Wirklich weiter komme ich nicht und die Leistung ist gefühlt auch nicht doller. Ich tanke es aber gegen die Verkokung der PD Elemente! Ich hab schon oft Tests mit den Premium Kraftstoffen gemacht und NIE eine wirkliche Besserung bemerkt. Einzig dass einige nachweislich für den Motor schonender sind wäre ein Kaufgrund aber sonst nichts ;) ganz objectiv meine Meinung und Efahrung. Fahrzeuge waren bisher ein Peugeot 206, ein Alfa Spyder 3.0, und eben mein Audi... Wenn man Sprit sparen will dann weniger aufs Gas :) mfg

Ich tanke seit 4 Jahren ausschließlich 98Oktan-Super+ von der freien. Habe einmal beim VW-Bus 100Oktan genutzt: kein Verbrauchsunterschied, keine Leistungsänderung.

Ich glaube nicht an Wunder!

Was ich mich im Moment frage ist, ob ich evtl. 3-4x Super 95Oktan tanken soll und dann 1x doch 100-102 Oktan "als Spülung". Ist das sinnvoll?

Ich denke, Audi hat sich zunächst mal was gedacht bei Super+. Daher möchte ich eigentlich nicht komplett auf Super umstellen.

Und falls er bei Super 1 Liter mehr verbraucht, dann wäre Super tanken sogar teurer (nach meinen Berechnungen käme ich bei Super 1,55 und 680km/Tankfüllung auf 111EUR, bei Super+ mit 1,62 auf 105EUR für die 680km).

Also wenn der Verbrauch steigt, ist der evtl. niedrigere Spritpreis fast sofort dahin.

Zur Ausgangsfrage (obwohl ich auch gerne Kommentare zu meinen Überlegungen hätte): Glaubt hier jemand wirklich, dass zwischen den verschiedenen Premiumsorten auch noch spürbare Unterschiede sind?! Also ich höre ja schon das Gras wachsen, aber das ist ja doch kaum denkbar....

Themenstarteram 25. April 2011 um 7:46

ich bin ja selbst gespannt,möchte mir aber ein für alle Mal Sicherheit schaffen.

Premium Benzin 100 7.42 l/100km 7.970 km und 592 l

SuperPlus 8.18 l/100km 5.425 km und 444 l

Super 7.56 l/100km 5.445 km und 412 l

Der Verbrauch mit Super ist bei mir niedriger als bei Super Plus, das mag aber auch damit zusammenhängen, dass ich Super im Sommer und Super Plus in diesem harten Winter gefahren bin.

Ich denke den Wert über 7000 km mit VPower Racing und die 7,56 bei Super gilt es für mich langfristig zu über/unterbieten.

Mein Fahrprofil ist eigentlich sehr gleichbleibend und sollte daher keine großen Auswirkungen haben.

Subjektiv würde ich kein Super tanken. Ich finde er ist in niedrigen Drehzahlen ruppiger und unruhiger gewesen. Auch die Auspuffrohre wurden noch schneller schwarz.

Zitat aus einem anderen Thread:

vielen Dank fuer Ihre Anfrage.

Gerne geben wir Ihnen naehere Informationen zum Kraftstoff Super Plus bleifrei.

Die Kraftstoffe fuer Otto-Motoren unterscheiden sich unter anderem durch die Klopffestigkeit, die in der Oktan-Zahl (ROZ) dargestellt ist. Motoren mit hoher Verdichtung benoetigen einen Kraftstoff mit entsprechend hoher Oktan-Zahl.

Der bisher von Ihnen getankte Kraftstoff Super Plus bleifrei ROZ 98 ist laut Betriebsanleitung ideal zum Betrieb Ihres Fahrzeugs geeignet. Die Verwendung von bleifreiem Superbenzin ROZ 95 (Eurosuper) ist zulaessig, kann jedoch unter unguenstigen Betriebsbedingungen einen geringfuegigen Leistungsverlust bewirken.

Werkseitig werden alle Neufahrzeuge, die auf Superbenzin bleifrei ROZ 98 ausgelegt sind, mit schwefelfreiem Super Plus betankt.

Mit diesem Kraftstoff lassen sich im Vergleich zu konventionellem, schwefelhaltigen Eurosuper durch niedrigere Emissionswerte Vorteile fuer die Umwelt erzielen.

Das Schreiben bestätigt mich ja im Grunde. Dass du bei Super sparsamer fährst, muss wohl wirklich andere Gründe haben. Z.B. die winterlichen Temperaturen und die Winterreifen (nicht vergessen!).

Dass bei Spritmonitor Super-Fahrer in etwa identische Verbräuche hzu Super+-Fahrern haben, dürfte auch mit dem Natruell der Fahrer zusammenhängen:

Superfahrer=auf sparen bedacht, also weniger Gas.

Super+=wer sich das teurere Zeug gönnt, nimmt dem Wagen sicher auch mehr ab. Man erwartet dann ja mehr. Wozu Super+, wenn ich eh max. 120fahre?

Unter diesen Prämissen müsste klar sein, dass Superfahrer mehr verbrauchen. Würden die "Spritmonitor-Super-Schleicher" Super+ tanken, müssten sie noch weniger verbrauchen.

P.S. Ich rede vom Durchschnittsverbrauch. Dass auch mal ein Super-Heizer und ein Super+-Schleicher unterwegs sind, bestreite ich nicht. Mich wunderte nur, dass die Super-Fahrer identisch viel bis leicht weniger verbrauchen. Und das Ergebnis meiner Verwunderung ist o.a. Theorie.

Themenstarteram 25. April 2011 um 8:16

bist du auch bei Spritmonitor?

Nö. Ich habe aber bei stets identischem Streckenprofil ziemlich genau immer 9,5l.

Das bedeutet: 90% Stadtverkehr, 10% High-Speed-AB. Also entspanntes Chillen...

Denke, auf dem Land ist bei meiner Fahrweise locker 1l weniger drin.

Ich fahre jetzt schon ein gutes Jahr mit Ultimate Diesel umher. Anfangs hatte ich zugegebener Maßen das Gefühl mein Audi würde besser gehen und hätte weniger Verbrauch. Rückblickend betrachtet war dies allerdings ein rein subjektiver Eindruck. Sowohl Verbrauch, als auch die Leistung haben sich im Großen und Ganzen nicht verändert.

Ich tanke allerdings weiterhin den 10 Cent teureren Ultimate Diesel, einfach meinem Motor zuliebe. Meiner Auffassung nach fallen die 6€ mehr pro Tankfüllung locker ab, besonders wenn ich dadurch dem Motor etwas Gutes tun kann. ;) Das ist aber sicherlich eine Entscheidung die jeder für sich selber treffen muss...

 

Viele Grüße,

Markus

am 25. April 2011 um 9:00

Die Premiumkraftstoffe sind rein finanziell gesehen nicht sinnvoll!!! Ihr bezahlt mehr aber ihr braucht auch nicht wahnsinnig weniger Sprit! Es hält sich wenn überhaupt die Wage. Einzig und allein dem Motor zuliebe tanke ich den Premiumkraftstoff! Habe aber auch nichtmal da eine Garantie dass es was bringt...

Wenn du nie Vollgas gibst, wirst du auch bei 95 Oktan keinen nennenswerten Verbrauchsunterschied feststellen. Wenig Gas -> geringer Fülldruck im Zylinder -> später Zeitpunkt, ab dem das Gemisch durch Druck- und Temperaturanstieg überhaupt unkontrolliert von alleine verbrennen (gleich klopfen / klingeln) könnte.

Ich hab bei meinem 3.0i mal getestet: Im Teillastbereich habe ich keinen Unterschied des Zündwinkels beobachtet (per OBD2 ausgelesen), egal ob ich Superbenzin oder LPG drin habe. Also 95 bzw. ca 105 Oktan. Erst ab ca 5500 UPM (Topspeed bei ca 6700) sehe ich kleine Änderungen um ca 2-3 Grad. Auch bei meinem Motorrad (148PS, 750 ccm, 14.000 UPM) sehe ich im Teillastbetrieb (bis 9000 UPM) keinen Unterschied zwischen Super und Superplus, erst darüber kommt mir Superplus etwas "spritziger" vor. Das Racing hab ich mal probiert, merk ich beim Motorrad und selbst reichlich Vollgas nicht.

Übrigens kann es bei (d)einem TFSI durch E10 sogar kleine Verbrauchseinsparungen geben. E10 ist flüchtiger wie normales Superbenzin, das hilft der Gemischbildung. Je homogener das Gemisch verbrennt, desto schneller die Flamme und damit steigt das Drehmoment. Ob man es ohne Prüfstand messen kann? Versuchs.

@GaryK und andere mit ähnlichem Sachverstand:

Leistungseinbuße dürfte Super also im Alltag nicht bringen. Ist die höhere Oktanzahl denn für die Haltbarkeit des Motors vorteilhaft? Und wenn ja, sollte man dann besser durchgehend 98Oktan oder 3-4Mal 95 und dann einmal 100Oktan reinschütten?

Themenstarteram 25. April 2011 um 11:55

Zitat:

Original geschrieben von GaryK

Wenn du nie Vollgas gibst, wirst du auch bei 95 Oktan keinen nennenswerten Verbrauchsunterschied feststellen. Wenig Gas -> geringer Fülldruck im Zylinder -> später Zeitpunkt, ab dem das Gemisch durch Druck- und Temperaturanstieg überhaupt unkontrolliert von alleine verbrennen (gleich klopfen / klingeln) könnte.

Ich hab bei meinem 3.0i mal getestet: Im Teillastbereich habe ich keinen Unterschied des Zündwinkels beobachtet (per OBD2 ausgelesen), egal ob ich Superbenzin oder LPG drin habe. Also 95 bzw. ca 105 Oktan. Erst ab ca 5500 UPM (Topspeed bei ca 6700) sehe ich kleine Änderungen um ca 2-3 Grad. Auch bei meinem Motorrad (148PS, 750 ccm, 14.000 UPM) sehe ich im Teillastbetrieb (bis 9000 UPM) keinen Unterschied zwischen Super und Superplus, erst darüber kommt mir Superplus etwas "spritziger" vor. Das Racing hab ich mal probiert, merk ich beim Motorrad und selbst reichlich Vollgas nicht.

Übrigens kann es bei (d)einem TFSI durch E10 sogar kleine Verbrauchseinsparungen geben. E10 ist flüchtiger wie normales Superbenzin, das hilft der Gemischbildung. Je homogener das Gemisch verbrennt, desto schneller die Flamme und damit steigt das Drehmoment. Ob man es ohne Prüfstand messen kann? Versuchs.

ist das jetzt Theorie oder Tatsache? Gilt das für alle FSi Motoren?

Ein Kraftstoff neigt entweder zum Klopfen oder eben nicht. Klopft er nicht passt das, besser geht nicht. Dazu kommt, dass ein Motor auf eine bestimmte Oktanzahl ausgelegt ist. Mein V6 z.b. auf 98 Oktan. Fahre ich schlechten Kraftstoff, so sollte ich hohe Zylinderfüllungen (gleich ziemlich durchgetretenes Gaspedal) und daraus resultierende hohe Zylinderdrücke meiden.

@3dition:

"Leistungseinbuße dürfte Super also im Alltag nicht bringen. "

Falsch. Wer das Pedal wegen 95 Oktan Sprit im 98 Oktan Motor nicht durchtreten sollte, der kann die volle Leistung des Motors nicht abrufen. So lange man diese Hochlast-Bedingungen meidet passiert eigentlich nichts. Der Klopfsensor verstellt zudem die Zündung, aber erst NACHDEM es messbar klopft. Suboptimal, aber besser als nichts. Wer einen auf 95 Oktan ausgelegten Motor hat, der hat von 98 Oktan nichts. Dieser Motor wird während der Verbrennung nie Kolbendrücke erreichen, die 98 Oktan erfordern, da sind andere "Features" des Kraftstoffs wichtiger.

Der Verbrauch kommt am Ende auch aus dem Energieinhalt des Kraftstoffs und der Flammgeschwindigkeit. Viele wasserstoffarme Aromate (max 45% erlaubt) mit hohem Brennwert und hoher Dichte gleich eher weniger Verbrauch, viele Alkohole oder Ether wie MTBE gleich etwas weniger Brennwert gleich eigentlich höherer Verbrauch, aber auch höhere Oktanzahl und Flammgeschwindigkeit, zudem geringere Stickoxidemissionen.

@Cweinert: Das ist theorie und Tatsache, zumindest die Literatur ist sich einig.

Die Verbrennung von Superbenzin mit 15% Alkoholzugabe läuft um etwa 10% schneller ab. Quelle u.a.: Proceedings of the Institution of Mechanical Engineers; 2000; 214, 3; ProQuest Science Journals pg. 341 Tabelle 4. Verbrennungsdauer "Gasoline: 53-66° Kurbelwinkel als Dauer der Verbrennung, verkürzt sich auf 45-54° bei Zugabe von 15% Alkohol zum Benzin. Schnellerer Abbrand gleich höherer Kolbenmitteldruck. Viel Alkohol kann in Teillast durchaus positiv sein und erst bei Volllast negative Auswirkungen auf die Leistungsentfaltung haben.

Das gleiche besagt prinzipiell Energy & Fuels, Vol. 19, No. 3, 2005. Auch hier brennt Alkohol am schnellsten durch, was den Motor eigentlich freut. Erst bei sehr starker Überfettung wird Alkohol deutlich langsamer, siehe dort Abbildung 3 bei Phi=1.6 (fett). Dazu kommt, dass Alkohol ab Phi 1.3 (Lambda 0.76) nennenswert Zündverzug aufbaut (siehe Abbildung 4), was die Verbrennung nochmal langsamer macht. In einem gechippten Cayenne Turbo mit nennenswerter Überfettung auf der Nordschleife kann dir ein hoher Alkoholanteil deutlich zum Problem geraten. In einem simplen 08/15 Saugrohr-einspritzenden Familienkombi und weitgehend Teillast bewegt wird Alkohol durchaus Vorteile zeigen. Letzter wird mit E10 gut fahren, erster sollte die Racing-Plörre nehmen oder sein Zündkennfeld auf den langsameren Abbrand im sehr fetten Bereich anpassen lassen.

Erschwerend für eine generelle Betrachtung ist, dass alle Kraftstoffsorten raffinerieabhängige Mixturen sind, zudem hast du Unterschiede zwischen Sommer- und Wintersprit. Also ist ein Effekt von der Jahreszeit- und der Region abhängig. Wintersprit ist z.B. flüchtiger, was die Gemischbildung und damit Zündfähigkeit vereinfacht.

Bordcomputer-Verbräuche kannst du übrigens bei Feinheiten abheften, da du je nach Ether/Alkoholanteil einen veränderten Luftbedarf hast. Damit "fettet" dein Steuergerät automatisch um wenige Prozent an, zeigt entsprechenden Mehrverbrauch von wenigen Prozent an, aber weiss nicht ob der dort für den Verbrauch hinterlegte Kalibrierfaktor auf eben diese paar Prozent überhaupt stimmt. Da ist keine echte Massenmessung drin, eher eine Abschätzung aus Saugrohrdruck, Benzindruck und vor allem Einspritzdauer. Das vergessen eigentlich alle und glauben selbst Zahlen auf der vierten Nachkommastelle, wenns nur aus einem Computer kommt.

Aber messt mal ruhig, freut Shell und andere Racing-Zeugs Verkäufer. Wenn jemand dann glücklich ist soll er es machen. Ich habs versucht, im Rahmen meiner Möglichkeiten gemessen und exakt gar nichts gefunden. Also zahl ich denen den billigsten Stoff (E10) bzw. LPG und gut ist. Wer Geld für nen Cayenne hat, der soll gerne Racing Zeugs tanken. Die meisten setzen diese Spielzeuge nebst Unterhalt eh als Betriebsausgabe von der Steuer ab.

 

Sprit-Test

Test-Bildstrecke

 

Auszug:

Audi A6 2.0 TFSI,

dessen Leistung fiel beim Einsatz von Normalbenzin statt Super um rund acht PS. In der Praxis machte sich das aber nur unter Volllast bemerkbar. Deutlicher spürbar war in unserem Vergleich der Verlust an Drehmomentfülle. Im Bereich von 2000 bis 4000 Touren holte der Motor aus Superkraftstoff fünf bis 20 Nm mehr Antrittsstärke - mit Super Plus oder Aral Ultimate im Tank ist mit dem Audi also schaltfauleres Fahren als mit Normalbenzin möglich. Im Kraftstoffverbrauch waren dagegen fast keine Differenzen messbar.

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