Rücksicht für Anhängerfahrer
Hallo zusammen,
ich möchte hier einmal daran erinnern, dass es Verkehrsteilnehmer gibt, die aufgrund physikalischer Gesetze nicht die Beschleunigungs- und Verzögerungsmöglichkeit eines normalen PKW haben.
Dies scheinen manche Leute zu vergessen, die
- auf der Autobahn vom Beschleunigungsstreifen mit nicht ausreichender Geschwindigkeit (hier unter 80km/h) vor einen ziehen
- vor Abfahrten schnell noch einen überholen, um dann in die Eisen zu steigen, um die Abfahrt noch zu erwischen
- auf Landstrassen bei der Verengung auf eine Spur sich noch dazwischenquetschen (teilweise auch mit deutlicher Bremsung)
- in Serpentinen dicht hinter einem kleben, weil sie ja daran gehindert werden, diese sportlich zu nehmen
Ich fahre z.T. mit Pferdeanhänger und 2 Pferden durch die Gegend und halte wirklich schon genügend Sicherheitsabstand, um ruckartige Fahrmanöver zu vermeiden, dies ist aber trotzdem nicht immer möglich. Gerade eine Bremsung, die im normalen Kfz lediglich etwas stärker ist lässt die Rösser im Anhänger poltern, nervös werden, im schlimmsten Falle in Panik zu verfallen. Bisher habe ich noch nie eine Vollbremsung mit voller Last durchführen müssen und möchte dies auch nicht erleben.
Vielen Dank
Beste Antwort im Thema
Die angesprochenen Fahrer sind aber für viele ein Problem, nicht nur für Anhängerfahrer.
Aber da ist ja schon die erste Antwort, die es schafft dem Fragesteller die Schuld zuzuschieben, typisch hier.
327 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von franky2201
...ach und Diedicke1300, was schadet es ein Auge mehr auf andere VT zu haben?
Nix schadet das, sage ich doch, ich verstehe Deine Frage in Bezug auf meinen Standpunkt leider nicht.
Ich habe Dir unbewusste besondere Aufmerksamkeit gegenüber einen VTs bescheinigt. Sei doch froh, das zeigt doch nur das ich dich garnicht so sturköpfig sehe wie Du hier rüber kommst. Sehe halt das gute in Dir, versuche zwischen deinen Zeilen zu lesen.
Gute Nacht.
Zitat:
Ja das ist ja witzig, war das:
Der zum Unfallzeitpunkt 26-Jährige, unter Drogeneinfluss stehende Verursacher
vielleicht der hochgeschätzte downforze94 😁😁😁
Klasse hier echt 😁
In meiner Welt hat man einmal im Jahr Geburtstag und nicht 0,14 mal. Mich wundert nichts mehr.
Tststs.. wraithrider... Du wirst doch nicht anzweifeln, dass ich sehr kommunikativ fahre, sprich: Klar für dich berechenbar und das mit Zeichen unterlegt? 🙂
Mh.. der TE meint folgende Situation (und ich werde seinen (!) Fehler ebenfalls aufzeigen):
In einer Ausfahrt befinden sich Fahrzeuge, er will dort ebenfalls raus und kalkuliert den Bremsweg (für seine Fracht adäquat) am letzten Fzg. in der Ausfahrt vor ihm - nun überholt noch einer, zieht vor ihm rein und bremst auf das Niveau des davor vor ihm fahrenden Fahrzeugs ein. Na? Was ist passiert? Japp... der von ihm kalkulierte Verzögerungsweg ist futsch und er muss heftiger in die Eisen. Ganz einfach.
SEIN Fehler dabei? Tja... damit rechne ich mit Gallopel im Heck grundsätzlich und kalkuliere deutlich mehr Weg als im Grunde nötig ein (man sagt auch Reserven dazu 🙂 ) - nicht immer zur Freude derer, die noch auf der AB hinter einem fahren. Jedes Schnitzel hat eben zwei Seiten, so ist das nunmal 😉
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@tec-doc
Ja du, du fährst vielleicht kommunikativ. Aber die meisten fahren nur iwie so halb auf der Spur und man weiß nicht so recht, ob sie das aus gutem Willen, Langeweile oder der Aussicht auf die Beifahrerin so machen. Und wie kommuniziere ich dem Pferdetransporterfahrer, in welcher Form und in welchem Ausmaß ich gedenke auf ihn Rücksicht zu nehmen?
Deine Beschreibung für die Ausfahrt ist gut. Der Schnellfahrer nennt so etwas eine Zielbremsung und wird dafür regelmäßig gescholten. Deine Variante gefällt mir im konkreten Fall allerdings besser, weil sie mir ermöglicht, dich noch vor dem Verlassen der Autobahn zu überholen, statt das kurz darauf auf der Landstraße oder gar innerorts tun zu müssen. Das nenne ich vorbildlich rücksichtsvoll von dir als Anhängerfahrer.
Jetzt haben wir nur wieder das Problem der fehlenden Normung. Du und ich wir kämen wohl gut klar, wie beschrieben. Beim TE und mir kommt's anscheinend für den TE zu einem Problem. Und wenn ich mich an die Bitte des TE halte und auf dich stoße, dann zum Leidwesen derer hinter uns, die sich aufgehalten fühlen, wie du sagst.
Jo, wraithrider... das ist ja die Krux an aller Normierung, Gleichmacherei und jeden "gleich" behandeln - Menschen sind nicht gleich, jeder ist anders, jede Situation ist anders usw. usf. Gleich... ist Träumerei, es gibt kein gleich, mithin keine Norm. Und unsere Empathie usw. ermöglicht uns, trotzdem mit einer verblüffend hohen Trefferquote adäquat zu reagieren/handeln.. naja, vielen zumindest. Der unadäquate Rest an knapp aber doch daneben... mei, nenn es rien ne va plus, nenn es Schicksal oder Pech oder wie auch immer - no risk, no fun 🙂
Wie immer im Leben, kann man auch diesen Fred von zwei Seiten angehen (mindestens) und jede auch tragbar argumentieren - nur eine Norm draus machen, das kann man halt nicht. Find ich aber eigentlich gut so, das macht doch erst die Lebensfreude aus, den Sinn und das Spiel... wer zieht welche Karte und kann ich mitziehen, quasi. Ah, Du verstehst schon was ich meine.. es gibt nur eine Regel: es muss gschmeidig funktionieren, wurscht wie. 😉
Und spiel ich den Ankläger - als "Schwächerer" muss ich eben alles tun, um der Mehrheit (mithin der "Norm"😉 nicht mehr als irgendwie vermeidbar abzuverlangen. Man kann nicht immer nur Rüüüücksicht schreien, man muss schon auch selbst eben solche nehmen? Anders gesagt - den für sich optimal erreichbaren Level haben wollen und dafür alle anderen in die Pflicht nehmen... das geht nicht. Man muss ggf. halt auch auf der eigenen Seite "Abstriche" machen.
Tja - allerdings ist das "Problem" austauschbar... manche sehen sich halt per se als Zentralgestirn des ganzen Universums? 😉
Kurzum - ich mach die Abstriche bei mir, was hier meinen Respekt vor Geschöpfen anbelangt und forder ihn nicht stattdessen primär bei anderen ab. Wenn mich andere dabei "unterstützen"... find ich das durchaus nett und es trägt zu meinem positiven Weltbild bei. 🙂
Das Problem ist, dass selbst eine großzügig einkalkulierte Reserve zunichte gemacht wird, indem nicht ein, sondern gar zwei oder drei Fahrzeuge eine Zielbremsung veranstalten, da ja die Reserve als Lücke bewertet wird.
@tec-doc
Das schöne wenn du einen zu Rücksicht aufrufst: Man hat das Gefühl, moralisch dazu angehalten zu sein, deine zuerst entgegen gebrachte Rücksicht zu erwidern.
Bei anderen liest es sich immer nur so, als wollen sie, dass man in großen Bögen um sie drum rum fährt.
Zitat:
Das Problem ist, dass selbst eine großzügig einkalkulierte Reserve zunichte gemacht wird, indem nicht ein, sondern gar zwei oder drei Fahrzeuge eine Zielbremsung veranstalten, da ja die Reserve als Lücke bewertet wird.
Mh... denken wir mal logisch - wenn ich bereits
sehr frühdie für mich fahrbare Ausfahrtsgeschwindigkeit anpeile... sind ja alle in die Lücke fahrenden VTs schneller, bewegen sich also immer noch von mir weg, warum sollte ich da noch bremsen müssen? IdR werden "normale" VTs letztendlich auch die Ausfahrt selbst, also die Kurve, schneller als ich mit dem Gaul hinten dran befahren?
Mithin das Problem eigentlich erst dann enstehen kann, wenn ICH eine Zielbremsung vollziehe UND in der Ausfahrt selbst unbedingt so schnell wie irgend möglich sein will - das Geheimnis ist also offenbar, bei sich selbst Abstriche zu machen und durch frühe Einleitung der Verlangsamung unter die theoretisch für mich mögliche V (ggf. eben unter die V der anderen VTs), den Verkehr vor mir von mir wegfließen zu lassen (dann kann ich bis auf völlig exotische Ausnahmen gar nicht mehr bremsen müssen).
Jetzt wird evtl. einer sagen "Ja, aber da nervst doch alle schon früh hinter dir" - das ist auf den ersten Blick evtl. richtig, aber...
von 80kmh kann man sich sehr gschmeidig innerhalb rel. kurzer Strecke auf von mir aus 60 oder 50 bis zum Beginn der Ausfahrspur zurückfallen lassen, in dieser ggf. auch noch weiter... praktisch ohne Bremsung. Auf diesem kurzen Stück ist man für andere so noch problemlos überholbar, erstmal auf der Ausfahrspur dann gar kein Hindernis mehr. In der Ausfahrt selbst.. ja mei, da müssen sich halt die anderen dann hinten anstellen, da kann ich auch nicht helfen und kommt am Ende eine Kreuzung o.ä., so muss ich mich halt auch in diesem Fall sehr zäh/langsam "entschleunigen". Unter dem Strich steht man so am wenigsten im Weg, ist am einfachsten einschätzbar, zwingt weniger VTs dann auf der Landstrasse etc. hinter sich, kann praktisch gar nicht bremsen müssen und tut so den Pferden, den anderen VTs und letztendlich dem eigenen Nervenkostüm einen großen Gefallen.
Ich denke, dass einfach eine übersteigerte Erwartungshaltung enttäuscht werden muss - es kennen nunmal nicht alle die Problemstellungen rund um den Pferdetransport, nicht alle sind Pferdenarren und nicht jeder hat eine identische Wertvorstellung bzgl. dem Umgang mit anderen Geschöpfen. Mithin... ist es mE zu 99% einfach gedankenlos bzw. nicht bewusst bös gemeint, wenn sich ein VT nicht "optimal" in der Eigenerwartung des Pferdekutschers verhält. DAS kann man nicht ändern, es ist einfach normal - alles was man ändern kann, ist das eigene Verhalten und genau dort setze ich persönlich viel lieber an, als von anderen etwas zu erwarten. Letztendlich bin ja auch ICH die Ausnahme mit meinem Gaul dran, stehe ICH anderen ggf. im Weg und ICH habe die Verantwortung gegenüber meinem Pferd und mir selbst.
Zitat:
Das schöne wenn du einen zu Rücksicht aufrufst: Man hat das Gefühl, moralisch dazu angehalten zu sein, deine zuerst entgegen gebrachte Rücksicht zu erwidern.
Bei anderen liest es sich immer nur so, als wollen sie, dass man in großen Bögen um sie drum rum fährt.
Mh... dabei streife ich mal etwas - "Rücksicht" und "Moral" sind heute derart inflationär bemühte Worte, dass sie irgendwie immer mehr ihr Gewicht verlieren. Vor allem aber, verlieren sie immer mehr der Eigenbezug - sie gelten für alles um uns rum bezogen auf uns selbst... während wir uns selbst quasi als per se "passt" verstehen, als Maßstab und Zentrum also.
Möglicherweise ein Generationenmerkmal - die Kriegsgeneration war überangepasst, dann kam die maßlos überschätzte Generation der 68er... und jetzt haben wir die Generationen "Golf", "Internet".. was weiß ich, unzählbare gleichzeitig und mehr ein Zeitalter als denn eine typ. Generation: Das Zeitalter "Phobisches Egozentrikum" (c by me 😁 ).
Oft fast ein Starren, eine Gier auf vermeintliche "Rücksichtslosigkeiten" gegen uns, eine manische Suche nach allen möglichen und unmöglichen "Gefahren" für uns, eine Erhebung von Petitessen und gesellschaftlichen Selbstverständlich/Unvermeidlichkeiten zur "Moralfrage" auf unser Umfeld bezogen. Alles definiert mit uns selbst im Zentrum.. alles nur auf uns selbst wirkend, niemals von uns ausgehen müssend oder könnend. Seltsam, denn es ist geradezu dazu prädestiniert, die eigene (Er)Lebensqualität massiv zu senken und die Psyche zu schädigen... mglw. haben wir ja deshalb immer mehr psychisch belastete Mitmenschen? 😕
Kurzum - ich sehe mein Verhalten viel mehr als gesellschaftlich normales Sozialverhalten an, fange bei mir an und wenn ich dafür was zurückbekomme... auch schön. Sozialverhalten und Eigenreflektion, sich als handlungsfähiges Wesen begreifen und selbst aktiv gestalten... statt nur passiv zu erwarten quasi. Moral und Rücksicht (wie auch Vertrauen) sind Investitionsgüter... man muss sie schon erst anlegen, damit etwas zurückkommen kann und akzeptieren, dass man nicht immer jeden Blumentopf gewinnen kann - dann ist die Welt mE gleich gar nicht mehr soooo schlecht 🙂
Moin!
tec-doc, Du hast mit Deinen beobachtungen durchaus den Punkt getroffen.
"Phobisches Egozentriktum" - cool !!
Cool bleiben und Rücksicht nehmen ist nicht drin. Jeder erkämpft sich seinen Platz und verteidigt ihn mit Zähnen und Klauen. Auch auf der Straße.
Und dann kommt so ein Penner im schwarzen Passat und fährt einfach rechts vorbei. Das kann einem schon stinken... ;-)
Was die Pferdefreunde betrifft: Ihr bekommt die Rücksicht, die Ihr braucht. Klar. Allerdings müsst Ihr nicht Freitag um 14 Uhr die Autobahn mit Euren Geschützen verkleben. Das nervt!
Gruß,
M.
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Driveyanuts
Moin!
Was die Pferdefreunde betrifft: Ihr bekommt die Rücksicht, die Ihr braucht. Klar. Allerdings müsst Ihr nicht Freitag um 14 Uhr die Autobahn mit Euren Geschützen verkleben. Das nervt!Gruß,
M.
Danke für diese Sätze, denen ich voll und ganz zustimmen kann 😁
Eine Frage: warum wird die Bitte nach Rücksicht zwingend damit verbunden, dass der Bittende diese nicht gewährt. Das Verlangen der Besserstellung der eigenen Situation durch dritte bzw. externe Faktoren (hier Mitverkehrsteilnehmer) heisst doch nicht, dass man permanent nur auf seinen eigenen Vorteil fixiert ist.
Natürlich will ich niemandem im Wege stehen behindern oder aufhalten. Unqualifizierte Äußerungen sowie die wenig sinnhafte Bestätigung derselben bringen da wenig.
Ich möchte aber noch einmal eingehen auf den bei einigen wenig verständnisvollen Fall der Ausbremsung von Überholenden. Natürlich scheint es logisch, dass der flexiblere und somit überlegende VT keinen Grund einer Bremsung des nachfolgenden verursacht, da ja seine relative Geschwindigkeit zu diesem immer positiv ist. Dies trifft aber nicht auf den Fall zu, wenn der Überholer recht ambitioniert vor das Gespann zieht. In diesem Fall kann es sein, dass er, um seinen Sicherheitsabstand wiederherzustellen so stark verzögert, dass seine Geschwindigkeit unter die seines Hintermannes fällt. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn mehrere VT spät überholen und es zu einer Kettenreaktion kommt, die im negativsten Fall sogar den Stillstand der Kolonne zur Folge haben kann (zggnermassen der unwahrscheinliche Extremfall). Der Gespannfahrer ist wiederum ja um einen erhöhten Sicherheitsabstand bemüht, für den ist selbst das möglicherweise unkritische Unterschreiten des allgemeinen Sicherheitsabstandes unangenehm. Ohne Anhänger würde er ausrollen lassen und unter Beobachtung der Geschwindigkeitsänderungen der Kolonne bis auf wenige Meter auffahren, immer bremsbereit um ggf. auch eine für ihn vollkommen unkritische stärkere Bremsung in Kauf zu nehmen. Und gerade diese Bremsung will der Gespannfahrer unter allen Umständen vermeiden, deshalb bremst er vielfach unnötigerweise zu früh.