S210 kaufen oder nicht, so viele Horrorgeschichten...

Mercedes E-Klasse W210

erstmal ein herzliches Hallo in dieses Sterne- Forum.
Als langjähriger w124 Fahrer war ich vor 2 Jahren zu einer Fremdmarke abgewandert, will jetzt aber wieder zurück und habe einen schönen W210 gefunden.
Nach eigenem Empfinden (nachedem was da so auf der Straße rumfährt) und was ich hier und in diversen anderen Foren gelesen habe, ist mir eines immer noch nicht klar geworden:
Ein augenscheinlich rostfreies Modell (so wie ich jetzt einen gefunden habe), mit geringer Laufleistung, EZ2002, Scheckheft, Ersthand, kein sichtbarer Rost and den bekannten Stellen (Radläufe, Türen, Haube, Kofferdeckel und Unterboden).... kann man so ein Fzg. nach Hohlraumversiegelung, Unterbodenbearbeitung mit Owatrol- Öl und Wachs oder Sander- Fett rostmäßig präventiv in den Griff bekommen?
Die ganze Geschichte hatte ich bei meinem 124er schon durchgespielt, die Werkzeuge sind vorhanden, die Frage ist einfach nur: Kann ich den Wagen weiterhin rostfrei halten nach der ganzen Prozedur, auch wenn beim Vorbesitzer Garagenfahrzeug und bei mir dann als Laternenparker, aber gut eingewachst oder -gefettet?

Trotz aller Beiträge ist mir das bisher noch nicht so ganz klar geworden... und ich lese schon einige Abende Beiträge im Netz durch, meist Horrorgeschichten. Aber so schlecht darf das alles doch eigentlich gar nicht sein???

Beste Antwort im Thema

guten Morgen,
Bitteschön, hier Fotos vom GSG und der Einbauposition. Wie du das GSG öffnen und reinigen kannst wird in den FAQ´s Punkt 5.15 beschrieben.

Steuergeraete
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Eins möchte ich doch sagen zu der Hohlraum- und Fahrzeugbodenversiegelung: das ist nicht alles.

Es wird zwar die Hohlräume und den Boden schützen aber es bleiben noch viele Stellen ungeschützt: ungefähr alles, was man von der Karosserie sehen kann. Das Fett schützt nicht die Radläufe, auch nicht die Heckklappe, die gerne um das Schloss gammelt, die Türkanten...

Wenn im Moment auch kein Rost ist, dann kann es auch sein, dass es gerade behandelt wurde, eventuell schlampig (besonders wenn man das Auto vom Händler kauft; der lässt dann seinen festangestellten Karosseriemeister daran, wenn ansonsten kein Unfallschäden von anderen Kunden zu reparieren sind). Und da könnte der Rost in wenigen Monaten zurückkommen. OK es ist ein düsteres Bild, aber das kann vorkommen und ist dem einen oder anderen schon mal vorgekommen. Nicht dass du das Auto kaufst, in eine Versiegelung investierst (kann schön ins Geld gehen) und im nächsten Winter merkst du plötzlich, dass Rost hier und da kommt...

Wünsche dir ein glückliches Händchen mit deinem Autokauf, egal wie du dich entscheidest.

Hi,

ich würde das etwas anders sehen. Der Rost an Heckklappe, Türen und Radläufen kommt so oder so wieder und muß dann eben zeitnah beseiitigt werden. Das ist im Zweifelsfall ein andauernder Kampf, aber letztlich ja reine Kosmetik und vielleicht auch ein bischen übertrieben bei einem so alten Auto. Das muß jeder selber wissen, wie er das handhabt. Man könnte es auch eine Weile schleifen lassen und dann gleich ne neue Tür oder Heckklappe gebraucht kaufen. Ist auf Dauer vielleicht sogar günstiger, und der Rost kommt eh immer wieder.

Das macht aber eine grundsätzliche, gute Konservierung von Unterboden und Hohlräumen nicht überflüssig. Die hat schon ihren Sinn, auch wenn man die typischen Roststellen immer wieder mal kontrollieren und bearbeiten muß.

Grüße Dirk

E-Cruser hat das schön erläutert: Es gibt "Problemzonen", die nur bei kompromissloser Arbeit und/oder mit dem Austausch der betreffenden Teile dauerhaft zu sanieren sind.

Die kondenswasserbelastete Heckklappe ist so ein typischer Kandidat, ebenso die Türen an den untern Rändern, meist am Ende vom Scharnier, wo der Rost oft wiederkehrt. Rost, der sich im Falz eingenistet hat oder von der Rückseite nicht behandelbar ist, macht da natürlich mehr Probleme.

Auch Batteriekasten beim Kombi und die Nahtabdichtungen am Unterboden sind gängige Kandidaten, ebenso wie die Kofferraumunterseite hinter der Stoßstange. Und leider auch die sicherheitsrelevanten vorderen Federaufnahmen (der Rost sitzt meist unsichtbar unter der Dichtmasse).

Dem Rost in den Hohlräumen kann man mit einer Hohlraumkonservierung à la Mike Sander ebenso gut vorbeugen wie denselben dauerhaft am Unterboden (nach "konservativer" Vorbehandlung = entrosten und verzinken) stoppen ... das kann ich aus der Erfahrung heraus bestätigen. Sogar der Tank kann am Falz stark befallen sein!

Leider rosten viele Exemplare von allen Schnittkanten und Steinschlägen ausgehend, der Lack kann der Unterwanderungstendenz des Rostes nichts entgegensetzen. Und solche Stellen gibt es an einem Auto genug: Kotflügel, Radläufe, Motorhaube, Dach primär im vorderen Bereich oder am Ende der Dachreling, Türen um die Scheuerleisten herum, Türrahmen unter den Gummidichtungen (primär vorne, auf Spiegelhöhe), um Türgriffe etc.

Das Befallsbild ist wie schon erwähnt sehr unterschiedlich und scheinbar auch stark vom Einsatzprofil abhängig. Selbst dokumentiert ehemals unproblematische Autos können da und dort zu Horrorkisten mutieren, Prognosen sind da schwierig.

Daher lohnt sich ein 210er in meinen Augen nur, wenn man ein hervorragend erhaltenes Exemplar erwischt, soviel wie möglich vorbeugend zu investieren und dann auf Jahre bereit ist, ein Auge auf den Zustand zu haben. Und das kann ganz schön zehren.

Ich bin keineswegs ausgezehrt ! 😁🙂😁

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Alter Lobhudler, du hast ja auch ein besseres Exemplar erwischt und das steht in der Garage ...

Zitat:

Original geschrieben von austriabenz


guten Morgen,
Bitteschön, hier Fotos vom GSG und der Einbauposition. Wie du das GSG öffnen und reinigen kannst wird in den FAQ´s Punkt 5.15 beschrieben.

Sorry, ich hatte mich vertan. Ich meinte eigentlich das Distanzstück oder Dose, die man beim ATF-Wechsel tauschen soll. Mein Bruder hat die nämlich bei seinem ÖLwechsel nicht gefunden. Und wenn ich das mache, dann will ich die Dose auch tauschen.

Zitat:

Original geschrieben von Dirk E.


Hi,

ich würde das etwas anders sehen. Der Rost an Heckklappe, Türen und Radläufen kommt so oder so wieder und muß dann eben zeitnah beseiitigt werden.
...

Hallo Dirk,

ich lese zwischen deinen Worten, dass du wieder Probleme hast.

Meiner ist ja auch 'rostarm', aber die Radläufe sind jetzt zum vierten Mal dran.

Sieht man noch nicht so beim Vorbeigehen, aber die Blasen sind da...

Das wurde bei mir bisher drei mal mit 'Wasserlacksystemen' bei DB gemacht, wurde deiner auch mit Wasserlack und Wasserfüller behandelt?

Zitat:

Original geschrieben von Come2Leo



Sorry, ich hatte mich vertan. Ich meinte eigentlich das Distanzstück oder Dose, die man beim ATF-Wechsel tauschen soll. Mein Bruder hat die nämlich bei seinem ÖLwechsel nicht gefunden. Und wenn ich das mache, dann will ich die Dose auch tauschen.

Hallo, das ist keine Dose sondern sozusagen die Einführbuchse der elektrischen Getriebesteuerkabel ins Getriebe.

Alles zu dem Thema, inklusive Teilenummern und Bildern findest du hier:

http://www.motor-talk.de/.../...igkeit-am-stecker-zum-ag-t1494305.html

Meine Heckklappe war in den 8,5 Jahren in meinem Besitz 4x beim Lackierer. Die Radläufe hinten 2x, Kotflügel musste einer ersetzt werden, den Rest, der "nur" 1x bearbeitet wurde, will ich hier gar nicht aufzählen.

Fakt ist: Wenn du Pech hast, bekommst du eine hübsch geschminkte Leich' die in einem halben Jahr an allen Ecken und Enden wieder zu blühen beginnt; Berichte über solche Fälle gab es hier im Forum mehrfach.

Ich meine aber auch, dass diese Fälle inzwischen seltener werden, Autos die stark rosten sind entweder schon in der Presse oder im Ausland, das teure Nachlackieren lohnt sich bei den aktuellen Restwerten nimmer. Trotzdem muss man ein Auge drauf haben!

Das deutlich weniger problematische Nachfolgermodell gibt es inzwischen auch schon um überschaubare Beträge, das sollte man sich gut überlegen. Ist es ein Fahrzeug der ersten Generation, dann ist darauf zu achten, dass die SBC-Hydraulikeinheit schon gewechselt worden ist oder entsprechend 2.000 Euro runterhandeln. Airmatik und ILS als -- im Reparaturfall sehr teure -- Sonderausstattung besser auszulassen ist auch eine gute Idee.

Es gibt im 211er-Forum inzwischen auch schon den einen oder anderen Rostfall, vorrangig bei frühen Modellen: Radläufe, Türfalze und T-Modell-Heckklappen sind im Alter auch nicht völlig makellos. Aber diese Beiträge sind absolut gesehen doch sehr selten.

Besonders Dieselfahrer profitieren von der besseren Diagnosefähigkeit und der Weiterentwicklung der CDI-Motorenreihe. Zylinderkopf-Stegrisse, undichte Injektoren und frühzeitige Injektorprobleme sind praktisch unbekannt, der schon häufigere DPF macht das Fahrzeug zukunftssicherer.

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass im Internet vorrangig
Negatives geschrieben wird.

Wenn ....die Mehrzahl, so um die 90 Prozent -.... mit ihren Autos zufrieden ist, dann fahren sie , sind glücklich...

und fast immer werden Threads NUR bei Problemen eröffnet....

Musst Du selber entscheiden...

Wenn er gut erhalten dasteht, zuschlagen

Zitat:

Original geschrieben von bonscott1


Man muss sich darüber im Klaren sein, dass im Internet vorrangig
Negatives geschrieben wird.

Wenn ....die Mehrzahl, so um die 90 Prozent -.... mit ihren Autos zufrieden ist, dann fahren sie , sind glücklich...

und fast immer werden Threads NUR bei Problemen eröffnet....

Musst Du selber entscheiden...

Wenn er gut erhalten dasteht, zuschlagen

Dem pflichte ich uneingeschränkt zu !

Mein S210 ist mittlerweile seit fast einem Jahr in meinem Besitz - und ich nutze ihn täglich ! Ob als Cruiser oder Lastesel mit und ohne Anhänger - ausser, daß er die ersten paar Kilometer (nach dem kalten Laternenparken) ein wenig vibriert, KEINE Probleme. (dies wird im Mai einmal genauer von der Werkstatt meines Vertrauens in Augenschein genommen).

Rost ? Nein !, andere, hier oft geäußerte Probleme ? Nein ! ... OK, er säuft ein bisschen (viel Sprit), aber das wusste ich vorher - und daß die Lautsprecherkabel hinten rechts einen Kabelbruch haben, hab ich auch schon bei 3 Jahre alten Nissans gesehen.

Ich würde entsprechend meiner Erfahrungen jetzt jederzeit bei einem guten, gepflegten 210er erneut zuschlagen ... warum auch nicht ?

Bilder von meinem Dicken, findest Du in meinem Profil.

Gruß, JNR

Na ja, gelaufen ist meiner auch immer, das kann ich dem Guten nicht vorwerfen, aber irgendwann wollte ich nur mehr weg ... dauernd diese "Hautunreinheiten" ...

Einen 210er kannst du mit jedem Kilometerstand kaufen, wenn er nachweislich rostfrei ist und nicht -zigfach nachlackiert. Nur finden muss man diesen Wagen erst mal ...

Dass "90% der 210er-Besitzer zufrieden sind" halte ich für eine relativ verwegene These ... natürlich wird die Zielgruppe angesichts des schieren Fahrzeugalters und des lachhaften Kaufpreises auch bescheidener ... sprich: der Break-Even-Point ist leichter zu erreichen als bei einem Neuwagen!

Zitat:

Ach, noch was:
Es ist ein e200 kompressor.
Abgesehen vom rost, hab ich auf federn rundum, achsgummis, defektes Display geachtet.
Hab da noch was über ein Sensorkabel in Erinnerung, über das Öl ins Steuergerät eintreten kann, gelesen.
War das der NW- sensor?
Andere, kritische Bauteile/ Stellen, besonders Motorseitig

Ich glaube der TE meint hier nicht das GSG-Problem sondern die Undichtigkeit des Stellmagneten der Nockenwellensteuerung, durch welche Öl über den Kabelbaum ins MSG sickern kann. Immer eine Kontrolle wert :-)

Kann man denn, wenn man uneitel ist, nicht allzu viel Geld hat, sondern einfach ein schnelles, komfortables, bequemes und zuverlässiges Reiseauto haben will, zu einem E 320 oder E 430 aus den 90ern raten? Ist die Mechanik im Regelfall zuverlässig und anspruchslos?
Er muss nicht schön sein, mit etwas Rost kann ich leben, er soll nur laufen, laufen, laufen und problemlos seine Kilometer abspulen. Oder gibt es Dinge wie Auspuff oder Fahrwerk, die bei den meisten älteren Modellen regelmäßig TÜV-Probleme bereiten?

Ich kann der Darstellung von Austro-Diesel nur zustimmen. Ich glaube auch nicht, dass 90% der w210 Besitzer zufrieden sind.
Bei mir sind mittlerweile 3 von 4 Fahrwerksfedern durchgerostete (in 2008 beide hinten und dieses Jahr vorne rechts - jetzt sind also alle neu). Den Unterwagen habe ich vor 4 Jahren komplett versiegeln lassen, weil an Bremsleitungen und an einigen Fahrwerksteilen schon Rost zu sehen war. An sonsten ist für mich immer noch frappierend, wie schnell kleine Steinschlagtreffer im Vorderwagenbereich unterrosten.
Neben dem Klassiker am Heckklappenschloss und dem Heckklappen-Stern habe ich an den typischen Stellen bisher Ruhe. Allerdings ist bei mir letztes Jahr im Kotflügel vorne links die Hydraulikleitung zur Niveauregulierung (Lenkhydraulikkreislauf) durchgerostet und dieses Jahr vorne das Anschlussrohr zum Automatikgetriebekühler. Daher kann ich die Einschätzung von den plötzlichen Rostschäden an eigentlich rostverschonten Exemplaren bestätigen, denn der Wagen ist in einem guten Zustand, hat 160tkm gelaufen und einen Vorbesitzer.

Mit dem Wagen selbst, dem Motor und Getriebe bin ich sehr zufrieden.

Mein Resumee ist daher ambivalent: Das Modell hat erhebliche Rostprobleme. Davon abgesehen ist es ein sehr gutes und zuverlässiges Fahrzeug. Wegen der krebsartig wuchernden Wundertüte Rost würde ich aber nicht behaupten, dass ich zufrieden bin.

@Speedking: Bei den "nicht-4matic" modellen habe ich verschiedentlich schon von Rostproblemen an den vorderen Federdömen gelesen. Die könnten in der Tat problematisch für das Fahrwerk werden.

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