Sachmängelhaftung bei grosser Entfernung des ausliefernden Händlers
Guten Tag,
ich hatte Anfang Januar bei einem Marken Händler 600 Kilometer von mir entfernt
einen Ford SMax 2019/40 000 km für knapp 30.000.-- Euro gekauft. TÜV war neu.
Auf der Heimfahrt fiel mir schon ein unruhiges Bremsverhalten auf.
Ich dachte, das kommt vielleicht, weil das Fahrzeug ein paar Tage oder Wochen stand.
Jetzt, nach ca. 500 Kilometer wird es immer schlimmer und eine Fachwerkstatt
bestätigt mir verrostete und eingelaufenen Bremsscheiben vorne.
Bilder davon habe ich dem Händler gesandt.
Der Händler zeigt nun keinerlei Kompromissbereitschaft zumindest für einen Teil der
fälligen Reparatur (ca. 400.--) einzustehen.
"Ich soll vorbeikommen" damit er sich die Sache ansehen kann.
Wären für mich 1200 Kilometer.
Kann ich vom Händler verlangen, das Fahrzeug abzuholen ?
Danke vorab
Hamby
94 Antworten
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 16. März 2022 um 14:03:39 Uhr:
Nach 40T einen Kulanzantrag bei Bremsscheiben?
Sofern es ein für diesen Fahrzeugtyp unüblicher Verschleiss ist...warum nicht. Meine Frau hat auf ihrem Seat nach 32tkm neuen Bremsscheiben vorn bekommen. Allerdings auf Werksgarantie. Waren die ersten Bremsscheiben und Beläge... die Beläge waren noch gut, aber die Scheiben waren auf Mindestdicke runter (konnte sich jedoch niemand erklären, wie das passiert).
Gemacht werden muss es am Fahrzeug des TE ehh und über den Verkäufer Geld zu sehen erachte ich als wenig aussichtsreich.
noch keiner hat die Bremsen gesehen, aber fast alle wissen schon, dass es normaler Verschleiß ist...
Der Käufer ist Laie, der gewerbliche Verkäufer ist Profi!
Evtl. hat dich der Verkäufer mit einem nicht mehr verkehrssicheren Fahrzeug losfahren lassen?
Lass Dich von einem Fachmann beraten. Bist du im ADAC?
Zitat:
@Hamberger schrieb am 16. März 2022 um 09:02:02 Uhr:
TÜV war neu.
Das ist doch ein klares Indiz dafür, dass die Bremse mängelfrei war.
Zitat:
@Tom9973 schrieb am 16. März 2022 um 15:20:42 Uhr:
Das ist doch ein klares Indiz dafür, dass die Bremse mängelfrei war.
Das ist lediglich ein klares Indiz dafür, dass die Bremsen während der HU die geforderten Verzögerungswerte geleistet hat. Das geht auch mit krummen Scheiben oder fast abgefahrenen Belägen.
Ähnliche Themen
Dass eine Bremsscheibe nach 40.000 Kilometern noch keine Verschleißerscheinungen zeigt, dürfte allenfalls bei Langstreckenfahrzeugen vorkommen. Ansonsten ist eine beginnende Gratbildung völlig normal. Daher dürfte das Grinsen eines Ford-Mitarbeiters wahrscheinlich noch die mildeste Form der Erheiterung bilden.
Sollte das Auto bis zum Verkauf länger gestanden haben, ist auch die Rostbildung völlig normal. In der Regel beseitigt sich das nach mehrfach festeren Bremsungen von selbst. Wenn ich aber 600 Kilometer Autobahn ohne nennenswerte Bremsungen fahre, dürfte sich da allerdings noch nicht viel getan haben. Also würde ich lieber erst noch mal eine Runde fahren und mehrfach beherzt aufs Pedal steigen.
Verwunderlich finde ich, dass dies bei Besichtigung und Probefahrt nicht aufgefallen ist. Dieser Zustand kommt ja nicht über Nacht. Da heißt nun aber, dass der vermeintliche "Mangel" bereits beim Kauf bestand, das Auto so übernommen wurde und wohl auch nichts Entsprechendes im Vertrag festgehalten wurde. Worüber beklage ich mich aber dann?
Der Weg in die Werkstatt war sicherlich richtig, allerdings leben die auch von Reparaturen, oder? Und wenn der Grat an der Bremscheibe innerhalb der zulässigen Maße liegt, wird das auch von einer Prüforganisation nicht bemängelt. Und bei Auffälligkeiten gibt es üblicherweise den Vermerk: "Verschleißgrenze fast erreicht, Zustand beobachten". Deshalb wäre für eine Beurteilung durch das Forum- sofern überhaupt möglich- zumindest mal ein Foto hilfreich, alles andere ist auch nur blind geraten.
Bei einem Gebrauchten mit 40.000 Kilometern ist auch die Instandsetzung der Bremse normalerweise absehbar und muss einkalkuliert werden. Die verschleißfreie Bremse gibt es leider noch nicht. Die Spezialisten unter uns, die angeblich locker die doppelte Laufleistung erreichen, klammere ich jetzt mal aus. Mir selbst ist das in 45 Jahren und rund 3 Millionen Kilometern jedenfalls noch nie gelungen. Insofern sind die 400 Euro gut angelegt und verspricht problemloses Bremsen für die nächsten Jahre. Da würde ich mich mit dem Händler gar nicht behängen- zumal ich den auch verstehen kann: Gebraucht kaufen und Neuzustand erwarten.
Zitat:
@SpyderRyder schrieb am 16. März 2022 um 15:40:48 Uhr:
Das ist lediglich ein klares Indiz dafür, dass die Bremsen während der HU die geforderten Verzögerungswerte geleistet hat. Das geht auch mit krummen Scheiben oder fast abgefahrenen Belägen.
Quatsch. Natürlich schaut sich der Prüfer die Scheiben und Beläge auch an.
An meinen Autos müssen die Bremsklötze si bei 80.000 km gewechselt werden. Scheiben noch nie.
Zitat:
@SpyderRyder schrieb am 16. März 2022 um 15:40:48 Uhr:
Das ist lediglich ein klares Indiz dafür, dass die Bremsen während der HU die geforderten Verzögerungswerte geleistet hat. Das geht auch mit krummen Scheiben oder fast abgefahrenen Belägen.
Natürlich prüft der TÜV die Bremse nicht nur anhand der Bremswerte. Krumme Scheiben sind genauso ein Mangel welche nicht zur Erteilung einer Plakette führt.
Was in der Tat kein Mangel ist, sind fast abgefahrene Beläge. Das gilt beim Gebrauchtwagenkauf aber genauso. Es gibt hier keine Garantie drauf, dass Verschleißteile noch für x Kilometer gut sein müssen.
Zitat:
@Hamberger schrieb am 16. März 2022 um 09:02:02 Uhr:
...
TÜV war neu.
...
eine Fachwerkstatt bestätigt mir verrostete und eingelaufenen Bremsscheiben vorne.
...
Fahre damit mal zur gleichen Organisation wie diejenige, die den frischen TÜV beim Fz gemacht hat und bitte um Inaugenscheinnahme mit dem TÜV-Bericht. Vielleicht wird es dann unangenehm für den Händler und seinen TÜV, könnte die Verhandlungsbereitschaft bei ihm erhöhen.
Zitat:
@Manitoba Star schrieb am 16. März 2022 um 22:00:14 Uhr:
Fahre damit mal zur gleichen Organisation wie diejenige, die den frischen TÜV beim Fz gemacht hat und bitte um Inaugenscheinnahme mit dem TÜV-Bericht. Vielleicht wird es dann unangenehm für den Händler und seinen TÜV, könnte die Verhandlungsbereitschaft bei ihm erhöhen.
Macht total Sinn das mal für 600km hin und zurücl zu tun. Am Besten noch ein Hotel buchen, damit der Tag nicht zu stressig wird.
Der TE hat den klassischen Fehler gemacht, ein Gebrauchtwagen weit weg gekauft ohne den Gebrauchten sich vorher ansehen zu können. Soll ich sämtliche Beispiele zitieren, wo das schief gegangen ist? Noch viel blöder als hier.
Zitat:
@Tom9973 schrieb am 16. März 2022 um 22:05:03 Uhr:
Zitat:
@Manitoba Star schrieb am 16. März 2022 um 22:00:14 Uhr:
Fahre damit mal zur gleichen Organisation wie diejenige, die den frischen TÜV beim Fz gemacht hat und bitte um Inaugenscheinnahme mit dem TÜV-Bericht. Vielleicht wird es dann unangenehm für den Händler und seinen TÜV, könnte die Verhandlungsbereitschaft bei ihm erhöhen.Macht total Sinn das mal für 600km hin und zurücl zu tun. Am Besten noch ein Hotel buchen, damit der Tag nicht zu stressig wird.
...
Erst mal genau lesen und dann stänkern.
Wenn ich auch verschiedene Argumente und Meinungen nicht verstehe bedanke ich mich für die vielen Antworten.
Tatsache ist doch, dass das Fahrzeug so ausgeliefert wurde, der Mangel erst auf
halber Strecke auffiel und jetzt immer heftiger wurde.
Kann ein Kunde bei einem relativ neuen Fahrzeug für 30.000.--, vom Fachhändler gekauft, nicht erwarten, dass das Fahrzeug ordentlich ausgeliefert wird ??
Ist es notwendig, dass der Kunde die Räder runterschrauben lässt um die Bremsscheiben zu kontrollieren ?? Was soll der Kunde dann noch alles überprüfen ??
Kann der Kunde nicht erwarten, dass der Verkäufer wenigsten zu einem Kompromiss bereit ist ??
Anscheinend nicht.
Allerdings war mein Hauptanliegen ob der Verkäufer verlangen kann, dass ich zur
Mangelbesichtigung und -beseitigung die 1200 Kilometer fahren muss !
Deshalb Danke für den Hinweis auf § 439 bgb
Ich werde vermutlich einen Rechtsanwalt bemühen müssen
Anbei mal die Bilder
Herzlichen Dank
Hamby
Zitat:
@Manitoba Star schrieb am 16. März 2022 um 22:0:14 Uhr:
Fahre damit mal zur gleichen Organisation wie diejenige, die den frischen TÜV beim Fz gemacht hat und bitte um Inaugenscheinnahme mit dem TÜV-Bericht. Vielleicht wird es dann unangenehm für den Händler und seinen TÜV
Das ist natürlich Unfug.
Ich schrieb bereits oben
"....ein gewisser Rostrand ist normal, ebenfalls rubbelnde Geräusche, leicht verzogene Bremsscheiben usw.... All diese Dinge sind eher Komfort Probleme, die Verkehrssicherheit ist trotzdem gegeben, auch beim TÜV kein Problem..."
Die Verkehrssicherheit ist in jedem Fall nicht beeinträchtigt, das Tragbild der Scheiben ist OK und die geforderte Mindestabbremsung wurde erreicht.
Und nochmals der Tip an den TE: fahr ein paar hundert Kilometer (nicht nur 600 km auf der Autobahn ohne zu bremsen) , evtl. bessert sich das Rubbeln
Zitat:
@Hamberger schrieb am 17. März 2022 um 05:55:31 Uhr:
… Kann ein Kunde bei einem relativ neuen Fahrzeug für 30.000.--, vom Fachhändler gekauft, nicht erwarten, dass das Fahrzeug ordentlich ausgeliefert wird ?? …
Bitte? Das Auto ist nicht "relativ neu", sondern 3 Jahre und 40 tkm alt. Die Bremsscheiben sind in einem völlig alters- und laufleistungsgemäßem Zustand.
Wenn du einen Neuwagen erwartest, musst du dir einen Neuwagen kaufen. Das ist überzogenes Anspruchsdenken, was hier an den Tag gelegt wird.
Die Scheiben sind völlig in Ordnung, das ist viel Wind um nichts und deine Ansprüche kannst du vergessen. Wieso ist die Scheibe überhaupt ausgebaut?