Rückgabe des S4 TDI (347 PS)
Liebe Community,
ich möchte keine Grundstzdiskusssion auslösen, wo die Argumente "ist doch nicht so schlimm" und "konnte man doch ahnen, dass das nichts wird" einmal nicht aufgeführt werden.
Ich komme vom normalen A4 TDI und wechselte 2016 zum SQ5 TDI, der mit dem BiTurbo die eklatante Anfahrschwäche in den Griff bekommen sollte. Zur vollsten Zufriedenheit hat er das jedoch nicht. Als ich schon mit anderer Marke geliebäugelt hatte, wurde Anfang 2019 der SQ5 TDI mit elektrischem Verdichter angekündigt.
Sehr ausschlaggebend für meine Unterschrift war nachfolgender Artikel, den ich mit meinem Kundenberater besprach.
https://www.bolidenforum.de/.../...-dank-elektromotorischem-kompressor
Leider gibt es zu keinem Zeitpunkt einen schriftlichen Beweis, dass die beworbenen 300ms bis Volldampf absolut kaufentscheidend waren.
Aus dem bestellten SQ5 wurde ein S4, weil die Lieferzeit des SQ5 nach hinten wegrannte.
Ich habe den S4 am ersten Tag der Bestellbarkeit bestellt und bekam ihn am 15.10.2019 als einer der ersten ausgeliefert.
Seit dem ärgere ich mich. So sehr, dass er weg muß. Das 4-Jahres-Leasing würde ich nicht überleben.
Das Kieler Audi-Zentrum zeichnet sich durch Hartnäckigkeit beim Ignorieren aus, in so fern nun lediglich der Klageweg bleibt.
Frage: wer hat diesbezüglich gegen Audi Erfolg gehabt? Wer könnte unterstützen?
Die Argumente sind ganz sicher subjektiv schwammig und vor Gericht mit der passenden grünökologischen Richterin zum Scheitern verurteilt.
Ein Fakt gibt es jedoch.
Vergleicht man die Drehmomentkurve von den vorherigen V6 TDI-BiTurbos, so fällt auf, dass sie alle bei rund 1.000 Umdrehungen volles Drehmoment haben. Die im Netz und bei z.B. Abt abrufbaren Leistungsdiagramme sind nur bedingt korrekt, da augenscheinlich von Hand gemailt. Dennoch fällt im Vergleich zum 347-PS V6 auf, dass dieser unter 2.000 Touren absolut tot ist und der elektr. Verdichter ein Rohrkrepierer ist. Der neue V6 hat eine völlig unterschiedliche Drehmomentkurve. Der elektrische Verdichter hat nicht wie beworben das Problem gelöst, sondern wohl nur intern zur Kostensenkung geführt. Die Agilität des Motors blieb auf der Strecke.
Die Drehmomentkurven und die seinerzeitige Werbung von Audi sind nun meine einzigen Angriffspunkte, um einen Rechtsstreit anzufangen.
Hat jemand damit bereits Erfahrungen gesammelt?
Interessant ist auch dieser Artikel:
https://www.sueddeutsche.de/auto/audi-diesel-probleme-1.4561571
Gruß aus Kiel
Heiko
Beste Antwort im Thema
Um mal auf das Problem des TE zurückzukommen ...
Ich habe - mit anderer Marke - so eine Rückabwicklung unlängst durch.
Das hat mich 3 Jahre Lebenszeit, eine langjährige RSV, 2 (gegensätzliche) Gutachten (vom gleichen Gutachter !!!) , viel eigenes Engagement und jegliche Illusion bzgl. der Moral deutscher Autobauer und - händler gekostet.
Die Rückabwicklung war für mich - finanziell sogar erheblich - erfolgreich.
Dennoch möchte ich auf so eine Erfahrung zukünftig verzichten.
Die zwischenzeitliche Ungewissheit (das Ding kann auch gewaltig schief laufen) bringt Einem mehr graue Haare als das Geld wert ist.
Also - Juristen (und um die wirst Du keinesfalls herum kommen) sehen das Ganze völlig spaßfrei und (motor)untechnisch.
Da wird nur Papier zerlegt, sprich Vertragstext geprüft.
Zu technischen Fragen sind DEINE (für Dich eminent wichtigen) Aussagen/ Meinungen/ Gefühle für diese Gattung Mensch absolut unerheblich. Im Durchschnitt weiß der Advokat - ob eigener/ gegnerischer Anwalt, Richter oder Beisitzer - NICHTS von Autos (außer wie sie auf Laien-Niveau zu benutzen sind).
Mehr wollen diese Leute auch nicht wissen , denn morgen verhandeln die vielleicht eine Zivilrechtsangelegenheit über Ladendiebstahl, Pfusch am Bau oder Versicherungsbetrug.
Da ist "Benzin im Blut " nicht relevant.
Deswegen verlassen sich Juristen bzgl. der technischen Probleme - und um die geht es ja augenscheinlich bei Dir (Anfahrschwäche, Drehmomentverlauf, Leistungsdiagramme etc.) - auf einen Gutachter.
Der wiederum wird - auf Deine Kosten - vom Gericht bestimmt.
Das kann dann ein engagiertes, cleveres Kerlchen, ein stocktauber Fisch oder irgendwas dazwischen, in den meisten Fällen aber ein sehr von sich überzeugtes und außerordentlich kreativ bei der Erstellung von Abrechnung seiner Bemühungen agierendes Wesen sein.
Das resultierende Gutachten - von Dir oder Deiner RSV sauteuer bezahlt - muß nicht Deinen Erwartungen und Zielen entsprechen.
Im schlimmsten Fall geht es (selbst erlebt) völlig am Dir wichtigen Problem vorbei, führt zur irreversiblen Beweisvernichtung und/ oder Prozessbehinderung.
Das wiederum ist dem Gericht letztlich vollständig egal - der (von Dir evtl. ungewollte) Dir aufdoktrinierte Sachverständige kann Dein Turbolader oder aber Dein Bestatter werden.
In jedem Fall wird das Gericht mangels eigener Kompetenz wesentlich seinen Ausführungen folgen ...
Einen zweiten Anlauf mit eigenem/ anderem Gutachter hast Du nicht.
Sofern Du also nur schwammig gefühlte, nicht erfüllende Leistungserwartungs-Probleme hast - Finger weg vom Rückabwicklungsverfahren.
Ich kann Deine Unzufriedenheit psychologisch akzeptieren und nachvollziehen - Geld und Vorfreude gefühlt für die Katz' ... Dann vielleicht noch ein paar nervige (an sich irrelevante) Kleinigkeiten, und man beginnt das Produkt, seine Kaufentscheidung und sich selbst zu hinterfragen. Das Ganze wird zum zerstörerischen Selbstläufer.
Und jetzt kommt der berühmte Chinese:
Stell Dich neben das Problem !
Du musst ja nicht den für Dich wesentlichen Mangel in den Mittelpunkt Deiner Auseinandersetzung stellen.
Z. B. gibt es im Fall von Finanzierung oder Leasing ganz andere Angriffspunkte - Dein Anwalt (oder Dr. Google) helfen Dir da gewaltig auf die Sprünge ...
Und NEIN - ich bin KEIN Jurist, musste mich nur derer intensiv bedienen und glaube (wahrscheinlich irrsinnigerweise) nun im Ansatz zu verstehen, wie diese Damen und Herren ticken ...
Im Übrigen fahre ich nun direkt nach einem A4B9 3.0TDI Allroad jetzt seit 3 Monaten einen niegelnagelneuen G21 330d xDrive - beide jeweils in Vollausstattung (und damit ist 100% gemeint - da fehlt KEIN Kreuzchen).
Der Allroad WAR eine tolle Kiste, weil VFL.
Der xDrive IST eine tolle Kiste, weil nichts weggespart wurde
Das fehlende Google Earth wird durch phänomenale Belederung kompensiert .... und der BMW ist übrigens deutlich LEISER .... (duck und weg 😁 ).
VG
H.
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Nein definitiv nicht
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So blöd es klingt, aber ich hab einen 50 TDI, ja der hat auch die brutale Anfahrschwäche. Manchmal nervt se mich. Aber ich kam von einem 184ps TDI und ja da kam das drehmoment ein bisschen früher aber dafür war ab 3500 die luft raus... das kann ich jetzt von dem 50tdi nicht sagen da geht die Party erst richtig los. Aber man kann mit einer "kennfeldoptimierung" sehr viel drehmoment ab gut 1500 Touren haben. Ich frag mich nur warum Audi das nicht gleich so macht wenns die Technik doch locker kann die verbaut ist?
Ich behalte meinen 50 TDI auch mit der "Anfahrschwäche". Den S4 bin ich auch Probegefahren. Ich finde der legt gut los auch schon unter 2000 Touren.
Ich glaube Problem ist nicht Audi sondern unsere Politik und die dadurch resultierenden Vorschriften für die Hersteller.
Genau, nach dem Abgasskandal ist Audi sehr konservativ auf Nummer Sicher gegangen. Daher verhalten sich die Diesel so wie sie es jetzt tun. Wir hatten ein B9 2.0 TDI mit 190PS, das hatte ein fürchterliches Anfahrverhalten. Der jetzige 45 TFSI ist besser aber auch dieser hat ein recht auffälliges Turboloch. Da wir den 45 TFSI länger fahren werden, wollen wir einen Tuner fragen, inwiefern sich das verbessern lässt.
Für mich ist ein Diesel Sportler nichts. Selbst beim VFL 3.0 TFSI störte mich das Ansprechverhalten und ich bin dann zum B8/8T gegangen (Kompressor). Spontanes Ansprechen ist für mich einer der wichtigsten Eigenschaften, die ein sportliches Auto ausmachen.
Die Lücke jetzt zu einem späteren Elektro Sportler versucht Audi mit einem EAV Diesel zu schließen. Auch um den gesamt CO2 Flottenausstoß zu verringern. Darunter leiden andere Faktoren. Der Plan geht nicht auf, am Ende bleibt es ein schneller jedoch verhältnismäßig sehr sparsamer Autobahn Kombi.
Ich hoffe mein S5 8T überlebt solange, bis es bezahlbare und vor allem leichte 2 Türer Elektro Coupes und Cabrios gibt. Warum auch immer bieten die Hersteller sowas nicht an. Gibt nur große SUV Elektro Dickschiffe und Kleinwagen. Selbst sowas schnelles wie ein Taycan ist zu groß, zu schwer und hat zu viele Stzplätze und Türen, abgesehen davon, dass der sehr teuer ist.
So ein i4 als 2 Türer und Cabrio wäre was...gibts aber nicht
Sehr interessanter Thread...
Hab mir jetzt echt die 11 Seiten durchgelesen.
Was ist von den Baujahren 22 und 23 zu halten?