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Reifen mit unterschiedlichem Geschwindigkeitsindex?

Hallo Leute,

ich fahre einen Audi A3 und kaufe mir die Woche ein Paar neue Sommerreifen.
Momentan habe ich Reifen bis 240 km/h drauf (Geschwindigkeitsindex)

Ich habe mal gehört: Je niedriger der Geschwindigkeitsindex, desto niedriger der Verschleiss.
Stimmt das?

Falls ja, würde ich mir welche mit einem niedrigeren Index kaufen. Bis 190 km/h reicht, ich fahre eh nie schneller.

Darf ich hinten Reifen mit einem anderen Geschwindigkeitsindex als vorne haben?

danke und gruß
chris

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Urgrufty


Für was braucht ein A3 denn eine Traglastzahl von 88 oder 86 ?

88 wäre 560 Kg, also Achslast von 1120 Kg.

Das Fahrzeug, um das es geht, hat nach meinen Informationen eine maximale Achslast von 1055 kg und eine Höchstgeschwindigkeit von 214 km/h.

Die Achslast erfordert einen Lastindex von mindestens 86. Bei der erreichbaren Endgeschwindigkeit hat ein V-Reifen aber einen Tragfähigkeitsverlust von ca. 4%, daher benötigt man dabei LI 88. Bei W- und Y-Reifen setzt dieser Verlust erst bei höheren Geschwindigkeiten ein, daher von mir zwei Angaben.

Gruß
Alpha Lyrae

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Zitat:

Müßte doch auch ein H reichen, oder nicht?

Müsste eigentlich reichen.

Hier kannst du nochmal genauer nachlesen:

http://www1.adac.de/.../default.asp?TL=2#atcm:8-123895

Zitat:

Original geschrieben von fuukju


Hallo,
ist eine interessante Formel und als ich sie gelesen habe, dachte ich, endlich eine Erklärung dafür zu finden, warum ich bei meinem Focus einen V-Reifen brauche, obwohl der eine bbH von 201 km/h hat. Nach der Berechnung oben komme ich da auf 209,51 km/h. Warum dann also ein V? Müßte doch auch ein H reichen, oder nicht?

Im Prinzip ja (s. vorherige Beiträge), allerdings findet man im VdTÜV-Merkblatt Kraftfahrwesen 751 von 2008 noch eine weitere Formel. Sie enthält nur einen einfachen Aufschlag von 5% auf die bbH, mit Bezug auf die Richtlinie 70/156/EWG (letzter Stand 2007-07-12). Das wären dann hier maximal 211,05 km/h.

In solchen Grenzfällen würde ich den sicheren Weg wählen (hier: V), um Probleme, z.B. bei der HU, zu vermeiden.

Gruß
Alpha Lyrae

Zitat:

Original geschrieben von Alpha Lyrae


Hallo audi_chris,

es ist durchaus in Ordnung, unterschiedliche Geschwindigkeitssymbole auf den Achsen zu fahren.

Die Tragfähigkeit von Reifen in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit wird aber selten gesehen.
V-, W- und Y-Reifen verhalten sich unterschiedlich, was durch passende Fülldrücke berücksichtigt werden muss.

Gruß
Alpha Lyrae

Hallo Alpha Lyrae.

auch wenns mir leid tut, da muss ich dich leider korrigieren.

Damit Reifen die bei den unterschiedlichen Geschwindigkeiten auftretenden unterschiedlichen Fliehkräfte aufnehmen können sind sie auch teilweise anders konstruiert. Unterschiedliche Karkassgewebe (Fadenzahl bzw. Polyester vs. Rayon), unterschiedliche Gürtel (Fadenwinkel) und/ oder unterschiedliche Bandagen-konstruktionen.
Nicht zu vergessen die unterschiedlichen Gummimischungen der Lauffläche und die Profilgestaltung. Reifen im W/ Y-Segment haben oft eine verringerte Profiltiefe (1-1,5mm) zur Verringerung der Fliehkräfte.

Ich empfehle dringend Reifen mit unterschiedlichen Geschwindigkeitssymbolen nicht auf einem Fahrzeug zu mischen. Das gleicher gilt natürlich auch für Reifen unterschiedlicher Hersteller oder unterschiedlicher Profile des gleichen Herstellers. Immer 4 Reifen auf einmal ersetzen. (Damit das klappt sollte man natürlich alle 5 - 10 tkm die Reifen durchtauschen.)

Gruß
cris

Zitat:

Original geschrieben von Cuxifant


Hallo!

Mein Nachbar fährt auf einem VW Touran vorne Winter- und hinten Sommerreifen. Spart er am falschen Ende?

Wieso spart er denn dabei???

Winterreifen verschleißen (im Sommer) aufgrund der wesentlich weicheren Mischung (ca. 10 ShoreA Punkte) mehr als Sommerreifen. Auf einem Fronttriebler wie dem Touran muss dein Nachbar also wesentlich früher die Reifen auf der VA ersetzen als auf der HA.
Fährt dein Nachbar diese Kombi im Sommer, kommt er bei nassen Fahrbahnen also früher in den Genuss Aquaplaning erfahren zu dürfen. Aquaplaning tritt hauptsächlich an der VA auf, die HA läuft in der "geräumten" Spur der VA. (extrem mischbereifte Fahrzeuge wie z.B. Porsche 911 etc mal ausgenommen) und ist vor allem von der Profiltiefe abhängig.
Ist der Reifen an der VA noch recht neu, ergo: hat noch ordentlich Profil ist er nicht nur wg. der Wintermischung sondern zusätzlich auch noch wg. der Profilgebung (Stichwort: Lamellierung) "weicher" als ein Sommerreifen. Das Einlenken in eine Kurve oder Spurwechsel finden verzögerter statt. Auf meinem Touran 2,0 TDI/ DSG hat man das schon gemerkt.
Fährt dein achso sparsamer Nachbar die o.g. Kombi im Winter dürfte das Fahrverhalten interessant werden. Viel Grip auf der VA zum Anfahren, d.h. gute Beschleunigungswerte, aber beim Bremsen dann verringerte Seitenführung der HA. Der Touran mit seinem recht hohen Schwerpunkt (z.B. im Vergleich z. Golf) schiebt bei Überschreiten der Haftreibung nicht mehr über die VA (Untersteuern) sondern bricht mit dem Heck aus (Übersteuern). Im Gegensatz zum Untersteuern ist das Übersteuern aber schlechter beherrschbar. (Ich sage nicht: nicht beherrschbar, sondern nur schlechter!) Das gilt insbesondere für Fronttriebler, da ich hier per Gaspedal keinen Einfluss auf die Hinterräder habe. Gerade im Winter bei feuchten/ glatten Fahrbahnen also ziemlich doof.

Mein Fazit: Hat der auf der VA montierte Winterreifen noch mehr als 4 mm Profil -> runter damit und im nächsten Winter wieder montieren. Hat der Reifen heute (= Mitte August) weniger als die o.g. 4mm aber mehr als 2,5mm -> bis Oktober weiterfahren und dann verschrotten/ durch neue Winterreifen ersetzen. Die Sommerreifen der HA müssen dann ja eh getauscht werden.

Gruß
chris

P.S.: Ja doch! Es sind immer 4 Reifen der gleichen Marke mit dem gleichen Profil zu verwenden, die Reifen mit (deutlich) mehr Profil gehören nach hinten.. (imho)

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