Rostcedes
Heute inspizierte ich meine X350d auf der Hebenbühne. Absolutes Disaster! Das Fahrzeug ist jetzt 4 Jahre alt, hat 150.000km drauf. 6 Monate nach Kauf wurde das Auto von einer Mercedes LKW Vertragswerkstätte im Laufe einer Rückrufaktion nachträglich mit einem Rostschutzmittel behandelt. Dem intensiven Geruch nach und der Farbe zu urteilen war das eine Mischung auf Bitumenbasis. Genutzt hat das nicht viel, weil der gesamte Rahmen ist innen und außen angerostet, ebenso die Fahrwerksteile. Der hintere Querträger ist schon knusprig, vorne hinter den Vorderrädern sind schon erste Durchrostungen zu sehen die laut Mechaniker als kritisch einzustufen sind. Das Schutzblech für den Adblue Tank ist fast durch. Die Haltebänder für beide Tanks sind schwer angerostet. Die Anhängerkupplung und dessen Rahmen schwer rostig, man kann mit der Hand den Lack großflächig samt dem Rost abziehen, obwohl strukturell ist der Rahmen noch in Ordnung. Die hinteren Kotflügel rosten an den Kanten recht ordentlich. Die Bremsleitungen rosten ebenfalls heftig. Mir fehlen echt die Worte. Der Mechaniker meinte dass der Rahmen baugleich mit dem des Navarras ist und er die Probleme von einem Kundenfahrzeug der vorigen Generation ]kennt und er jedes Jahr schweißen müsse. Mein Freundlicher gibt meinem Häusl maximal noch 5 Jahre, dann ist er durch. Da der Rost durch die Entlüftungsöffnungen innen zu bewundern ist, sieht er für eine effektive Rostbekämpfung keine Chance mehr da man den Rahmen innen nicht entrosten könne, weil man nicht hinkommt. Man müsse jedes Jahr den Rostschutz erneuern, und das fortschreiten des Rostes nur verzögern.
Im Grunde hält sich mein finanzieller Schaden in Grenzen da die Rostschüssel in zwei Jahren einen Buchwert von Null hat. Mir tun nur die Privaten leid, die nicht abschreiben können, weil wer zahlt noch was für so eine verrostete Kiste. Dass Mercedes nicht die beste Adresse für Rostresistenz ist, war mir schon vorher klar. Aber meine Kiste schlägt Alles.
Mich würde der Zustand anderer X-Klassen hier im Forum interessieren, oder ist meiner wieder der berühmte Einzelfall.
15 Antworten
Stell doch paar Fotos ein
Gute Idee! Nur leider keine gemacht. Muss meinen Freundlichen nochmals aufsuchen, da ich keine eigene Hebebühne habe.
Moin, ich führ mal ein paar Jahre einen w638 aus 2000. Kosename "Flugrostverteiler"....
Nur irgendwann gibts nix mehr zu verteilen und dann teilt er folgendes Schicksal: https://www.nissanboard.de/.../index.php?...
Weil leider ist der Rahmen baugleich mit dem Navarra D231 und das Vorgängermodell D40 hatte die Probleme. Allerdings unterscheidet sich der Rahmen des D231 nur durch ein Verstärkungen von dem des D40. Aber rosten tun beide wie verrückt. Mich haben etliche Leute vor der X-Klasse gewarnt weil zu viele Bauteile gleich mit Nissan sind. Ich wollte nicht hören weil ich hoffte dass Mercedes die Schwachpunkte überarbeitet. Schöne Illusion zu glauben dass eine Firma die selber mit Rost kämpft die Rostschüssel einer anderen Firma weniger rostig macht.
Ich hatte viele Jahre einen D40 und gleich bei Übergabe mit HK und UBS versorgen lassen. Nach 10 Jahren - ohne Nachbesserung - war er noch immer richtig gut. Tüv/Gtü meinten, ohne die Vorsorge wäre es nicht so. Der Käufer - mit Kfz-Meister im Schlepp - war begeistert und hat ihn sofort genommen. Meinem x350 d, habe ich deshalb auch gleich versorgen lassen. Man sagt nach 5 Jahren Nachbessern. Meiner ist 2019, ich will es kommendes Jahr machen. Sieht aber bisher recht ordentlich aus. Im Motorraum werde ich dann noch etwas Wachs verteilen. Was bekannt ist, dass es ohne sofortige Vorsorge bei KEINEM PU geht. Dann isr man noch auf die Fachkraft angewiesen. Hoffe du rettest dein wägelchen. Wäre schade. Meiner fährt richtig toll.
Grüßi
Als PU Neuling war mir das nicht klar. Offenbar hatte der Gammel 6 Monate Zeit bis zum ersten Unterbodenschutz. Die Hohlräume hat offenbar niemand behandelt. Nachher habe ich nichts gemacht, warum auch. Ich fuhr regelmäßig zur Inspektion und vertraute dem Rostschutz bzw. dem Freundlichen.
Die bisherigen Vorschläge gefallen mir nicht. Der Vertagshändler stellt sich taub und doof, die freie Werkstatt meines bisherigen Vertrauens will einfach den Unterbodenschutz erneuern. Wie man den Rost wieder los wird, da hatten sie auch kein Rezept. Den wenn man den neuen Unterbodenschutz auf den Rost aufträgt, bremst man die Oxidation aber das ist schon alles. Und von innen rostet es munter weiter.
Versuche dich mal bei der rostklinik in ludwigsburg kundig zu machen. Vielleicht können die dir helfen, entweder selbst oder in kooperation mit einem anderen fachmann. Eine anfrage ist es wert. Wäre schade um das x´ lein.
Falls du es versuchst: viel erfolg!
Ich habe inzwischen den österreichischen Importeur von Mike Sanders Produkten gefunden, der auch eine Werkstatt betreibt. Wie es das Schicksal so will, ist der gar nicht einmal so weit weg von mir. Rufe morgen gleich für einen Termin an. Billig wird das sicher nicht aber billiger als ein Totalverlust sicher.
Heute war ich bei der Werkstätte. Ja er ist zu retten. Es wird mit Trockeneis gestrahlt, dann mit Rostumwandler behandelt und schließlich mit Mike Sanders Fett konserviert. Kosten etwa 2500€. Der Inhaber persönlich meinte dass der Rostschutz von Mercedes völlig ungenügend war weil die einfach ein an sich gutes Produkt schlampig über den beginnenden Rost aufgetragen haben. Die Lehre: den nächsten PU lasse ich gleich als Neuwagen behandeln. Kosten wären 1000€. Aber es ist höchste Eisenbahn, viel länger hätte ich nicht mehr zuwarten können. In zwei Wochen gehts los, eine Woche bleibt er dort. Aber die gute Nachricht ist, dass er zu retten ist.
Ich hab da von nem Österreicher schon mal Videos bei YouTube gesehen.
Allgemein sollte einem mündigen Erwachsenen doch aber bekannt sein, wenn ein Fahrzeug ganzjährig in Österreich betrieben wird, das man an der Rostvorsorge arbeiten muss… da ist man auch selber mal in der Pflicht und sollte das aus meiner Sicht nicht zwingend dem Hersteller anlasten. Zumal das Auto für Mercedes bei Nissan gebaut wurde. Grundsätzlich kann der also nicht besser oder schlechter wie das Schwesterauto sein, außer solche Geschichten waren im Lastenheft.
Jeder normale Mensch weiß doch, das man kein gebrauchtes Auto von der Nordsee oder aus den Bergen kauft… am besten Höhe Hannover… wenig Schnee und kein Salzwasser in der Nähe.
Erst mal freue ich mich, dass das Fzg zu retten ist. In Lb machen sie es auch mit Trockeneis. Dort zerlegen sie das Fahrzeug ziemlich um besonders auch die ganz speziell gefährdeten Stellen zu erreichen. Bei Neufahrzeugen ist es billiger. Das sagt aber schon die Natur der Sache. Man arbeitet dort mit Dilitrin, glaube ich.
Dem letzten Schreiber: ich hoffe der Beitrag ist scherzhaft gemeint. Mercedes ist kein bisschen besser, bezüglich der Rostvorsorge und der Qualität. Das werden tausende Mitarbeiter und Kunden bestätigen können. Die Zeiten sind schon lange vorbei. Mein erster Nissan (noch ein Nissan) wurde von Anfang an versiegelt. Beim Hochbocken habe ich die Stellen dann auch immer nachbehandelt. Er war nach vielen Jahren und viel Sand, so gut wie keinen Wäschen, noch super in Schuss. Gestreut wird überall wie die Sau, schon bei über Null, mit Lauge. Eigenverantwortung der Fahrer mal etwas langsamer zu tun, im Winter? 0. Viele Kunden vertrauen noch ihrem freundlichen Verkäufer. Der will aber nur den Abschluß, danach, kein Interesse mehr. Noch dazu kennen sich Verkäufer meist gar nicht aus. Wissen gerade so mal, was im Prospekt steht. Details zum Lack, HK, UBS, Technik, Fähigkeiten des Fzg … da muss man schon einen Verkäufer suchen. Das sind dann meist Fahrzeugverrückte die fürs Fzg leben. Gaaaanz selten. Ich würde dem Kunden nicht den Vorwurf machen. Der Hersteller weiß um sein Produkt und behauptet Qualität zu haben, an die Umwelt zu denken, …. Dann sollte er auch für ein solches langlebiges Produkt sorgen oder darauf hinweisen. Dann kommt es auch an den MA an: nur schnell drauf getrieben, reingesprüht, dass man von außen ein bisschen was sieht? Oder richtig und dann auch einen Film mit Endoskop zur Bestätigung? Dann zahle ich auch gerne mal etwas mehr für meinen Seelenfrieden. Nochmals: ich habe den Vergleich. Übrigens auch bei Motorrädern. Meine alte Afrika Twin (Honda RD07) war (bis 189000 km, in Sand, Straße, Felsen, viel mit Sozia und vollem Gepäck) MINDESTENS so qualitativ wie meine jetzige R1200 GS, die völlig überteuert ist. Ich werde unbedingt - so ich wieder eines kaufe - wieder eine Honda nehmen. Weniger Zahlen, bessere Qualität. So viele Störungen etc und schlechten Kundendiesnt wie bei BMW Motorrad, hatte ich noch nie. Da habe ich mit der Honda bei „Freien“ auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Dort lebt man öfters noch Motorrad. Bei den großen: Mechatroniker etc und keine Ahnung. Nicht mal von einfachen Dingen. Wenn ich eine Werkstatt meines Vertrauens habe, dann fahre ICH auch viele km (150, einfach). Leider ist der Mitarbeiter dort nicht mehr :-( übrigens zeigt mein X350d gerade dauerhaft die Motordiagnoseleuchte. Zwei namhafte MB-Werkstätten: keine Zeit zum Auslesen(20 Minuten+Rechnung) frühestens in der zweiten Juniwoche. Wie ich bis dahin weiterkomme: egal. Jedenfalls nicht fahren, sonst bin ich schuld an den Folgefehlern. Ein netter Mann mit Migrationshintergrund bei einer Noname Werkstatt hat kurz ausgelesen und wir haben die Rep. abgesprochen. Er besorgt die Teile, ich fahre möglichst wenig bis gar nicht und - trotzbseines vollen Terminkalenders - schiebt mich irgendwo rein, wegen der Dringlichkeit. Er hat mich als neuen Kunden, was auch immer ich haben werde. Mach also nicht rostcedes den Vorwurf, sondern den „Fachwerkstätten“ und dem Hersteller, der nur das Geld will und nicht liefern will.
LG Funny-Traveller
Seit 42 Jahren besitze ich Autos. Aber so was ist mir noch nicht untergekommen. Meinen Golf 2 fuhr ich 9 Jahre lang und der war beim Verkauf rostfrei. Einen Honda CR-V 6 Jahre lang, den habe ich 159.000 km weit durch ganz Osteuropa auf den miesesten Straßen geprügelt bei jedem Wetter, null Rost. Den Vorgänger fuhr meine Gattin 4 Jahre und reichte ihn an ihre Schwester weiter. Nach 15 Jahren verkaufte ich ihn für die Schwägerin weiter, bis auf Schnittkantenrost am Fahrwerk nix. BMW 530d nach 7 Jahren jungfräulich. Natürlich rechnet man bei Erwerb eines Mercedes nicht damit, dass der so schnell rostet, was sicher der Rahmenbauweise geschuldet ist. Was mich echt wundert, weil LKWs die viel mehr mitmachen, rosten auch nicht so schnell. Ich fuhr als Student Dinger die heute Oldtimer sind und damals schon 20 Jahre auf dem Buckel hatten bei minimaler Pflege nur Oberflächenrost zeigten. Ich war der naiven Meinung dass gerade die Rahmenbauweise besonders resistent gegen Rost ist. Zwei Fachleute beraubten mich in den letzten Tagen dieser schönen Illusion.
Mein Vorwurf an Mercedes ist, dass das Auto OHNE jeden Rostschutz ausgeliefert worden war und als ich das kritisierte wurde nach 6 Monaten die Pampe halbherzig über die Rostansätze gesprüht.
Was das Leuchten der Motorkontrolle betrifft machte ich eine deckungsgleiche Erfahrung. Die tauschten nach wochenlangen Fahren mit gelber Kontrollleuchte den NOx Sensor, beschädigten beim Filterwechsel im Rahmen des Services irgendeine Dichtung am Ansaugrohr so dass das Auto nur mehr in Bocksprüngen fuhr um dann in das Notlaufprogramm zu verfallen. Leider habe ich in Vertragswerkstätten anderer Marken auch keine viel besseren Erfahrungen gemacht.