RINGGELENK innen an der Achswelle Beweglichkeit / Spiel nach Wiedermontage zu gering, Ursache?
Hallo zusammen,
E200, W210.035, Baujahr 01/1997 (EZ 05/1997), KM-Stand 245000
Nach 28 Jahren zum ersten Mal ein Problem – und das ausgerechnet in einer MB-Werkstatt.
Einer MB-Niederlassung habe ich folgenden Auftrag erteilt:
- eingerissene Achsmanschette / Faltenbalg, mit Reparatursatz, ersetzt durch A2103500637, an der Achswelle / Antriebswelle innen hinten links erneuern
Dieser Teil der Arbeit wurde erledigt.
Um die Achsmanschette auszubauen, wurde die Antriebswelle demontiert (6 Imbusschrauben).
Auf der Werkbank wurde nach dem Austausch der Achsmanschette das Bauteil 17 (siehe anhängendes Bild), A2013500813 Ringgelenk innen (bestehend aus Bauteil außen, sechs Kugeln und Bauteil innen), wieder montiert.
Dabei wurde festgestellt, dass das Ringgelenk, das aus den oben genannten Teilen besteht, im Gehäuse der Achswelle ein zu geringes Spiel aufweist. Das bedeutet, dass sich der Reibungswiderstand erhöht hat und die kreisrunde Beweglichkeit plötzlich eingeschränkt ist.
Folglich soll das Bauteil 17, Ringgelenk innen, erneuert werden.
Wie ist es möglich, dass vor dem Ausbau des Ringgelenks aus der ausgebauten Antriebswelle bei der Kontrolle auf der Werkzeugbank das Spiel bzw. die Beweglichkeit uneingeschränkt vorhanden waren, die Toleranzen nach der zwangsläufigen Zerlegung beim Wiedereinbau der alten Teile sich jedoch so weit reduziert haben, dass eine weitere Verwendung nicht mehr möglich ist, obwohl sich durch Materialabtrag eigentlich nichts verengen kann?
Liegt es daran, dass die Kugeln mangels Kennzeichnung nicht mehr 1:1 den Schächten zugeordnet werden können?
Oder können nach den demontierten Imbusschrauben beim Abziehen der Achswelle vom Flansch am Hinterachsgetriebe womöglich Hammerschläge statt Abziehwerkzeug ihre Spuren hinterlassen haben?
Wer hat dazu Erfahrungswerte?
8 Antworten
Hallo Walter,
Ich habe solche Gelenke schon zerlegt. Wenn sich das nach dem Zusammenbau schwerer beugen lässt, sind die Bauteile nicht in ihrer ursprünglichen Stellung wieder montiert worden.
Wo die einzelnen Kugeln jetzt eingesetzt sind, ist dabei egal so lang sie einwandfrei sind.
Die Stellung von Innen,- und Aussenteil sollte jedoch gleich sein, weder verdreht noch um 180° gekippt.
Wenn die Stellung zueinander aber vorher gezeichnet wurde und jetzt wieder stimmt, dann kann nur Gewalteinwirkung beim Zerlegen die Ursache sein oder Schmutzeintrag..
Hallo zusammen und @Frankyboy379 ,
besten Dank für deinen Hinweis. Das Neuteil wurde heute Morgen bestellt. Ärgerlich ist, dass ich eine Vertragswerkstatt beauftragt habe, die im vorherigen Gespräch Expertise hat erkennen lassen und eine Abgrenzung zu einer „Dorfschmiede” versprochen hat.
Hallo zusammen,
vor 900 km wurde das Ringgelenk an der Antriebswelle hinten links erneuert. Das ist kaum der Rede wert.
Zitat:
@WalterE200-97 schrieb am 13. Juni 2025 um 06:00:26 Uhr:
Hallo zusammen,
vor 900 km wurde das Ringgelenk an der Antriebswelle hinten links erneuert. Das ist kaum der Rede wert.
Das ist ja lobenswert. die Frage ist, hast du das bezahlt oder hat die Werkstatt den Fehler beim Zusammenbau zugegeben und die Kosten übernommen?
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Zitat:
@Frankyboy379 schrieb am 4. Juni 2025 um 09:29:04 Uhr:
Hallo Walter,
Ich habe solche Gelenke schon zerlegt. Wenn sich das nach dem Zusammenbau schwerer beugen lässt, sind die Bauteile nicht in ihrer ursprünglichen Stellung wieder montiert worden.
Wo die einzelnen Kugeln jetzt eingesetzt sind, ist dabei egal so lang sie einwandfrei sind.
Die Stellung von Innen,- und Aussenteil sollte jedoch gleich sein, weder verdreht noch um 180° gekippt.
Wenn die Stellung zueinander aber vorher gezeichnet wurde und jetzt wieder stimmt, dann kann nur Gewalteinwirkung beim Zerlegen die Ursache sein oder Schmutzeintrag..
Ich würde vermuten, das eine Kennzeichnung nicht erfolgt ist. Das Gelenk sollte sich eigentlich als ganzes von der Welle abziehen lassen, das wurde sicherlich auch probiert und wie es kommen musste ist das Gelenk dabei auseinander gefallen ...! Und dann wurden die Innen/ Aussenteil/ Käfig falsch kombiniert und das Gelenk war schwergängig. Schwierig, eigentlich Sache der Werkstatt würde ich sagen aber wenigstens haben sie das "Problem" (Schwergängigkeit) erkannt und nicht einfach montiert.
Was hat das Gelenk gekostet? Hat man eventuell noch etwas an den Lohnkosten "gemacht"?
MfG Günter
Hallo zusammen und @4matic Guenni Günter,
vielen Dank für dein Interesse.
... eine Kennzeichnung nicht erfolgt ist
Nein, vorher keine Kennzeichnung
... wie es kommen musste ist das Gelenk dabei auseinander gefallen
vermutlich, das Ringgelenk ließ sich sehr schwer ausbauen, abziehen war nicht möglich
Schwergängigkeit erkannt und nicht einfach montiert
ja, und der Werkstatt-Mitarbeiter hat an dieser Stelle in meinem Sinne mit Vernunft gehandelt und das Gespräch mit mir gesucht
... eigentlich Sache der Werkstatt
das äußere Erscheinungsbild des ausgebauten Ringgelenks und insbesondere der Kugeln ließ nach 28 Jahren deutliche Verschleißspuren erkennen, der Austausch war schließlich einvernehmlich unumgänglich, der von mir gewünschte Preisnachlaß i.H.v. 20% wurde gewährt
... Was hat das Gelenk gekostet
187,76 statt 234,70 zzgl. Mwst., Ringgelenk, A2013500813 Gelenk
... Hat man eventuell noch etwas an den Lohnkosten "gemacht"?
diese wären auch ohne Neuteil nicht zusätzlich angefallen, um die Manschette A2013570091 auszutauschen muss auch das Ringgelenk aus- und wieder eingebaut werden
Darüber hinaus wurden folgende Teile benötigt:
N000983024000 Sicherungsring
A2013570091 Manschette
A1249973490 Kabelbinder
A1249973190 Schlauchklemme
A0019907112 Schraube mit SE
A0019903850 Bundmutter Gelenkwelle
A001989035112 Fliessfett
A2013570375 Scheibe 2x
A2109970690 Schlauchklemme 2x
A2029970390 Schlauchklemme 2x
N000983024000 Sicherungsring
O.K. wenn das Gelenk schon deutlicher Verschleißspuren hatte, dann besser tauschen, als irgend wann, irgendwo zur absoluten Unzeit liegen zu bleiben, das wird am Ende viel teurer!
MfG Günter