Reifenpanne als ADAC-Mitglied und Kosten von Drittfirma selber tragen?

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Hallo Leute,

ich bin mir nicht sicher, ob ich hier alles richtig mache mit den neuen Thema, weil ich mich grad angmeldet habe, aber ihr werdet es mir sicher sagen... ;-)

Zur Sache:
Ich hatte auf der A3 einen Zusammenstoß mit einer Leitbake, die einfach so auf der rechten Spur herumstand. War wohl vom Winde verweht oder irgendeiner hat die halt einfach dumm hingestellt. Jedenfalls war es recht stürmisch und auch naß, so dass die Sicht dermaßen schlecht war, dass ich das Ding hinter einer Kurve zu spät gesehen habe. Bin dann mit meinem rechten Vorderrad dagegen gefahren und hatte anschließend nen kaputten Reifen. Bis zu einer Raststätte hab ich's noch geschafft. Dann war endgültig Sense. OK, war ja Mitglied - also was machste? ADAC anrufen. Nach ca. einer Stunde kam dann auch der gelbe Engel vorbei und schaute sich das an. Er wollte natürlich Rad wechseln und Reserverad drauf machen. Problem war aber, dass der Vorbesitzer meiner Karre wohl die Radmuttern für das Ersatzrad entweder sehr gut versteckt hat oder sie einfach aus dem Auto raus genommen hat. Jedenfalls konnte der gelbe sie beim besten Willen nicht ausfindig machen. Selber hatte er auch keine passenden dabei. Die von der Alufelge drauf machen ging ja nicht, weil Ersatzrad=Stahlfelge.
Er hat dann nen externen Dienstleister angerufen, das sog. "Reifen-Mobil". Der hatte alles passend und konnte das Ersatzrad montieren. Hat mir dafür dann ne Rechnung über 200 Euro geschrieben.
Jetzt frage ich mich halt, wieso ich das eigentlich zahlen muss und nicht der ADAC?
Sorry, aber eben hab ich noch mal nachgelesen in den Bedingungen des Vereins:

"3. Welche Leistungen erhält das ADAC Mitglied nach Panne und
Unfall in Deutschland?
Eine Panne liegt bei einem Brems-, Betriebs- oder Bruchschaden vor. Ein Unfall liegt vor, wenn ein Ereignis unmittelbar von außen plötzlich mit mechanischer Gewalt auf das Fahrzeug eingewirkt hat. Leistungsberechtigt sind auch
minderjährige ADAC Mitglieder und minderjährige Kinder von ADAC Mitgliedern (z. B. Teilnehmer am begleiteten Fahren).
a) Pannen- oder Unfallhilfe (ab der Haustüre):
Ein geschütztes Fahrzeug ist aufgrund einer Panne oder eines Unfalls in
Deutschland nicht mehr technisch fahrbereit.
Wir helfen am Schadenort durch einen ADAC Straßenwachtfahrer oder bis
zu einem Betrag von 300,- € (einschließlich An- und Abfahrt sowie der mitgeführten Kleinmaterialien) durch einen ADAC Vertragspartner, um die
technische Fahrbereitschaft wiederherzustellen. Soweit in Deutschland zur
Wiederherstellung der technischen Fahrbereitschaft der Einbau eines Ersatzteils erforderlich ist und dieses durch den ADAC Straßenwachtfahrer
oder einen ADAC Vertragspartner bereits mitgeführt wird, erfolgt als Serviceleistung der Einbau des des kostenpflichtigen Ersatzteiles unentgeltlich."

Wenn ich das jetzt nicht komplett falsch deute, sollte doch eigentlich durch meine Mitgliedschaft die Behebung des Unfallschadens, also die Montage des Ersatzrades, gedeckt sein - auch für den Fall, dass ein "ADAC Vertragspartner" dies übernimmt. Und davon gehe ich doch mal aus, wenn der Straßenwachtfahrer einen Dritten beauftragt, wie hier eben das "Reifen-Mobil". Die Nummer hatte er jedenfalls gleich parat, muss den Typen also wohl also des öfteren hinzuholen, wenn er nicht mehr weiter kommt.

Jedenfalls schreibt mir der ADAC nun:

"Unsere Pannenhelfer versuchen vor Ort einen Schaden zu beheben, damit
eine Weiterfahrt möglich ist. Ist eine erfolgreiche Pannenhilfe nicht
möglich, müssen die anschließenden Reparatur-/Ersatzteilkosten von Ih-
nen übernommen werden, da diese Kosten nicht über Ihre Mitgliedschaft
absichert sind."

Stimmt das so??

Beste Antwort im Thema

Frag mal anders: Was kann der ADAC dafür, wenn an deinem Fahrzeug die nötigen Schrauben für das Ersatzrad nicht an Bord sind ? Ich meine, wenn du jetzt nicht den ADAC gerufen hättest(weil z.B. kein Mitglied), wer hätte dir dann das richtige Equipment gebracht ? Genau, ein mobiler Reifendienst.

Wenn also jemandem der schwarze Peter zugeschoben werden soll, dann bekommt der Vorbesitzer diesen.

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Zitat:

@benz4ever2019 schrieb am 28. Nov. 2019 um 00:7:16 Uhr:


Wir helfen am Schadenort durch einen ADAC Straßenwachtfahrer oder bis
zu einem Betrag von 300,- € (einschließlich An- und Abfahrt sowie der mitgeführten Kleinmaterialien) durch einen ADAC Vertragspartner, um die
technische Fahrbereitschaft wiederherzustellen.

Für mich liest sich das so, dass der TE diese 200€ nicht zahlen müsste. Es sei denn der Reifendienst ist kein Vertragspartner. So oder so hätte über der ADAC über die Kosten aufklären müssen.

Wenn eine Warnbarke überfahren wurde, und diese einer Firma zugeordnet werden kann, dann läuft das doch alles (Panne, Reifen, ggf. Felge, Achsvermessung usw.), über die Haftpflicht ebendieser Firma....

Zitat:

@Moewenmann schrieb am 28. November 2019 um 16:35:47 Uhr:



Zitat:

@hjluecke schrieb am 28. November 2019 um 16:28:16 Uhr:


Moin!
Vielleicht hat der ADAC seinen Anhänger mit den Hunderten verschiedenen Radschrauben- Sätze nicht dabei gehabt. Vielleicht zahlt der ADAC auch deine durchgebrannte Kaffeemaschine, die du zu Hause vergessen hast auszuschalten.
G

Nicht der ADAC, aber meine Hausrat, wenn dadurch die Hütte abbrennt.
Abgesehen davon, sehr sachlicher Beitrag von Dir.

Wieso? der Betrag passt haargenau zur Sache. Dem TS wird dadurch mitgeteilt, auch wenn es etwas ironisch ist, dass der ADAC dafür nicht zuständig ist.

Das Problem wäre gar nicht erst entstanden, wenn der TE im Vorfeld sichergestellt hätte, daß sich die passenden Radschauben (sowie Wagenheber und Radkreuz) im Fahrzeug befinden.

Bevor ich 1 (!) Stunde auf den ADAC warte, wechsel ich das Rad in weniger als einem Drittel der Zeit lieber selbst...

Wäre der TE etwas langsamer gefahren, oder woanders oder einen Tag später - das Problem wäre auch nicht entstanden.

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Zitat:

@Drahkke schrieb am 28. November 2019 um 19:06:02 Uhr:


Das Problem wäre gar nicht erst entstanden, wenn der TE im Vorfeld sichergestellt hätte, daß sich die passenden Radschauben (sowie Wagenheber und Radkreuz) im Fahrzeug befinden.

Bevor ich 1 (!) Stunde auf den ADAC warte, wechsel ich das Rad in weniger als einem Drittel der Zeit lieber selbst...

das problem wäre gar nicht erst entstanden wenn .....
war der te alleine auf der straße unterwegs?

warum sind nicht schon vorher 20 leute da drüber gefahren? oder 20 danach?
wie uhu schon fragte, notruf gewählt um dieses hinderniss zu melden?

@Moewenmann
Sicherlich. Aber vor derartigen Problemen ist niemand gefeit. Deshalb ist es immer von Vorteil, wenn das Bord-Equipment so vollständig ist, daß man sich in solchen Situationen selbst helfen kann. Ich bin selbst ADAC-Plus-Mitglied, nehme die Pannenhilfe aber nur in Anspruch, wenn ich selbst nicht mehr weiter komme.

Zitat:

@Drahkke schrieb am 28. November 2019 um 19:49:52 Uhr:


@Moewenmann
Sicherlich. Aber vor derartigen Problemen ist niemand gefeit. Deshalb ist es immer von Vorteil, wenn das Bord-Equipment so vollständig ist, daß man sich in solchen Situationen selbst helfen kann. Ich bin selbst ADAC-Plus-Mitglied, nehme die Pannenhilfe aber nur in Anspruch, wenn ich selbst nicht mehr weiter komme.

Ohne passende Radbolzen war der TE in genau der von Dir beschriebenen Situation.

Zitat:

@Moewenmann schrieb am 28. November 2019 um 19:54:04 Uhr:


Ohne passende Radbolzen war der TE in genau der von Dir beschriebenen Situation.

Richtig.

Deshalb ja mein Hinweis auf die Wichtigkeit eines vollständigen Bord-Equipments.

Ein Reserverad ist nutzlos, wenn die zur Befestigung erforderlichen Schrauben fehlen.

Der Te sollte sich künftig einschleppen lassen. Hätte er kein Rad dabeigehabt, wäre er auch abgeschleppt worden. Für mich wieder ein Grund mehr den Adac abzulehnen.

peso

Hallo, 9891,

Zitat:

@9891 schrieb am 28. November 2019 um 17:53:19 Uhr:


Wenn eine Warnbarke überfahren wurde, und diese einer Firma zugeordnet werden kann, dann läuft das doch alles (Panne, Reifen, ggf. Felge, Achsvermessung usw.), über die Haftpflicht ebendieser Firma....

ganz so einfach ist es nicht.

Es fängt schon mal damit an, dass man nur auf Sicht fahren darf. Das bedeutet, dass man nur so schnell fahren darf, dass man auch an einer auf der Fahrbahn stehenden Warnbake vorbeifahren oder rechtzeitig vor dieser zum Stehen kommen kann.

War sie für den TE nicht zu sehen, weil der Vordermann sie verdeckt hat und dann plötzlich ausgewichen ist, um nicht selber gegen das Dingen zu fahren, war der Abstand zu gering.

Eine gewisse Mithaftung, zumindest zivilrechtlich, wäre also durchaus drin.

Dazu kommt, dass man erst einmal feststellen müsste, wie die Warnbake auf die Fahrbahn gekommen ist.

War es witterungsbedingt, z. B. durch Sturm, könnte die Versicherung der Firma, die diese aufgestellt hat, in Anspruch genommen werden (zumindest zu einem Großteil; Gründe für den möglichen Anzug: siehe oben).

Wurde sie z. B. durch einen anderen VT, der die Warnbake angefahren hat, auf die Fahrbahn geschupst, kann es schon ganz anders aussehen. Ist hier der Verursacher nicht eindeutig festzustellen, kann
es sein, dass man auf seinem Schaden sitzen bleibt oder erst ewig lange prozessieren muss, um zumindest einen Teil erstattet zu bekommen.

Mich interessiert allerdings immer noch, ob der TE so vernünftig war, umgehend die Polizei über das Hindernis in Kenntnis zu setzen.

Erfahrungsgemäß wird dies leider in solchen Situationen oft einfach vergessen.

Je nach Sachlage kann es dann sogar zu einer Strafanzeige nach § 315b StGB (gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr durch Unterlassen) führen.

Viele Grüße,

Uhu110

Zitat:

@Drahkke schrieb am 28. November 2019 um 19:57:53 Uhr:



Zitat:

@Moewenmann schrieb am 28. November 2019 um 19:54:04 Uhr:


Ohne passende Radbolzen war der TE in genau der von Dir beschriebenen Situation.

Richtig.

Deshalb ja mein Hinweis auf die Wichtigkeit eines vollständigen Bord-Equipments.

Ein Reserverad ist nutzlos, wenn die zur Befestigung erforderlichen Schrauben fehlen.

Allein die Aussage des TE, dass da anscheinend der Vorbesitzer die Schrauben "vergessen/verschlampt" hat, ist mMn unglücklich - auch wenn das Auto gebraucht gekauft wurde, ist es ja nach dem Kauf sein Auto - und da würde ich doch, insofern ich das Auto 8-fach bereift und mit unterschiedlichen Schrauben ausgestattet gekauft habe, die notwendigen Vorkehrungen zum Reifenwechsel treffen.

Habe ich an den Vorgängern meines aktuellen Autos auch durch - da ist eben beim Umstecken der Räder von Sommer auf Winter ein Satz Schrauben/Muttern eben in die Ersatzradmulde gewandert. So viel Eigeninitiative dürfte nicht zuviel verlangt sein.

@uhu110 Moin,
ja einfach ist das nie, die Beweislast ist auch beim Geschädigten. Wenn irgendwelche Metallteile überfahren werden kann man gehörig fluchen und überlegen ob es sich lohnt die Vollkasko zu bemühen. Aber die Barke hat so nichts auf der Straße verloren, wenn die (doch hoffentlich) verständigte Polizei dann auch noch den obligatorischen Aufkleber der Baufirma findet könnte das einigermaßen gut aus gehen. Wenn erst ein Gericht bemüht werden muss würde ich aber wohl auch die Finger davon lassen.

Zitat:

@tcsmoers schrieb am 28. November 2019 um 20:15:26 Uhr:


Für mich wieder ein Grund mehr den Adac abzulehnen.

Ich war schon heilfroh den ADAC für die Montage des Ersatzrades rufen zu können. Da stand ich auf dem zum Glück noch vorhandenen Standstreifen in einer Autobahnbaustelle. Im Reifen steckte eine Schraube (wohl von der Baustelle). Der platte Reifen war auf der Fahrbahnseite. Reifenwechsel wäre lebensgefährlich gewesen. Der ADAC-Mann hat sein Auto mit voller Warnbeleuchtung als Prallschutz ein gutes Stück hinter mein Auto gesetzt. Gleichzeitig hat er die ganze Zeit mit einem Auge den Verkehr beobachtet und etliche "Sit-Ups" gemacht, wenn wieder ein Auto oder LKW besonders nah kam.

Das hätte jeder andere Hilfsdienst auch gemacht. Im Übrigen würde ich auch die Polizei imformieren. Die sichern auch ab und das mit Sicherheit besser als der Club.
Wobei Du ja noch ein Reserverad hattest. In dem meisten Wagen ist keines mehr drin.

peso

Zitat:

@tcsmoers schrieb am 29. November 2019 um 08:18:58 Uhr:


Das hätte jeder andere Hilfsdienst auch gemacht.

Klar macht das jeder Hilfsdienst. Aber die Leistung war im Mitgliedsbeitrag enthalten und ich bin auch damals nur 15min. zu spät in die Vorlesung gekommen, zu der ich auf dem Weg war.

Bislang war ich von den Leistungen des ADAC recht zufrieden. Speziell mit älteren Fahrzeugen lohnt sich die Mitgliedschaft. Bei zwei Sachen hat mir der ADAC-Mann sogar gezeigt, wie ich zu Hause nach seiner Notreparatur die richtige Reparatur ohne Werkstattbesuch selber durchführen kann.

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