Rußpartikelfilter - Nachteile durch DPF-Nachrüstung?

Mercedes E-Klasse W210

Ich fahre einen S210 220CDI Baujahr 12/2002 mit 183.000km.

Der Wagen ist recht gut gepflegt (alle Kundendienste bei der Vertragswerkstatt, inzwischen 3 Injektoren getauscht, Getriebespülung nach T.E. vor ca. 10.000km), läuft wunderbar und hat momentan keinen sichtbaren Rost (in Graz gebaut, Rost an der Heckklappe wurde 12/2014 auf Kulanz von meiner Vertragswerkstatt beseitigt, siehe Thread "kosmetischer Rost"😉.

Ermutigt durch dieses wunderbare Forum habe ich beschlossen lieber weiter in meinen Dicken zu investieren, bevor ich Unsummen für einen jungen Gebrauchten ausgebe.

Als ich gehört habe, dass es jetzt wieder einen Zuschuss gibt, wenn man einen Rußpartikelfilter (DPF) nachrüstet, habe ich bei der freien Werkstatt meines Vertrauens nachgefragt, ob die das machen würden.

Antwort: "Bloß nicht! Das gibt nur Ärger. Motorleistung ist dann auch geringer. usw."

Zwei andere "Freie" haben praktisch das selbe gesagt.

Im Internet bin ich dann auf diese Seite gestoßen:

www.partikelfilter-fakten.de

Jetzt bin ich ziemlich verunsichert. Die Sache scheint schon etwas komplex zu sein.

Bei TE Berlin kostet ein DPF von HJS mit Vorkat 839€. In der Bucht wird ein "Kombisystem", für 639€ angeboten, das benötigt keinen neuen Vorkat. Die Kosten für den Einbau wären wohl überschaubar.

In unserer Gegend (Nürnberg/Erlangen) braucht man keine grüne Plakette. Und wir haben neben dem Benz einen Astra J ST (tolles Auto! nur ein bißchen klein bei 190 Körpergröße), mit dem könnte ich in Umweltzonen fahren, falls es mal nötig wird. Aber der Benz ist halt schon bequemer und ich will ihn noch 5 Jahre oder so behalten.

Also lohnt sich ein DPF? Gibt es wirklich so große Probleme damit?

Ich selbst bin ziemlicher Laie. Für kompetenten Rat wäre ich dankbar.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 15. Februar 2015 um 16:27:17 Uhr:


Du hast alles richtig gemacht!🙂

Danke für die Bestätigung. Das macht ein gutes Gefühl.

Nach 2 defekten Injektoren und mit dem Rost an der Heckklappe hatte ich 2014 ziemlich ernsthafte Pläne in naher Zukunft meinen S210 in Zahlung zu geben und einen S212 Jahreswagen zu kaufen.

Dieses Forum hat mir sehr geholfen, die Entscheidung noch mal zu überdenken.
Ich habe nächtelang in den Threads und FAQs rumgestöbert und inzwischen das Gefühl, dass ich mein Auto sehr viel besser einschätzen kann.

Was vermisse ich beim S210? Was wären die Gründe ein neueres Auto zu wählen?

  • Der Rost an der Heckklappe hat mich optisch gestört. - Wurde auf Kulanz von der Mercedes-Werkstatt beseitigt.
  • Ich fahre zwar überwiegend Fahrrad, aber wenn ich ein Auto brauche, dann muss das verlässlich zur Verfügung stehen. - Das ist seit dem Injektorentausch und der Getriebespülung gegeben.
  • Die Einschränkung, für den Besuch einer Umweltzone auf unseren Astra J ST wechseln zu müssen, hat mich genervt. - Jetzt habe ich eine grüne Plakette, das Problem ist gelöst.
  • Eine Rückfahrkamera wäre schick, wie sie die neuen Autos haben. - Man kann allerdings auch ohne so eine Kamera überleben. (Oder es gäbe theoretisch auch Nachrüstsysteme.)
  • Die nächste Generation PKWs bekommt LED-Scheinwerfer (nicht nur Tagfahrlicht). Das finde ich einen Fortschritt. - Das Wechseln von Glühbirnen beim W210 ist allerdings ohne Werkstattaufenthalt in 5 Minuten selbst zu erledigen. Das kann man alle paar Jahre schon leisten.

Alle anderen Neuerungen und elektronischen Assistenten, die in den letzten Jahren eingeführt wurden, interessieren mich nicht die Bohne. Mein Garmin-GPS sieht zwar mit dem baumelnden Versorgungskabel nicht wirklich schick aus, hat aber lebenslang kostenlose Updates. Das Kenwood-Radio ist ebenfalls ein Stilbruch (warum baut eigentlich keiner DEZENTE Autoradios?), aber es hat einen USB-Anschluss und eine Blutooth-Freisprecheinrichtung. Zusammen mit einer zusätzlichen Endstufe unter dem Rücksitz und dem Subwoofer im Kofferraum habe ich einen wirklich satten Sound. Auch die Söhne sind zufrieden ;-)

Nüchtern betrachtet gibt es KEINEN ernsthaften Grund zehntausende Euronen in ein neues Auto zu investieren, wenn man mit dem S210 ein maximal bequemes, geräumiges und zuverlässiges Fahrzeug hat.

Da gebe ich gerne jedes Jahr mal den einen oder anderen Tausender für Verschleissteile und Wartung aus.

Ich werde diesem Forum jedenfalls noch eine ganze Weile erhalten bleiben und hoffe auch in Zukunft auf gute Ratschläge, falls es wieder mal eine Frage gibt.

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Ich würde wohl eher zum Kombisystem greifen. Da sind die Einbaukosten auch geringer.

Zu der verlinkten Seite: Da werden wilde Behauptungen aufgestellt, aber nichts bewiesen. Zudem enthalten die Aussagen viele technische Fehler.

Die Nachrüstung eines (passiven) Partikelfilters hat keine negativen Auswirkungen. An der Motorleistung ändert sich nichts. Beim Verbrauch gibt es auch kaum Unterschiede. Im Labor mag man vielleicht einen Mehrverbrauch ausmachen können. In der Realität sorgt ein falscher Luftdruck in den Reifen oder ein leerer Dachgepäckträger wohl für einen höheren Mehrverbrauch als der Partikelfilter.

Ich sehe das wie @206driver. Nach der Beschreibung deines Autos lohnt sich die Nachrüstung unbedingt, wenn du ihn noch lange fahren willst. Wir haben vor 5 Jahren einen S124 250D mit einem komb .DPF/Kat-System nachgerüstet-keine Probleme, weder von der Leistung noch vom Verbrauch her !

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, daß der Nachrüstfilter keinen Mehrverbrauch verursacht.

Er wird gleich hinter dem Turbolader anstelle des vorhandenen Oxikats eingebaut. Die Baugröße bleibt gleich.

Das heißt, es ist ein Kombifilter mit eingebautem Kat. Weil dieser integrierte Kat nun aber kleiner ist, wird der Strömungswiderstand des Filters quasi ausgeglichen und der Gesamtwiderstand der Abgasanlage bleibt gleich wie zuvor.

Was Dir die Typen in den Werkstätten erzählt haben ist totaler Käse. Traurig, daß man in den Werkstätten fast nur noch solche Pfeifen antrifft.

Tipp von mir: Den ausgebauten Kat nicht einfach dem Freundlichen überlassen !
Mitnehmen und bei einer Metallverwertung verkaufen. Durch die enthaltenen Edelmetalle ist der Kat sehr wertvoll und bringt noch ein schönes Taschengeld, welches sonst ganz gierig die Werkstatt kassiert...

Meiner hatte schon einen HJS Filter drin als ich ihn gekauft habe, ich weiss zwar nicht, wie lange er schon da drin ist, aber ich selbst hab 30000km runtergespult und hab gar keine Probleme damit gehabt.

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moin,
ich hatte mal einen 220cdi ausgelesen, da war im fehlerspeicher " ladedruck zu niedrig". als ich dann in den fehler rein bin, sagte das mercedes diagnosesystem!! man soll prüfen ob ein filter nachgerüsstet wurde!
wenn das mercedes in die diagnose mit einpflegt, kannste davon ausgehen, das es oft probleme gibt.
wie ich es machen würde, kann ich nicht schreiben-da wird dann wieder rumgeheult von den gesetzes treuen volksdienern!
gruß franz

Ich habs getan.

Heute wurde in der freien Werkstatt meines Vertrauens für 892€ brutto ein Kombi-DPF von Oberland Mangold eingebaut.

Bei der Rückfahrt habe ich null Unterschied beim Fahrverhalten gespürt.

Jetzt muss mein Dicker nur noch ein paar Jährchen durchhalten, damit sich die Investition amortisiert.

@ w246: Und Berlin, München, Frankfurt besuche ich in Zukunft mit gutem Gewissen.
(Eine grüne Plakette soll man sich ja angeblich auch ohne DPF relativ locker besorgen können...)

Danke für alle guten Ratschläge!

[@ w246: Und Berlin, München, Frankfurt besuche ich in Zukunft mit gutem Gewissen.

moin,
wie meinst du das? weil durch deinen dpf jetzt weniger leute krank werden?
erklär mir gutes gewissen.
gruß franz

Mit nem DPF hat er offiziel ne grüne Plakette? 😉

Zitat:

@PupNacke schrieb am 14. Februar 2015 um 13:22:53 Uhr:


Mit nem DPF hat er offiziel ne grüne Plakette 😉

...und kann sorgenfrei und ohne Angstschweiß durch die Grünzonen cruisen...

Ein bißchen mitdenken sollte man hin und wieder schon noch... 😁

Zitat:

@PupNacke schrieb am 14. Februar 2015 um 13:22:53 Uhr:


Mit nem DPF hat er offiziel ne grüne Plakette? 😉

Keine Ahnung, wie das bei anderen Motoren ist.

Der E220 CDI kommt durch den DPF von gelb auf grün. Das war ja Zweck der Übung.

P.S.: In Berlin sind mir vereinzelt uralte Schrottkisten aufgefallen, die offensichtlich einfach eine grüne Plakette draufgeklebt hatten, sicher ohne DPF. Ein verrosteter Peugeot hatte sogar rot und grün gleichzeitig an der Scheibe...

@ w246: Über den Sinn der Umweltzonen kann man sicher streiten. Wieder mal ein wahnsinniger bürokratischer Aufwand für einen vermutlich minimalen Effekt bei der Umweltbelastung. Und über kurz oder lang werden die alten Stinker-Diesel sowieso durch neuere Autos ersetzt. Da hätte man den Leuten mit schmalem Budget die DPF-Investition sparen können - ohne allzu großen Nachteil für die Umwelt.
Ich persönlich konnte mir den DPF leisten und hoffe jetzt auf ein langes Leben meines S210. (Rost hat mein Dicker nach der Heckklappen-Renovierung jedenfalls nur minimalst.)

Du hast alles richtig gemacht!🙂

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 15. Februar 2015 um 16:27:17 Uhr:


Du hast alles richtig gemacht!🙂

Danke für die Bestätigung. Das macht ein gutes Gefühl.

Nach 2 defekten Injektoren und mit dem Rost an der Heckklappe hatte ich 2014 ziemlich ernsthafte Pläne in naher Zukunft meinen S210 in Zahlung zu geben und einen S212 Jahreswagen zu kaufen.

Dieses Forum hat mir sehr geholfen, die Entscheidung noch mal zu überdenken.
Ich habe nächtelang in den Threads und FAQs rumgestöbert und inzwischen das Gefühl, dass ich mein Auto sehr viel besser einschätzen kann.

Was vermisse ich beim S210? Was wären die Gründe ein neueres Auto zu wählen?

  • Der Rost an der Heckklappe hat mich optisch gestört. - Wurde auf Kulanz von der Mercedes-Werkstatt beseitigt.
  • Ich fahre zwar überwiegend Fahrrad, aber wenn ich ein Auto brauche, dann muss das verlässlich zur Verfügung stehen. - Das ist seit dem Injektorentausch und der Getriebespülung gegeben.
  • Die Einschränkung, für den Besuch einer Umweltzone auf unseren Astra J ST wechseln zu müssen, hat mich genervt. - Jetzt habe ich eine grüne Plakette, das Problem ist gelöst.
  • Eine Rückfahrkamera wäre schick, wie sie die neuen Autos haben. - Man kann allerdings auch ohne so eine Kamera überleben. (Oder es gäbe theoretisch auch Nachrüstsysteme.)
  • Die nächste Generation PKWs bekommt LED-Scheinwerfer (nicht nur Tagfahrlicht). Das finde ich einen Fortschritt. - Das Wechseln von Glühbirnen beim W210 ist allerdings ohne Werkstattaufenthalt in 5 Minuten selbst zu erledigen. Das kann man alle paar Jahre schon leisten.

Alle anderen Neuerungen und elektronischen Assistenten, die in den letzten Jahren eingeführt wurden, interessieren mich nicht die Bohne. Mein Garmin-GPS sieht zwar mit dem baumelnden Versorgungskabel nicht wirklich schick aus, hat aber lebenslang kostenlose Updates. Das Kenwood-Radio ist ebenfalls ein Stilbruch (warum baut eigentlich keiner DEZENTE Autoradios?), aber es hat einen USB-Anschluss und eine Blutooth-Freisprecheinrichtung. Zusammen mit einer zusätzlichen Endstufe unter dem Rücksitz und dem Subwoofer im Kofferraum habe ich einen wirklich satten Sound. Auch die Söhne sind zufrieden ;-)

Nüchtern betrachtet gibt es KEINEN ernsthaften Grund zehntausende Euronen in ein neues Auto zu investieren, wenn man mit dem S210 ein maximal bequemes, geräumiges und zuverlässiges Fahrzeug hat.

Da gebe ich gerne jedes Jahr mal den einen oder anderen Tausender für Verschleissteile und Wartung aus.

Ich werde diesem Forum jedenfalls noch eine ganze Weile erhalten bleiben und hoffe auch in Zukunft auf gute Ratschläge, falls es wieder mal eine Frage gibt.

Also das hier Gelesene kann ich aus eigener Erfahrung nur eingeschränkt bestätigen. Der Einbau eines Nachrüstfilters, bei mir das Dpf - System von Hjs mit neuen Oxykat, hat schleichend ( über 4 Jahre) sehr wohl zu einem nicht unerheblichen Leistungsverlust geführt. Mein Fahrzeug wurde immer langsamer.Ursache war der mit Ruß fast vollständig verstopfte Kat. Das dahinter geschaltete Filter war frei. Das Filter selbst ist nämlich so konstruiert das es überhaupt nicht verstopfen kann, der Kat leider nicht. Bei der Ursachenforschung, mit kuzzeitigen Entfernen des Systems, hatte ich aus dem Stand wieder eine volle Motorleistung. Also was blieb übrig - eine neuen teuren Kat kaufen und auf ein neues Spiel setzen, ob sich der Vorgang wiederholt. Eigentlich war ich drauf und dran das System wieder vollständig zu entfernen und wieder auf " gelb " zu setzen. Aber die Umweltzonen werden wohl eher zu- als annehmen. Auf ein gesundes Umdenken der Verantwortlichen kann man wohl kaum setzen, obwohl die Umweltzonen von vornherein umstritten waren und sind. Ganz nebenbei ; das offene Dpf- system war und ist wegen der geringen Filterleitung eh ungeeignet den Feinstaub wirkungsvoll zu veringern. ( außer ein fast versto8fter Kat ).

Das stimmt natürlich nicht. Selbstverständlich reduziert ein passiver Partikelfilter die ausgestoßene Rußmenge. Allerdings nicht auf dem Niveau eines aktiven Partikelfilters. Das war aber auch nicht das Ziel.
Vorgabe für die passiven Partikelfiltersysteme ist, dass der Wagen nach der Nachrüstung mindestens die PM-Werte der nächst höheren Schadstoffklasse erreicht.

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