Robuste Otto- & Dieselmotoren
Hallo zusammen,
folgende Frage: was ist eurer Meinung nach „der“ robusteste Motor? Ganz egal ob Otto- oder Dieselmotor!
Wie ich drauf gekommen bin? Ein Kumpel von mir fährt nun schon seit Jahren einen 123 240d Benz. Und ich sag’s euch, der 2,4l Vierzylinder Sauger ist absolut unkaputtbar. Nicht nur dass das Ding über 400k Kilometer auf dem Buckel hat, nein sondern Kollege Schnürschuh tankt mit dem Ding alles was bei drei nicht auf dem Baum ist! Vom Diesel über Salatöl & Frittenfett bis hin zum Rapsöl war alles schon dabei. (Und der Motor ist nicht umgerüstet! Ach und jetzt bitte nicht mit der Moralkeule „Steuerhinterziehung“ kommen) Der Wagen läuft und läuft und das ohne Probleme.
Kennt ihr ähnliche unkaputtbare Modelle?
Viele Grüße
Werti
27 Antworten
Moin Moin !
ich habe mal in einer Spedition gearbeit, deren älteste im regelmässigen Einsatz befindliche LKW waren 4 MAN 321 Unterflur , alle mit weit über 2 Millionen km . Tatsächlich hatte doch einer davon schon mal einen neuen Motor bekommen!
Auch war da noch ein Hanomag F86 als Verteiler im Einsatz (Ladebordwand noch über Nebenantrieb). Meine Frage , wie lange der noch fahren sollte , wurde folgendermassen beantwortet : Bis der Fahrer oder die Kundschaft sich beschwert oder etwas Teures kaputt geht. Darauf warten wir aber schon etliche Jahre vergebens. 3 Jahre später sah ich das Fzg dann in den Händen eines Schrottsammlers, der hat ihn noch mindestens 2 Jahre gefahren.
mfG Volker
Grundsätzlich förderlich für ein langes Motorenleben ist neben dem Einsatzumfeld eine einfache, robuste Konstruktion, die es ermöglicht, mit pfleglichen Drehzahlen auszukommen und die so dimensioniert ist, dass der Motor möglichst selten in der Nähe der Belastungsgrenze läuft.
US-Pickups mit 6- oder 8-Zylinder und deren japanische "Nachahmungen" erreichen offfenbar in Amiland vielfach Laufleistungen, die ein Mitteleuropäer schon wegen der geringeren zurückzulegenden Entfernungen nie erreicht ...
Der Volvo B230-Motor ist auch ein würdiger Kandidat. Wurde jahrzehntelang in verschiedenen Baureihen eingesetzt, als Sauger und als Turbo. Der ist nur mit grobem Vorsatz kaputt zu kriegen.
Meine beiden Favoriten:
Golf 2: 1.4Liter Saugdiesel mit 54(?) PS. Geschenkt bekommen mit über 250.000km "fahr mal den TÜV fertig, dann kannst ihn verschrotten". Gefahren und gefahren und gefahren, jedes Wochenende zu einem anderen Bikerennen, Urlaube, Alltag, und auch ein paarmal zum TÜV. Dann irgendwann mit 540.000 verkauft mit frischem TÜV für 500 DM. Der Nachfolger (Golf 3 Kombi) hielt nur acht Wochen, dann ging er wegen Werkstattpfusch in Rauch auf.
VW Taro 4x4: Motorcode 2L (eigentlich ein Toyotamotor), ein Saugdiesel mit 2446ccm und 78 PS. Gekauft mit angeblich 95.000km (eher 50.000 mehr...), verkauft nach über 200.000 gefahrenen KM zum halben Kaufpreis.
Den selben Motor habe ich jetzt im Hilux 4x4, der Motor hat jetzt über 400.000 km.
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Meinst sicher den 1,6 D (der "große Motor", nach hinten geneigt)
(den 1,3 D und 1,4 D gab's im Polo (der "kleine Motor", nach vorn geneigt)
Aber die 1,6 hatten früher (schon fast mit schöner Regelmäßigkeit) meist so um die 200.000 km (+ - 50.000) eine neue ZKD nötig (hab da so einige gewechselt). Aber war ja auch nicht soo aufwendig (solang kein Dödel den heißgefahren hat).
Wird wohl dann doch ein 1,6 Liter gewesen sein. ZKD musste ich nie neu machen. Außer Bremsen und Reifen hatte der gar keine Verschleißteile nötig. Der stammte aus einer Flotte, diente als Monteursfahrzeug und hatte hinten stärkere Federn drin. Hatte hinten problemlos auch Pflastersteine oder Zementsäcke drin, hat der alles weggesteckt. Nur die Kupplung war beim Verkauf nicht mehr ganz taufrisch, hat man beim Anfahren am Berg gemerkt.
Ich würde den 1UZ-FE des Lexus LS 400 in den Ring werfen. Der Motor ist für astronomische Laufleistungen bekannt. Das prominenteste Beispiel ist wohl der Million Mile Lexus des Youtuber Matt Farah, der die 1,6 Millionen Kilometer ohne größere Arbeiten am Motor zurückgelegt hat. Regelmäßig frisches Öl und ab und zu ein neuer Zahnriemen und der Motor ist glücklich. Die Frage ist, ob man es sich leisten will, den V8 für all die Kilometer mit Kraftstoff zu füttern.
Zitat:
@Trellis schrieb am 13. Januar 2021 um 12:29:27 Uhr:
Die Frage ist, ob man es sich leisten will, den V8 für all die Kilometer mit Kraftstoff zu füttern.
Das ist ein Zahlenspiel, sonst nichts.
Für das, was dieses Auto in seiner Lebensdauer durch "Nicht-Defekte" und "Nicht-Neuanschaffung" eingespart hat, kann man lange tanken.
Andere verbrauchen für diese Kilometerleistung 5 Neuwagen.
So viel Sprit kann ein Lexus gar nicht verbraucht haben.
Gebe Matsches vollumfänglich recht. Ist bei meinem Omega auch so. Selbst wenn der Verbrauch 3 Liter höher wäre würde es sich immer noch rechnen.
Sein Motor, der C20 NE, gilt auch als unverwüstlich.
Das Problem ist doch meistens weniger die reine Mechanik. Von Motorschäden habe ich in meinem Leben wenig gehört. Und wenn waren die Ursachen fast immer identisch: verschaltet, Zahnriemen gerissen, mit viel zu wenig Öl gefahren oder einen defekten Thermostaten nicht bemerkt.
Wenn ich meine Motorschäden bisher rekapituliere waren das
-eine Kopfdichtung
-zwei Kopfrisse (der erste durch einen mit Schlamm zugesetzten Kühler, also selbst verschuldet)
-einen gebrochenen Kolbenring (beim zweiten Kopfriss) und
-einen Kolbenfresser (wahrscheinlich durch eine defekte Ölpumpe und oder mangelnden Öldruck durch verschlissene Pleullager)
Also mechanische Schäden gibts durchaus, sind meist aber durch Vorschäden verursacht. Reines Materialversagen ist doch eher selten.
Auch neuere BMW-Benziner-Motoren sind Langläufer. Im 7er-Forum und hier im 6er-,7er- und 8er-Forum sind zwei 745i mit dem N62B44-Motor, die auf die erste Maschine mehr als 800.000 km gefahren sind. Beide laufen immer noch aktuell ohne Probleme. Sind ausgereifte Sauger, ohne Direkteinspritzung und Turbos. Fahre diesen Motor selbst im E63.
Du meinst sicher den Meidlinger?
https://www.motor-talk.de/.../meidlinger-s-7er-800-000km-t6057928.html