RSV Kündigen?
Ich habe Gestern ein Auto gekauft und mit dem Händler einen Finanzierungsvertrag bei der Santander abgeschlossen. Mit dabei ist nun auch eine Rechtsschutzversicherung in höhe von 1087€
Die RSV hielt ich für sinnvoll, um im Falle der Arbeitslosigkeit abgesichert zu sein.
Heute habe ich mich genauer mit dem Thema der RSV beschäftigt und denke gerade über die kenzelung dieser zusatz Schutzversicherung nach.
Ansich sollte eine Kündigung kein Problem darstellen, da dass Fahrzeug erst nächste Woche zugelassen wird.
Die Leistungen der RSV (in all ihren Einzelheiten) sind nun wirklich nicht vielversprechend.
Hab ich dass richtig verstanden?
Anscheinend fließen die 1087€ (RSV) mit in die zu finanzierende Summe ein, sodass diese ebenfalls mit 3,75% Jahreszins verzinst werden und nicht wie bei manch anderen Verträgen die zinsen in die höhe treiben. Soweit so Gut
Aber.
Die 1087€ (RSV) stehen in der Tilgung an erster stelle, bei einer monatlichen Tilgung von 240€
würde dass bedeuten, dass die ersten 5 Monatsraten alleine für die RSV bestimmt sind.
Folge dessen, besteht im ersten halben Jahr gar kein RSV Schutz? Richtig???
Beste Antwort im Thema
Ich würde NIE im Leben diese komischen Versicherungen bei Finanzierungen/Krediten mit abschließen. Das ist reine Abzocke. Und wenn mal wirklich ein Notfall eintritt, dann zahlt die Versicherung eh nicht 😁
Die 1.000€ und mehr investiere ich lieber in nen schönen Urlaub oder so.
39 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Ascender
Jo, das habe ich ja auch weiter oben klargestellt. 🙂
Dann habe ich es jetzt auch verstanden 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Sause4711
Gibt es wirklich Banken, die das tun? Und wenn ja, warum?
Wenn das Fax mit der Finanzierungsbewilligung beim Händler rausgekrochen kommt, dann stehen da Dinge will PA-Kopie und Gehaltsnachweis drauf, die mit den Unterlagen eingereicht werden müssen. Manchmal steht da dann halt auch Abschluss RSV drauf.
Zitat:
Original geschrieben von Ascender
@synallagma:Mit dem 14-Tägigen Widerrufsrecht wie oben beschrieben.
Danach kann man bei Privatkrediten/Autokrediten (völlig egal ob mit RSV oder ohne) jederzeit kündigen - ohne Frist (zumindest bei den Krediten seit Juni 2010 ist das so).
Da die RSV an das Darlehen gebunden ist, wird diese ebenfalls sofort gekündigt.
Das hört sich schon besser an. Wobei zu klären ist, ob verbundene Verträge einzeln widerrufbar sind.
Zitat:
Original geschrieben von synallagma
Das hört sich schon besser an. Wobei zu klären ist, ob verbundene Verträge einzeln widerrufbar sind.
Der Kreditvertrag ist an die RS gebunden. Begründet wird es damit, dass die RSV das Risiko der Bank senkt und daher im Kreditvertrag niedrigere Zinsen möglich sind, die bei Wegfall einer RSV nicht mehr haltbar sind.
Wird die RSV gekündigt erhöht sich das Risiko und damit auch der Zinssatz auf den Kredit.
Daher ist dann alter Kreditvertrag ungültig und ein neuer (zu höherem Zinssatz) muss abgeschlossen werden.
Und da hat man sich dann ein Ei gelegt. Mit Unterschrift wird der Kredit als gegeben eingegeben (Schufa oder anderes Unternehmen - ka wo genau). Und damit sinkt die Kreditwürdigkeit für neuen Kredit bei anderer Bank. Daher muss man dann in vielen Fällen den hohen Zinssatz der bisherigen Bank akzeptieren, weil keine andere Bank einem Kredit gibt um anderen Kredit abzulösen.
Desweiteren kann sein, dass man mit Kündigung RSV einen Vertragsbruch betreffs Kreditvertrag begeht, und somit die Bank eventuell entgangenen Gewinn aus Kreditvertrag einem in Rechnung stellt. Da sollte man sich vorher Rechtsauskunft einholen.
Die Santander-Bank hat einige Rechtsstreitigkeiten betreffs RSV verloren - ich denke mal dass sie die Vertragsbedingungen seither zu ihren Gunsten verbessert haben.
Zitat:
Original geschrieben von jschie66
Der Kreditvertrag ist an die RS gebunden. Begründet wird es damit, dass die RSV das Risiko der Bank senkt und daher im Kreditvertrag niedrigere Zinsen möglich sind, die bei Wegfall einer RSV nicht mehr haltbar sind.
Wird die RSV gekündigt erhöht sich das Risiko und damit auch der Zinssatz auf den Kredit.
Daher ist dann alter Kreditvertrag ungültig und ein neuer (zu höherem Zinssatz) muss abgeschlossen werden.Und da hat man sich dann ein Ei gelegt. Mit Unterschrift wird der Kredit als gegeben eingegeben (Schufa oder anderes Unternehmen - ka wo genau). Und damit sinkt die Kreditwürdigkeit für neuen Kredit bei anderer Bank. Daher muss man dann in vielen Fällen den hohen Zinssatz der bisherigen Bank akzeptieren, weil keine andere Bank einem Kredit gibt um anderen Kredit abzulösen.
Dies dürfte allerdings nur in Fällen von stark angespannter Bonität der Fall sein. Bei einwandfreier Bonität (gutes Einkommen, geringer Kapitaldienst wegen anderer Kredite, saubere Kredithistorie etc.) ist es kein Problem, a) günstige Zinssätze auch ohne RSV zu erhalten und b) auch von anderen Kreditinstituten gute Konditionen zu erhalten.
Man sollte nicht immer davon ausgehen, es gäbe NUR Kreditnehmer mit schlechter Bonität, die froh sein müssten, überhaupt irgendwo einen Kredit zu erhalten.
Gruß
Der Chaosmanager
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Naja, das sind aber eher die "schwarzen Schafe". Das sind die Großbanken.
Vor allem City Bank und Santander, die in Europa ziemlich groß sind (zumindest größer als die Deutsche Bank).
Die sind ganz andere Sachen gewohnt als hier in Deutschland. Knebelverträge gelten in den USA zum guten Ton.
Die RSV kann auch separat gekündigt werden - ich glaube auch nicht, dass da eine Kündigungsfrist einzuhalten ist. Genau weiß ich das jetzt aber nicht. Ich arbeite als Kreditsachbearbeiter (ich zahle Darlehen aus oder lehne sie ab). Mit der Bestandsverwaltung habe ich weniger zu schaffen.
Zumindest bei den Sparkassen/Volksbanken und im Konzern der Deutschen Bank (dazu zählt auch die Postbank), oder gar der Commerzbank, wird man in aller Regel keine solchen Knebelverträge bekommen. Die Ratenschutzversicherung wird dort nur "dringend empfohlen". Das Risiko der Bank senkt das kaum. In aller Regel greifen die Versicherungen nur in seltenen Fällen ein (die Todesfallabsicherung nur bei einem natürlchen- oder Unfalltod, kein Suizid; die Arbeitslosenversicherung zahlt ein Jahr lang, danach muss man wieder unbefristet beschäftigt sein, damit sie bei erneuter Arbeitslosigkeit wieder zahlt - auch muss man vorher schon mehr als ein Jahr beschäftigt sein; die Arbeitsunfähigkeitsversicherung nur dann wenn man für Arbeitsunfähig befunden wurde) - also alles in allem senkt es das Risiko für die Bank kaum, bis garnicht.
Es ist eben "nice to have", und bringt der Bank ziemlich viel Zasta ein. Entweder in Form von Provision (die beläuft sich auf 15-20% von der Versicherungssumme alleine schon für den Vermittler, und die Bank verdient auch noch gut daran), oder sie hat eine eigene Versicherung im Haus - und die wollen eben auch Umsatz und Gewinn machen. 😉
Die einzige Sicherheit, die eine Bank bei einem Privatkredit hat, das ist Lohn/Gehalt/Rente. Mehr nicht.
Deshalb sind diese Darlehen auch so teuer, im Vergleich zu einer Baufinanzierung beispielsweise.
Beim Autokredit hast du eben noch das Fahrzeug als Sicherheit. Deshalb wirkt sich das so drastisch auf den Zins aus.
Anzumerken ist nur, dass man mit dem ganzen Aufwand - im Fall der Fälle - also, mit Gerichtsvollzieher und auf der Auktion hinterher, bekommt man eh kaum was wieder.
Das ist nur reine Kopfsache: Beim PKW-Kredit sieht der Kunde das Auto in der Einfahrt, und er weiß ganz genau, dass das Auto weg ist, wenn er nicht mehr zahlt. Also stellt er lieber woanders die Zahlungen ein, als bei der Autobank. 😉 Ist ganz simpel. Außerdem ist das sehr peinlich wenn das Auto vom Gerichtsvollzieher abgeholt wird, oder wenn man plötzlich keines mehr hat.
Moin,
ich dachte ja immer, es würde da noch sowas wie die Preisangabenverordnung geben. Dementsprechend muss eine Bank, wenn die RSV verpflichtend ist, diese in den Effektivzins einkalkulieren.
Ist die RSV nicht einkalkuliert, ist sie auch einzeln wiederrufbar und die Bank kann mir den günstigen Zinssatz auch nicht wieder "wegnehmen".
Eine Sicherheit ist die RSV für die Bank in keinerlei Weise, außer als "Zusatzertragsrücklage" - und die genannten Provisionen sind echt süß - mit Kickbacks geht das bis zu 70% der Prämie, was wieder ausgeschüttet wird.
Gruß vom Sause
Sie ist ja nicht verpflichtend. Nur optional. Den Effektivzins beeinflusst das garnicht. Die RSV wird nur auf den Bruttobetrag drauf gerechnet und gewissermaßen "mitfinanziert".
Dadurch werden einfach nur die Raten teurer.
Wir drehen uns im Kreis.
Wenn die Bank 1,99% eff. bei Abschluss einer RSV anbietet, kann ich die RSV wiederrufen und die 1,99% behalten, da es halt nicht im Zins einkalkuliert ist -> genau das sagt ja die Preisangabenverordnung.
Zitat:
Original geschrieben von Sause4711
Wir drehen uns im Kreis.Wenn die Bank 1,99% eff. bei Abschluss einer RSV anbietet, kann ich die RSV wiederrufen und die 1,99% behalten, da es halt nicht im Zins einkalkuliert ist -> genau das sagt ja die Preisangabenverordnung.
Ja, nichts anderes habe ich ausgesagt. 😉 Wollte es nur deutlicher hinschreiben.
Zitat:
@Ascender schrieb am 31. Oktober 2013 um 09:19:09 Uhr:
Sie ist ja nicht verpflichtend. Nur optional. Den Effektivzins beeinflusst das garnicht. Die RSV wird nur auf den Bruttobetrag drauf gerechnet und gewissermaßen "mitfinanziert".
Dadurch werden einfach nur die Raten teurer.
Moin,
die RSV ist nur "augenscheinlich" optional. Ich war vor kurzem mit einem Freund bei einem Autohändler, der über die Santander finanziert. Mei Freund wollte keine RSV. Das war aber nicht möglich. Der Händler hat mir die Eingabemaske seines Bankzugangs gezeigt und siehe da, es gab keine Möglichkeit die RSV auszuschließen. Im Beratungsprotokoll stand dann, dass der Kunde die RSV gewünscht hatte. Natürlich hat mein Freund diesen Vertrag nicht unterschrieben.
Aus Boshaftigkeit könnte man die Santander deswegen auch bei der BaFin anzeigen. Verstöße dieser Art werden mit 25.000 € Strafe geahndet.
Sollte die bank nänlich auf den Abschluß einer RSV besten, im vorliegenden Fall war das eindeutig, muß sie diese Kosten in den effektiven Jahreszins einbeziehen. Dann werden aus 5% ganz schnell mal 8-10% Zinsen.
Mr. Slowfist