Giannini 350 GP4: Fiat 500 mit Alfa 4C-Motor und Allrad
Rom – Als Faustregel gilt: Das Herz von Italiens Autoindustrie sitzt konzentriert im sogenannten „Motor Valley“ in der norditalienischen Emiglia Romana. Das gilt für Fiat genauso wie für die kleine, feine Carrozzeria. Das macht das römische Unternehmen
Giannini Automobilischon mal besonders. Denn ein Firmensitz in Italiens Hauptstadt ist sicher kein Vorteil für einen italienischen Autobauer – zu weit weg von der Autohauptstadt Turin.
Wohl auch deshalb konzentrierte sich das 1920 gegründete Traditionsunternehmen in den letzten Jahren auf Umbauaufträge von Regierungsstellen – will aber offenbar nicht ganz von seiner langen Tradition in Motorsport und Tuning lassen. Im Sommer 2017 zeigte Giannini auf der Turiner Automesse einen kleinen, feinen Giftzwerg auf Fiat-500-Basis, Kampfname damals: 350 GP.
Die Karosseriearbeiten gehören in die Domäne von Giannini Automobili, technisch verantwortlich war der Tuner GRAM (Gram Torino Engineering) - aus Turin. Herzstück des kleinen Aggro-Fiat: Der
Motor des Alfa-Sportwagens 4C mit 1,75 Litern Hubraum.Die Leistung schraubten die Tuner von 240 auf 350 PS hoch.
Die Rückbank darf bleiben
Der 350 GP bildete die Basis für Gianninis neuesten Streich, den
GP4.Der zeigt deutlich: Die Fantasien, die der kugelige Fiat 500 in italienischen Tunern auslöst, reichen weit. Viel weiter als alles, was
Fiats Haustuner Abarthjemals in größerer Serie bauen dürfen wird.
Bei 350 PS blieb es, ansonsten änderte sich viel. Den für sein rohes Temperament bekannten Alfa-Motor pflanzten die Italiener um, um Platz für einen Allradantrieb zu schaffen. Im Sommer zog der Motor noch hinter den Vordersitzen ein, der Einfachheit halber. Diesmal darf die Rückbank bleiben, denn der Motor sitzt dort, wo Fiats Ingenieure ihn beim 500 vorgesehen haben: unter der Motorhaube.
Den vergrößerten Motorraum kaschiert ein
ausladendes Frontteil mit großen Lufteinlässen,zwei Rundscheinwerfer sorgen für Rallye-Optik. Aus Gewichtsgründen bestehen viele der Anbauteile aus Carbon, die Seitenfenster dagegen aus Motorsport-typischem Plexiglas. Im Innenraum steckt ein Käfig.
Teurer als der stärkste 500
Der stärkste Fiat 500 ist der Giannini GP4 nicht: Im Frühjahr
zeigte der Tuner Pogeamit dem Ares eine Kleinserie auf Basis des Abarth 500 mit 404 PS.
Der Giannini-Umbau ist deutlich aufwändiger.So setzte Pogea auf Frontantrieb und verwendete als Basis den 1,4-Liter-Turbo aus dem Abarth 500. Dafür setzte Pogea rund 70.000 Euro an.
Auch wenn der Giannini GP4 schwächer ist, wird er sicher mehr kosten – und könnte vermutlich auch schneller fahren. Allrad dürfte es möglich machen. Bisher testen die Italiener ihr Bolidchen noch, genauere technische Daten sollen erst später folgen.
Für den heckgetriebenen 350 GP verlangte man 150.000 Euro,für die nun vorgestellte Allrad-Version wird das nicht reichen.
73 Antworten
Der Abarth Biposto ist schon geil, diese Rennsemmel finde ich noch besser
Erinnert mich an den Umbau von einem klassischen Mini mit einem Hayabusa Motor
Sowohl Allrad wie auch Heckantrieb halte ich bei dem Radstand und der Leistung für etwas "gefährlich". Beim Heckantrieb kann ein wirklich guter Fahrer die Karre noch abfangen, beim Allrad dann eigentlich nur noch Walter Roehrl.
Der 500 ist nie als Sportwagen konzipiert worden - alles was stark über die 100PS geht halte ich für eine wirklich gefährliche Kombination!
Ganz nett, aber was hat das noch mit einem Fiat 500 zutun?
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@discofan ich bin schon einen 500er mit etwas mehr als 300Ps gefahren, so schlimm war es nicht .
Zitat:
@discofan schrieb am 16. November 2017 um 16:11:44 Uhr:
Sowohl Allrad wie auch Heckantrieb halte ich bei dem Radstand und der Leistung für etwas "gefährlich". Beim Heckantrieb kann ein wirklich guter Fahrer die Karre noch abfangen, beim Allrad dann eigentlich nur noch Walter Roehrl.
Der 500 ist nie als Sportwagen konzipiert worden - alles was stark über die 100PS geht halte ich für eine wirklich gefährliche Kombination!
Da hast du recht. Ich denke mal das ist hier auch kein Produkt für Fahranfänger. Jemand, der sich so eine Kiste kauft (130.000,- EUR!!!), wird in bestimmter Hinsicht sicher wissen was er da tut.
Die Abarth 500er und 695er bin ich aber auch gefahren (130 - 180 PS). Da ist wirklich nichts schlimmes dran.
@Wertes MT-Team,
ich finde es durchaus gut, wenn über solche "Knallerbsen" und "Rennsemmeln" berichtet wird. Die Sache ist nur, dass dabei oft ein sehr hoher Preis oder eine Limitierung eine entsprechende Verbreitung verhindern.
So auch beim letzten Mucki-500er von POGEA, der auf 5 Stück limitiert war (selbst wenn man also nach Lesen des Berichts einen kaufen wollte, gab´s keinen mehr...).
Andererseits werden aber massentaugliche Fiat-Modelle eher stiefmütterlich behandelt (nicht von Hrn. Tolksdorf, sondern generell), so wie z.b. der 500L.
Im Sommer erhielt er ein Facelift - MT berichtete nicht
Auf Nachfrage hieß es, er sei durchgerutscht und werde auch nicht nachgereicht.
Gut, etwas später wurde die neue Version namens CITY CROSS vorgesetllt - MT berichtete nicht.
Nun, seit dieser Woche, ist der FIAT 500L CITY CROSS auch in D bestelltbar (ab €16.990,-) - bisher ebenfalls kein Bericht.
Ich will ja nicht unken, aber ist es nicht etwas seltsam, dass der nach wie vor meistverkaufte B-Van Europas, der trotz Segementrückgangs noch um die 80k p.a. absetzen kann, so "missachtet" wird?
Umso mehr, als die Cross-Varianten ja nach wie vor voll im Trend liegen, und so ihren Part zum Modellerfolg beitragen.
Vielleicht könnte man das diesmal so machen, dass er nicht durchrutscht
Herzlichen Dank.
Zitat:
@Volvolinsky schrieb am 16. November 2017 um 16:51:06 Uhr:
Gut, etwas später wurde die neue Version namens CITY CROSS vorgesetllt - MT berichtete nicht.
Nun, seit dieser Woche, ist der FIAT 500L CITY CROSS auch in D bestelltbar (ab €16.990,-) - bisher ebenfalls kein Bericht.Ich will ja nicht unken, aber ist es nicht etwas seltsam, dass der nach wie vor meistverkaufte B-Van Europas, der trotz Segementrückgangs noch um die 90k p.a. absetzen kann, so "missachtet" wird?
Umso mehr, als die Cross-Varianten ja nach wie vor voll im Trend liegen, und so ihren Part zum Modellerfolg beitragen.
Man ist der hässlich

Imho konkurrenzfähig zum Multipla.
Dann doch lieber den Bericht hier mit der coolen Rennsemel

Mich würde interessieren, wie die Italiener den Motor unterbringen konnten (nur schon der Tjet passt kaum rein) und was für ein Allrad verbaut ist .
Zitat:
@Dr. Shiwago schrieb am 16. November 2017 um 16:16:26 Uhr:
Ganz nett, aber was hat das noch mit einem Fiat 500 zutun?
Nichts, denn dazu müsste er 500 kW haben... ;-)
Grüße,
diezge
@Cadillac
Warum denn ein einweder/oder, es geht ja auch beides
Zitat:
@Abarth1368 schrieb am 16. November 2017 um 17:18:49 Uhr:
Mich würde interessieren, wie die Italiener den Motor unterbringen konnten (nur schon der Tjet passt kaum rein) und was für ein Allrad verbaut ist.
Der 1.8T ist in diesem Kraftzwerg HINTEN verbaut, da ist Platz genug

@Volvolinsky aber nur bei dem mit Hinterradantrieb - laut Artikel ist beim GP4 der Motor vorne .
Zitat:
@Abarth1368 schrieb am 16. November 2017 um 17:37:49 Uhr:
@Volvolinsky aber nur bei dem mit Hinterradantrieb - laut Artikel ist beim GP4 der Motor vorne.
Oups...stimmt, die spielen mit den Komponenten herum, dass einem schwindlig wird.
Hmm...dann würd ich sagen, entweder "italian engineering" oder "Liebling, ich hab die Kinder geschrumpft"
