Richtige Vorgehensweise beim Gebrauchtwagenverkauf - Versicherungsschutz bei Überführungsfahrt

Hallo zusammen, ich möchte aktuell meinen BMW Z3 verkaufen. Leider habe ich nicht viel Erfahrung beim Autoverkauf und direkt eine etwas spezielle Situation:

Normalerweise würde man ja einen Besichtigungstermin mit Probefahrt machen und sich dann ggfls. einigen. Danach würde ich den Wagen dann abmelden und der Käufer würde das Fahrzeug am nächsten Tag mit Tageskennzeichen abholen. Normalerweise ... Der Interessent wohnt aber etwas weiter weg und muss extra anreisen. Daher soll nach Möglichkeit alles in einem Termin abgehandelt werden. Dieses Szenario kann ja eigentlich nicht so selten vorkommen.

Wie kann man hier für beide Seiten fair und abgesichert vorgehen?

Ich möchte den Käufer natürlich ungerne mit meiner Zulassung / mit meinen Kennzeichen davonfahren lassen, es sei denn, man kann sich hier irgendwie verbindlich absichern, dass das Risiko der Überführungsfahrt an den Käufer übergeht. Das Risiko, dass der Wagen nicht unmittelbar umgemeldet wird oder bei der Überführunfsfahrt etwas passiert, bereitet mir persönlich schon etwas Bauchschmerzen.

Danke.

29 Antworten

Zitat:

@Oetteken schrieb am 26. Juli 2021 um 08:36:02 Uhr:



Zitat:

@jansieb schrieb am 25. Juli 2021 um 23:25:48 Uhr:


Aus Neugier: Was ist denn für dich eine nennenswerte Summe? 500€? 1000€? 3000?

Ich hätte dabei als Käufer glaube die Angst, dass ich wiederum von dem anderen übern Tisch gezogen werde, jedoch an die Lösung habe ich auch schon gedacht…

Derzeit würde ich 10 % vom Kaufpreis, mindestens aber 1.000 € empfehlen.
Damit kann man sich, falls der Käufer sich nicht an die Vereinbarungen halten sollte, beruhigt zurücklehnen.

Wenn ein Käufer dem nicht zustimmen möchte, kann er gerne zweimal fahren, die Kaution liegt also mehr im Interesse des Käufers.

Übrigens ist es nicht so, dass man per Vertrag diese Probleme umgehen kann.
Wenn das Fahrzeug nicht ab- oder umgemeldet wird, hat man Scherereien.

Verstehe mich nicht falsch - ich habe mir selber Anfang letztes Jahr ein Auto gebraucht gekauft - mit kurzzeitkennzeichen….

Aber woran hätte ich als Käufer die Sicherheit, dass „du“ mir als Verkäufer auch tatsächlich die (ich sage mal) 1000€ zurückerstattest….?

Zitat:

@jansieb schrieb am 26. Juli 2021 um 11:24:08 Uhr:



Zitat:

@Oetteken schrieb am 26. Juli 2021 um 08:36:02 Uhr:


Derzeit würde ich 10 % vom Kaufpreis, mindestens aber 1.000 € empfehlen.
Damit kann man sich, falls der Käufer sich nicht an die Vereinbarungen halten sollte, beruhigt zurücklehnen.

Wenn ein Käufer dem nicht zustimmen möchte, kann er gerne zweimal fahren, die Kaution liegt also mehr im Interesse des Käufers.

Übrigens ist es nicht so, dass man per Vertrag diese Probleme umgehen kann.
Wenn das Fahrzeug nicht ab- oder umgemeldet wird, hat man Scherereien.

Verstehe mich nicht falsch - ich habe mir selber Anfang letztes Jahr ein Auto gebraucht gekauft - mit kurzzeitkennzeichen….

Aber woran hätte ich als Käufer die Sicherheit, dass „du“ mir als Verkäufer auch tatsächlich die (ich sage mal) 1000€ zurückerstattest….?

Sehe ich leider auch so. Die Option "Kaution" verschiebt lediglich das Risiko vom Verkäufer auf den Käufer. Wäre zwar gut für mich, aber das wird niemand akzeptieren. Würde ich auch nicht.

Ich als privater Verkäufer, bei dem das Auto am Wohnsitz steht, bin sicher vertrauenswürdiger, als ein unbekannter Käufer, der aus dem Nirwana auftaucht.
Wer mein zugelassenes Auto mitnehmen will, hat sich meinen Bedingungen unterzuordnen.

Also die Leute, die das in Ihrer Anzeige schonmal als Vorbedingung angeben….“wird nur abgemeldet übergeben“ oder: Probefahrt nur gegen Kaution in Höhe des VB Betrages usw.
die fallen bei mir sofort durchs Raster…da müsste es schon was ganz exclusives oder ein Schnäppchen sein, aber von den üblichen Angeboten findet sich eigentlich gleich was entsprechendes, das unkomplizierter abläuft.
Ich glaube es kommt immer auf die individuelle Situation drauf an, welches Fahrzeug, wie hoch ist der Druck kaufen oder verkaufen zu müssen, wie Sympathisch ist man sich gegenseitig usw.

Fiktives Beispiel: Der Verkäufer muss verkaufen weil die Privat Insolvenz bevorsteht…er verlangt dann noch 1000€ Kaution…was nutzt mir dann der Wohnsitz der sowieso in Kürze zwangsgeraumt wird, weil der Gerichtsvollzieher Stammgast ist.
Leider kann man sowas nicht unbedingt vorher jemanden ansehen, aber die Kaution wird man dann wohl in den Wind schießen können. Wird halt dringend zur Befriedigung der Gläubiger benötigt.
Mit dem bestenfalls anschließend erwirktem Titel kann man dann 30Jahre versuchen die Kaution zurückzuerhalten.

Ist jetzt sicherlich hypothetisch konstruiert, aber nicht weniger wahrscheinlich als das jemand 100 km anreist mit der Absicht genau mein Auto angemeldet zu kaufen und dann bewusst nicht umzumelden.

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@Bender-1729
lass dir entweder vom Käufer eine Vollmacht für die Ausstellung von Kurzzeitkennzeichen geben und biete an, diese für ihn auf der örtlichen Zulassungsstelle gegen Kostenerstattung zu besorgen oder lass ihm nach Abmeldung eine Kopie der ZB Teil1 zukommen, damit er das bei sich selbst erledigen kann.

Das geht leider so gar nicht.
Ein Kurzzeitkennzeichen gibt es nur für abgemeldete Fahrzeuge.
Außerdem wären Originalpapiere erforderlich, zumindest sollte das mit der Zulassungsstelle vorher abgestimmt werden.

Handhabt jede Zulassungsstelle anders.
Originaledokumente zu verlangen ist rechtlich gedeckt.

Um das Verfahren zu vereinfachen genügt manchen Behörden eine Kopie der ZB I, mir ist auch eine bekannt, die ein KZK aufgrund eines Fotos der FIN ausstellt. Das halte ich dann aber doch für fragwürdig.

Das Problem ist auch, dass der potentielle Käufer das Fahrzeug ja vor dem Kauf noch probefahren möchte, was natürlich richtig und auch nachvollziehbar ist. Erst danach entscheidet sich ja verbindlich, ob es überhaupt zum Kauf kommt.

Dann muss er eben zweimal kommen oder das Risiko in Kauf nehmen, das Kurzzeitkennzeichen ggf. in den Sand gesetzt zu haben. Letzteres ist vermutlich günstiger.

Kannst Du nicht für den Tag der Besichtigung in Deiner Zulassungsstelle einen Termin buchen.
Entscheidet er sich für das Auto, fährst abmelden und bringst ein KZK mit.
Die 65 Euro tun nicht weh.
Wenn er sich vorab eine Evb für ein KZK besorgt, sind es knapp 30,je nachdem was der Schilderpräger für die Bleche haben will. Die Gebühr fürs KZK sind 13.10

Ein Autoverkauf an Unbekannte, ist nicht ohne Risiken.
Von Falschgeld über Unterschlagung bis Raub und Mord reicht die Palette.
Sicher sind das eher Ausnahmen, aber man sollte vorsichtig sein und keinesfalls allein so einen Verkauf durchziehen.
Risikoloser ist der Verkauf an einen Händler, der natürlich an der Transaktion verdienen will.

Ausgeraubt wird meistens der Käufer der mit nem Packen Bargeld zu irgendeinem Unbekannten fährt, wird dann in eine dunkle Garage gelockt und kriegt eins übergebraten. 🙁 Von daher ist der Autokauf m.M.nach risikobehafteter als der Verkauf.
@TE: um welche Summe geht es denn um die Du den potentiellen Käufer "erleichtern" willst?

Zitat:

@Pauliese schrieb am 26. Juli 2021 um 21:55:42 Uhr:


Ausgeraubt wird meistens der Käufer der mit nem Packen Bargeld zu irgendeinem Unbekannten fährt, wird dann in eine dunkle Garage gelockt und kriegt eins übergebraten. 🙁 Von daher ist der Autokauf m.M.nach risikobehafteter als der Verkauf.
@TE: um welche Summe geht es denn um die Du den potentiellen Käufer "erleichtern" willst?

Laut aktuellem Verhandlungsstand 4.100 €. Viel weniger wird es aber auch nicht mehr werden. Das habe ich bereits im Vorfeld signalisiert.

Danke Dir. Du hast ja nun einige kontroverse Ansichten und Ratschläge erhalten.
Nun musst Dir halt das raussuchen was Dir das beste Gefühl gibt und selbst entscheiden wie Du es machen willst.
Habe deswegen nach dem Preis gefragt, weil in der Low Budget Klasse an Autos von 50 bis ca.1000 € das Risiko m.M.nach grösser sein dürfte an einen unzuverlässigen oder einfach finanziell klammen Kandidaten zu geraten, dem es nur darum geht billig und möglichst lange mit einem angemeldeten Auto rumzugurken.
Aber wenn einer von weither kommt und über 4000.- dabeihat und bezahlt, dann würde ich den schon soweit vertrauen, daß er zuverlässig innerhalb einer Woche ummeldet.
Ist aber Deine Entscheidung, viel Glück und Grüße aus München.

Zitat:

@Bender-1729 schrieb am 27. Juli 2021 um 16:50:51 Uhr:



Laut aktuellem Verhandlungsstand 4.100 €. Viel weniger wird es aber auch nicht mehr werden. Das habe ich bereits im Vorfeld signalisiert.

Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass der Käufer nicht besonders interessiert ist, sonst wären da IMO schon Nägel mit Köpfen gemacht worden.

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