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Rechnet sich der Dienstwagen?

Themenstarteram 10. März 2019 um 12:53

Hallo Leute,

ich habe mal eine Frage zu meinem individuellen Fall und ob sich ein Dienstwagen lohnt. Folgende Rahmenbedingungen:

Ich habe einen Arbeitsweg von 58 km one way (kürzeste Strecke). Privat fahre ich eher weniger, da ich ja die ganze Woche arbeite ;-) Ausnahmen sind Urlaubsfahrten an die Ostsee oder das, was jeder halt so privat fährt (Einkaufen, Oma besuchen etc.). Privat fahre ich einen Audi A6 3.0 TDi mit rund 265.000 km auf der Uhr, BJ 2006, der auch schon so seine Zipperlein hat, aber unheimlich Spaß macht und schön groß ist (Stichwort Familie).

Option 1

Ich erhalte eine monatliches Brutto-Entgelt von 5.400 €. Dazu käme ein Dienstwagen, der eine monatliche Leasingrate von 565 € nicht übersteigen darf. Ich kalkuliere mal mit einem Wagen mit einem Listenneupreis von rund 40 T € (soll ja halbwegs gleichwertige Fahrzeugklasse werden).

AG zahlt alles, Wagen darf privat im In- und Ausland privat genutzt werden inkl. Tankkarte. Versteuert wird nach 1%-Methode und 0,03% für den Arbeitsweg.

Lt. Rechner hätte ich einen geldwerten Vorteil für das Fahrzeug von 400 €; für den Weg 696 €. Insgesamt also einen geldwerten Vorteil von 1.096 €. Der Netto-Verzicht pro Monat beträgt also 539,95 €

Netto hätte ich somit 2.649,96 € pro Monat raus.

Option 2

Ich nehme keinen Dienstwagen, erhalte dafür aber ein monatliches Brutto-Gehalt von 5.965 €.

Lt. Rechner erhalte ich dann ein monatliches Netto von 3.463,93 €.

Die Differenz zum Netto mit Dienstwagen macht also 813,97 € aus, was ich monatlich mehr im Portmonnaie hätte.

Nun ist die Frage, was Sinn macht!?

Klar, mein aktueller Wagen ist schon älter und anfälliger und fährt auf Grund der KM-Leistung sicher nicht mehr ewig bei dem Arbeitsweg. Ist dafür aber auch ein schöner Wagen. Muss natürlich alles inkl. Sprit selber zahlen und könnte die Entfernungspauschale und 30 Ct pro dienstlichem Kilometer anrechnen. Für 40 T € Listenpreis erhalte ich jedoch nicht mal einen halbwegs anständig ausgestatten A4 bzw. eher einen halbwegs ordentlich ausgestattenen Skoda Superb oder Octavia als Dienswagen und ich müsste auf runf 540 € Gehalt pro Monat verzichten. Ohne Dienstwagen hätte ich ein ordentliches Netto-Sümmchen, mit dem ich doch sicher einen charmanten Gebrauchten locker unterhalten könnte, oder!? Einen neuwagen würde ich mir privat niemals kaufen.

Wie seht ihr das? Der lange Arbeitsweg killt doch den Dienstwagen-Vorteil, oder sehe ich das falsch?

Beste Antwort im Thema

In diesem Fall killt der weite Arbeitsweg tatsächlich den Dienstwagenvorteil. Vor allem auch deshalb weil Du ja ohne Dienstwagen auch noch ein höheres Bruttogehalt bekommen würdest. Denn letztendlich würde ja der AG die komplette Leasingrate auf Dein Bruttogehalt draufpacken.

Die einzige Möglichkeit, bei der sich ein Dienstwagen bei der Konstellation noch rechnen könnte, wäre ein Plug-In-Hybrid mit mindestens 40 km elektrischer Reichweite, der dann nur zur Hälfte (bei Privatnutzung und Entfernungs-km) versteuert werden muss. Vorausgesetzt dies läßt Dein AG zu.

Denn damit würde sich Dein geldwerter Vorteil auf 548 € halbieren, was Dir dann wohl knapp 200 € Steuern spart und den Nettovorteil ohne Dienstwagen auf rund 620 € schrumpfen liesse.

XF-Coupe

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In diesem Fall killt der weite Arbeitsweg tatsächlich den Dienstwagenvorteil. Vor allem auch deshalb weil Du ja ohne Dienstwagen auch noch ein höheres Bruttogehalt bekommen würdest. Denn letztendlich würde ja der AG die komplette Leasingrate auf Dein Bruttogehalt draufpacken.

Die einzige Möglichkeit, bei der sich ein Dienstwagen bei der Konstellation noch rechnen könnte, wäre ein Plug-In-Hybrid mit mindestens 40 km elektrischer Reichweite, der dann nur zur Hälfte (bei Privatnutzung und Entfernungs-km) versteuert werden muss. Vorausgesetzt dies läßt Dein AG zu.

Denn damit würde sich Dein geldwerter Vorteil auf 548 € halbieren, was Dir dann wohl knapp 200 € Steuern spart und den Nettovorteil ohne Dienstwagen auf rund 620 € schrumpfen liesse.

XF-Coupe

Bekämst du denn anstelle des Autos die Geahltserhöhung? Bei Option 2 gilt u.a. nur eingeschränkt, da fällt der Vorteil deutlicher Richtung eigenes KFZ aus.

Das sind 550km Arbeitsweg in der Woche, also 2200 im Monat, das sind grob abgeschätzt bei einem realistischen Verbrauch von 7l ungefähre Dieselkosten von 185€ im Monat. Bleiben also bei deinem jetzigen Gehalt 365€ über, dann Versicherung & Steuer, sagen wir 300€ "Mehrkosten" durch den Dienstwagen. Ob du dafür nun einen schicken Gebrauchtwagen bekommst inkl Rücklagen für Reparaturen und Verschleiß, kommt auf den GW an ;-)

Durch den Arbeitsweg ist der Vorteil bei dir in der Tat sehr gering, so überhaupt vorhanden. Du musst dir halt selbst die Frage beantworten, was es dir Wert ist zum einen ein neues Auto zu fahren und zum anderen dass dir jeder Kratzer, jeder neue Satz Reifen und alles was sonst so ein Auto haben kann, absolut egal sein kann...

Du kannst btw. auch mit Dienstwagen die Entfernungspauschale ansetzen bei der Steuer, das nur so nebenbei, das ginge nur nicht, wenn du nicht ins Büro fahren solltest wegen Homeoffice oder ausschließlich Außendienst mit max. 1 Tag die Woche im Büro. Dann wären aber auch die 0,03% obsolet, aber das ist ein anderes Thema...

Themenstarteram 10. März 2019 um 14:30

Ja, ich bekäme anstelle des Dienstwagens das höhere, unter Option 2 angegebene Gehalt brutto.

Wenn ich eure Antworten so lese (Dankeschön dafür!), wäre bei mir ein Dienstwagen zumindest kein Gewinn, aber auch kein Nachteil. Da ich privat ein sehr altes Auto mit vielen Kilometern fahre, wäre der Zeitpunkt sicher bald für ein neues Auto gekommen. Von daher wäre der Dienstwagen zum aktuellen Zeitpunkt vielleicht gar nicht so eine doofe Idee, weil ich eh bald nach einem neuen Gebrauchtwagen schauen würde.

Und nochmal konkret gefragt: Wenn ich für den Dienstwagen rund 540 € netto opfere, ist doch die Frage, ob ich für genau diese Summe privat ein Auto inkl. wirklich Allem eingerechnet (Steuern, Versicherung, Reparaturen, Sprit etc.) finanzieren könnte. Also mein aktuelles Auto ist teurer. Rechnet sich somit der Dienstwagen nicht vielleicht doch?

Es sind doch eher 814 €, die du mit Firmenwagen weniger hättest. Dieses Geld muss dir reichen, um privat Auto zu fahren, was sicherlich gut möglich ist.

am 10. März 2019 um 14:58

Der entscheidende Wert sind die 813 Euro. Wenn Du mit einem gebrauchten zufrieden bist, sollte da auch wieder etwas vergleichbares drin sein.

Themenstarteram 10. März 2019 um 15:21

Stimmt, danke für den Hinweis!

Kommt drauf an was du willst.

Wenn du alle 3 bis 4 Jahre einen Neuwagen haben willst und dich um Inspektion, Wartung und Versicherung nicht kümmern willst, dann nimm den Dienstwagen - mit Flottenrabatt sollte da etwas im Bereich 40-50k+ drin sein bei ca 25-30k km pro Jahr.

Wenn du mit einem Gebrauchten zufrieden bist und den auch länger fahren willst ist Option 2 die bessere Alternative.

Wie hoch ist denn die jährliche "dienstliche" Fahrleistung (ohne Arbeitsweg)? Die Entschädigung dafür kannst du noch auf die 813 Euro Differenz beim Netto draufschlagen.

Themenstarteram 10. März 2019 um 18:46

Das ist eine gute Frage! Du meinst zum Beispiel klassische Außendiensttermine in Form von Kundenbesuchen? Stimmt, wenn ich meinen privaten Wagen nehme, kann ich da ja die 30 Ct. pro Kilometer beim Arbeitgeber abrechnen. Meinst du das so?

Ich stand vor vielen Jahren vor der gleichen Entscheidung und hab mich damals für die Gehaltserhöhung bzw. Carallowance entschieden. Kaufe immer junge Gebrauchte und fahr diese entsprechend lange. Erfahrungen bislang sehr gut. In Deinem Fall hast Du 813€ pro Monat zur Verfügung. Wenn Du beispielsweise noch 1000km dienstlich fährst, kommen 300€ oben drauf. Gegen rechnen musst Du die zusätzlichen variablen Kosten für die 1000km (Sprit, Versicherung, Wartung, Wertverlust)

Wobei man auch sagen muss, dass es kaum Autos gibt, die man mit 30 Cent/km betreiben kann. Das sind meist Dacia oder die Kleinwagen von PSA, wenn man keine über 10 Jahre alten Fahrzeuge fahren will.

Du betreibst das Auto ja auch nicht mit den 30ct, sondern mit der Gesamtsumme

Zur 1.

Du bist nicht dazu gezwungen, die 1%-Regelung anzuwenden, kannst anstattdessen tatsächliche Kosten versteuern. Wenn man annimmt, dass du für den Sprit 180 Euro brauchst, 100 für Kfz-Steuer+Versicherung und 100 für Service+Reifen, dann bist du bei ~950 pro Monat.

Zur 2.

Lässt sich mit dem AG ein noch höheres Brutto bei Verzicht auf einen Firmenwagen nicht verhandeln?

Ich meine, deine Gehaltserhöhung entspräche genau deiner Leasingrate. Die o.g. Kosten muss dein AG aber auch tragen.

Da du wohl über der Beitragsbemessungsgrenze bist, muss die Firma auf jeden zusätzlichen Euro "nur" 10% Versicherungen zahlen.

Ich fände, dass weitere 200,- Brutto völlig angemessen wären :)

Nur mal eine Frage zum Verständnis. Jetzt bekommst Du 5400 und wenn Du einen Dienstwagen bekommst, kommt das doch auf Dein Brutto drauf? So war es zumindest bei mir und davon wird dann die Abzüge gemacht. Ich hab auch die Vollkostenleasing mit 20km Weg. Bei deinen KM komme ich bei 220 Tagen auf ungefähr 25000KM. Also ein Satz Reifen, eine Inspektion und das Benzin oder Diesel und Wertverlust. Das ist Ansichtssache aber bei dem langen Anfahrtsweg lohnt sich der Dienstwagen kaum, allerdings ist beim Dienstwagen alles dabei. Wenn was mit dem Dienstwagen wäre bekomme ich sofort einen Mietwagen und die Reparatur ist dabei. Aber sprich doch mal mit der Personalabteilung oder mit dem Fuhrpark und rechne es dir mal genau durch.

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