Reifen vulkanisiert ... Risikominimierung
Liebe Caravaner.
An anderer Stelle habe ich bereits das Thema platziert und es hat auch ein geringes Feedback gegeben.
Allerdings, aufgrund der geringen Anzahl der Hänger-Piloten, keine Meinung zum zweiten Teil meiner Frage.
Für mich selbst bin ich mir fast sicher, eine Antwort bereits gefunden zu haben.
Allerdings interessiert mich eure Meinung dazu sehr, denn ich bin fast sicher, dass sich wohl die Allermeisten zu diesem Thema bereits Gedanken gemacht haben, bzw. einige sogar eine solche Situation erleben mussten.
Folgender Beitrag:
Nicht nur in der Formel 1 gibt es Reifenprobleme sondern auch im normalen Autofahreralltag.
So habe ich in kürzesten Zeitabständen mir zum zweiten Male einen Nagel in die Vorderreifen gebohrt.
Pech, aber hoffentlich habe ich jetzt Ruhe.
Die Pneus waren praktisch neu und somit war ich happy, dass man mir in beiden Fällen die Pneus fachmännisch vulkanisieren konnte (mit Pfropfen für den Stichkanal und vulkanisiertem Flicken drunter.
Beide Reifen (rechts und links) sind noch auf der Vorderspur meines frontangetriebenen Autos.
Jetzt sagte mir zum Thema ein beflissener Mensch, dass es ratsam sei, dieses Flickwerk auf die Hinterachse zu verbannen, da sie dort weniger beansprucht würden.
Hmm ... hat mich ins Grübeln gebracht.
Von der Beanspruchung her mag es wohl stimmen, denn die Hinteren laufen ja nur mit, wohingegen die Vorderen in allen Belangen mehr beansprucht werden. Habe mir vorgestellt, dass da vorne ganz schön gewalkt und damit belastet wird.
Bis jetzt ist alles paletti, aber, wie so häufig beim Reifen, vieles eine Frage der Zeit.
Ich hätte auch schon gewechselt, kämen da nicht einige Fragen auf, bei denen ihr mir möglicherweise helfen könnt.
Vorne, bei Tempo 150+ einen Platten ist nicht ungefährlich Frontantrieb/-motor/-hauptgewicht, zugegeben.
Grundsätzlich, wäre es nicht `ungefährlicher´, wenn hinten bei 150+ ein Reifen platt wird?
Wem diese Antwort viel zu einfach ist, dem sei noch Folgendes gesagt.
Mit meinem A2 mit 1.000kg Zuglast, ziehe ich auch einen Hänger mit 1.000kg Achslast.
Wenn man nun hier zu dem Ergebnis käme, dass der Platzer hinten wohl unübler sei, dann ... wie würde sich dieser Schadensfall sich mit Hänger auswirken?!?!
Bitte keine Dramatisierung, ist und muss ja nix passieren, ist halt so ein Szenario von mir (unabhängig davon, dass man diese Reifen auch ersetzen kann).
Danke für eure Mühe.
Gruß, Tempomat
20 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von GasMatrix
Was war denn nun mit der Erläuterung? Schön das du es kannst aber es ist hilfreich fürs Verständniss wenn du es auch tust :-)
Nochmal zum Seitenwind:
Ich meinte wenn der Wind z.B. von links kommt, dann Genauso, natürlich in abgeschwächter Form, muss es auch beim Wind sein.
Hi GasMatrix.
Also die Geschichte mit dem Seitenwind - alles zurück und von vorne.
So ein Seitenwind kommt selten alleine.
So ein WoWA erfährt im Zustand der Bewegung (fahren) immer einen resultierenden Wind, auf den er reagiert.
Dieser resultierende Wind hat eine Richtung.
Und die wird in der (Seitenwind) Fahrpraxis so ausschauen:
Das Gespann bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von z.B. 80 km/h (bei Windstille) nach vorne, erfährt also einen Fahrtwind mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h, genau von vorne.
Nun kommt der plötzliche Seitenwind ins Spiel, und wie der Teufel es will, genau mit 90° zur Fahrtrichtung und auch mit 80 km/h.
Ergebnis, wir kommen zu den Windverhältnissen, die für den WoWa relevant sind, denn wenn man die beiden Windvektoren zu einer Resultierenden addiert, so trifft im Winkel von 45° ein Wind mit einer Geschwindigkeit von 113 km/h (Pythagoras, Pythagoras) auf (vorne rechts) und umströmt den WoWa entsprechend.
Ergebnis wird sein, dass auf den Teil des WoWa, der sich vor der Vorderachse sich befindet, ein größerer Winddruck herrschen wird, als auf dem hinteren Teil (kann ich nicht beweisen, weil sich auf der abgewandten Seite sich mir unbekannte Unterdruckverhältnisse aufbauen werden).
Somit dürfte auf dem Kupplungskopf eine entsprechende resultierende Kraft auch in ungefähr in der Richtung des resultierenden Windes aufbauen.
Somit hast du vom Ergebnis her (wo greift der Seitenwind den Kupplungskopf an) recht, oder?
Gruß, Tempomat
Hi Tempomat,
Ja im wesentlichen meinte ich es so.
Zitat:
Original geschrieben von Tempomat
Somit dürfte auf dem Kupplungskopf eine entsprechende resultierende Kraft auch in ungefähr in der Richtung des resultierenden Windes aufbauen.
Somit hast du vom Ergebnis her (wo greift der Seitenwind den Kupplungskopf an) recht, oder?
Da ist jetzt aber noch ein kleiner Denkfehler in deiner Annahme.
Die Resultierende Kraft auf den Kugelkopf wird nicht in etwa in Richtung des resultierenden Windes laufen sondern wesentlich flacher.
Deine Annahme würde zutreffen wenn der WoWa auf Kugeln oder Lenkrollem (wie unterm Einkaufswagen) fahren würde.
Da solche WoWa-Räder aber ehr selten sind :-) muss man da natürlich noch dir Reibung der Räder quer zur Fahrtrichtung berücksichtigen die einen grossen Teil der Kraft des Seitenwindes aufnehmen.
Deshalb wird die Kraft auf den Kugelkopf exakt die Richtung haben in welche die Deichsel des Hängers zeigt.
Ist ja auch logisch. Wenn ich nur einen Drehpunkt habe kann die Kraft ja nur in die Richtung verlaufen vor der aus die Kraft einwirkt.
Deshalb musst du die Reibung der Räder von deinem Seitenwindvektor abziehen. Genaugenommen muss man auch dort wieder ein Kräfteparallelogramm erstellen denn ein Teil der Reibung die sich durch die Schrägstellung des WoWa ergibt, erhöht ja auch die Kraft des Zuges in Fahrtrichtung.
Das ergibt dann in der Summe einen wesentlich flacheren Gesamtkraftverktor der auf den Kugelkopf einwirkenden Kraft, soll heissen bei 80km/h Seitenwind wird dein WoWa nicht in einem Winkel von 45° hinter dir herfahren und genauso wenig ist der Kraftverktor 45° zur Fahrtrichtung sonder wesentlich flacher.
Gruss
GasMatrix
Zitat:
Original geschrieben von maurus
Beim Test auf der Schleuderplatte welche ein Heckausbruch simuliert kam ich jedenfalls trotz kurzem 45° Ausrutscher wieder auf Kurs. Andere drehten fröhliche Piruetten, teilweise jedoch sogar mit ESP, scheinbar gibt es auch hier gewaltige Qualitätsunterschiede.
Hi maurus.
Wie bist du bei deinen 45° wieder `auf Kurs´ gekommen?
Einfach durch ESP?
Wie stark hat ESP eingegriffen und hast du einen Eindruck bei welchem Rad gebremst wurde?
Gruß, Tempomat
Zitat:
Original geschrieben von GasMatrix
Deine Annahme würde zutreffen wenn der WoWa auf Kugeln oder Lenkrollem (wie unterm Einkaufswagen) fahren würde.
Da solche WoWa-Räder aber ehr selten sind :-) muss man da natürlich noch dir Reibung der Räder quer zur Fahrtrichtung berücksichtigen die einen grossen Teil der Kraft des Seitenwindes aufnehmen.Deshalb wird die Kraft auf den Kugelkopf exakt die Richtung haben in welche die Deichsel des Hängers zeigt.
Ist ja auch logisch. Wenn ich nur einen Drehpunkt habe kann die Kraft ja nur in die Richtung verlaufen vor der aus die Kraft einwirkt......denn ein Teil der Reibung die sich durch die Schrägstellung des WoWa ergibt, erhöht ja auch die Kraft des Zuges in Fahrtrichtung.
Das ergibt dann in der Summe einen wesentlich flacheren Gesamtkraftverktor der auf den Kugelkopf einwirkenden Kraft, soll heissen bei 80km/h Seitenwind wird dein WoWa nicht in einem Winkel von 45° hinter dir herfahren und genauso wenig ist der Kraftverktor 45° zur Fahrtrichtung sonder wesentlich flacher.
Gruss
GasMatrix
Hi GasMatrix.
Ich denke nach nochmaligen Nachlesen können wir feststellen, dass wir zu einem gemeinsamen Verständnis der Sache kommen.
Meine Aussage zur Richtung der resultierenden Kraft, die `ungefähr in die Richtung des resultierenden Windes´ am Kupplungskopf wirksam wird, war eine Qualitative.
`Ungefähr´ deshalb, weil die Abweichung der resultierenden Richtungen bewirkt wird, durch den von mir angenommen höheren Winddruck der sich vor der Vorderachse (als Drehpunkt zur Hinterachse) aufbaut.
Zitat:
`... Ergebnis wird sein, dass auf den Teil des WoWa, der sich vor der Vorderachse sich befindet, ein größerer Winddruck herrschen wird, als auf dem hinteren Teil (kann ich nicht beweisen, weil sich auf der abgewandten Seite sich mir unbekannte Unterdruckverhältnisse aufbauen werden).
Somit dürfte auf dem Kupplungskopf eine entsprechende resultierende Kraft auch in ungefähr in der Richtung des resultierenden Windes aufbauen´.
Die Annahme, dass sich die Richtung des Gesamtvektors der Zugkraft am Kupplungskopf, auch im Falle von Seitenwind, weiterhin nur geradeaus in Fahrtrichtung zeigt, beschreibt vielleicht einen Sonderfall.
Zum Eingriff des `normalen´ ESP, gegebenenfalls ausgelöst durch einen pendelnden Hänger könnte ich mir vorstellen, dass auch das normale, auf den PKW abgestimmte ESP ein schwaches anfängliches Pendeln des Hängers, sollte es sich denn entsprechend auf das Heck des Zugwagens übertragen, abbauen helfen kann.
Wenn ich mir aber eine Situation vorstelle wie von maurus beschrieben: Heck bricht um 45° aus und dank ESP wird auch diese brenzliche Situation beherrschbar, dann würde ich mir nicht wünschen, dass im Falle eines spontanen Ausweichmanövers mit starker Pendelbewegung, wie im letzten Satz beschriebenen Falle und bei 45°-Versatz des Wagenhecks samt Hänger, das `normale´ ESP hilfreich einsetzt.
Gruß, tempomat
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Hm ich bin ja jetzt etwas verwirrt, denn irgendwie haben wir doch bisher von Wohnwägen gesprochen, oder?
In dem Zusammenhang verwirren mich deine Aussagen zu Kräften vor der Vorderachse, denn du denkst doch bei deinen Überlegungen sicher nicht
an Sowas , oder?
Von der Vorderachse des PKW kannst du ja auch irgendwie nicht sprechen denn:
"Zitat:
`... Ergebnis wird sein, dass auf den Teil des WoWa, der sich vor der Vorderachse sich befindet, ein größerer Winddruck herrschen wird, als auf dem hinteren Teil........"
Nee, das kann es auch irgendwie nicht sein, denn wenn sich ein Teil des WoWa vor der Vorderachse des PKW befindet, dann nützt auch kein ESP mehr etwas ;-)
Klär mich doch mal auf wie du das denn nun meinst?
Gruss
GasMatrix
Hi GasMatrix,
Wenn du von einem Tandem ausgehst, dann müßte es stimmen.
Statt Vorderachse oder Hinterachse könnte auch vordere oder hintere Achse genannt werden.
Bei der Monoachse gibt es natürlich nur eine Achse.
Gruß, Tempomat