Riemen und Kettenantrieb

Hey Ho!

Also erstmal, an meiner GS werd ich nicht mehr rum fuschen, lohnt nicht. Aber prinzipiel würd mich mal interessieren ob nen Riemenantrieb eigentlich irgendwelche Nachteile gegenüber ner Kette hat.

Hab maln bischen überlegt, und bin zu dem entschluss gekommen dass ich schlichtweg nicht verstehe warum die meisten Motorräder (ich rede von Naked, Sportler oder Supermoto. chopper wollt ich mir mit 20 noch nicht kaufen) ne Kette haben.

Nen Riemen wäre mehr oder weniger Wartungsfrei, hält deutlich länger, ist meiner Meinung nach einfach mal was anderes und dadurch optisch ansprechend. Reibungstechnisch dürfte er ja auch eigentlich nicht schlechter sein.

Die Gründe warum ich frage sind zum einen reines Interesse zum anderen die überlegung ob sich ein Umbaukit (hab den vor ner weile mal gesehen, liegen zwischen 200 und 300 Euro) später bei ner Maschine die ich länger als 2-3 Jahre fahre lohnen würde. Mir fallen ganz einfach keine Nachteile ein, das Geld sollte man dank der längeren Lebensdauer ja relativ schnell wieder raus haben. Scot Oiler wär da zwar ne alternative aber erstmal saut der natürlich trotzdem rum ohne ende, ich hätte immernoch lästiges Öl/Fett auf der Kette und würde dieses auch weiterhin verbrauchen.

Die entscheidung liegt letztenendes noch in weiter Ferne, aber was meint ihr dazu.

16 Antworten

Also ich bin von Kette ganz ab. Es gibt zwar schöne Motorräder, aber mich nervt diese blöde Kette das rumgesaue, das nachspannen, Lastwechselreaktionen.
Ich fahre Kardan und bin damit bestens zufrieden. An der xj 900 treten sogut wie keine Lastwechselreaktionen auf und der Kardan hält ein Motorradleben lang.

Aber zurück zu Deiner Frage: Ein Zahnriemen ist mindestens genauso langlebig wie eine Kette, hängt natürlich (wie bei der Kette auch) vom Fahrstil ab.
Das es Umbausätze gibt wußte ich garnicht. Wäre dann für mich dann vieleicht auch noch mal ne Alternative

Sehe ich genauso. Wenn es für mein Möppi einen Umbau gäbe, wäre ich sofort dabei. Gibts allerdings nicht für alle Modelle.

mtc-motorrad. de

Hallihallo

Tja, wenn's so einfach wäre, wären mehr Fahrzeuge mit Zahnriemen im Angebot. Im Gegensatz zur Kette, die einen gewissen Durchhang hat (haben muss), ist der Zahnriemen unter Spannung. Und hier ist der Knackpunkt. Sprich:
Schwingendrehpunkt = Ritzeldrehpunkt

Mit Googeln habe ich hier eine Seite über den Umbau einer VFR gefunden, wo auch die Probleme und die individuelle Lösung ausführlichst gezeigt wird.

VFR-Umbau

Gruss
Peter

Servus.

Wenn ich mir die Preise für den Umbau ansehe ist mir klar warum das so selten gemacht wird.

Runde 1500 Öcken... da kann man schon einige Kettensätze für kaufen. ( ...und ist dann auch schon mal 3-5 jahre weiter.)

Dazu kommt: Auch der Zahnriemen und dessen Antriebsräder sind Verschleissteile müssen also, ab und an Gewechselt werden.

Säubern muß man die Räder sowieso denn, Strassenschmutz und Regenfahrten verdrecken diese ja auch.

Bei artgerechter Schmierung hält sich der Kettenschmehr an der Felge auch in Grenzen. Was tatsächlich, nach dem Waschen, noch bleibt ist mit einem Sprühölgetränktem Lappen schnell weggewischt.

So viele Vorteile bleiben dem Zahnriemen also gar nicht ausser, dem verringertem Lastwechselspiel und dem Geräuschverhalten.

Eher fragt sich warum der Zahnriemen sich nicht schon längst in der Serie als Standard durchgesetzt hat ?

Gruß

Schraubär

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Zitat:

Original geschrieben von PapaTango


Hallihallo

. Im Gegensatz zur Kette, die einen gewissen Durchhang hat (haben muss), ist der Zahnriemen unter Spannung. Und hier ist der Knackpunkt. Sprich:
Schwingendrehpunkt = Ritzeldrehpunkt

Hallo Peter

meines wissens hat der Zahnriemen zwar keinen durchhang, aber eine Spannrolle, so das die Schwingendrehung ausgeglichen wird.

Mir fallen 2 Argumente für Kette ein:

1. Bei gleicher Schwinge kann ein breiterer Reifen verbaut werden - Platzbedarf!

2. Ein Riemen hat Grenzen was die Kraftübertragung angeht

Gruß B.

Zitat:

Original geschrieben von moetho


meines wissens hat der Zahnriemen zwar keinen durchhang, aber eine Spannrolle, so das die Schwingendrehung ausgeglichen wird.

Bei welchem Motorrad? An der Scarver hat es das nicht und an den amerikanische Eisen von HD auch nicht. Bei Buell? Ist mir zumindest nicht aufgefallen. aber ich glaube nicht dran. Wo also?

Gruss
Peter

http://www.motoport.de/BMWF650CS_Leichtmetall.jpg

Ein Artikel zum Zahnriemenmodell bei der F 650 CS November 2001:

"Letzten Sommer hat BMW MOTORRAD die neue sportliche BMW F 650 CS herausgebracht, ein Motorrad mit innovativem Konzept. Die größte Überraschung dabei war der Einsatz eines Zahnriemenantriebes, der den Kettenantrieb der früheren Modelle ersetzte. Zur Ausstattung des Synchronantriebs für das Hinterrad des Motorrads entschloss sich BMW für den qualitativ hochwertigen Gates Poly Chain® GT2-Synchronriemen mit 11 mm Teilung. Das Resultat ist ein Zahnriemenantrieb, der geschmeidig und geräuscharm läuft, keine Schmierung braucht und im Vergleich zu einer Kette eine mindestens doppelt so lange Lebensdauer bietet.

BMW riemDer Gates Poly Chain® GT2-Synchronriemen aus Polyurethan sichert eine exzellente Leistung auf Antrieben mit hohen Drehmomenten und niedrigen Drehzahlen. Die Polyurethanmischung, aus der Körper und Zähne des Riemens gefertigt sind, ist einzigartig und besonders resistent gegen Abrieb und Chemikalien. Die Aramid-Zugkörper verleihen dem Riemen seine außergewöhnliche Leistungsfähigkeit. Aramid-Fasern haben eine besondere Biegewechselfestigkeit und widerstehen Stoßbelastungen und Schwingungen.

Es ist gar kein Zufall, dass BMW sich entschied, das brandneue F 650 CS-Motorrad mit einem Gates Poly Chain® GT2-Synchronriemen auszurüsten. Im Vergleich zu Ketten bietet ein Zahnriemen zahlreiche Vorteile: Die Leistungsfähigkeit des Motors wird gesteigert; Wartung des Antriebes entfällt, da weder Reinigung noch Schmierung erforderlich sind; der Antrieb läuft geräuscharmer und das gesamte Antriebsgewicht ist geringer. Darüber hinaus sichert ein Poly Chain® GT2-Antrieb eine lange und zuverlässige Lebensdauer."

Ok wenns Preislich wirklich so extrem hoch ist, kann ich wohl frühestens beim übernächsten Motorrad nochmal nachfragen. Hät mir den Aufwand ehrlich gesagt deutlich gerninger vorgestellt, weils ja eigentlich kein so großer unterschied zur Kette ist.

Aber die Frage warum sich dass in Serie kaum durchgesetzt hat ist wirklich gut. Dass es so viel Teurer als Kette ist wenn man es von vornerein verbaut ohne nachträglich einzelteile fertiegen zu müssen, kann ich mir schlichtweg nicht vorstellen.

Hab auch dass was ich meine mal gesehen zu haben nicht wiedergefunden, aber mir schwirrte halt was von 200-300 Euro im Hinterkopf rum.

Zitat:

Original geschrieben von Schraubär 42


Servus.

Eher fragt sich warum der Zahnriemen sich nicht schon längst in der Serie als Standard durchgesetzt hat ?

Gruß

Schraubär

bei HD schon lange Serienstandard ohne Probs und mit viiiel längeren Wechselintervallen !!!

14 Jahre, 114000km, wenig Nachspannerei, keine Sauerei mit Kettenfett etc.
Immer noch der erste Riemen!
Wenn jetzt ein neuer drauf kommt, gibts auch gleich ein neues Pulley und Riemenrad. Kommt insgesamt billiger, als vergleichbare Ketten/Ritzel/Kettenblatterneuerungen + Schmierstoffe (Sauerei zwo drei... 😉) über die gleiche Lebensdauer. (tut aber trotzdem weh, finanziell 🙁)

Gruß aus H
Uli

Zitat:

Eher fragt sich warum der Zahnriemen sich nicht schon längst in der Serie als Standard durchgesetzt hat ?

Gruß

Schraubär

Ich frage mich eigentlich eher, warum sich der Kardanantrieb nicht durchgesetzt hat? Den geringfügigen Leistungsverlust müssten die meisten Moppeds doch eigentlich locker verkraften...oder gibts da irgendwelche anderen Nachteile?

Persönlich hab ich nen Kettenöler (CLS) und teste an meinem derzeitigen Kettensatz, ob der was taugt. Nach über einem Jahr kann ich eigentlich nur sagen, dass Verschleiß nicht feststellbar ist, sich der Ölverbrauch (und damit die Sauerei) in Grenzen hält, zumal das Öl auch leicht entfernbar ist. Der Liter, der beim Öler dabei war, wird wohl noch etwas halten und wenn der alle ist gibts für 5€ nen neuen.

Angenehmer Nebeneffekt: das Öl wäscht Verunreiniungen wie z.B. Sand runter und verklebt sie nicht noch zusätzlich. Mit nem Lappen abwischen und die Kette wird wieder sauber.

Kette ist nicht gerade optimal, aber die meisten Moppeds die mir gefallen haben nunmal eine...

Servus.

Ja, der Kardanantrieb hat auch Nachteile.

Hoher konstruktiver Aufwand (höhere Kosten.)

Je nach Konstruktion benötigt er eine oder zwei 90° Umlenkungen (Ursache des erwähnten Leistungsverlustes.)

Ohne Kardanmomentabstützung ( bei BMW: Paralever / bei Magni Paralellogrammschwinge.. ) kommt es zu mehr oder weniger starken Aufstell und Zusammensack-Reaktionen beim Lastwechsel. (Fahrstuhleffekt)

(Das kann bei Maschinen ohne Kardanmomentausgleich recht unangenehm, beim Gaswegnehmen in der Kurve sein. Da gehen ganz schöne Schlenker durchs Chassis. Evtl kann die Fuhre mit Rasten Ständer oder Schalldämpfer aufsetzen.
Deswegen werden ältere Kardanmaschinen gerne mit leichtem Stützgas um die Kurve gezirkelt.)

Im Falle eines Defektes, hohe Reparaturkosten.

Die Vorteile dürften ja bekannt sein.

Gruß

Schraubär

@moetho
@PapaTango
@schraubär

Harley verbaut keine Spannrolle, da wird die Riemenspannung ganz klassisch durch Verschieben des Hinterrades in einem Langloch in der Schwinge erledigt.
Buell verbaut eine Rolle, die aber starr angebracht ist, also keine "SpannRolle" im klassischen Sinn. Allerdings so geschickt angeordnet, daß sich die Riemenspannung beim Einfedern des Rades praktisch nicht ändert (zumindest die Masch.bauer unter uns sollten wissen, wie man sowas macht. Maschinenkonstruktion, vor dem Vordiplom 🙂).

Was die übertragbare Leistung angeht: lediglich die höhere Baubreite des Zahnriemens setzt ev. konstruktive Grenzen (bei Motorrädern), nicht jedoch eine "generelle" Unfähigkeit des Riemens, hohe Leistungen übertragen zu können. Von dieser Unzulänglichkeit abgesehen, ist der Zahnriemen bei einigermaßen geeigneten Umgebungen und Lastbedingungen die bessere, weil laufruhigere (Kette hör ich, wenn ich hinterher fahre, den Riemen nicht) und sauberere Lösung. Und, auf Dauer, kostengünstiger als eine Kette.

Kardan: sicher eine sehr saubere Lösung, aber konstruktiv halt aufwendiger als Kette oder Zahnriemen. Und mit den bereits erwähnten Nachteilen verbunden.

Und was es dann letztendlich wird, ist ja wohl auch eine Frage des Motorrades/Einsatzzweckes. 'ne Enduro mit Zahnriemen (Enduro im Gelände, nicht Softenduro im Straßenbetrieb) kann ich mir kaum mit Riemen oder Kardan vorstellen (Gewicht u. Leistungsverlust beim Kardan, "Dreckempfindlichkeit" beim Zahnriemen (grobes Material, das sich in den Riemen einarbeiten kann und die Zugstränge zerstört). Genausowenig wie eine Hochleistungssportmaschine (Baubreite beim Riemen, Gewicht u. Leistungsverlust beim Kardanantrieb) .

Bleiben die "Sporttourer u. Reisemaschinen. Bei BMW-Preisen spielts keine Rolle, da ist der Kardanantrieb auch historisch gesehen "einfach Vorschrift" 😉.
Bei den "billigen" (niedrigpreisigen wäre der bessere Ausdruck) Japsen ist Kette einfach mit weniger Kosten verbunden (bei 3000.-€ Wertverlust in einem/dem ersten Jahr, ZX12R, o.k, Supersportler..., ist selbst das Geld für den Kettenantrieb schon zuviel, rausgeworfen 🙁. Meine Meinung, auch wenn die Dinger noch so geil sind).

Gruß aus H
Uli

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