Reparatur Ladegerät
Wir besitzen seit einigen Jahren (2020) ein elektronisches Ladegerät mit Kühl-Gebläse.
Das hat letztens beim laden die Drehzahl vom Gebläse herunter gefahren und der Ladestrom ist fast auf 0 mA abgesunken. Das Gebläse ist nicht defekt, es wurde zum Test schon ein neues eingebaut, das tut es auch nicht.
Das Gerät heißt "Dino-Kraftpaket 12V 20A". Besitzt jemand von Euch von euch so ein Teil und hat Erfahrungen bei Defekten?
Oder kennt jemand eine Werkstatt die solche Geräte repariert? Ich meine bei einem Prreis von ca. 120 € sollte das doch noch möglich sein.
23 Antworten
Ich hab den Aufkleber abgekratzt und im Bild eingetragen was drauf steht.
Auf den Transistoren mit den grauen Isolierungen drauf steht, H29AE J13009-2.
Der Elko mit 1 ist der Buchse parallel geschaltet. 2 am Widerstand hat Verbindung zum rechten Pin der Buchse (Minus) und zum Punkt über dem Transistor. Der Transistor hat keinen Namen nur den Aufdruck BV.
Die interessanteste Frage ist ja noch offen: Läd denn das Teil noch?
Geht also nur der Lüfter nicht mehr oder liefert das Gerät auch keinen Strom?
Bei 2 - das ist eine Diode.
Die deutet darauf hin, das der Lüfter PWM gesteuert ist. Die Diode schützt den Transistor während der Ausschaltzeit vor Induktionsspitzen.
Wenn die durch ist gibts Probleme mit dem Lüfter oder genauer gesagt mit der Ansteuerung dessen.
Mal mim Diodentest duchmessen.
Der Transistor dazu mit der Aufschrift "BV" kann vieles sein.. Schau doch bitte nochmal mit der Lupe genau drauf, ob da nach BV noch irgend ein Zeichen kommt. ( nen "-" oder ähnliches. ) Von der Beschaltung her sollte es ein Transistor sein.
Den könnte man dann mim Diodentester auch mal zumindest auf Kurzschluss testen oder ggf. (Pinzette) Emitter und Collector (das große Pad oben mit dem rechten Fuß unterhalb) brücken und schaun, ob der Lüfter dann los läuft.
Die FJP13009 Transistoren gehören zum Netzteil.
Wenn die defekt sind sollte sich gar nichts mehr tun.
Auf der anderen Seite sind noch welche am Kühlkörper - die sind interessanter.
HT66F018 ist nen Mikrocontroller mit AD-Wandler und Speicher.
Die Ein- und Ausgänge sind programmabhängig beliebig.. da bin ich raus.
Man könnte höchstens nochmal schaun , ob die Basis des Lüftertransistors ( also der untere Kontakt des R28) direkte Verbindung zu einem der Pins hat und mit nem Oszi schaun, was für ne Art Signal da raus kommt..
Wenn das Ladegerät grundsätzlich noch funktioniert würde ich den Lüfter einfach mit der entsprechenden Versorgungsspannung direkt verbinden (5V oder 12V).
Dann läuft er halt immer voll. Ist besser als gar nicht. 🙂
Laden tut das Teil noch aber eher langsam (d. h. der Ladestrom ist relativ lange sehr niedrig wie o. g. es dauert ca. 3 x so lange wie vorher, bis eine auf 11,0 V abgesunkene Batterie 65 Ah wieder voll ist).
Die Diode werde ich prüfen.
Ich bin noch nicht dazu gekommen mit Prüflast zu messen.
Wie funktioniert PWM mit nur 2 Kabeln?
Oszi habe ich nicht.
Nimm dir mal die andere Seite der leistungstransistoren vor.
Da sollte auch mindestens eine T0220 Diode dabei sein.
Auch wär eineressant, wie das Teil den aktuellen Ladestrom ermittelt.
Schätze auf Shunt irgendwo Rihtung Augang.
Mit Prüflast messen geht nur wenn du auch eine Spannung kleiner 13,8V am Ausgang anlegst.
Also am Besten geht da noch ne leere Batterie.
Es scheint als hätte das Gerät Schwierigkeiten zu ermitteln wieviel Strom gerade fliesst oder "der Hahn" geht niht mehr richtig auf.
Dann wäre die Lüftersteuerung mögl. in Ordnung und das Problem liegt ganz woanders.
Verfolge mal die Ausgangsleitungen auf de rPlatine rückwärts - wo die hin führen und "wem" als erstes auf dem
Weg begegnest.
PWM heisst ja nur, dass der Mittelwert der Spannung verändert wird durch schnelles ein- und ausschalten derselben.
50% Einschaltzeit entspricht dann der haben Spannung. Fertig ist die Regelung.
Die gelbe Leitung bei den Lüftern ist eine Rückmeldung, ein Tachosignal,
Damit lässt sich nicht nur die abgenommene Leistung regeln sondern direkt die Drehzahl. (closed loop)
Ist bei deinem Gerät nicht wichtig, da reichen zwei Strippen.
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Eine Fehlerursache, die im weit überwiegenden Teil eine Fehlfunktion in Schaltnetzteilen verursacht, wurde bisher noch gar nicht angesprochen. Damit meine ich die Elektrolytkondensatoren, die vebaut sind.
Ich würde bei jedem defekten SNT zuallererst (sofern keine anderen, offensichtlichen Fehler feststellbar sind) die Elkos prüfen. Und zwar bezüglich ihrer Kapazität und vor allem deren ESR-Wert.
Die beiden schwarzen Elkos dürften zur Netzgleichrichtung gehören. Vom Layout der Platine sind die sehr suboptimal plaziert, in unmittelbarer Nähe zum Kühlkörper. Dies ist vor allem dem ESR-Wert abträglich. Steigt der zu sehr an, kann das SNT nicht mehr die geforderte Leistung bereitstellen, die Elkos werden zu warm und es kann die Kapazität stark abnehmen, ein Teufelskreis.
Elkos habe eine in Abhängigkeit von der Betriebstemperatur stehende Lebensdauer, die zwischen wenigen 100 Stunden bis zu vielen 1000 Stunden betragen kann. Bei namhaften Herstellern kann man die entsprechenden Daten bezüglich Lebensdauer und ESR-Wert nachlesen.
Auch die Messung der Halbleiter ist nicht ganz so trivial. Man kann zwar messen, ob eine Unterbrechung oder ein Kurzschluss vorliegt, die Diodenstrecken plausible Werte ergeben etc. Das sagt aber noch lange nichts aus darüber, wie das Verhalten im Betrieb unter Spannug ist. Da gibt es teilweise ganz üble Effekte, und man sucht sich einen Wolf.
Es gibt ja diese preiswerten Universal-Bauteiletester für 20/30 € mit LC-Display, deren "Messergebnisse" sind aber mit Vorsicht zu geniessen, da diese bei bestimmten Defekten ein Bauteil trotzdem als "ok" durchgehen lassen.
Dafür eignen sich als Ergänzung die altmodischen "Componenten-Tester", wie sie oft bei alten, analogen Hameg-Oszis verbaut wurden, sehr gut.
Gruß
electroman
Hallo elelektroman,
hast Recht.
Elko Tausch wär ne einfache Art, da mal "durchzuwischen".
Wie alt ist das Gerät denn?
Das Gerät ist von 2020, aber nicht im Dauerbetrieb benutzt worden.
Die o. g. Diode ist heile und ausser BV steht auf dem Bauteil echt nichts drauf.
Zwischenzeitlich habe ich das Ladekabel vom Gehäuseausgang incl. der Batterie-Klemmen erneuert und 4 mm² dafür verwendt. Das alte Kabel hatte noch eine (an den Steckern vergossene) SAE-Steckverbindung dazwischen, wo man von Batterieklemmen auf ein anderes Anschlußkabel umstecken konnte. Diese Verbindungsstelle war beim Ladeversuch 35°C warm und nach messen an den Batterieklemmen am Kabel kam hier 0,8 Volt weniger an als in der Anzeige des Ladegeräts 14,4 V vs 13,6 V.
Im Gehäuse ist jetzt eine TX60 Buchse für das Ladekabel eingebaut. Mit dem neuen Kabel sieht die Sache, ohne irgendwelche weiteren Reparaturen wie folgt aus. Das Gerät ladet erstmal wieder, allerdings nicht mit max. 14,4 V sondern nur mit max 13,8 V, aber immer noch ohne Lüfter.
An einer mit Prüflast auf 8 V entladenen 65Ah- Batterie, steigt der Ladestrom innerhalb von 4 min auf 19,36 A und schwankt nur minimal.
Hier mal der Zeitablauf:
- Anschluß an Batterie, kein Lüfteranlauf
- 5 min Transistoren / Dioden Außenseite +30 °C, kleiner Trafo (ZL EL 19 BC) +40 °C
- 10 min Transistoren / Dioden Außenseite +40 °C, kleiner Trafo (ZL EL 19 BC) +60 °C
- 15 min Transistoren / Dioden Außenseite +55 °C, kleiner Trafo (ZL EL 19 BC) +70 °C
- Temperatur Platine in der Nähe des Trafo (ZL EL 19 BC), ca. +10 °C niedriger als der Trafo selbst
- Temperatur am Ferrit zwischen +35 und +45 °C
- 16 min Temperaturabschaltung, bis dahin ohne Lüfteranlauf
- Spannungsanzeige 13,5 V Ladegerät, 12,9 V an Zangen mit Messgerät gemessen
- Spannungsdifferenz an der geladenen Batterie an den Batteriepolen, zwischen der Anzeige von
Wattmeter und Messgerät - 0,02 V
- 20 min nach Temperaturabschaltung automatischer Reset Ladegerät lädt wieder ohne Lüfter
- Stecker Lüfter trennen wird vom Ladegerät nicht erkannt
Da das Ladegerät nicht erkennt dass der Lüfter nicht angeschlossen ist, denke ich mal dass man den Lüfter wie o. g. einfach mit auf das Ladekabel legen kann und er halt im Dauerbetrieb mitläuft.
Ich habe den Lüfter durch einen etwas leistungsstärkeren mit gleichen Maßen ersetzt und direkt am Ladekabel angeschlossen.
Ab Start Ladebeginn 13,9 V, 19,35 A
Zeiten ab Start
+ 5 min 14,1 V, 19,17 A, Temperatur aussen links, rechts, + 50 °C, +42 °C
+ 10 min 14,1 V, 19,17 A, Temperatur aussen links, rechts, +55 °C, + 45 °C
+ 30 min 14,2 V, 19,10 A, Temperatur aussen links, rechts, +55 °C, + 45 °C, LED 3 blinkt
+ 60 min 13,9 V, 10,67 A, Temperatur aussen links, rechts, +40 °C, + 40 °C, LED 4 blinkt
+ 60 min 13,9 V, 10,67 A, Temperatur aussen links, rechts, +40 °C, + 40 °C, LED 4 blinkt
+ 120 min 14,2 V, 5,86 A, Temperatur aussen links, rechts, +30 °C, + 30 °C, LED 4 blinkt
+ 240 min 14,3 V, 0,83 A, Temperatur aussen links, rechts, +25 °C, + 25 °C, LED grün leuchtet
Das originale 1,2 m lange Ladekabel mit der SAE-Steckverbindung, hatte pro Kabel einen Widerstand von 1,3 Ohm.
Ich werde das Ladegerät trotzdem tauschen gegen eins mit 40 A, damit mir bei der Diagnose der Spannungseinbruch oder Programmierabbruch erspart bleibt.