Reifen, Felgen, Papiere und Abnahme - Immer dieselbe Leier

Ja ich bin wahrscheinlich der tausendste der das fragt aber ich habe noch keine befriedigende Zusammenfassung oder Erklärung mit der Sufu gefunden. Vielleicht hat jemand einen Link und das Thema ist schnell beendet.

Ich zähle mal auf was ich schon weiß bzw. was mir bisher passiert ist und hoffe das jemand für mich noch etwas Licht in die Sache bringen kann:

Fahrzeug entspricht den H-Vorgaben, Räder passen mechanisch (also Lenkung, Radkasten etc.) sind technisch zulässig und aber der Prüfer sagt "nicht zeitgenössisch" obwohl die Felgen und Reifen aus der passenden Zeit stammen. Was tun gegen diese völlige Willkür? Wer bestimmt eigentlich was zeitgenösisch ist, wo ist da der Maßstab? Wenn es die Räder gegeben hat dann weil Leute sie kaufen und montieren wollten. Selbst Bilder aus der Zeit wo sich jemand sein Auto so verändert hat werden nicht akzeptiert. Das Fahrzeug muss anscheinend 100% im Originalzustand wie vom Werk sein. Das wäre so wie wenn ich beim Golf 1 vorschreibe das er unbedingt die 14" Felgen mit 145er Bereifung fahren muss um ein H-Gutachten zu bekommen obwohl es auch Mode bzw. Teil der Kultur war sich da die kleinen 13"-Felgen draufzumachen mit 175er Bereifung. Worum geht es beim H-Gutachten, zu wieviel Prozent muss ein Fahrzeug der Serie entsprechen?

Der Prüfer hatte bei meinem keine Ahnung und schreibt mir völlig andere Rädergrößen vor aber schon mit der Ankündigung das er mir passende Reifen ohne fehlende Gutachten oder Papiere nicht eintragen kann. Nach Beweisführung über die Größe der Reifen und er Zeit lässt er sich nur darauf ein eine Nummer kleiner als meine beim Gutachten einzutragen anstelle meiner Beweisführung zu folgen. Die Räder nach seinen Vorgaben musste ich mir dann für das H-Gutachten bei einem Freund leihen. Der Witz ist dann aber das er mir nicht nur die Felgen und Reifengröße der geliehenen Räder eingetragen wurden sondern sogar explizit die Felgen mit Name des Modells von dem sie stammen, welche von einem völlig anderen Ami Modell und Marke sind. Papiere und Gutachten gab es dazu dann aber nicht, sie passten einfach nur drauf. Also alles völlig wiedersprüchlich.

Wie ist das nun wenn ich nach der vollständigen Restauration optisch passende Räder montieren möchte mit leicht abweichender Größe der Reifen und Felge in den Papieren.

  • Welche Art Prüfung bzw. Abnahme muss ich machen lassen und wer darf das machen?
  • Welche Bedingungen müssen Reifen und Felgen erfüllen um die Größe eingetragen zu bekommen?

Felgen für die Amis lassen sich zu Hauf bestellen aber es gibt dafür keine Papiere oder Gutachten (ABE) - Wie zum Teufel soll man sich dann die Dinger dann eintragen lassen um im Versicherungsfall keinen Ärger wegen nicht eingetragener Räder zu bekommen? Ich stoße mich einfach an der Aussage vieler Leute die mir sagen 95% aller Fahrzeuge fähren mit nicht eingetragenen Rädern. Das ist doch scheiße.

Merkwürdig ist auch das sich trotz der riesigen Anzahl an US-Car-Fans und des Marktes für die Felgen in Deutschland weder die Verkäufer von Felgen noch die Hersteller selbst ein Gutachten für ihre Felgen für Deutschland erstellen lassen. In Zusammenarbeit mit dem TÜV die Situation ein für alle Mal klären. Die aktuelle Situation treibt die Besitzer solcher Autos dazu illegale Dinge zu tun bzw. einfach ohne Versicherungsschutz zu fahren. Für Verkäufer wie M&F oder den Hersteller würde sich so ein Geschäft doch lohnen beim Absatz von Felgen das Gutachten gleich mitzuverkaufen. Die Unkosten des Gutachtens hätte man doch schnell wieder raus da ja seit Jahren immer dieselben Felgen im Handel verkauft werden. Stellt Euch vor ihr könntet die Stahl-, Alu,- und verchromten Felgen mit passender ABE für Deutschland bestellen. Da könnte jeder Prüfer auch viel einfacher zustimmen sie einzutragen.

Ich möchte garnicht wissen wie oft die Cragar Felgen bei M&F schon über die Ladentheke gegangen sind und wie häufig sie das würden wenn man für 50,- EUR Mehrkosten die passende ABE dazu bekommen könnte. Dies ist nur ein Beispiel.

23 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Loki69


was für ein papier bei stahlfelgen??? gibt es in deutschland nicht mache das aber erst seit 1987

aussage tuev sued in München riedlerstr. und 5 andere stellen bei denen ich angefragt habe, ohne gutachten kein eintrag

Zitat:

Original geschrieben von Loki69


was für ein papier bei stahlfelgen??? gibt es in deutschland nicht mache das aber erst seit 1987

Wir sind in Deutschland - Natürlich gibt hier Papiere für Stahlfelgen.

http://www.alcar.de/4301_DE.htm

Beispiel: http://www.aez-wheels.com/certificates/00047243/472435018.pdf

Zitat:

Original geschrieben von spechti


Eine derartige Reifen/Felgenkombination war 1979 auch schon grenzwertig und wenn sie auf Autos gefahren wurde, dann war das sicher auch nicht immer ganz legal und eingetragen.

x2

Steffen

Jenseits aller Optik und Sinn Diskussion, generell heist es in den H Statuten aber auch sinngemäß "inkl. Änderungen die in den ersten 10 Jahren nach EZ möglich gewesen wären" und 1989 sind die 275er schon nicht mehr ganz so exotisch.

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Naja, eigentlich muss es ja heissen, alles was moeglich und eintragungsfaehig gewesen waere.

Und diese Kombi waere wahrscheinlich damals wie heute nicht von jedem Prüfer eingetragen worden, aber von manchen schon.
Ermessensspielraum eben.

Zitat:

Original geschrieben von Hellhound1979


Jenseits aller Optik und Sinn Diskussion, generell heist es in den H Statuten aber auch sinngemäß "inkl. Änderungen die in den ersten 10 Jahren nach EZ möglich gewesen wären" und 1989 sind die 275er schon nicht mehr ganz so exotisch.

Danke, so sehe ich das auch. Die Räder sind definitiv Eintragungsfähig. Technisch gibt es nichts zu bemängeln. Der Prüfer hat sich immer nur an der Optik gestört und sich auf nicht zeitgemäß berufen. Das ist wie hier schonmal erwähnt wurde 80er-Tuning. Ja richtig und mein Fahrzeug ist von 79 und fällt mit den 10 Jahren Plus genau in diese Zeit.

Zitat:

Original geschrieben von w124kombi/w201


Naja, eigentlich muss es ja heissen, alles was moeglich und eintragungsfaehig gewesen waere.

Und diese Kombi waere wahrscheinlich damals wie heute nicht von jedem Prüfer eingetragen worden, aber von manchen schon.
Ermessensspielraum eben.

Natürlich. Aber nach meinem Verständnis ist es doch so, das wenn gegen die technische Montage nichts spricht und der Reifen auf einer zeitgenössichen Felge mit dem passenden Gutachten (ja, ja ich weiß, Nadel im Heuhaufen 😁) montiert wird, dann dürfte sich der Prüfer doch nicht querstellen. Zumal der Wagen ja in 99% aller Fälle ein Import ist und in den USA solche Rad/ Reifen Kombinationen zu der Zeit deutlich gängiger waren als hierzulande.

TÜV hat immer was von Glücksspiel. Was ich da über Jahre schon alles erlebt habe...

Mein 70er Chevy steht z.B. auch auf 225/60/15 vorne und 275/60/15 hinten auf Stahlfelgen. Bei der Vollabnahme durch den Verkäufer wurde das einfach so eingetragen und ist so in die Papiere gewandert und im H-Gutachten wurde das einfach abgehakt.

Meine hiesige US-Car Werkstatt hat mir dagegen erzählt, sie würden sowas hier in der Gegend beim TÜV nicht durchkriegen.

Drei Straßen weiter wohnt jemand mit dem gleichen Auto, auch Baujahr 70 und da sind 295er hinten drauf und eingetragen.

Deckt sich mit meinen Erfahrungen der letzten Jahre (und beim letzten Auto hab ich über die Jahre zwei Allonge Seiten komplett gefüllt):
Wenn etwas bei einem TÜV nicht geht, versucht man es woanders und dann geht es meist doch. Bei schwierigeren Sachen muß man halt auch mal zwei oder drei Anläufe einkalkulieren und sich umhören, welche Prüfer sich für welche Themen interessieren und da rantrauen. Für Bremsenumbauten mit Zwischenadaptern sind z.B. 98% aller Prüfer zu Feige, die Verantwortung zu übernehmen. Aber es gibt welche, denen das Thema Spaß macht und die das ernsthaft angehen. Wenn es korrekt ausgeführt wurde, geht sowas dann da auch durch.

Wenn die Räder bei der Vollabnahme durchgewunken werden ist das fast ein Freifahrtschein. Ist bei aktuellen US Cars auch so. Hab ich eine US Felge beim Import auf dem Auto, so wird diese in der Regel eingetragen, wenn sie nicht zu "krass" ist. Die gleiche Felge bekomme ich als Nachrüstung, mangels Gutachten etc., legal, nicht mehr für Geld und gute Worte eingetragen. Eine Farce... 😠

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