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Rohe Felgen (tauchbadentlackt) neu aufbauen, wie?

Themenstarteram 10. Januar 2018 um 15:47

Hi.

Geht es euch gut?

Sind Lackierexperten anwesend?

Hab meine original-Werksfelgen von 1984 im Entlackungszentrum Zweibrücken sozusagen mal "reseten" lassen - auf Werkszustand roher Stahl / rohes Aluminium.

Beide sollen im Originalfarbton Chromsilber L091 erstahlen.

Es geht mir um folgendes, erstens: Werden Felgen grundiert oder direkt mit sowas (klick) lackiert, ohne Grundierung.

Falls grundiert wird, bei Kompressorlackierung, mit welcher Grundierung? Was nimmt man da?

Zweitens: Kann ein durchschnittlich begabter Hobbylackierer mit diesem Kompressor (klick) die Lackierung selbst bewerkstelligen, oder sollte man einen Profilackierer beauftragen und mit einer Rechnung von etwa _____(?) rechnen?

Wenn ja: Würdet ihr hängende rotierende (mit Seil in der Felgenmitte aufgehangen) Lackierung anraten, oder besser Felge liegend ?

Merci für eure Tipps, Gruß

KS

Beste Antwort im Thema

Hallo

Tja, wie soll man raten...

Ich hab schon sehr viele Felgensätze lackiert.

Fangen wir mal an...

Sehr viele Felgen wurden gesandstrahlt...mit dem Feinsten Granulat, was verfügbar war.

Wenn die dann roh waren, egal ob Alu oder Stahl...hab ich sie erstmal mit EP Metallgrund (Stahl) und EP Grundierung...ich hab die beigerote Version, komplett mit 2 Gängen geduscht.

Anschließend trocknen lassen...wenn es ein paar Tage sind...um so besser!

Dann kommts drauf an, wie du weiter verfahren möchtest.

Ich hab dann P180 Trockenschleifpapier hergenommen und hab innen wie draussen leicht drüber geschliffen... So, das es schon "relativ" glatt war und die "meisten" Reste der Sandstrahlung weg waren.

Dann innen wie aussen 2K Füller in 2 Gängen lackiert...Vorsicht!..das es nicht absäuft!

Trocknen lassen...

Dann kommts wieder auf die Genauigkeit an...bei Stahlfelgen, die Tiefschwarz werden sollen, wird nur der Füller kurz trocken "relativ" glatt geschliffen und der Rest mit rotem Pad angepaddet.

Bei Alufelgen, die silber oder mehrfarbig werden sollen, folgt ein Nass schliff mit P800-P1000...innen wie aussen.

Im Anschluss noch alles nass mit grauem Pad alle nicht getroffenen Stellen, anpaden.

Lack...

Am besten liegend und innen zuerst!

Ich hab mir einen Tisch gebastelt, wo ich immer zwei Felgen auf einmal fertig stellen kann.

Er ist schmal und hat keine Auflagefläche... Der Lacknebel fällt nach unten durch und verwirbelt nicht.

Desweiteren hab ich mir Kegel angefertigt, damit die Felgen nicht aufliegen!

Wenn ich die Außenseite/Sichtseite Lackiere, liegen die Felgen auf der Nabe auf und schweben in der Luft.

Bei so einer Lackierung brauch ich Lust und Ruhe und keinen ,der dabei steht!

Bis jetzt hat sich noch keiner über die so "aufwendige" Art der Lackierung beschwert und bis heute fahren viele so glücklich durch die Gegend.

Es braucht halt Zeit....und Lust, weil bei vielen Felgen ist es eine Frimelei,das es ohne Läufer überall gleichmäßig aussieht.

Viel Arbeit...die dir kaum einer würdigt.

Gruß

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Das sieht nur dann zugeschmiert aus wenn man zuviel Dichtmasse aufträgt.

Ne ganz dünne Wurst, schön mit dem Finger glatt streichen - perfekt.

Für mich ist die "Lackdichtung" einfacher, da der Lack ja sowieso schon angerührt ist und ich als Hobbllackierer nicht noch Dichtmasse besorgen muss. Meist wird das vorherige Abdichten der Fuge sowieso vergessen. Dann kannste zur Not die Fuge auch erst nach dem ersten Lackgang schließen und nochmals kurz drüber lackieren. Mach das mal mit Dichtmasse :D.

Du mußt es ja nicht mit Dichtmasse machen wenn du nicht möchtest.

Es ist aber die übliche Methode, mit der die Fuge auf jeden Fall dicht wird.

Lack bzw. Grundierung rein laufen lassen geht prinzipiell auch, kann aber beim Trocknen stark einfallen und an der Fuge wieder aufreißen.

Zudem wird es dann komplizierter mit nass in nass spritzen, weil die "überbeschichtete" Fuge viel länger trocknet als der ganze Rest.

Ich will dir aber nicht auf den Schlips treten.

Es bleibt jedem selbst überlassen wie er es macht.

Themenstarteram 11. Januar 2018 um 14:34

Zitat:

@reidiekl schrieb am 11. Januar 2018 um 11:20:33 Uhr:

Schaukel ist nix, wie willst Du denn die baumelnde Felge gleichmäßig drehen? Mit dem Karussel = Fahrrad-Laufrad kannst Du schön am Rand drehen ohne die frisch lackierte Felge anzufassen. Außerdem wird der Farbauftrag gleichmäßiger bei rotierender Felge, gerade wenn man kein Profilackierer ist.

OK, Das leuchtet ein. Hab deshalb mal auf die Schnelle ein Rondell gebaut.

Fernseh-LCD-Ständer: Brauch man nicht, das Ding hängt an der Wand.

Kickboard-Rolle: Braucht Tochter nicht, die ist 18 und fährt Auto.

 

Bezüglich eurer fachlichen Diskussion ob (dünne Naht)Karosseriedichtmasse oder Lackversiegelung:

Liege ich richtig in der Annahme, dass Original, frei Zulieferer ganz bestimmt keine Karosseriedichtmasse aufgetragen wird und einfach nur Grundierung und Lackauftrag verwendet wird?

Wenn dem so ist, und man betrachtet dass die Felgen nach nun 34 Jahren keinerlei Rostansatz am Stoß hatten... warum sollte es dann nicht für die nächsten 34 Jahre auch mit dem Reproduktionsverfahren Grundi+Lack reichen?

@reidiekl

Ich weiß ja nicht, wie du mit Dichtmasse versiegeln, handierst...

Auf der trockenen Grundierung eine "ganz" dünne Naht in einem ziehen und sofort mit Finger verziehen.

Dann Lack drüber...und

Da ist nix zu sehen.

Das einzigste, was eventuell passieren kann,ist, das die Naht...also der Lack auf der Naht...platzen kann, wenn die Felge "in sich arbeitet" ...aber das ist mir nur 1x passiert und ich glaub, da hatte ich ein wenig reichlich Lack drauf.

Eher vergess ich es ...das auf Wunsch im Vorfeld zu versiegeln...wie bereits geschrieben.

Gruß

PS ...na genau, das erfüllt des Zweck voll und ganz!

Ohne jetzt genauer auf deine Frage nach dem warum und den 34 Jahren eingehen zu wollen - du mußt deinen Spalt nicht versiegeln.

Die Idee das zu machen entstand aus der Erfahrung heraus, das es häufig dort rostet wenn man es nicht macht.

Ob oder wie stark oder schnell eine Felge gerostet hat und nach der Aufarbeitung rosten wird, ist sehr unterschiedlich, und hängt von vielen Faktoren ab.

Das fängt schon beim Material selbst an.

Manche Stahlfelgen kann man nach dem Sandstrahlen über Monate im Keller liegen lassen ohne das sie Rost ansetzen, andere haben nach wenigen Stunden schon Flugrost, und sind nach paar Tagen wieder gut angegammelt...

Nach dem chemischen entlacken können im Spalt Reste von der Chemie Brühe verbleiben, die auf Dauer die Korrosion begünstigen, usw....

Kannst auch Glück haben das nix passiert.

Mußt du selber wissen...

Zitat:

Liege ich richtig in der Annahme, dass Original, frei Zulieferer ganz bestimmt keine Karosseriedichtmasse aufgetragen wird und einfach nur Grundierung und Lackauftrag verwendet wird?

Ja da liegst mit der Dichtmasse richtig. Ich glaube aber nicht, das die Felgenzulieferer auf ihre Felgen vor dem Felgensilber noch eine Grundierung aufbringen. Behaupte mal da ist nur die Felgenfarbe drauf; war zumindest früher so. Nach zwei, drei Salzwintern war sowieso alles rostig.

Zitat:

Wenn dem so ist, und man betrachtet dass die Felgen nach nun 34 Jahren keinerlei Rostansatz am Stoß hatten... warum sollte es dann nicht für die nächsten 34 Jahre auch mit dem Reproduktionsverfahren Grundi+Lack reichen?

Eigentlich geht es nur um die Optik, wegrosten tut so schnell nichts aber es sieht halt besch... aus. Manche kaschieren das mit Plastekappen im Alufelgen-Styl :D .

Wie schon gesagt für mich ist das "Reproduktionsverfahren", wie Du es so schön nennst am zweckmäßigsten. Probleme gab's damit noch nicht. Lacke allerdings auch nicht nass in nass, sondern nur einfache Laienlackierungen;).

Zitat:

Eher vergess ich es ...das auf Wunsch im Vorfeld zu versiegeln...wie bereits geschrieben.

Ja genau und dann ist doch super, wenn man sich auch als Laie noch schnell während dem Grundierungsvorgang mit einem ganz feinen Aquarellpinsel helfen kann.

Zitat:

Ich weiß ja nicht, wie du mit Dichtmasse versiegeln, handierst...

Hatte ich bisher noch nicht in der Mache. Demnächst werde ich aber Einschweißbleche damit abdichten, da geht es aber wesentlich gröber zur Sache.

Zitat:

Ohne jetzt genauer auf deine Frage nach dem warum und den 34 Jahren eingehen zu wollen - du mußt deinen Spalt nicht versiegeln.

Die Idee das zu machen entstand aus der Erfahrung heraus, das es häufig dort rostet wenn man es nicht macht.

Richtig, wie ich oben auch schon sagte, und wenn es die nächsten Jahre noch nicht rostet, dann sammelt sich zumindest erheblicher Dreck im Felgenspalt, der auch beim Putzen nie mehr sauber zu bekommen ist. Kein Spalt - kein Dreck! Und wenn man sich schon die Arbeit mit der Aufbereitung und Neulackierung gemacht hat, dann sollte es wirklich top sein. Dies ist nur eine Sache des Kopfes und kaum ein Mehraufwand. Freue mich auch Jahre später noch über die so selbst lackierten Felgen. Bei den damals vor 25 Jahren beim Fahrzeugneukauf in Wagenfarbe umlackierten Felgen wurde natürlich keine "Nahtdichting" durchgeführt - Das ärgert mich noch heute aber leider wußte ich das alles damals so noch nicht.

Mache morgen mal ein paar Fotos zum Rondel und zu diesen gedichteten Felgenfugen, bis dann

Reinhard

Stahlfelgen waren früher von Werk aus glaube ich meist ohne Grundierung mit einem Industrie Einschichtlack beschichtet, vermutlich waren das Einbrennlacke.

Gut möglich das vorher noch phosphatiert wurde.

Je nachdem wie weit das zurück liegt könnten diese Lacke noch korrosionshemmende Zusätze enthalten (z.b. Chromate), die heute zwecks Umwelt und Gesundheitsschutz verboten sind.

Industrie Einbrennlacke waren qualitativ schon immer besser als Reparaturlacke, die maximal forciert getrocknet werden können (bei 60 bis 80 Grad), während Einbrennlacke bei Temperaturen zwischen 100 und 200 Grad aushärten.

Hier jetzt die Fotos zu Felgen und Rondell.

Foto 1 bis 5 - so sieht meine Felgen-Lackierstation aus.

Foto 6 - gefüllte (ausgemalte) Felgenfuge in Verbindung mit der Grundierung.

Foto 7 - ungefüllte Felgenfuge nach der Zinkstaubbeschichtung.

Foto 8 - zwei Felgenfugen vor dem Sandstrahlen / Felgenrestauration.

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