Rückruf erbeten
Laut Statistik des Kraftfahrbundesamt (kurz KBA) , steigt die Zahl der Rückrufe. Waren es zum Beispiel 1998 noch 55 Rückrufe, so sind es 2007 schon 157 Aktionen, bei denen die Autos zurück in die Werkstatt durften.
Gründe für den Anstieg der Rückrufaktionen sind sicher die komplexeren Fertigungsmethoden und der immer steigende Kostendruck. Das KBA nennt als Hauptgrund für Rückrufe die Mechanik (75 Prozent). Weit abgeschlagen liegt die Elektronik, die mit nur 7 Prozent an den Rückrufaktionen beteiligt war.
Wenn Du nachlesen möchtest, ob für Dein Fahrzeug eine Rückrufaktion gestartet wurde, dann kannst Du dies über die KBA-Datenbank prüfen.
Vor der Durchführung einer Rückrufaktion, wendet sich der Hersteller meistens an das Kraftfahrbundesamt in Flensburg um die Halteranschrift aus dem Zentralen Fahrzeugregister der KBA abzurufen. Die direkte Ansprache der betroffenen Fahrzeughalter per Post kann dann weit ab der Öffentlichkeit durchgeführt werden und hält so den Imageschaden gering. Der Fahrzeugbesitzer fährt in seine Vertragswerkstatt und dort wird das Problem kostenlos behoben. Fertig!
Dann gibt es aber auch noch stille Rückrufe, die ohne wissen des Kunden z.B. im Rahmen einer Inspektion in der Vertragswerkstatt, „durchgeführt“ werden. Unter dem Motto: was ich nicht weiß, das macht mich nicht heiß. Man kann aber davon ausgehen, dass mit diesem Verfahren nur kleiner Problemchen behoben werden, also nichts was eine ernste Gefährdung verursacht hätte.
Werden Rückrufaktion auch als Kundenbindungsinstrument „missbraucht“? In den Medien kann man solche Aussagen nachlesen. So wird vermutet, dass die Herstellern und Importeuren wohl auch die Marketing- und PR-Agenturen in die Abwicklung von Rückrufaktionen involvieren, in der Hoffnung, dass der Autofahrer, der vielleicht noch nie in der Vertragswerkstatt war, so zu weiteren Arbeiten am Fahrzeug oder dem Kauf von Zubehör „überredet“ werden kann. Wahr oder Unwahrheit?
Welche Erfahrungen hast Du mit Rückrufaktionen gemacht? Welche Tipps hast Du und wie hast Du überhaupt von einer Rückrufaktion erfahren?
69 Antworten
Keine.
Es gibt:
- Rückrufaktionen "nicht sicheres Produkt" mit Halterermittlung, Anschreiben, hin gut, und wenn nicht, auch gut.
- überwachte Rückrufaktionen "nicht sicheres Produkt" mit Halterermittlung und hoher bis höchster und überwachter Erledigungsquote, ansonsten droht die Stilllegung des Fahrzeugs, daher wird hier "nachgefasst" im Kunden- und Händlerstamm
- Service-Aktionen intern, welches im Rahmen von Inspektions- oder sonstigen Aufenthalten freiwillig durchgeführt wird, z.B. "Produktverbesserungen" oder Rückrufe, die "geschmeidig" gehalten werden können dank Materie und Stückzahlen
Die Grundlagen dazu werden vom nationalen KBA durchgeführt, die Legislative zur Veröffentlichung kommt vom europäischen RAPEX. Die Kriterien zu einem Rückruf mögen individuell sich unterscheiden und obliegen letztendlich dem Kontakt Hersteller/Importeur und den Verbraucherschutzrichtlinien/Organisationen andererseits.
Das Argument, aus Marketing-Gründen die Formalitäten mit Halterdaten, KBA, Prozeß-Steuerung, Kunden-Beunruhigung und -unzufriedenheit und späterer Garantieabwiclung durchzudengeln, ist weitestgehender Käse aus dem Blätterwald und steht in keinem Verhältnis zu Kosten! da ist ne Anzeige auf der Litfaßsäule oder das nette Händlerbrunch effektiver und günstiger 🙂
also die theorie, dass rückrufaktionen als mittel zur kundenbindung verwendet werden halte ich für absolut blödsinnig. eine rückrufaktion verursacht zum einen hohe kosten und zerstört zum anderen das vertrauen des kunden in fahrzeug und marke.
Bei meinem Wagen war es ein kosmetischer Mangel aufgrund einer Fehlkonstruktion. Gestört hat mich, dass zwar der Mangel einmal abgestellt wurde, dass allerdings der Grund dafür blieb und der Mangel somit wieder kam (was ich zunächst nicht wusste).
Also wenn bei eurem Sirion M1xx auch die Heckklappe rostet... 🙄
Beim Vectra B war wohl bekannt, das der Dachhimmel klappert. Gesagt wurde es den Haltern allerdings nicht. Ich kenne jemanden, der es ein halbes Jahr zu spät erfuhr => keine / wenig Kulanz.
Meiner Meinung nach eine Frechheit:
Passiert viel zu oft, dass die Halter nichts davon mitbekommen und wohl bei jedem Hersteller... ausbaden dürfen es oft genug die Halter.
=> Mehr Rückrufaktionen - finde zumindest ich - wären angebracht !
Ich hatte beim XC90 den Spurstangenrückruf. Zuerst erfahren habe ich es hier bei Motor-Talk.
Den Brief von Volvo hatte ich bekommen, da war es längst im Rahmen der Inspektion mitgemacht.
Gruß
Martin
Es gibt, neben den Rückrufen mit Hilfe des KBA und den stillen Rückrufen, auch noch die Variante das die Werkstätten angeschrieben werden um ihre Kunden selber zu informieren.
Ich vermute ich hatte schon mal einen stillen Rückruf. Nach der Inspektion meines damaligen Ford Ka war plötzlich ein neuer Handbremshebel montiert, nach Umzug und Werkstattwechsel gab es bei der nächsten Inspektion schon wieder einen neuen Hebel.
Ich hatte glück und hatte noch keine Rückrufaktion, obwohl Audi eine Rückrufaktion dringend hätte machen sollen!!!
1. Relais 109 beim Audi A3: Auto bleibt einfach irgendwann irgendwo stehen zB mitten auf der Autobahn.
Es gab keine Rückrufaktion. Stattdessen casht Audi bei der Reparatur und veranschlagt noch Kosten für die Fehlersuche.
2. Festrostende Bremsen hinten beim A3. Das Auto steht bei einer Vollbremsung quer!! Einige Mitglieder im A3 Freunde Forum haben ihren Wagen deshalb zu schrott gefahren.
Keine Rückrufaktion. Stattdessen teure reparaturen!!
Vermutlich gab es dehalb sogar Todesfälle.
3. Einlaufende Nockenwellen bei den 2.5TDI Motoren.
Keine Rückrufaktion! Stattdessen casht Audi wiedermal kräftig.
Ich denke wenn man eine Rückrufaktion hat muss man schon froh sein, dass einem der Hersteller nicht etwas verschweigt.
Jepp, wie Audi mit seinen Kunden umgeht ist eine absolute Frechheit! Verkaufen miese Qualität und lassen dann den Kunden im Regen stehen. Mich hat Audi mit diesem Verhalten als Kunde verloren!
Tja, wenn es nicht wie beim TT nachgewiesene Todesfälle gab, dann scheint Ingolstadt echt Rückruf-Resistent zu sein....
Nun ja bei Peugeot gab es auch Rückrufe, waren zwar nie so wirklich Sicherheitsrelevante oder irgendwie zu Schäden führende Sachen die nicht warten konnten, aber gestört hat es trotzdem weil man 2 mal zur Post musste. War leider "Eigenhändig mit Rückschein" und der Postbote kommt bekanntlich selten wenn man da ist.
Sowas empfinde ich als "Dann kann er nicht mehr sagen dass wir nicht informiert haben. Brennt das Teil nachts ab, haben wir hier ein Beweis dass es seine Schuld war, ist ja nicht zügig zum nachbessern gekommen, wir haben es ja gesagt...".
Mir haben sie aber zumindest nichts nebenbei andrehen wollen.
Die nano-Scheibenbeschichtung für 50€ versuchten sie bei anderer Gelegenheit 😉
Hätten auch sagen sollen das man beide Schlüssel mitnehmen soll, musste leider extra nochmal 40km fahren. Dafür hätte ich mir schon eine Autowäsche oder sowas erhofft, aber wir sind ja bekanntlich in der Servicewüste.
Der Japaner hätte dafür Harakiri gemacht, hier heißt es "Wieso bringt man nicht beide Schlüssel mit, die müssen doch neu programmiert werden, oder wollen Sie 1 nicht mehr benutzen?". Hat nur noch "Wie doof kann man sein?!" gefehlt.
Ich sehe schon, ich habe wieder freche und unrealistische Forderungen, wie kann ich nur 😉
Also wenn ich nicht um Arbeitsplätze weine wenn Firmen pleite gehen, wisst ihr jetzt wenigstens wieso.
Aber was das "Andrehen" angeht, die brauchen dazu keine Rückrufe. Die holen sich eher Kunden über Garantieverlängerungen für die man um sie mal zu beanspruchen alle Serviceintervalle einhalten muss und über die mutigen Stundensätze, die nicht zum Einkaufspreis weitergegebenen Ersatzteile etc. holen sie sich auch schon genug.
Machen wir dann noch bloß kein DIN-Schacht für Radio, Fussmatten die eine Halterung haben die bloß nicht standardisiert ist so dass unsere für 70€ fällig sind...
Stosstange ist als Designmuster patentiert so dass nur unsere für 800€ zu bekommen ist...
Da braucht man keine Rückrufaktionen mehr.
Hallo zusammen
Kann mir einer helfen Ich habe mit meiner Parkbremse probleme
Dauerhaft zeigt an den Display ausrufenzeichen an .
Rechtes Rad bremst und Linker Rad Bremst nicht
In der Sicherungen sind alle ok die sind auf der rechten seite im Kofferraum
Hat jemand eine idee oder eine ahnung was kann das sein
Besten dank
Seitlich gibt es so Automarken... Da drauf klicken und da drin fragen 😉 Hier sind wir ganz falsch 😉
meiner meinung nach liegt das überhandnehmen der rückrufaktionen nicht an den komplexen fertigungsprozessen sondern einfach an unausgereiften konstruktionen und schlechter qualitätssicherung.
außerdem gibt es bei den autos viel zu viele unterschiedliche ausstattungsvarianten. sowas verursacht fehler. warum haben fast alle autos einer marke andere sitzkonsolen, völlig verschiedene fahrwerksformen, achsen, motorhalter, bodengruppen usw.?
sowas verursacht in meinen augen aufwand und damit kosten. ein neues auto hat heute 10 verschiedene motorvarianten, wenn es genauso 3 oder 4 getan hätten, weil ja auch meist eh nur ein kleiner motor zum sparen oder dann gleich ein großer mit viel power gekauft wird.
wenn sich dann vw auch noch damit brüstet, dass sie von 7 (geschätze aussage, die genaue zahl weiß ich nicht mehr) verschiedenen tachofarben auf 2 gewechselt hat, weil sie gemerkt haben, dass nur diese gekauft werden und das dann nicht auf andere bereiche ausgeweitet wird komm ich einfach nicht mehr mit.
smart ist da ein gutes beispiel (auch wenn die marke hier nicht so beliebt sein wird).
bei denen gibts für den roadster, smart for two und smart cabrio die selben bodengruppe, fahrwerk, motor, bremsanlage, türen, sitze usw.. das muss ja nicht jeder hersteller machen aber das ist meiner meinung nach der richtige weg.
das spart kosten, optimiert und vereinfacht die fertigung und ist gut für die ersatzteilversorgung. punkt. 😉
Rückrufe: 1. Audi 80 , Brandgefahr wegen Mangel am Vergaser , 2. Mercedes-Benz: 2 mal im Jahre 2002 wegen der SBC - Bremse. Vor allem im letzteren Fall habe ich mich als Testfahrer mißbraucht gefühlt.😠
Moin,
Nö ... die höhere Zahl liegt nur an einer einzigen Tatsache ...
Am geänderten Recht. Es wird nicht mehr Murks gebaut als früher, aber durch die geänderte gesetzliche Haftungsregelung ... in Deutschland unter anderem im Geräte und Produktesicherheitsgesetz umgesetzt. Grundlage ist die EU Richtlinie mit der Kurzbezeichnung RaPS.
Rapex ist übrigens nur ein Schnellwarnsystem, das der Kommunikation dieser Fälle dient.
So einfach iss das.
MFG Kester