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Sammelthread besondere Fahrzeuge Oberklasse bzw. obere Mittelklasse

Themenstarteram 9. Februar 2014 um 21:50

Hallo zusammen,

Die Leser von Hans Gasthaus und meinem U25 Blog kennen mein Vorhaben schon und wir diskutierten auch schon fleißig. Da das alles ein bisschen umfangreicher geworden ist erstelle ich nun einen Fred.

Momentan bin ich dabei meinen Saab zu verkaufen. Ich hoffe, dass er bald einen netten, neuen Besitzer findet (Zum Inserat).

Warum das ganze? Ich habe kein Bock mehr auf den rauen Diesel und auf den Muskelkater im Linken Bein, weil ich ständig im Stau stehe. Zur Arbeit und zurück fahre ich nur Autobahn. 100km/Tag. Im Sommer habe ich für Kurzstrecken das Cabrio.

Ich will was bequemes, einen Autobahngleiter. Allerdings kann ich auf den Verkaufspreis des Saab maximal 500€ drauflegen. Weniger Geld auszugeben wäre natürlich noch besser, so kann ich auch noch etwas ins Cabrio stecken.

Des Weiteren kommt hinzu, dass ich erst ein neues Auto kaufen kann, wenn der Saab weg ist.

Meine Suchkriterien sind wie folgt:

- ab obere Mittelklasse aufwärts

- Automatik (unverzichtbar)

- Sitzheizung

- Tempomat

- Klimaautomatik

- min 140PS

- Leder wäre nett

- Silber nur, wenn der Rest 100% passt.

Nun kann ich leider nicht allzu viel Geld für den Unterhalt aus geben. Alternative zum Diesel -> Gas.

Ich suche also bevorzugt ein Gas-Auto bis max. 3000€

Alternativ wäre ein Benziner bis 2000€ denkbar, wenn der Einbau einer Gasanlage noch lohnt.

Es soll ein deutsches oder schwedisches Auto sein. Meine Favoriten (ungeordnet)

- Audi A6 4B

- Audi A8 D2

- BMW 5er E39

- BMW 7er E38

- Mercedes E-Klasse W210

- Opel Omega B

- Saab 9-5

- Volvo S80

- Volvo V70

- Ford Mondeo

Ich lebe in Stuttgart und könnte im Umkreis von max 100km Autos besichtigen. Alles darüber hinaus geht leider nur, wenn vorher jemand aus dieser Gegend den Wagen begutachtet.

Ich hoffe ihr könnt mir mit konkreten Links und Bewertungen helfen.

VG

Nick

Beste Antwort im Thema

Jetzt bin auch ich hier; habe eben eigentlich im Gasthaus etwas schreiben wollen, fand aber dann diesen Bereich hier und möchte hier helfend mitwirken. Wenn man schon 40 Jahre lang Autos verkauft hat, dann macht man das doch gern, und beginnen möchte ich mit dem 2001er Renault Laguna.

Zitat:

Der Renault entspricht ganz und garnicht meinem Geschmack...

Das ist ehrlich gesagt auch besser so! Bei einem Renault Laguna II aus den Baujahren 2001 bis 2003 würde ich sehr aufpassen! Zwischen Anfang 2001 und Mitte 2003 hatte die Marke mit den Typen Laguna II (Marktstart Dezember 2000) und Mégane II (Marktstart November 2002) erhebliche Qualitätsprobleme. Im Zentrum dieser stehen weniger Dinge wie Verarbeitungsqualität oder sonstige elementare Grundlagen, sondern schlicht und einfach wieder einmal alle Themen, die mit „Elektro“ in Verbindung stehen. Renault hatte damals diverse Schwierigkeiten bei der Einführung von Keyless-Go im Laguna einerseits, andererseits kann man gar keine einzelnen Probleme benennen: Schlicht alles, was in irgendeiner Weise mit der Bordelektrik zu tun hat oder auch die elektronischen Bauteile betrifft, ist bei Laguna II und Mégane II ein trauriges Kapitel.

Ich kann mich noch gut an etwa einen Kunden erinnern, der einen der ersten Laguna II fuhr und diesen wegen einem Garantiefall bei uns stehen hatte – und der gleichartige Laguna II, den er dann von uns als Leihwagen bekommen hatte, wurde wegen genau dem selben Problem außer Gefecht gesetzt. Derartige Probleme stellten die Kunden auf eine harte Probe, und nachdem die 90er-Jahre bei Renault wirklich standhaft solide Autos gebracht hatten, kehrten die Beschwerden über mangelhafte Qualität unrühmlich zurück.

Was hier geschehen ist, das ging auf keine Kuhhaut - deswegen: Frühe Exemplare können gekauft werden, aber nur dann, liegt eine komplette, nur bei Renault geführte Servicehistorie vor, und selbst diese Renaults sollten auch dann noch besonders stark geprüft werden. Die Möglichkeit, ein Elektromonster zu kriegen, ist immer noch sehr groß!

Zitat:

1. Mercedes C280 - Die Bilder sprechen für sich! Den angeblichen Rost muss man sich live angucken. Auf den Fotos sieht man nix

2. Peugeot 406 Coupe - Ist "nur" Mittelklasse, aber totschick ;)

3. Hyundai XG 30 - Bei der Beschreibung würde ich fast ungesehen kaufen.

4. BMW E34 525ix Touring

5. Mercedes S124 E220T - Gewöhnungsbedürftige Farbe, aber wirkt seriös. Auf Bild 3 meine ich sogar einen Multikontursitz zu erkennen.

Die sind allesamt gut! Ich finde den Mercedes C280 W202 am besten, das ist sogar eine Vollausstattung; der kostete damals bestimmt 85.000 D-Mark (müsste nachschauen). Der 406 ist auch mehr als seriös: Meist gerieten die 406-Coupés in pflegende, komfortorientierte Hände und wurden gut umsorgt. Mit einem Franzosen kann man vor der Disco nicht punkten, den kennt da sowieso niemand - das ist eher ein Fall für Kurpark-Konzertparkplätze oder Garagen in eleganten Siedlungen auf dem Berg der Kreisstadt. So etwas kann man kaufen! Der Hyundai ist auch freilich erstklassig, aber dafür ein Auto mit teurer und komplizierter Teileversorgung. Der islandgrüne BMW 525iXA touring E34 von 1993 ist ebenso sehr gut und scheint aus seriöser Hand zu kommen (würde aber bitte ein BMW Bavaria C III nachrüsten; dieses moderne Gerät steht dem BMW gar nicht zu Gesicht!). Kann man machen, allerdings sind Teile, die den Allradantrieb betreffen, teuer. Der E220T in "Bornit-Metallic" ist die Wahl der Vernunft und denkbar seriös, neuer TÜV ist ja auch dabei. Ein 124er, der seinen Preis wert ist - selbst Kernschrott ist manchmal teurer.

Zitat:

- Opel Omega B

Eine sehr gute Wahl, denn oftmals trifft man den Rüsselsheimer Klassiker noch in sehr seriösem Zustand an. Gut erhaltene, wenig gefahrene und viel gepflegte Erste-Hand-Rentnerautos von freundlichen Leuten, die dicke Brillen tragen und Schlagersender hören, in einem Zuhause leben, in dem alles aus dunklem Holz besteht und der Fahrzeugbrief im Tresor lagert "damit ihn niemand an sich nimmt", gibt es zuhauf. Auch das frühe Baujahr 1994 ist eine sehr gute Wahl, wenn man schöne Autos findet, deren Scheckhefte lückenlos sind, denn da wurden die Qualitätsprobleme früher Omega B auch in den Werkstätten bei den Inspektionen nachträglich ausgebessert. Gepflegte Erste-Hand-Omegas sind bei den Limousinen eigentlich eher die Regel; der typische Omega-Fahrer zählte beim Neuwagenkauf schon durchschnittlich weit über 60 Jahre. Diese Autos gilt es heute zu kaufen, und speziell die Limousinen sind in erster Linie eines: Extrem billig. Keiner will sie haben - das Senioren-Image schreckt viele vom Erwerb eines Opel Omega ab.

Ein böses Klischee, aber es ist was dran. Meist wurde der Wagen nämlich als Limousine von älteren Herrschaften gekauft, die ihren Opel wenig fuhren, in der Garage abstellten, aber viel Geld in Service und Reparatur beim Opel-Händler "um die Ecke, wo wir schon den Omega A, den Rekord und in den 60ern den Kadett gekauft haben" investierten und, wenn es sein musste, auch bei 10-15 Jahre alten Omegas noch Rechnungen des Autohauses im vierstelligen Bereich anstandslos überwiesen, "weil die schon wissen, was sie machen und sich gut auskennen". Ich weiß, das ist ein böses Klischee, aber schaut euch die typischen Omega-Neuwagenkunden der 90er-Jahre an, dann wisst ihr: Das ist näher an der Realität, als man zunächst denkt! Platz hat der Omega satt, er ist sehr komfortabel, und wirklich gut zusammengebaut worden. Rost ist ab 1999 ein Fremdwort gewesen; vorher war der Omega B auch schon recht erträglich (auch ein 1994er kann ein guter Kauf sein, wurde er nachweislich gut gepflegt!). Hier ist die Kaufberatung - für 1.500 Euro kommt man sehr weit.

Aber der Opel hat seine Schattenseiten: Im Interesse einer ehrlichen Beratung will ich diese nicht unterschlagen, auch wenn ich großer Omega-Liebhaber bin. Man muss aufpassen, denn beim Omega B sind die Baujahre 1994 bis 1997 qualitativ im Ganzen teilweise erheblich schlechter als die zwischen 1989 und 1993 gebauten, ausgereiften späteren Modelle des Vorgängermodells!

Zum verbesserungsbedürftigen Rostschutz kamen erstmals Elektroprobleme hinzu, die der Omega A nie gekannt hat - außerdem rostet der Omega B der ersten Baujahre noch aggressiver und gefährlicher als sein Vorgänger. Die Motoren sind auch nicht mehr so robust wie beim Omega A, wo die Technik keine Rätsel aufgibt; einzig die beiden Zweiliter-Benziner und mit Abstrichen auch den BMW-Dieselmotor kann man reinen Gewissens empfehlen, den Rest spart man lieber aus (ich meine die "Ecotec"-Sechszylinder namens 2.5 V6 und MV6). Auch die im Grunde sehr robusten Automatikgetriebe sind wartungsintensiv: Opel schaffte 1994 den Getriebeölwechsel ab, was sich als Trugschluss erwies. Hier muss man das Öl regelmäßig wechseln. Zahlreiche Händler haben diesen Unsinn damals auch nicht mitgemacht, indem sie die Kunden von Automatik-Omegas weiterhin auf die Wichtigkeit des ATF-Wechsels hingewiesen haben.

Auch unschön: Die bekannten Lackabplatzer; schon kleine Steinschläge sorgen für großflächige Lackschäden. Mangelhafte Lackqualität am Omega B betraf vor allem Metallic- oder Mineraleffekt-Lackierungen (ausgerechnet die waren aufpreispflichtig!). Stinkende oder ganz defekte Klimaanlagen, gestörte Zentralverriegelungen, Wegfahrsperren, Radios und Displays sind auch gut bekannt! Es gab reihenweise Probleme mit frühen Omegas, an die ich mich gut erinnere. Ich hatte einmal einen Caravan gesehen, der nach sechs Jahren schon mehrfach durchgerostet war, wobei dies auch ein ungepflegtes "Arbeitstier" eines Landwirts war, der den Opel nicht schonte und erst recht nicht pflegte.

Die gute Pflege durch viele ältere Omega-Limousinen-Fahrer konnte zwar vieles im Zaum halten, aber eben auch nicht alles. Es mag noch absolut rostfreie 1994er Omega B geben, sicher - aber dafür sind umso mehr bereits vor Jahren entsorgt worden, und das in einem Alter, in dem andere gehobene Mittelklassen jener Jahre (Audi A6 C4, BMW E34, Mercedes W124/W210) erst so richtig in Fahrt kamen, gehobene Gebrauchtwagenpreise erzielten und gut verkauft wurden - und sogar der geschmähte Scorpio überlebte viele frühe Omegas. Gemessen am Gesamtbestand, dürfte es fast mehr alte Scorpios als gleich alte Omegas noch geben. Das ist für ein Auto, das mit "wir haben verstanden" beworben wurde und als Richtung der Oberklasse galt, eigentlich sehr schwach, so schade das auch ist!

Dennoch gibt es feine Stücke - sehen und vergleichen! Ob der 2.0-16V mit 136 PS deinen Ansprüchen genügt, weiß ich nicht, aber es ist der beste Motor für den Omega B bis 1999, danach sollte man den 2.2-16V bevorzugen, oder den 2.6 V6 mit 180 PS, wobei es diesen Sechszylinder nicht sehr häufig im Low-Budget-Bereich gibt, allenfalls als ausrangiertes Autobahnpolizei-Dienstfahrzeug. Die aber haben auch den Vorteil, dass sie immer gut gewartet wurden.

Zitat:

- Mercedes E-Klasse W210

Außer Rost kann hier nicht viel Dramatisches passieren, und teuer sind die 210er auch nicht. Mein "Roland" (E280 Classic Automatik von 1996) kostete aus erster Hand weniger als 2.000 Euro mit neuem TÜV - wobei er auch außer Schiebedach, Radio, Automatikgetriebe, Tempomat und Metallic-Lack keine Extras hat; Armlehne vorn und Klimaanlage sind zum Beispiel Fehlanzeige, aber das ist mir egal. Die Autos sind durch die Rostthematik absolut ungefragt, aber andererseits muss man sagen: Bei Mercedes-Benz ist der Rost, der den Ruf des 210ers beschmutzt hat, zu einem gewissen Grad auch ein eher markenspezifisches Problem - ich sage auch heute noch: Da wurde nur so sehr geschimpft, weil der Mercedes-Kunde für seine durchschnittlichen 55.000 DM, die er für den E230 ausgegeben hat, auch totale Qualität erwartet und nach zehn Jahren keinen Rost haben will. Wer zur selben Zeit im Gegenzug für 39.000 Mark den Omega B 2.0-16V gekauft hat, der war am Ende schon darum froh, wenn der Rost nicht alles auffraß. Wäre der W210 kein Mercedes, sondern vielleicht ein Opel, würde er als relativ haltbares Auto gelten. Ab einem bestimmten Alter gehört der Rost eben einfach dazu - selbst ein noch so robustes Modell fängt das Gammeln irgendwann an; selbst die Vollverzinkung von Audi hat durchaus Lücken.

Beim W210 kann man noch viele recht gute Rentnerautos bekommen, aber: Lederausstattung und volle Datenkarten sind hier meistens nicht vorhanden. Es gibt viel eher Stoffpolster, manuelle Klimaanlage, Kassettenradio (kann man ja tauschen, wenn es nicht reichen sollte) und die Classic- oder allenfalls Elegance-Ausstattung. Dafür sind die voll ausgestatteten Boliden oft durch zahlreiche Hände gegangen: Eine voll ausgestattete E-Klasse mit nachvollziehbarer Wartungsheft-Vorgeschichte und wenigen Vorbesitzern, die nicht gerade 300.000 Kilometer hinter sich hat und wenig Rost zeigt, ist eher selten und nicht billig; bis zu 5.000 Euronen kann so was schon durchaus noch kosten, und ist das dann auch wert! Brauchbare Exemplare in sehr manierlicher Verfassung kriegt man beim W210 sehr preiswert - aber, wie gesagt: Wer eine Vollausstattung und dazu noch eine perfekte Historie haben möchte, der wird sogar beim noch weniger gefragten Audi 100 zur Kasse gebeten!

Zitat:

- Ford Mondeo

Gute Wahl; den Mk3 kennst du ja sehr gut, sodass ich dazu wenig schreibe. Wenn aber der Ford Mondeo ins Spiel kommt, dann könnte man auch über den Ford Scorpio II (1994-1998) als Limousine nachdenken: Der ist so schräg, dass sich jeder danach umdreht. Zudem schont er das Budget insofern, dass selbst sehr gut erhaltene Exemplare selten mehr als 3.000 Euro kosten; auch 2.000 Euro sind für einen gepflegten Ford Scorpio schon ein Preis, bei dem man sehr viel anstellen kann; meiner kostete noch weniger (zweite Hand, teilweise scheckheftgewartet, Kilometerstand nachvollziehbar, rostfrei, Alufelgen). Technisch ist das Auto sehr robust; ein Scorpio macht selten Ärger. Die Autos sind eine gute Synthese aus Zuverlässigkeit, Alltagstauglichkeit und Auffälligkeit, und ein tolles "Spaßauto". Wer 1.500 Euro ausgeben kann, der kommt schon sehr weit. Niemand will einen Scorpio haben!

So schräg die Empfehlung des Ford Scorpio wirken mag - ich habe mir etwas dabei gedacht und den Ford nicht ohne Grund empfohlen: Nicht jeder auf der Welt ist ein Autofreund wie wir, und noch weniger kennen den Ford Scorpio II wirklich. Viele könnten dieses seltene und große, meist sehr gut ausgestattete Auto durchaus für einen luxuriösen Wagen (Engländer, Ami etc.) halten, der viel teurer sei, als er in Wirklichkeit denn gekostet hat. Mit einem gut gepflegten und schönen, original erhaltenen Scorpio fällt man langsam schon wieder (positiv) auf; ich sehe das ja an mir selbst und meinem eigenen Scorpio: Die Zeiten, in denen man als Scorpio-Fahrer für sein Auto ausgelacht wurde oder Derartiges, sind längst vorbei.

Außerdem sieht der Ford zwar auffällig und extravagant aus, aber die Technik ist problemlos und robust, verdaut bei einer sinnvollen Wartung (Inspektion alle 15.000 Kilometer, ansonsten das Übliche wie Zahnriemen etc.) höchste Laufleistungen, zudem sind die Ersatzteile geradezu lächerlich günstig. Zudem kann man am Scorpio eigentlich alles selber machen; echte technische Schwachstellen kennt er kaum. Gasumbauten und Bastelbuden sind denkbar selten - verschimmelter, rostiger und technisch verendeter Schrott ist beim Scorpio kaum aufzutreiben, bzw. wurde vor Jahren schon entsorgt!

Speziell der Scorpio als Stufenheck-Limousine hat meist exakt die selbe Vorgeschichte aufzuweisen wie die Limousine des Opel Omega B: Relativ niedrige Jahreslaufleistungen, volle Serviceunterlagen mit Stempeln des Ford-Händlers, gute Pflegezustände und solvente Vorbesitzer, die auch im hohen Fahrzeugalter noch dazu bereit sind, wirklich viel Geld in fachgerechte Wartung und Pflege sowie korrekte Ausführung notwendiger Reparaturen investieren. Ein Stufenheck-Scorpio, der ohne Rücksicht auf Kosten und niedrigen Restwert gehegt und gepflegt wurde, ist eher die Regel als die Ausnahme - und deswegen unbedingt empfehlenswert. Zudem macht ein Scorpio wirklich Spaß!

Noch etwas zum Thema Gas allgemein: Keiner hat etwas zu verschenken, und im Low-Budget-Segment wäre ich erst recht vorsichtig. Wer baut einen teuren Gasumbau ein, um den Wagen dann zum Preis zu verscherbeln, der unter dem Rechnungsbeitrag des Gas-Einbaubetriebs liegt? Eben! Da gibt es immer irgendeinen Haken! Speziell die LPG-Umbauten haben dort alle mehr oder minder einen Bastelbuden-Charme und schummrige Details, die nicht auf die beste Vorgeschichte schließen lassen. Der Erstbesitzer, Senior oder Geschäftsmann investiert lieber in guten Service, als in eine Gasanlage - auch weil er sich am hohen Kraftstoffverbrauch einer Oberklasse nicht stört, da er sich das leisten kann! LPG-Umbauten in einem Luxusfahrzeug sind hingegen eher oftmals die Sache von irgendwelchen Leuten, die sich den Wagen ohne LPG nicht leisten könnten. Ob dann die Umbauten überhaupt professionell erledigt wurden, denn so was ist nicht eben billig, ist dabei die andere Frage.

Es könnte besser sein, einen E39, Omega oder Ähnliches aus Rentnerhand zu kaufen und dann mit Gas zu betreiben oder den Umbau in einiger Zeit erst erledigen zu lassen. Preiswerter ist das, von den Folgekosten ausgehend, zudem noch, denn das scheckheftgepflegte Auto aus erster Hand ist in der Regel kein Gasumbau. Der Gasbetrieb-E38 oder Ähnliches parkt eher vor "Ali's Dönerbude" oder einer Spielhalle, der Benzin-E38 eher vor dem Golfplatz oder dem Fußpflegesalon.

Zitat:

VW Passat Limo, Bj.1999, Hellblau, umfangreiche Ausstattung

Davon rate ich hingegen ab - da ist jeder Scorpio besser, weit besser sogar, da deutlich zuverlässiger! Der frühe Passat 3B ist zwar an sich kein schlechtes Fahrzeug, aber andere sind ihm überlegen. Rost ist zwar am Passat seltener zu sehen als etwa beim Opel Vectra B, gegen den er seinerzeit konkurrierte, aber dafür gibt es insgesamt etliche technische Defekte: Ganz oben stehen allgemeine Zuverlässigkeitsprobleme, der Zahnriemen, die Vorderachse bei beiden Modellphasen quer durch alle Baujahre, Turboladerschäden und Verarbeitungsschwächen. Dafür sind Elektroprobleme - die waren bis 1999 ein sehr ernstes Thema beim Opel Vectra B - praktisch nicht vorhanden. Fakt ist aber trotzdem: Der Passat 3B/3BG sorgte um 1996 herum nach Golf III und Polo III wiederholt für ernste Zweifel an der VW-Qualität, erforderte seinerzeit einige Rückrufe und war qualitativ als Neuwagen kein Ruhmesblatt, reizte oft die Gewährleistung bis zur Grenze des Umfangs aus und strapazierte die Nerven der Kunden; günstigere Autos wie der Ford Mondeo Mk2, der Mitsubishi Carisma oder der Peugeot 406 erwiesen sich als problemloser. Andere sind einfach zuverlässiger!

Die großen Motoren sind beim Passat meist zwar preiswert zu haben, weil kaum gefragt, aber recht durstig und auch weder besonders sportlich noch besonders schnell. Wer einen etwa zehnjährigen Sechszylinder in dieser Klasse sucht, sollte eher bei BMW, Mercedes, Ford oder Citroen suchen.

Zitat:

Nissan Maxima

Toyota Camry

Honda Legend

Mitsubishi Sigma

Mazda Xedos 9

Allesamt absolut uninteressant, da die Ersatzteilversorgung enorm teuer kommt und man auch erst einmal suchen muss, bis man diese zu Lebzeiten teilweise sehr selten verkauften Fahrzeuge überhaupt in einem guten Zustand beibekommt. Oft sind die dann noch relativ teuer, weil die Exporteure gern alte Luxus-Japaner kaufen und entsprechend die preisliche Fahne hochhalten: Nein, japanische Youngtimer sind nur etwas für echte Fans. Ein Auto, bei dem es bekannt ist, dass man teilweise monatelang auf Teile warten muss und gesalzene Rechnungen für jede Kleinigkeit erhält sowie bei jedem Mucks in die Vertragswerkstatt muss, sieht man vom Ölwechsel ab, ist für den Alltag keine Empfehlung wert - so gern ich alte Japaner auch eigentlich habe, da sie zuverlässig und robust sind.

Nun zu deinen Kriterien, auf die ich tiefergehend zu sprechen komme:

Zitat:

- Oberklasse (bevorzugt aus deutschen Landen)

- für max. 3000€ (also zum Preis eines gut gebrauchten Kleinwagen)

- in sehr gutem Erhaltungszustand

- wenig bis gar kein Wartungsbedarf

- Gasanlage (die bei entsprechender Motorisierung minimum mal 2000€, bei großen Motoren eher das doppelte verschlingt)

- ab obere Mittelklasse aufwärts

- Automatik (unverzichtbar)

- Sitzheizung

- Tempomat

- Klimaautomatik

- min 140PS

- Leder wäre nett

- Silber nur, wenn der Rest 100% passt.

Bis auf die Gasanlage, die Farbe und das Leder kriegen wir alles hin! Es gibt gepflegte deutsche Luxusklassen schon für 2.000 Euronen, und damit meine ich nicht etwa einen alten Opel Senator aus den 80er-Jahren (den ich wegen Rost und anderen komplexen Themen auch nur Liebhabern mit Fachwissen und Geld empfehlen kann!), sondern andere Fahrzeuge wie einen BMW E32 oder E38. Diesen BMW hier finde ich wirklich gut - der macht auch den Eindruck, dass er ehrlich ist. Sicher, er hat kaum Extras, aber es ist eine deutsche Oberklasse in sehr gutem Erhaltungszustand ohne erkennbaren Wartungsbedarf. Der Motor ist einer der besten, die BMW je gebaut hat. Soll es neuer sein, ist auch dieser 728iA sicher eine Option: Die Dalle hinten rechts mindert den Wert, ansonsten scheint er ganz solide zu sein. Beide BMWs stammen aus dem Stuttgarter Raum.

Nicht verzagen, Nick! Es scheitert im Wesentlichen nur an der Gasanlage. Alles andere kriegen wir locker hin, wie du siehst, und man kriegt sogar Premium-Produkte bei! Ich würde aber mich auf BMW, Mercedes und vielleicht noch den Opel Omega sowie den Ford Mondeo Mk3 V6 konzentrieren - die anderen sind in der Teileversorgung teurer und auch in Service- und Reparaturfragen nicht unbedingt von jedem Betrieb zu richten, beim Audi hingegen scheitert es eher schlicht daran, überhaupt etwas Gutes zu finden. Beim A6 hiele mich die frühe Multitronic, die böse Überraschungen in petto hat, davon ab, ihn zu empfehlen, und ein Low-Budget-A8 ist fast immer, machen wir uns nichts vor, Kernschrott. Speziell, wenn er mit Gas betrieben wird, denn dann greift meist diese unseriöse Vorgeschichte (wir erinnern uns: Dönerbude, Spielhalle) voll zu. Von solchen Leuten würde ich mir ganz sicher kein Auto kaufen, auch keinen 300-Euro-Kadett mit einem halben Jahr Rest-TÜV.

Ein Auto ohne jeden Wartungsstau gibt es in dieser Preisklasse dennoch seltenst. Es ist ratsam, wenn man den Kaufpreis nicht ganz ausreizt, den man ausgeben könnte, um ein Fundament für möglicherweise anfallende Reparaturen und Inspektionsdienste noch in der Hinterhand zu haben. Ich zitiere Nick:

Zitat:

Was ihr immer dazudichtet :rolleyes: Ich erwarte ja keinen Neuwagen. Er kann schon die ein oder andere Beule haben und muss auch nicht komplett durchrepariert sein.

Das du dass so siehst, finde ich schon einmal gut - du gehst also nicht mit falschen Vorstellungen, wie so viele, die im Low-Budget-Segment fast einen Neuwagen haben wollen, zu Werke. Daher weißt du, dass es Probleme geben kann, mit solchen Fahrzeugen, und bei einer beliebigen Oberklasse ist eine Reparatur auch immer teurer als beim Opel Vectra A, den man daheim selbst mit Einhell-Baumarkt-Werkzeug wieder flott kriegt. Es ist schon gut, dass du das weißt und auch erkennst.

In deine Finanzen mische ich mich nicht ein - dass eine Oberklasse mehr Geld kostet als ein Basis-Astra oder auch ein Saab 9-3, den du aktuell besitzt, weißt du selbst, und ich traue es dir sehr gut zu, dass du dein finanzielles Fundament gut kennst und weißt, was du tust, so wie ich dich privat kennen gelernt habe. Es steht mir auch nicht zu, darüber zu urteilen, ob du dir das leisten kannst, denn das weißt nur du allein.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag, für den ich bald eine Stunde gebraucht habe, weil es mir wichtig war, einigermaßen helfen!

Lieber Nick,

nun folgen ein paar offene Schlussworte. Ganz konkret muss ich dir mitteilen: So ein Projekt ist nicht zum Scheitern verdammt, sondern durchaus möglich. Man muss nur wissen, wie man es anstellt: "Gewusst wie", ist wie so oft das passende Motto. Lass' dich also nicht verunsichern - alles ist möglich, man muss nur wissen, wie man das macht!

Es grüßt dich

Hans

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Was soll man dazu nur sagen..... :rolleyes:

Probiere es aus und dann wirst du sehen was passiert.

Aber ein Oberklassefahrzeug zum Kleinwagenpreis vergiss es!

Themenstarteram 10. Februar 2014 um 7:30

Vorallem der 850er ist sehr schick.

beim saab reizt mich der preis. Dann kann ich noch etwas zurücklegen. Allerdings sind die km schon eine Hausnummer...

am 10. Februar 2014 um 7:43

Ich gehe mal davon aus, dass beim 850 preislich noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Wenn du ernsthaft an dem Auto interessiert bist, kann ich gerne ein paar Anrufe tätigen, um einen vertrauenswürdigen Mechaniker in Berlin aufzutreiben, damit du nicht den Elch im Sack kaufst.

Und in Stuttgart kenne ich auch jemanden, der zum schmalen Kurs Elche verarztet.

Beim Saab würde mich in erster Linie interessieren, wie lange der aktuelle Halter ihn schon hat. Wenn er ihn seit Jahren als Langstrecken-Kilometerfresser benutzt hat (und das dokumentieren kann), sind die Kilometer halb so wild.

Ein neuer Auspuff muss wohl dran. Rechnet man den auf den Kaufpreis drauf, dann nimmt es sich nicht allzu viel zum 850. Ich befürchte nur, dass die Ersparnis der Gasanlage von der ersten größeren Reparatur wieder aufgefressen wird.

Zitat:

Original geschrieben von nick_rs

Moment. Der Kleinwagenunterhalt war NUR auf den Sprit bezogen. Dass der Unterhalt eines solchen Dingens kostet ist mir schon klar.

Zitat:

Original geschrieben von nick_rs

Was ihr immer dazudichtet :rolleyes: Ich erwarte ja keinen Neuwagen. Er kann schon die ein oder andere Beule haben und muss auch nicht komplett durchrepariert sein.

Puhhhhh. Jetzt wirds lustig! :D

Wie willst du einen V8 so spritsparend fahren das dagegen selbst dein Saab alt aussieht?! Meiner ist ein Kleinwagen und der schluckt im Mittel so 7 Liter auf 100km. So weit so normal. Bei dir sprechen wir jetzt aber von einem Auto der 1,7 Tonnen aufwärts Klasse, am liebsten mit V8 wie bei den Audis die du bisher rausgekramt hast.

Ich zahle für meine 30.000 km im Jahr so im Schnitt 300 - 400€ im Monat alleine für den Sprit. Was jetzt kommt habe ich dir zwar schonmal im Detail vorgerechnet, aber seis drum:

Nehmen wir mal an du kaufst dir wirklich so einen Audi (der auch seine Macken haben darf) mit V8. Da können wir mal von einem realistischen Verbrauch von 12 Litern ausgehen auch wenn jetzt gleich wieder einer kommt und behauptet es gehen auch weniger. Klar, ich schaff mit meinem Peugeot auch 5 Liter, leider fährt man selten so das man auch bei den 5 Litern landet von daher werden die 12 Liter in deinem Falle realistisch sein. Rechnen wir jetzt noch die Gasanlage hinzu. Mit Gas wird sich der Verbrauch auf gut 13-14 Liter Gas erhöhen, nehmen wir mal zu deinen Gunsten an es werden nur 13 Liter.

Rechnen wir doch alleine mal nur für den Februar. Der Februar hat 20 Werktage. Wären bei deiner Fahrleistung gut 2000 km. Sind wir im günstigsten Falle schonmal bei knapp 210€. Rechne ich das mal für mich und den Monat Februar aus, komme ich so ziemlich auf den gleichen Wert.

Klingt erstmal nach wenig, aber wenn wir jetzt mal davon ausgehen das du ja noch am WE oder privat nochmal damit rumfährst, dann bist du ganz schnell in meinen Regionen, wenn nicht sogar etwas darüber. Du darfst auch nie vergessen das so eine Gasanlage immer mal zicken kann und das tun sie öfter! Mein Schwager fährt auf Gas und ich verwette einen Kasten Bier darauf das er die Ersparnis in Gas locker schon wieder doppelt und dreifach in die Wartung der Gasanlage reingesteckt hat. Die ist nicht von einem Anfänger eingebaut worden und trotzdem zickt die öfter rum.

Bei so einem Auto kannst du davon ausgehen das die Kohle die du mit Gas beim tanken einsparst irgendwo bei der Wartung wieder reinstecken darfst. Ist ja auch schön und gut das du keinen perfekten Wagen erwartest, aber warum hast du dann die anderen Kisten nicht genommen die du dir schon alle angesehen hast? Hatten doch nur ein paar Elektronikmacken die man mit 2-3000 € locker wieder hinbekommen hätte.

Merkst du was? Oberklasse in der Preisklasse ist meist=Schrottklasse! Du hast doch selber schon mehr als einmal erlebt was das meist für Kisten sind. Entweder sind die alle abgemeldet, was dafür spricht das der Wartungsstau so riesig ist das der Vorbesitzer keinen Bock mehr hat auch nur noch einen Cent in den Unterhalt zu stecken oder die Dinger sind generell runtergeritten bzw. eine große Reparatur steht an und der Vorbesitzer hofft auf den nächsten Dummen der sich finanziell in die Nesseln setzt.

Lieber Nick, ich gönne dir das ja von Herzen, aber du darfst dir da keine Illusionen machen. Du kriegst die Reparatur deines Cabs momentan kaum schon finanziell gestemmt und das ist nur dein Zweitwagen. Jetzt willst du dir einen Daily anlachen gegen den die fixen und variablen Kosten deines Audis wie ein Centbetrag anmuten. Sorry, aber auch wenn du bei den fixen Kosten (wie kommst du eigentlich bei 100km pro Tag auf weniger Jahreskilometer als ich?!) sparst wos nur geht, spätestens die Kosten für Teile oder Werkstattstunden fressen das doppelt und dreifach wieder auf. Oberklasseautos sind für eine ganz andere Kundschaft entwickelt worden. Da ist es meist völlig latte was es kostet, hauptsache der Hobel läuft irgendwann wieder. Da wird nach der Reparatur einfach nur die AMEX gezückt und damit hat sich die Sache.

Zudem kann ich mir vorstellen das du nicht mit einer runtergeranzten Oberklassekiste durch die Gegend fahren nur um irgendwen zu beeindrucken. Du willst dich ja auch vor deinem Frendeskreis nicht lächerlich machen! Stell dir mal vor du fährst mit deinen Kumpels irgendwo hin, zeigst Ihnen voller Stolz deinen neuen, alten A8 und dann funktioniert die Hälfte an dem Ding nicht. Deine Kumpels werden sich Ihren Teil auf jeden Fall denken!

Wenn du das unbedingt durchziehen willst, dann spare doch lieber noch ein wenig bis du mindestens mal das doppelte Budget zur Verfügung hast. In der Kategorie 6.000 - 7.000 Tacken wirst du eher nach was vernünftigem fündig und du hast keinen großen Wartungsstau zu erwarten.

Auch bei deutschen Autos gilt: Das teurere Auto ist immer der bessere Kauf! Du legst am Ende vielleicht 2-3.000€ mehr für die Anschaffung auf den Tisch, dafür sparst du mit hoher Wahrscheinlichkeit das doppelte bei der Wartung ein, weil eben nicht alles im Eimer ist.

Zitat:

Original geschrieben von Suomi-Simba

Mit mindestens 1000€ im Jahr muss man bei jedem Low-Budget-Gebrauchten rechnen. Es sei denn man legt sich ein Wegwerf-Auto zu.

Das war aber kein Wegwerfauto, sondern der penibel gewartete und gepflegte Golf meiner Mutter den ich damals übernommen habe. Zusätzlich: Was denkst du ist so ein Oberklasseauto in der Preisklasse? Ein Schnäppchen?

Zitat:

Original geschrieben von Suomi-Simba

 

Bis auf die Gasanlage alles machbar! Allerdings mit etwa 20 Jahre alten Nischenfahrzeugen, die niemand auf dem Schirm hat. Es ist nur recht unwahrscheinlich, dass so ein Auto vor Nicks Nase auftaucht. Daher: Suchradius erweitern!

Gerade die Schweden eignen sich gut. Denn niemand kennt deren Modellpaletten wirklich gut und außer Volvo Kombis mit Vierzylindern ist eigentlich kein Schwede wirklich beliebt.

Da magst du Recht haben, aber ich glaube das Nick sich vorher eher die Rübe kahlrasiert als sich einen alten Oberklasseasiaten zu kaufen der hier null Image hat. Mit einem Schweden wird Nick wohl auf Dauer nicht glücklich. Das hat schon beim Saab nicht geklappt, das wird mit einem Volvo wohl nicht besser werden ;) Nick sucht ja auch meist in deutschen Gefilden und die hat man hier in deren Heimatland nunmal alle auf dem Schirm, was die Preise für gute Modelle natürlich in die Höhe treibt :)

Lustig hier. Meine Popcorn-Maschine kommt kaum nach. :)

Zitat:

Original geschrieben von XG30_2000

Lustig hier. Meine Popcorn-Maschine kommt kaum nach. :)

Sorry, aber manche Kommentare kann man sich auch sparen. Wir kennen Nick, und die Anfrage hat ja einen ernsten Hintergrund (auch wenn ich noch nicht so ganz verstanden hab, wie das funktionieren soll).

Warum nicht das Cabrio als Alltagsauto hernehmen? Wie viel hat der eigentlich gelaufen?

Themenstarteram 10. Februar 2014 um 8:39

Zitat:

Mit einem Schweden wird Nick wohl auf Dauer nicht glücklich. Das hat schon beim Saab nicht geklappt, das wird mit einem Volvo wohl nicht besser werden

Stop! Ich werde und bin mit schweden glücklich, wäre da nicht der Diesel.

Zitat:

Ist ja auch schön und gut das du keinen perfekten Wagen erwartest, aber warum hast du dann die anderen Kisten nicht genommen die du dir schon alle angesehen hast?

Der eine war kernschrott, der andere Verschimmelt. Die E-Klasse war ganz gut.

Zitat:

Zudem kann ich mir vorstellen das du nicht mit einer runtergeranzten Oberklassekiste durch die Gegend fahren nur um irgendwen zu beeindrucken. Du willst dich ja auch vor deinem Frendeskreis nicht lächerlich machen!

Der Volvo z.B. wäre mega cool vor der Disko :cool:

Zitat:

Lustig hier. Meine Popcorn-Maschine kommt kaum nach. :)

:D:D

Zitat:

Warum nicht das Cabrio als Alltagsauto hernehmen?

Zu schade

Zitat:

Wie viel hat der eigentlich gelaufen?

160.000

 

Wieso zu schade? Fahren ist für Autos nie schlecht, gerade wenn es weitere Strecken sind.

Vergiss die üblichen Verdächtigen in der Preisklasse, such mal lieber nach Japanern der gehobenen Mittelklasse, die sind nicht so gefragt und deshalb günstig zu haben.

Der Unterhalt bleibt allerdings hoch...

 

Nissan Maxima

Toyota Camry

Honda Legend

Mitsubishi Sigma

Mazda Xedos 9

 

Oder halt 'nen alten Volvo.

Themenstarteram 10. Februar 2014 um 8:53

Zitat:

Original geschrieben von Mad_Max77

Vergiss die üblichen Verdächtigen in der Preisklasse, such mal lieber nach Japanern der gehobenen Mittelklasse, die sind nicht so gefragt und deshalb günstig zu haben.

Der Unterhalt bleibt allerdings hoch...

Dein Fahrzeugprofil bringt mich auf eine ganz andere Idee :cool:

Jetzt bin auch ich hier; habe eben eigentlich im Gasthaus etwas schreiben wollen, fand aber dann diesen Bereich hier und möchte hier helfend mitwirken. Wenn man schon 40 Jahre lang Autos verkauft hat, dann macht man das doch gern, und beginnen möchte ich mit dem 2001er Renault Laguna.

Zitat:

Der Renault entspricht ganz und garnicht meinem Geschmack...

Das ist ehrlich gesagt auch besser so! Bei einem Renault Laguna II aus den Baujahren 2001 bis 2003 würde ich sehr aufpassen! Zwischen Anfang 2001 und Mitte 2003 hatte die Marke mit den Typen Laguna II (Marktstart Dezember 2000) und Mégane II (Marktstart November 2002) erhebliche Qualitätsprobleme. Im Zentrum dieser stehen weniger Dinge wie Verarbeitungsqualität oder sonstige elementare Grundlagen, sondern schlicht und einfach wieder einmal alle Themen, die mit „Elektro“ in Verbindung stehen. Renault hatte damals diverse Schwierigkeiten bei der Einführung von Keyless-Go im Laguna einerseits, andererseits kann man gar keine einzelnen Probleme benennen: Schlicht alles, was in irgendeiner Weise mit der Bordelektrik zu tun hat oder auch die elektronischen Bauteile betrifft, ist bei Laguna II und Mégane II ein trauriges Kapitel.

Ich kann mich noch gut an etwa einen Kunden erinnern, der einen der ersten Laguna II fuhr und diesen wegen einem Garantiefall bei uns stehen hatte – und der gleichartige Laguna II, den er dann von uns als Leihwagen bekommen hatte, wurde wegen genau dem selben Problem außer Gefecht gesetzt. Derartige Probleme stellten die Kunden auf eine harte Probe, und nachdem die 90er-Jahre bei Renault wirklich standhaft solide Autos gebracht hatten, kehrten die Beschwerden über mangelhafte Qualität unrühmlich zurück.

Was hier geschehen ist, das ging auf keine Kuhhaut - deswegen: Frühe Exemplare können gekauft werden, aber nur dann, liegt eine komplette, nur bei Renault geführte Servicehistorie vor, und selbst diese Renaults sollten auch dann noch besonders stark geprüft werden. Die Möglichkeit, ein Elektromonster zu kriegen, ist immer noch sehr groß!

Zitat:

1. Mercedes C280 - Die Bilder sprechen für sich! Den angeblichen Rost muss man sich live angucken. Auf den Fotos sieht man nix

2. Peugeot 406 Coupe - Ist "nur" Mittelklasse, aber totschick ;)

3. Hyundai XG 30 - Bei der Beschreibung würde ich fast ungesehen kaufen.

4. BMW E34 525ix Touring

5. Mercedes S124 E220T - Gewöhnungsbedürftige Farbe, aber wirkt seriös. Auf Bild 3 meine ich sogar einen Multikontursitz zu erkennen.

Die sind allesamt gut! Ich finde den Mercedes C280 W202 am besten, das ist sogar eine Vollausstattung; der kostete damals bestimmt 85.000 D-Mark (müsste nachschauen). Der 406 ist auch mehr als seriös: Meist gerieten die 406-Coupés in pflegende, komfortorientierte Hände und wurden gut umsorgt. Mit einem Franzosen kann man vor der Disco nicht punkten, den kennt da sowieso niemand - das ist eher ein Fall für Kurpark-Konzertparkplätze oder Garagen in eleganten Siedlungen auf dem Berg der Kreisstadt. So etwas kann man kaufen! Der Hyundai ist auch freilich erstklassig, aber dafür ein Auto mit teurer und komplizierter Teileversorgung. Der islandgrüne BMW 525iXA touring E34 von 1993 ist ebenso sehr gut und scheint aus seriöser Hand zu kommen (würde aber bitte ein BMW Bavaria C III nachrüsten; dieses moderne Gerät steht dem BMW gar nicht zu Gesicht!). Kann man machen, allerdings sind Teile, die den Allradantrieb betreffen, teuer. Der E220T in "Bornit-Metallic" ist die Wahl der Vernunft und denkbar seriös, neuer TÜV ist ja auch dabei. Ein 124er, der seinen Preis wert ist - selbst Kernschrott ist manchmal teurer.

Zitat:

- Opel Omega B

Eine sehr gute Wahl, denn oftmals trifft man den Rüsselsheimer Klassiker noch in sehr seriösem Zustand an. Gut erhaltene, wenig gefahrene und viel gepflegte Erste-Hand-Rentnerautos von freundlichen Leuten, die dicke Brillen tragen und Schlagersender hören, in einem Zuhause leben, in dem alles aus dunklem Holz besteht und der Fahrzeugbrief im Tresor lagert "damit ihn niemand an sich nimmt", gibt es zuhauf. Auch das frühe Baujahr 1994 ist eine sehr gute Wahl, wenn man schöne Autos findet, deren Scheckhefte lückenlos sind, denn da wurden die Qualitätsprobleme früher Omega B auch in den Werkstätten bei den Inspektionen nachträglich ausgebessert. Gepflegte Erste-Hand-Omegas sind bei den Limousinen eigentlich eher die Regel; der typische Omega-Fahrer zählte beim Neuwagenkauf schon durchschnittlich weit über 60 Jahre. Diese Autos gilt es heute zu kaufen, und speziell die Limousinen sind in erster Linie eines: Extrem billig. Keiner will sie haben - das Senioren-Image schreckt viele vom Erwerb eines Opel Omega ab.

Ein böses Klischee, aber es ist was dran. Meist wurde der Wagen nämlich als Limousine von älteren Herrschaften gekauft, die ihren Opel wenig fuhren, in der Garage abstellten, aber viel Geld in Service und Reparatur beim Opel-Händler "um die Ecke, wo wir schon den Omega A, den Rekord und in den 60ern den Kadett gekauft haben" investierten und, wenn es sein musste, auch bei 10-15 Jahre alten Omegas noch Rechnungen des Autohauses im vierstelligen Bereich anstandslos überwiesen, "weil die schon wissen, was sie machen und sich gut auskennen". Ich weiß, das ist ein böses Klischee, aber schaut euch die typischen Omega-Neuwagenkunden der 90er-Jahre an, dann wisst ihr: Das ist näher an der Realität, als man zunächst denkt! Platz hat der Omega satt, er ist sehr komfortabel, und wirklich gut zusammengebaut worden. Rost ist ab 1999 ein Fremdwort gewesen; vorher war der Omega B auch schon recht erträglich (auch ein 1994er kann ein guter Kauf sein, wurde er nachweislich gut gepflegt!). Hier ist die Kaufberatung - für 1.500 Euro kommt man sehr weit.

Aber der Opel hat seine Schattenseiten: Im Interesse einer ehrlichen Beratung will ich diese nicht unterschlagen, auch wenn ich großer Omega-Liebhaber bin. Man muss aufpassen, denn beim Omega B sind die Baujahre 1994 bis 1997 qualitativ im Ganzen teilweise erheblich schlechter als die zwischen 1989 und 1993 gebauten, ausgereiften späteren Modelle des Vorgängermodells!

Zum verbesserungsbedürftigen Rostschutz kamen erstmals Elektroprobleme hinzu, die der Omega A nie gekannt hat - außerdem rostet der Omega B der ersten Baujahre noch aggressiver und gefährlicher als sein Vorgänger. Die Motoren sind auch nicht mehr so robust wie beim Omega A, wo die Technik keine Rätsel aufgibt; einzig die beiden Zweiliter-Benziner und mit Abstrichen auch den BMW-Dieselmotor kann man reinen Gewissens empfehlen, den Rest spart man lieber aus (ich meine die "Ecotec"-Sechszylinder namens 2.5 V6 und MV6). Auch die im Grunde sehr robusten Automatikgetriebe sind wartungsintensiv: Opel schaffte 1994 den Getriebeölwechsel ab, was sich als Trugschluss erwies. Hier muss man das Öl regelmäßig wechseln. Zahlreiche Händler haben diesen Unsinn damals auch nicht mitgemacht, indem sie die Kunden von Automatik-Omegas weiterhin auf die Wichtigkeit des ATF-Wechsels hingewiesen haben.

Auch unschön: Die bekannten Lackabplatzer; schon kleine Steinschläge sorgen für großflächige Lackschäden. Mangelhafte Lackqualität am Omega B betraf vor allem Metallic- oder Mineraleffekt-Lackierungen (ausgerechnet die waren aufpreispflichtig!). Stinkende oder ganz defekte Klimaanlagen, gestörte Zentralverriegelungen, Wegfahrsperren, Radios und Displays sind auch gut bekannt! Es gab reihenweise Probleme mit frühen Omegas, an die ich mich gut erinnere. Ich hatte einmal einen Caravan gesehen, der nach sechs Jahren schon mehrfach durchgerostet war, wobei dies auch ein ungepflegtes "Arbeitstier" eines Landwirts war, der den Opel nicht schonte und erst recht nicht pflegte.

Die gute Pflege durch viele ältere Omega-Limousinen-Fahrer konnte zwar vieles im Zaum halten, aber eben auch nicht alles. Es mag noch absolut rostfreie 1994er Omega B geben, sicher - aber dafür sind umso mehr bereits vor Jahren entsorgt worden, und das in einem Alter, in dem andere gehobene Mittelklassen jener Jahre (Audi A6 C4, BMW E34, Mercedes W124/W210) erst so richtig in Fahrt kamen, gehobene Gebrauchtwagenpreise erzielten und gut verkauft wurden - und sogar der geschmähte Scorpio überlebte viele frühe Omegas. Gemessen am Gesamtbestand, dürfte es fast mehr alte Scorpios als gleich alte Omegas noch geben. Das ist für ein Auto, das mit "wir haben verstanden" beworben wurde und als Richtung der Oberklasse galt, eigentlich sehr schwach, so schade das auch ist!

Dennoch gibt es feine Stücke - sehen und vergleichen! Ob der 2.0-16V mit 136 PS deinen Ansprüchen genügt, weiß ich nicht, aber es ist der beste Motor für den Omega B bis 1999, danach sollte man den 2.2-16V bevorzugen, oder den 2.6 V6 mit 180 PS, wobei es diesen Sechszylinder nicht sehr häufig im Low-Budget-Bereich gibt, allenfalls als ausrangiertes Autobahnpolizei-Dienstfahrzeug. Die aber haben auch den Vorteil, dass sie immer gut gewartet wurden.

Zitat:

- Mercedes E-Klasse W210

Außer Rost kann hier nicht viel Dramatisches passieren, und teuer sind die 210er auch nicht. Mein "Roland" (E280 Classic Automatik von 1996) kostete aus erster Hand weniger als 2.000 Euro mit neuem TÜV - wobei er auch außer Schiebedach, Radio, Automatikgetriebe, Tempomat und Metallic-Lack keine Extras hat; Armlehne vorn und Klimaanlage sind zum Beispiel Fehlanzeige, aber das ist mir egal. Die Autos sind durch die Rostthematik absolut ungefragt, aber andererseits muss man sagen: Bei Mercedes-Benz ist der Rost, der den Ruf des 210ers beschmutzt hat, zu einem gewissen Grad auch ein eher markenspezifisches Problem - ich sage auch heute noch: Da wurde nur so sehr geschimpft, weil der Mercedes-Kunde für seine durchschnittlichen 55.000 DM, die er für den E230 ausgegeben hat, auch totale Qualität erwartet und nach zehn Jahren keinen Rost haben will. Wer zur selben Zeit im Gegenzug für 39.000 Mark den Omega B 2.0-16V gekauft hat, der war am Ende schon darum froh, wenn der Rost nicht alles auffraß. Wäre der W210 kein Mercedes, sondern vielleicht ein Opel, würde er als relativ haltbares Auto gelten. Ab einem bestimmten Alter gehört der Rost eben einfach dazu - selbst ein noch so robustes Modell fängt das Gammeln irgendwann an; selbst die Vollverzinkung von Audi hat durchaus Lücken.

Beim W210 kann man noch viele recht gute Rentnerautos bekommen, aber: Lederausstattung und volle Datenkarten sind hier meistens nicht vorhanden. Es gibt viel eher Stoffpolster, manuelle Klimaanlage, Kassettenradio (kann man ja tauschen, wenn es nicht reichen sollte) und die Classic- oder allenfalls Elegance-Ausstattung. Dafür sind die voll ausgestatteten Boliden oft durch zahlreiche Hände gegangen: Eine voll ausgestattete E-Klasse mit nachvollziehbarer Wartungsheft-Vorgeschichte und wenigen Vorbesitzern, die nicht gerade 300.000 Kilometer hinter sich hat und wenig Rost zeigt, ist eher selten und nicht billig; bis zu 5.000 Euronen kann so was schon durchaus noch kosten, und ist das dann auch wert! Brauchbare Exemplare in sehr manierlicher Verfassung kriegt man beim W210 sehr preiswert - aber, wie gesagt: Wer eine Vollausstattung und dazu noch eine perfekte Historie haben möchte, der wird sogar beim noch weniger gefragten Audi 100 zur Kasse gebeten!

Zitat:

- Ford Mondeo

Gute Wahl; den Mk3 kennst du ja sehr gut, sodass ich dazu wenig schreibe. Wenn aber der Ford Mondeo ins Spiel kommt, dann könnte man auch über den Ford Scorpio II (1994-1998) als Limousine nachdenken: Der ist so schräg, dass sich jeder danach umdreht. Zudem schont er das Budget insofern, dass selbst sehr gut erhaltene Exemplare selten mehr als 3.000 Euro kosten; auch 2.000 Euro sind für einen gepflegten Ford Scorpio schon ein Preis, bei dem man sehr viel anstellen kann; meiner kostete noch weniger (zweite Hand, teilweise scheckheftgewartet, Kilometerstand nachvollziehbar, rostfrei, Alufelgen). Technisch ist das Auto sehr robust; ein Scorpio macht selten Ärger. Die Autos sind eine gute Synthese aus Zuverlässigkeit, Alltagstauglichkeit und Auffälligkeit, und ein tolles "Spaßauto". Wer 1.500 Euro ausgeben kann, der kommt schon sehr weit. Niemand will einen Scorpio haben!

So schräg die Empfehlung des Ford Scorpio wirken mag - ich habe mir etwas dabei gedacht und den Ford nicht ohne Grund empfohlen: Nicht jeder auf der Welt ist ein Autofreund wie wir, und noch weniger kennen den Ford Scorpio II wirklich. Viele könnten dieses seltene und große, meist sehr gut ausgestattete Auto durchaus für einen luxuriösen Wagen (Engländer, Ami etc.) halten, der viel teurer sei, als er in Wirklichkeit denn gekostet hat. Mit einem gut gepflegten und schönen, original erhaltenen Scorpio fällt man langsam schon wieder (positiv) auf; ich sehe das ja an mir selbst und meinem eigenen Scorpio: Die Zeiten, in denen man als Scorpio-Fahrer für sein Auto ausgelacht wurde oder Derartiges, sind längst vorbei.

Außerdem sieht der Ford zwar auffällig und extravagant aus, aber die Technik ist problemlos und robust, verdaut bei einer sinnvollen Wartung (Inspektion alle 15.000 Kilometer, ansonsten das Übliche wie Zahnriemen etc.) höchste Laufleistungen, zudem sind die Ersatzteile geradezu lächerlich günstig. Zudem kann man am Scorpio eigentlich alles selber machen; echte technische Schwachstellen kennt er kaum. Gasumbauten und Bastelbuden sind denkbar selten - verschimmelter, rostiger und technisch verendeter Schrott ist beim Scorpio kaum aufzutreiben, bzw. wurde vor Jahren schon entsorgt!

Speziell der Scorpio als Stufenheck-Limousine hat meist exakt die selbe Vorgeschichte aufzuweisen wie die Limousine des Opel Omega B: Relativ niedrige Jahreslaufleistungen, volle Serviceunterlagen mit Stempeln des Ford-Händlers, gute Pflegezustände und solvente Vorbesitzer, die auch im hohen Fahrzeugalter noch dazu bereit sind, wirklich viel Geld in fachgerechte Wartung und Pflege sowie korrekte Ausführung notwendiger Reparaturen investieren. Ein Stufenheck-Scorpio, der ohne Rücksicht auf Kosten und niedrigen Restwert gehegt und gepflegt wurde, ist eher die Regel als die Ausnahme - und deswegen unbedingt empfehlenswert. Zudem macht ein Scorpio wirklich Spaß!

Noch etwas zum Thema Gas allgemein: Keiner hat etwas zu verschenken, und im Low-Budget-Segment wäre ich erst recht vorsichtig. Wer baut einen teuren Gasumbau ein, um den Wagen dann zum Preis zu verscherbeln, der unter dem Rechnungsbeitrag des Gas-Einbaubetriebs liegt? Eben! Da gibt es immer irgendeinen Haken! Speziell die LPG-Umbauten haben dort alle mehr oder minder einen Bastelbuden-Charme und schummrige Details, die nicht auf die beste Vorgeschichte schließen lassen. Der Erstbesitzer, Senior oder Geschäftsmann investiert lieber in guten Service, als in eine Gasanlage - auch weil er sich am hohen Kraftstoffverbrauch einer Oberklasse nicht stört, da er sich das leisten kann! LPG-Umbauten in einem Luxusfahrzeug sind hingegen eher oftmals die Sache von irgendwelchen Leuten, die sich den Wagen ohne LPG nicht leisten könnten. Ob dann die Umbauten überhaupt professionell erledigt wurden, denn so was ist nicht eben billig, ist dabei die andere Frage.

Es könnte besser sein, einen E39, Omega oder Ähnliches aus Rentnerhand zu kaufen und dann mit Gas zu betreiben oder den Umbau in einiger Zeit erst erledigen zu lassen. Preiswerter ist das, von den Folgekosten ausgehend, zudem noch, denn das scheckheftgepflegte Auto aus erster Hand ist in der Regel kein Gasumbau. Der Gasbetrieb-E38 oder Ähnliches parkt eher vor "Ali's Dönerbude" oder einer Spielhalle, der Benzin-E38 eher vor dem Golfplatz oder dem Fußpflegesalon.

Zitat:

VW Passat Limo, Bj.1999, Hellblau, umfangreiche Ausstattung

Davon rate ich hingegen ab - da ist jeder Scorpio besser, weit besser sogar, da deutlich zuverlässiger! Der frühe Passat 3B ist zwar an sich kein schlechtes Fahrzeug, aber andere sind ihm überlegen. Rost ist zwar am Passat seltener zu sehen als etwa beim Opel Vectra B, gegen den er seinerzeit konkurrierte, aber dafür gibt es insgesamt etliche technische Defekte: Ganz oben stehen allgemeine Zuverlässigkeitsprobleme, der Zahnriemen, die Vorderachse bei beiden Modellphasen quer durch alle Baujahre, Turboladerschäden und Verarbeitungsschwächen. Dafür sind Elektroprobleme - die waren bis 1999 ein sehr ernstes Thema beim Opel Vectra B - praktisch nicht vorhanden. Fakt ist aber trotzdem: Der Passat 3B/3BG sorgte um 1996 herum nach Golf III und Polo III wiederholt für ernste Zweifel an der VW-Qualität, erforderte seinerzeit einige Rückrufe und war qualitativ als Neuwagen kein Ruhmesblatt, reizte oft die Gewährleistung bis zur Grenze des Umfangs aus und strapazierte die Nerven der Kunden; günstigere Autos wie der Ford Mondeo Mk2, der Mitsubishi Carisma oder der Peugeot 406 erwiesen sich als problemloser. Andere sind einfach zuverlässiger!

Die großen Motoren sind beim Passat meist zwar preiswert zu haben, weil kaum gefragt, aber recht durstig und auch weder besonders sportlich noch besonders schnell. Wer einen etwa zehnjährigen Sechszylinder in dieser Klasse sucht, sollte eher bei BMW, Mercedes, Ford oder Citroen suchen.

Zitat:

Nissan Maxima

Toyota Camry

Honda Legend

Mitsubishi Sigma

Mazda Xedos 9

Allesamt absolut uninteressant, da die Ersatzteilversorgung enorm teuer kommt und man auch erst einmal suchen muss, bis man diese zu Lebzeiten teilweise sehr selten verkauften Fahrzeuge überhaupt in einem guten Zustand beibekommt. Oft sind die dann noch relativ teuer, weil die Exporteure gern alte Luxus-Japaner kaufen und entsprechend die preisliche Fahne hochhalten: Nein, japanische Youngtimer sind nur etwas für echte Fans. Ein Auto, bei dem es bekannt ist, dass man teilweise monatelang auf Teile warten muss und gesalzene Rechnungen für jede Kleinigkeit erhält sowie bei jedem Mucks in die Vertragswerkstatt muss, sieht man vom Ölwechsel ab, ist für den Alltag keine Empfehlung wert - so gern ich alte Japaner auch eigentlich habe, da sie zuverlässig und robust sind.

Nun zu deinen Kriterien, auf die ich tiefergehend zu sprechen komme:

Zitat:

- Oberklasse (bevorzugt aus deutschen Landen)

- für max. 3000€ (also zum Preis eines gut gebrauchten Kleinwagen)

- in sehr gutem Erhaltungszustand

- wenig bis gar kein Wartungsbedarf

- Gasanlage (die bei entsprechender Motorisierung minimum mal 2000€, bei großen Motoren eher das doppelte verschlingt)

- ab obere Mittelklasse aufwärts

- Automatik (unverzichtbar)

- Sitzheizung

- Tempomat

- Klimaautomatik

- min 140PS

- Leder wäre nett

- Silber nur, wenn der Rest 100% passt.

Bis auf die Gasanlage, die Farbe und das Leder kriegen wir alles hin! Es gibt gepflegte deutsche Luxusklassen schon für 2.000 Euronen, und damit meine ich nicht etwa einen alten Opel Senator aus den 80er-Jahren (den ich wegen Rost und anderen komplexen Themen auch nur Liebhabern mit Fachwissen und Geld empfehlen kann!), sondern andere Fahrzeuge wie einen BMW E32 oder E38. Diesen BMW hier finde ich wirklich gut - der macht auch den Eindruck, dass er ehrlich ist. Sicher, er hat kaum Extras, aber es ist eine deutsche Oberklasse in sehr gutem Erhaltungszustand ohne erkennbaren Wartungsbedarf. Der Motor ist einer der besten, die BMW je gebaut hat. Soll es neuer sein, ist auch dieser 728iA sicher eine Option: Die Dalle hinten rechts mindert den Wert, ansonsten scheint er ganz solide zu sein. Beide BMWs stammen aus dem Stuttgarter Raum.

Nicht verzagen, Nick! Es scheitert im Wesentlichen nur an der Gasanlage. Alles andere kriegen wir locker hin, wie du siehst, und man kriegt sogar Premium-Produkte bei! Ich würde aber mich auf BMW, Mercedes und vielleicht noch den Opel Omega sowie den Ford Mondeo Mk3 V6 konzentrieren - die anderen sind in der Teileversorgung teurer und auch in Service- und Reparaturfragen nicht unbedingt von jedem Betrieb zu richten, beim Audi hingegen scheitert es eher schlicht daran, überhaupt etwas Gutes zu finden. Beim A6 hiele mich die frühe Multitronic, die böse Überraschungen in petto hat, davon ab, ihn zu empfehlen, und ein Low-Budget-A8 ist fast immer, machen wir uns nichts vor, Kernschrott. Speziell, wenn er mit Gas betrieben wird, denn dann greift meist diese unseriöse Vorgeschichte (wir erinnern uns: Dönerbude, Spielhalle) voll zu. Von solchen Leuten würde ich mir ganz sicher kein Auto kaufen, auch keinen 300-Euro-Kadett mit einem halben Jahr Rest-TÜV.

Ein Auto ohne jeden Wartungsstau gibt es in dieser Preisklasse dennoch seltenst. Es ist ratsam, wenn man den Kaufpreis nicht ganz ausreizt, den man ausgeben könnte, um ein Fundament für möglicherweise anfallende Reparaturen und Inspektionsdienste noch in der Hinterhand zu haben. Ich zitiere Nick:

Zitat:

Was ihr immer dazudichtet :rolleyes: Ich erwarte ja keinen Neuwagen. Er kann schon die ein oder andere Beule haben und muss auch nicht komplett durchrepariert sein.

Das du dass so siehst, finde ich schon einmal gut - du gehst also nicht mit falschen Vorstellungen, wie so viele, die im Low-Budget-Segment fast einen Neuwagen haben wollen, zu Werke. Daher weißt du, dass es Probleme geben kann, mit solchen Fahrzeugen, und bei einer beliebigen Oberklasse ist eine Reparatur auch immer teurer als beim Opel Vectra A, den man daheim selbst mit Einhell-Baumarkt-Werkzeug wieder flott kriegt. Es ist schon gut, dass du das weißt und auch erkennst.

In deine Finanzen mische ich mich nicht ein - dass eine Oberklasse mehr Geld kostet als ein Basis-Astra oder auch ein Saab 9-3, den du aktuell besitzt, weißt du selbst, und ich traue es dir sehr gut zu, dass du dein finanzielles Fundament gut kennst und weißt, was du tust, so wie ich dich privat kennen gelernt habe. Es steht mir auch nicht zu, darüber zu urteilen, ob du dir das leisten kannst, denn das weißt nur du allein.

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag, für den ich bald eine Stunde gebraucht habe, weil es mir wichtig war, einigermaßen helfen!

Lieber Nick,

nun folgen ein paar offene Schlussworte. Ganz konkret muss ich dir mitteilen: So ein Projekt ist nicht zum Scheitern verdammt, sondern durchaus möglich. Man muss nur wissen, wie man es anstellt: "Gewusst wie", ist wie so oft das passende Motto. Lass' dich also nicht verunsichern - alles ist möglich, man muss nur wissen, wie man das macht!

Es grüßt dich

Hans

Vom 9-5 kann man eigentlich, solange eine überdeutliche Veranlagung zu Masochismus nicht zweifelsfrei diagnostiziert ist, nur abraten.

Ja, die Dinger sind schön. Ja, sie fahren sich toll. Aber gerade beim 9-5 haben GM-Roststift und Saab-Egensinn sich in der denkbar ungünstigsten Kombination ausgewirkt.

Einen 9-5 kauft man sich

- als 2.0er zum Auffahren des Resttüv und anschließender Entsorgung (was für einen petrolhead ohne seelische Schmerzen nicht machbar sein dürfte)

- wenn man tiefe Taschen und ein ruhiges Gemüt hat und von einem gute Auto auch eine gewisse Zickigkeit erwartet, die dem Autofahren die notwendige Würze verleiht.

Auf gut Deutsch: der 9-5 ist nichts für Dich. Für mich auch nicht.

 

Wenn Dir Dein 9-3 taugt und nur der Rumpeldiesel nervt, wie wäre es dann mit einem anderen 9-3 I?

Am unproblematischsten wäre ein Sauger - mit hunderpaarunddreißig PS ist der Wagen zwar nicht übermotorisiert, aber man kommt vorwärts. Der b204 Sauger steht darüber hinaus höchstens dem seeligen b202 in Sachen Haltbarkeit nach (und was der kann entnehme man meinem Tacho...).

Leider sind die Sauger oft relativ nackt, aber solange die Kiste klimatisiert ist lassen sich alle anderen Komfortausstattungen relativ einfach und kostengünstig nachrüsten. Selbst Ledersitze kosten nicht viel...

Die Turbos sind zwar theoretisch genauso lange haltbar, aber eben auch anfälliger für Fehlbedienungen und Wartungsmängel (und ja, das werksseitige 20.000er-Intervall stellt schon einen Wartungsmangel dar). T7 neigen stärker zu Ölschlamm als die alten T5-Motoren. Turboladerschäden kannst Du beim Sauger übrigens auch nicht haben. :cool:

Hier würde ich aber auch dem Zustand den Vorrang vor der Motorisierung geben: zwar wird ein vernachlässigter Sauger immer den vernachlässigten turbo überleben, aber einen verhätschelten turbo würde ich dem verranzten Sauger immer vorziehen. Da man aber verhätschelte Autos nur selten findet... you get it.

 

Oder Du nimmst einen 9000. Vor '95 auf Rost achten, 2.3er vor '94 nur bei nachgewiesen komplett (inkl. Ausgleichswellenzeugs) neu gemachten Kettentrieb. Späte Griffins mit dem Opel-V6 sind zwar nett, verursachen durch das absurd kurze Zahnriemenwechselintervall aber bei Vielfahrern auch absurde Wartungskosten.

Auf der AB sollten sowohl der 9k (als Vierzylinder) als auch der 9-3 bei tempomatierten 120km/h grob 8 Liter nehmen, im Flachland auch darunter. Stadtverkehr Handschaltung 10-12, als Automat in der Stadt bis 15 Liter.

 

Themenstarteram 10. Februar 2014 um 11:02

Vielen Dank euch beiden. Ich habe nur kurz Zeit und deswegen eure Beiträge nur grob überflogen. Ich lese sie heute Abend gründlich nach.

Hans, vielen Dank für deine Einschätzung zu den einzelnen Fahrzeugen! Beim Scorpio hatte ich gehört soll die Automatik sehr anfällig sein. Kannst du das bestätigen?

aero, vielen Dank. Schade, der 9-5 ist scht schön...

@all:

mir fällt gerade ein, dass ein Volvo S80 in meiner Wunschfarbkombi (Grün/Biege) in meiner Straße steht. Relativ ungepflegt, Kilometerfresser, aber ich könnte mir vorstellen, dass er technisch sehr gut ist. Vielleicht klingel ich da einfach mal?

Zitat:

Hans, vielen Dank für deine Einschätzung zu den einzelnen Fahrzeugen! Beim Scorpio hatte ich gehört soll die Automatik sehr anfällig sein. Kannst du das bestätigen?

Sehr gern doch, Nick!

Du weißt, ich helfe dir immer gern.

Zur Scorpio-Automatik; nun, ich sage es einmal so - die Automatik bei Ford in den 90er-Jahren war generell nicht die Beste alte Automatikgetriebe sind am besten von GM/Opel, BMW und Mercedes sowie noch von den Japanern und PSA (Aisin, ZF), die hier aber ausscheiden), aber sie ist immer noch besser als die Automaten von VW und Audi. Auch Renault hatte lange Jahre Probleme mit Automatikgetrieben.

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